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Sigmar Salzburg
03.09.2015 13.57
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Nachtrag: Bericht im SPIEGEL v. 19.06.1995

Schulen

ZWEI JAHRE IM ZWIELICHT


Eine umfassende Reform der Rechtschreibung steht bevor. Sie bringt mehr Änderungen, als es bislang in diesem Jahrhundert gegeben hat. Letzte Instanz sind die deutschen Kultusminister der 16 Bundesländer, sie entscheiden im Herbst. Verzichten sie auf notwendige Korrekturen? Den Schaden hätten die Schulen.

Sie entfernten Scheiße und Furz aus einer langen Liste. Weder gegen irgendein anderes der 12 000 Wörter noch gegen irgendeine von 112 Regeln hatten sie noch Bedenken.

So zufrieden war eine „Arbeitsgruppe“ von Beamten aus den Kultusministerien der 16 Bundesländer, als sie dieser Tage in Hannover zusammenkam. Ihr oblag nur noch ein letzter Check eines 244-Seiten-Vorschlags für die Reform der deutschen Rechtschreibung.

Im November vorigen Jahres ist dieses Regelwerk bereits auf einer internationalen Konferenz in Wien verabschiedet worden: schon endgültig von Österreich und der Schweiz sowie sieben Ländern mit deutschsprachigen Minderheiten, hingegen von der deutschen Delegation mit dem Vorbehalt, daß die Kultusminister den Reformvorschlag noch billigen müssen.

Dies soll nun am 28. September in Halle geschehen. Noch in diesem Jahr würde dann das Werk in Wien feierlich unterzeichnet.

Mit dieser Reform würde die deutsche Rechtschreibung stärker verändert als in den neun Jahrzehnten, die seit der Einigung auf das erste verbindliche Regelwerk im Jahre 1901 vergangen sind.

Bislang haben die Deutschen nur aus Zeitungsartikeln und Sonderdrucken in etwa erfahren, worum es geht. Das Regelwerk war nur Beteiligten zugänglich. Veröffentlicht wird es erst in den nächsten Tagen (vom Verlag Günter Narr, Tübingen).

Nun erst können die Betroffenen, vor allem Lehrer und Schüler, ermessen, was auf sie zukommt.

Das Regelwerk ist ein Kompromiß zwischen den Wissenschaftlern, die sich fast alle die Reform radikaler und systematischer gewünscht hätten, und den Beamten aus den Kultusministerien, die bemüht waren zu verhindern, daß dem schreibenden Volk zuviel zugemutet wird. Sieben Jahre brauchten beide Seiten in diversen Kommissionen, um sich zu einigen.

Der siebenjährige Krieg um das Ausmaß der Reform hat in dem jetzt vorliegenden Regelwerk Spuren hinterlassen, die seinen Wert erheblich mindern. Positiv ist, daß vieles vereinfacht und erleichtert wird. Negativ ist, daß einiges unnötig schwierig bleibt oder sogar erschwert wird. Die Kultusminister haben die letzte Chance, das noch zu ändern. Ein Beispiel:

Erst auf der Wiener Konferenz im November 1994 endete der Streit um Fremdwörter. Wäre es nach den Reformern gegangen, müßten die Deutschen künftig Dubel, Siluette, Tur und Obergine, müßten sie auch Rytmus, Apoteke und Kommunikee schreiben.

Die Kultusbeamten verhinderten das Schlimmste. Sie bestanden darauf, daß es weiterhin bei Double, Silhouette, Tour und Aubergine bleibt. Bei anderen Fremdwörtern ließen sie sich auf Doppelschreibungen als Kompromiß ein.

Neben Rhythmus, Apotheke und Kommunique sind künftig auch Rytmus, Apoteke und Kommunikee erlaubt. Bedarf dafür gibt es nicht.

Machen es sich die Kultusminister leicht und ändern sie am Reformwerk nichts mehr, so machen sie es den Lehrern und Schülern schwer, die dann etlichen Unsinn und allerlei Unwichtiges lernen müssen.

Ihnen stehen ohnehin schwierige Zeiten bevor, wenn die Reform so abläuft, wie es sich die Kultusbeamten der „Arbeitsgruppe“ vorstellen.

Die neuen Regeln sollen erst in zwei Jahren, am 1. August 1997, in Kraft treten. Zwei Schuljahre lang – 1995/96 und 1996/97 – wird es eine „Phase des Zwielichts“ geben, wie Franz Niehl es nennt, der die Schulabteilung im Kultusministerium des Landes Nordrhein-Westfalen und seit sieben Jahren die „Arbeitsgruppe Rechtschreibreform“ leitet. In diesen beiden Schuljahren wird es jedem Lehrer mehr oder minder freistehen, wieviel Altes er noch und wieviel Neues er schon lehrt.

Und Unterricht, wie gewohnt, wird es erst vom Jahr 2001 an wieder geben. Bis dahin darf nicht als Fehler angestrichen werden, wenn jemand ein Wort nach alter statt nach neuer Regel schreibt.

Aber es wird wohl mehr Tempo in die Entwicklung kommen, als diese Zeitpläne vermuten lassen.

Für unrealistisch hält sie Günther Drosdowski, langjähriger Leiter der Dudenredaktion. Ihm geht zwar die Reform zu weit, er will sie aber nun zügig verwirklichen (siehe SPIEGEL-Gespräch).

Verabschieden die Kultusminister im Herbst das Reformwerk, so wird noch in diesem Jahr der nächste Duden mit den neuen Regeln auf den Markt kommen. Die Redaktion arbeitet bereits „mit Hochdruck“ daran. Drosdowski: „Sobald der neue Duden vorliegt, wird kein Lehrer noch die alten Regeln lehren wollen und können.“

spiegel.de 29.6.1995

Hierzu gehört das hier bereits eingesetzte Interview mit Günther Drosdowski, gleiche Ausgabe des „Spiegel“.
Unerläßlich für das Verständnis ist auch der Brief v. 10.11.96 von Drosdowski an Theodor Ickler.
Die „Reform“ wurde im Oktober und Dezember 1995 von 16 Ministerpräsidenten und 16 Kultusministern ausgekungelt und beschlossen. Protokolle darüber sind nicht bekannt.

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Norbert Lindenthal
01.05.2015 09.29
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Unglücksfall ss

Spiegel Satellitenbilder für die Bundeswehr: Der mysteriöse 475-Millionen-Euro-Deal, Montag, 27.4.2015



Jetzt will das Verteidigungsministerium die Rohdaten für sagenhafte 475 Millionen Euro kaufen und an bis zu 35 Staaten verteilen – damit diese daraus ein hochpräzises 3D-Höhenmodell errechnen, dass dann auch Deutschland nutzen kann.

Der Deal sorgt seit Monaten für Befremden – denn das Wirtschaftsministerium besitzt die Daten bereits.






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Norbert Lindenthal

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Sigmar Salzburg
22.12.2014 08.32
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Eine „Hasssendung“ von Spiegel-TV

Der Zwangsgebührensender NDR will wohl den bisherigen Eindruck abbauen, ein Propagandasender der herrschenden Versager-Parteien zu sein. Jetzt durfte Cora Stephan im Wochenkommentar die gegen die Pegida-Demonstranten giftenden Politiker kritisieren:

„Hier wird nämlich nicht mehr gesprochen, sondern nur noch gespuckt und gespien – was man offenbar darf, wenn es sich um Nazis handelt, weshalb es sich empfiehlt, die zu maßregelnden Bürger vorwegnehmend gleich als solche anzusprechen...“
ndr.de 21.12.2014

Dieses „Nazi“-Geschrei setzt Spiegel-TV jetzt fort und steigert noch einmal die Haßtiraden der Spiegel-Online-Kolumnisten:

„Kurz vor Heiligabend erlebt unser Land eine ziemlich unschöne Bescherung. Aus längst vergessenen Vorurteilen und frischgeschürten Ängsten haben sich Teile der Bevölkerung ein neues Feindbild gebastelt: den Islam. Nach rund 1400 Jahren haben sie die zweitgrößte Religion der Welt zum Inbegriff des Bösen erklärt, einfach so, weil ihre Wut viel größer ist als ihr Verstand...“

Eben kommt Jürgen Todenhöfer aus dem Hauptkampfgebiet der Islamisten und berichtet davon, daß deren „offizielle Philosophie lautet: Wir sind angetreten, den wahren Islam, der angeblich vor 1400 Jahren gelebt wurde und wie ihn der Koran vorgibt, zu verwirklichen. Dazu plant der IS die größte religiöse Säuberungsaktion der Geschichte!... IS-Dschihadisten hätten Zahlen von 150 bis 500 Millionen Menschen genannt,“ die getötet werden sollten. Sie führen regelmäßig den Ernst ihrer schlimmen Absichten durch demonstrative Massen-Kopfabschneidereien vor.

Und da wagt es die eifernde Spiegel-Tussie zu behaupten, man habe sich ein Feindbild „gebastelt“ und „einfach so“ den Islam zum Inbegriff des Bösen erklärt. Ein bayerischer Verfassungsschützer soll belegen, daß die Demonstranten nicht zwischen Islam und Islamismus unterscheiden können. Tatsächlich gibt es keinen Unterschied. Der hiesige Islam ist bestenfalls ein nachlässiger gehandhabter Islamismus, wie er im Koran steht.

Der Berliner Bezirksbürgermeister Buschkowsy stellte kürzlich fest:
„Neukölln wird in 10-15 Jahren eine reine Migrantenstadt sein...“ natürlich dominiert von Islamgläubigen. „Ich beobachte seit 5-7 Jahren eine galoppierende Zunahme von fundamentaler Religiösität.”

Mit allem Recht wollen die Dresdener ihre Stadt vor einer solchen Entwicklung bewahren.

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Sigmar Salzburg
23.10.2014 16.55
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Jakob Augstein macht den linken Goebbels

Alternative für Deutschland
Eine Partei aus der Gruft der Geschichte


Eine Kolumne von Jakob Augstein

Wer wählt die AfD: rechte Socken oder echte Konservative? Die Antwort ist erschreckend. Mit der AfD kehrt ein Gespenst aus unserer Vergangenheit zurück, die Deutschnationalen.

Der brave Herr Lucke. Mit dem Rechthaberlächeln. Was ist das für einer? ... Dabei kennen wir den Herrn Lucke und seinesgleichen. Wir kennen sie von früher.
...
„Ich möchte die AfD nicht dämonisieren“, hat die SPD-Generalsekretärin Fahimi geschrieben. Das sollte sie aber. Denn mit der AfD ersteht der alte Dämon einer illiberalen Partei auf, wie die Deutschnationalen es waren.
...
Die „Bild am Sonntag“ hat ihn [Lucke] gefragt: „Was ist der Unterschied zwischen dem AfD-Wahlplakat 'Wir sind nicht das Weltsozialamt' zum NPD-Plakat 'Wir sind nicht das Sozialamt der Welt'?“ Er hat geantwortet: „Keiner. ... Aber wenn der Slogan richtig ist, ist er nun mal richtig. Oder finden Sie, dass wir das Sozialamt der Welt sein sollten?“ Die Logik sitzt. Da kann er nächstens auch plakatieren lassen: „Muslime sollen keine Kinder klauen.“
...
Noch stehen wir am Anfang. Noch sehen wir Luckes lächelndes Gesicht.

spiegel.de 23.10.2014

SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi hat zu einem breiten gesellschaftlichen Bündnis gegen die Alternative für Deutschland (AfD) aufgerufen. Die AfD sei nicht nur ein Ärgernis, sondern auch eine Gefahr, schrieb Fahimi in einem Gastbeitrag für die FAZ.

Google findet:
„breites Bündnis gegen“ 287000
„breites Bündnis gegen rechts“ 41200
„breites Bündnis gegen links“ 5 (bei pi-news: ironisch gemeint)

Irgendwie herrscht ein auffälliges Ungleichgewicht.

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Sigmar Salzburg
08.09.2014 10.09
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Prozeß gegen Islamisten

Auf ihrer letzten Fahrt in Freiheit hören sie eine Sure des Korans: „Gewiss, ich bin mit euch“, schallt es ihnen entgegen. „Ich werde in die Herzen derer, die ungläubig sind, Schrecken einjagen. So schlagt ihnen in den Nacken und schlagt ihnen jeden Finger ab!“

[Das hatten wir hier schon. Gemeint sind keine Nackenschläge, sondern Schwertstreiche oberhalb (fauq) des Nackens, die zum Verlust des Kopfes führen sollen.]

In der Nacht auf den 13. März 2013 fahren die Islamisten Marco G. und Enea B. zum Haus des Pro-NRW-Vorsitzenden Markus Beisicht in Leverkusen. Laut Anklage wollen sie den Anführer der rechtsextremen Partei töten, um die Organisation insgesamt zu schwächen... [Letztlich also ein heute löbliches Ziel, wenn auch wegen Mohammedkarikaturen leicht überzogen.]

spiegel.de 8.9.2014

Weitere Nachforschungen wurden durch intelligentes Wikipedia-Reformdeutsch ein wenig aufgeheitert:
Seit April 2012 verfasste die ehemalige Stadträtin und jetzige Bezirksvertreterin in Köln-Porz Regina Wilden mindestens vier Artikel im Portal Kreuz.net. In zwei Artikeln wurde sie namentlich genannt, in zwei Weiteren wurde erklärt, dass die Verfasserin von 2004–2009 Stadträtin für Pro Köln war ...

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Sigmar Salzburg
20.07.2014 11.27
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Auch der „Spiegel“ fälscht, aber niemand tritt zurück

Akif Pirinçci griff am 17.7 auf Facebook den „Spiegel“ in gewohntem Fäkaldeutsch wegen seiner Fälschung der Spiegel-Bestsellerlisten an:

DEUTSCHLAND VON SINNEN bewegt sich im Amazon-Ranking immer noch im Hunderter bis Zweihunderter Bereich. Aktuell (13:55 Uhr) Platz 298. In der Kategorie TASCHENBUCH-BESTSELLER SACHBUCH müßte es demnach ein Leichtes sein, unter die TOP 20 beim SPIEGEL unterzukommen. Dem ist aber nicht so.

Und jetzt vergleichen wir Platz 19 bei SPIEGEL TASCHENBUCH-BESTSELLER SACHBUCH damit, nämlich „Altwerden ist nichts für Feiglinge“ von Joachim Fuchsberger. Aktuell Amazon-Ranking (14:01 Uhr): Platz 11.819.
akif.pirincci 17.7.14

... d.h. obwohl es sich 40mal schlechter als Pirinçcis Buch verkaufte, kam Fuchsberger (87) mit seinem stark ss-haltigen Werk doch auf Platz 19. (Er schrieb darin: „Drei Monate lang mit einer infektiösen Hepatitis im Krankenhaus, wehrte ich mich mit Erfolg gegen lebende Schafsläuse, die man mir zum Schlucken geben wollte.“ Die neuen ss-Läuse in seinem Text hat er aber geschluckt.) Der Spiegel manipuliert also, welche Bücher in den Buchhandlungen als „Spiegel-Bestseller“ präsentiert werden.

Zum ZDF-Fälschungsskandal siehe dies.

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Sigmar Salzburg
30.03.2014 14.33
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F-Wörter-Wettstreit

Heute gelangte ich in Akif Pirinçcis Buch, in dem er von F-Wörtern reichlich Gebrauch macht, bis Kapitel VI „Der deutsche Intellektuelle und wie er die Welt sah – bevor er eine Eisenstange auf den Kopf bekam“. Dort führt er die Spiegel-Kolumnistin Sibylle Berg vor:

Obgleich sie einen Beruf ausübt, in dem Weitsicht und Durchblick verlangt werden, macht sich Sibylle Berg als „Kreative“ keinerlei eigene Gedanken zum Thema und betet eins zu eins treudoof die Bibel der Grünen Jugend nach: jeden Analphabeten, Islamheini, Überhaupt-nicht-Qualifizierten, Frauenverachter... humanismusbesoffen ins Land zu lassen. ... über 80 Prozent, die es zu uns schaffen, sind junge Männer im besten fickfähigen und unbedingt ficken wollenden Alter...

Um 10 Uhr revanchierte sich die Spiegel-Kolumnistin, um gleiches Niveau bemüht:

Die Thesen, die man eigentlich nur besoffen oder im Schlafzimmer zu äußern wagt, lesen Sie jetzt in Bestseller-Sachbüchern. Irgendein Verlag findet sich ja immer. Genauso wie immer dieselben Schuldigen: die Ausländer, die Frauen, die Schwulen, die Schwarzen, die Roma, die Sinti, die Chinesen.
Drollig, diese Kieztouren in Hamburg. Bei denen halbprominente Männer, die sich so verkleiden, wie einige Männer sich Frauen wünschen – schön billig –, staunenden Familien aus Kleinstädten Frauen zeigen, die sich verkleidet haben, wie einige Männer es sich wünschen, um sich gegen Geld ficken zu lassen.

Nur so ein Gedanke, einen angenehmen Sonntag wünsche ich, meine Damen und Herren. Ich bin heute etwas gereizt ...

thilo-sarrazin-artige-sachbuecher spiegel.de – (Der Name P. ist tabu!)

Ich bin nicht mehr auf dem Laufenden: Ist das jetzt schon Alltags-Normal-Deutsch?

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Norbert Lindenthal
09.03.2014 06.25
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Den Volksentscheid würdigt der Spiegel herab zur »Volksbefragung«

… und Augst spricht über Angst

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Spiegel, 25.7.2005

25.07.2005
RECHTSCHREIBREFORM
Im Land der Wörtermörder
Von Smoltczyk, Alexander

Seit mehr als 30 Jahren mühen und streiten sich drei Germanistikprofessoren um Kommata, Apostrophe und Silbentrennung. Aus der Fachdebatte ist längst ein Glaubenskampf geworden. Jetzt tritt die Jahrhundertreform zur Rechtschreibung in Kraft – teilweise. Von Alexander Smoltczyk

Theodor Ickler hat keinen Fernseher, kein Auto aus Prinzip, und bis vor kurzem hatte er auch keinen Duden. Das 579-Seiten dicke Wörterbuch samt Regelwerk, das vor ihm liegt, hat er sich selbst geschrieben: „Tausend Stunden Arbeit“, sagt Theodor Ickler. Fehlerfreie Arbeit.

Deutschland sähe anders aus ohne Menschen wie Theodor Ickler.

Gerhard Augst ist emeritierter Germanistikprofessor aus Siegen. Ihm hat das Land zu verdanken, dass es in manchen Gegenden vom 1. August an „Quäntchen“ schreibt und „nummerieren“ mit zwei m.

Gerhard Augst war der Anführer der Rechtschreibreformer. Er hätte, hieß es in einem Brief, Deutschland einem „menschenverachtenden Massenexperiment“ unterworfen. Es war die schlimmste Beleidigung, die Augst in 30 Jahren Germanistik entgegennehmen musste. Einen halben Tag lang lief er sprachlos durch sein Institut. Der Brief war unterzeichnet von Theodor Ickler.

„Für Herrn Ickler ist die ganze Reform das Machwerk eines Alt-68ers und eines Altkommunisten“, sagt Professor Dieter Nerius aus Rostock, ebenfalls emeritiert. „Kollege Augst ist der 68er, und der SED-Apparatschik, das bin ich.“ Nerius hat gefragt, wer noch in dieser Geschichte auftauchen würde. Allein mit Ickler möchte er noch nicht mal in einem Artikel gesehen werden.

Die drei älteren und hochgebildeten Herren sind Kombattanten. Wortführer in der leidenschaftlichsten Debatte des deutschen Geisteslebens seit dem Historikerstreit Mitte der Achtziger: dem Disput um die richtige Rechtschreibung.

Seit den Uni-Besetzungen 1968, den Sitins, ist an deutschen Fakultäten nicht mehr so wutentbrannt und nachtragend gestritten worden. Für die Rechtfertigung einer Trennfuge wurden gewöhnlich die Werte des Abendlandes beschworen, und wenn Websites töten könnten, wäre die Linguistik in Deutschland großteils ausgestorben.

C3-Professoren gingen mit dem Vokabular von Lebensschützern aufeinander los. Der drohende Untergang der Kultur war dabei noch die kleinste Münze. Der Dichter Durs Grünbein verglich die Reform mit Inzest: „Man vergreift sich nicht an der Mutter. Man spielt nicht mit dem Körper, der einen gezeugt hat.“ Denn wer „Stängel“ schreibt, der geht auch Mama an die Wäsche.

Es war alles angerichtet. Es fehlten nur noch Mahnwachen vor dem Germanistikseminar und öffentliche Duden-Verbrennungen auf dem Republikplatz.

Das Reihenhaus, in dem Theodor Ickler lebt, liegt in Spardorf, einer Gemeinde am Rande Erlangens. Der Garten ist verwildert. Das mag an den tausend Stunden Arbeit fürs Wörterbuch liegen – oder am Prinzip: Ickler war eine Zeit lang Kreisvorsitzender der Ökologisch-Demokratischen Partei.

Er ist ein gastfreundlicher Mann, mit seinem grauen Schnauzer und den Suhrkamp-Bänden im Kiefernregal fast der Prototyp des GEW-Lehrers. Nur seine Sätze erinnern bisweilen an das Deutsch des gehobenen Leserbriefs. Ausgefeilt, gnadenlos genau. Manchmal so scharf, dass es zunächst scheint, als habe man sich verhört.

Neben Griechisch und Latein spricht Ickler fließend Sanskrit und recht passabel Chinesisch. Sein Kisuaheli sei lückenhaft, sagt er. Es klingt nicht eitel, eher entschuldigend. Es kommt vor, dass Ickler Sätze sagt wie: „Die Syllabierung in der Bantu-Sprache muss natürlich anders dargestellt werden.“ Dann wirkt er für einen Moment abwesend, als ginge er in Gedanken eine Liste durch.

Für die Anhänger der alten Rechtschreibung ist dieser Mann ein Genie. Die Reformer sähen ihn gern in Ketten. Ickler weiß alles über das Regelwerk, und vieles weiß er besser als alle anderen. Theodor Ickler ist der Ein-Mann-Thinktank der Reformgegner. Die deutsche Sprache, mit allen ihren Widerspenstigkeiten, ist für Ickler ein Geschenk. Man eignet sie sich an und versimpelt sie nicht, unter dem Vorwand, den Schülern zu helfen: „Ich war selbst ein unterprivilegiertes Kind. Mein Vater war Koch in Witzenhausen.“

Als Student in Marburg erfand Ickler als Fingerübung einmal eine komplett neue Sprache, nach den Prinzipien von Rudolf Carnap, logisch und systematisch. Das war 1968: „Ein Rebell war ich schon immer. Wenn auch mehr gegen falsche Lehrmeinungen als gegen die Verhältnisse.“

Immer wieder springt er auf, um ein Wort, einen Satz aus den Regalen zu holen oder aus den Ordnern und Pappkartons, die den Boden seiner Dachstube bedecken. Von unten ist die Klavierstunde der Tochter zu hören.

Es geht ihm darum, die gewordene Sprache ernst zu nehmen und sie zu bewahren. Je weiter er sich in die Geschichte eines Worts vertieft, je weiter er die gewachsenen Strukturen Schicht für Schicht freilegt, desto stärker werde, wie er sagt, „die Demut gegenüber der Sprache“. Eines Nachts machte er eine Entdeckung: „Sinntragende Wörter haben oft Oberlängen in ihrem Schriftbild, wie kleine Aufmerksamkeitsfähnchen. Deswegen braucht ,rauh' auch sein ,h' am Ende.“ Wie könnte er sich mit dem „rau“ der Reformer je abfinden?

Seit 1955 ist der Duden das staatlich privilegierte Zentralorgan für Rechtschreibung. In Zweifelsfällen gilt der Duden ..., so stand es in den Erlassen der Kultusminister. Was Frankreich seine Académie française, das war Deutschland die Duden-Redaktion. 40 Unsterbliche in Paris, 20 Verlagsredakteure in Mannheim. Mit jeder Auflage wuchs der Duden. Denn jährlich fragen etwa 20 000 Bundesbürger, wie „Balletttheater“ oder „E-Mail“ geschrieben werden.

Der Duden wucherte, weil seine Redakteure den Ehrgeiz hatten, jeden Kasus zu klären, und sei es durch Ausnahmeregeln. Ganze Bereiche der Orthografie waren von Konrad Duden überhaupt nicht geregelt worden. Es musste etwas geschehen.

Davon ist auch Ickler noch überzeugt: „Das Duden-Privileg musste fallen. Aber anstatt den Staat als oberste Normierungsbehörde einzusetzen, hätte man die Rechtschreibung den Wörterbuchredaktionen der angesehenen Verlage überlassen können – wie in Großbritannien.“

Niemand schreibt nach Regeln. Regeln sind die Theorie zu den Tatsachen der Orthografie. Wäre es nach Ickler gegangen, dann wäre auf staatliche Regulierung verzichtet, die allgemein übliche Rechtschreibung erfasst und in Wörterbüchern festgehalten worden. Dazu ein Minimum an Hauptregeln, maximal acht DIN-A4-Seiten, wie er selbst es in seinem Gegen-Duden vorgemacht hat.

Der Feind saß in Mannheim. Im Kleinen Sitzungssaal A 1.28 des „Instituts für Deutsche Sprache“, wo sich alle Jahre wieder eine internationale „Kommission für Rechtschreibfragen“ traf – seit 1987 im Auftrag des Bundesinnenministers, um ein neues „Regelwerk“ der deutschen Sprache zu entwerfen.

Für Theodor Ickler ist das ganze Institut für Deutsche Sprache lediglich eine „Gründung gescheiterter Rechtschreibreformer aus den Sechzigern“. Die Kommission ein Kaderunternehmen, angeführt von einem Germanistikprofessor aus Siegen: „Augst wollte der neue Konrad Duden werden. Daraus ist nun nichts geworden.“

Ickler betrat die Arena mit einem Leserbrief im Spätherbst 1994. „Bis dahin hatte ich den Reformklüngel nicht ernst genommen.“

Immer wieder waren Versuche gescheitert, dem Deutschen die Widersinnigkeiten auszutreiben. Mal an Adolf Hitler, der Vorschläge zur vereinfachten Schreibung im letzten Moment als „nicht kriegswichtig“ verwarf. Danach gewöhnlich am Aufschrei einer Öffentlichkeit, die sich an einen „keiser“ einfach nicht gewöhnen wollte.

Doch auf den „3. Wiener Gesprächen“ im November 1994 hatten sich die Beamten und Experten aus elf Staaten geeinigt, darunter Liechtenstein und – ihrer deutschen Minderheiten wegen – Italien und Ungarn. Das Regelwerk war beschlossen.

Das „daß" war schon gefallen. Es drohten „Panter“, „Spagetti“, „Newage“, „platzieren“. Das tat weh. Ickler nahm den Kampf auf. Aus der Stille seines Reihenhauses hinaus begann er von Wörtermord, Regelungsgewalt und Sprachvernichtung zu schreiben. Vom „Weg in die Barbarei“, den der neue Duden ebne und von den „Etymogeleien“ des Gerhard Augst.

Er war nicht allein. Da gab es schon den Weilheimer Studiendirektor Friedrich Denk. Ickler wusste die Dichter an seiner Seite. Grass, Enzensberger, Grünbein. Da waren die Abtrünnigen, ehemalige Kommissionsmitglieder, denen die Reform zu weit (oder nicht weit genug) ging. Der Potsdamer Sprachwissenschaftler Peter Eisenberg und Horst Haider Munske aus Erlangen, gleich in der Nachbarschaft.

Ickler wird der Michael Kohlhaas der Orthografie. Stachel in seinem Fleische ist eine auf Recyclingpapier gedruckte Bekanntmachung „223011.114-K“ vom 31. Juli 1996 und unterzeichnet „i. A. J. Hoderlein, Ministerialdirektor“: das „Regelwerk zur deutschen Rechtschreibung“.

Jeden einzelnen der 112 Paragrafen empfindet Ickler als Angriff. An diesen Paragrafen samt Wörterliste arbeitet er sich seit Jahren ab. Lässt seinen PC Textmassen umwälzen, wieder und wieder, siebt Unmengen von Wörtern, wendet die neuen Regeln an, siebt, sichtet, filtert, bis er einen neuen Widersinn in Händen hält, eine kleine Unverschämtheit, eine winzige Monstrosität: „Behände gehen ... Das haben wir Augst zu verdanken.“

Kein Gegenreformer ist fleißiger. Allein 2500 Beiträge hat Ickler inzwischen für sein „Rechtschreibtagebuch“ ins Internet gestellt. „Ich brauche wenig Schlaf. Meine Frau warnt unsere Freunde immer, mir Wörterbücher zu schenken. Weil sie mich dann eine Weile nicht mehr sieht.“

Ickler liest Wörterbücher wie Krimis. Für die Rezension des neuesten Dudens, (23., völlig neu bearbeitete Auflage, 1152 Seiten), brauchte er knapp zwei Tage. Er weiß genau, wo die heiklen Stellen sind. Er riecht die Lücken förmlich, die verdächtigen Auslassungen. „Gebauchpinselt“, „Holster“ und „ewiggestrig“ fehlten in dem neuen Wahrig-Wörterbuch, mahnt er an. Weshalb? Wird Ludwig Erhard unterschlagen, weil sein Name „orthografisch durchaus nicht unproblematisch ist“?

Am 26. Juli 2000 verkündete die „Frankfurter Allgemeine“, zur alten Rechtschreibung zurückzukehren. Einen Tag zuvor war in der „Welt“ eine reformkritische Rezension des Dudens erschienen, verfasst von Theodor Ickler. „Das war mein größter Erfolg“, sagt er.

Inzwischen haben sich Springer-Verlag, teilweise auch „Süddeutsche Zeitung“ und SPIEGEL der Gegenreformation angeschlossen. Etliche Zeitungen – von „Junger Freiheit“ bis zur „Jungen Welt“, von der „Altbayerischen Heimatpost“ bis zur „Karpatenrundschau“ – verweigern sich dem Regelwerk. Und alle verwendeten in ihren Begründungen die Wortbeispiele von Theodor Ickler aus Spardorf bei Erlangen.

Er könnte zufrieden sein. Er ist es nicht. Immer wieder hat er sich gefragt, weshalb es eigentlich so weit kommen konnte. Wie war es möglich, dass eine so überflüssige, aufwendige, unpopuläre Reform ihren Weg durch die Instanzen mehrerer Staaten gehen konnte? Letztlich sei, sagt Theodor Ickler, daran wohl ein Mann schuld, seine Hartnäckigkeit, seine Wühlarbeit und seine erstaunliche Gabe, die Ministerialbeamten von sich einzunehmen.

Gerhard Augst betritt die germanistische Bibliothek genau so, wie er sich am Telefon beschrieben hat: „66-jährig mit grauen Haaren und einem Duden unterm Arm“.

Diesem Mann verdankt Deutschland vieles, vor allem viele neue Wörter: Einbläuen, belämmert, Zierrat, Tollpatsch, schnäuzen, gräulich. Das war Augst.

Der Professor wirkt nicht unbedingt wie ein Fanatiker des Bindestrichs oder ein Kommakiller. Er trägt fingerstarke Augengläser, hat eine einnehmende Stimme und ist von strapazierfähiger Heiterkeit. Er wäre ein guter Lehrer geworden. Augst hielt sein erstes Seminar im Jahre 1968. Thema war „Das Rechtschreibkönnen der Schüler“ und der Befund erschütternd. Seither ist Gerhard Augst Systemveränderer. Einer der erfolgreichsten – wenn alles nach Plan verlaufen wäre.

Lesen und Schreiben lernte Augst in einer Zwergschule im Westerwald. Als einziges Kind aus seinem Dorf durfte er aufs Gymnasium. Lange Jahre habe er nur Arbeiter und Bauern gekannt, sagt er, jene Klassen, in denen die Orthografie wütet wie die Pest. Warum „irgend etwas“, aber „irgendwas“? Weshalb „krank schreiben“ auseinander schreiben und „gefangennehmen“ zusammen?

Augst sagt: „Natürlich hätte man sagen können, wir nehmen die Orthografie in der Schule nicht mehr so wichtig. Aber machen Sie mal drei Schreibfehler in der Bewerbung. Dann haben Sie keine Chance mehr.“

Rechtschreibung ist die Barriere zwischen oben und unten. Ausdrücken kann sich jeder, wie er will. Aber wie er's schreibt, das ist amtlich vorgeschrieben.

„Es gibt ein Bedürfnis der Leute nach Regelung. Aber dann muss die Regel so einfach wie möglich sein. Wer ein Wort trennen will, soll nicht das große Graecum haben müssen.“ Deswegen beschlossen die Reformer: Psy-chi-ater, nicht Psych-iater.

Er hätte persönlich nichts dagegen, es zu machen wie die Engländer. Mit ihrer von der gesprochenen Sprache weitgehend unabhängigen Orthografie, in der ein Laut „u“ als oo, ough, ui, ugh, oe oder wie auch immer geschrieben wird, ohne dass eine Kommission darüber ins Grübeln geraten wäre. Auf der Insel herrscht fröhliches Chaos, und im Zweifel gibt es dicke Wörterbücher.

In Deutschland gehe das nicht, nicht mehr, sagt Augst: „Die deutschen Lehrer haben im 19. Jahrhundert vom Staat eine einheitliche Rechtschreibung erbeten. Das war der Sündenfall. Aus dem kommen wir jetzt nicht mehr heraus. Die Bürger wollen Regeln, der Duden antwortet mit Kasuistik und wird dick und dicker. Bis irgendwann die Ausnahmefälle auch in den Diktaten auftauchen. Es ist wie bei den Steuergesetzen: Irgendwann kommt der Punkt, wo man radikal durchformulieren muss. Und vereinfachen, wo es geht.“

Augst mag das Volk. Er hat das Standardwerk zur „Volksetymologie“ geschrieben, also zur Art und Weise, wie Lieschen Müller sich Wörter herleitet. Das Volk habe recht, auf seine Weise: „Jeder bringt belemmert mit Lamm zusammen. Woher nehmen wir das Recht, dem normalen Deutschen zu sagen, du bist blöd, schau mal ins etymologische Wörterbuch?“

Als Vorsitzender der Rechtschreibkommission lieferte Augst den Ministerialdirektoren Argumentationshilfen, fünf Seiten lang, oder zehn, je nach Bedarf. Er saß in den Ministerbüros, ließ die ersten Beschimpfungen über sich ergehen – manchmal konnte er die Icklerschen Formulierungen wortwörtlich heraushören –, und dann fing er an zu erklären.

Er hat sich Mühe gegeben. Manchmal dachte er an seine Zwergschule im Westerwald. Augst korrespondierte mit Sprachpsychologen und Psycholinguisten über die dreifache Konsonantenfolge, „Schifffahrt“ usw., um sich Klarheit zu verschaffen. Vergebens. Vieles ist Willkür.

Wie soll Zucker getrennt werden? Zucker, Zuc-ker, Zuck-er? Darüber habe es Kampfabstimmungen gegeben, sagt Augst. Was bei Zu-cker noch klappt, geht bei Nusse-cke daneben.

Einmal wurde geheime Abstimmung verlangt. Ganz zu schweigen von der Debatte um „Uschi's Shop“, dem belachten Genitiv der Doofen. Das Regelwerk versteht Uschi. In Paragraf 97 wird der Apostroph zugelassen, „zur Verdeutlichung der Grundform eines Personennamens“. Denn auch Uschi hat das Recht, ihren Namen kenntlich zu machen. Im Regelwerk steht ihr Fall gleich neben der „Einstein'schen Relativitätstheorie“.

Da „haben sich Didaktiker und Agenten des Duden-Monopols in irgendwelchen Hinterzimmern zusammengerottet, um mit der deutschen Sprache gründlich aufzuräumen“. So schreibt es Andreas Thalmayr, das Alias von Hans Magnus Enzensberger. Er meint Gerhard Augst.

Als hätte im Kleinen Sitzungssaal A 1.28 des Sprachinstituts in Mannheim ein Wohlfahrtsausschuss getagt, ein Jakobinerrat, der den Dichtern ihre Phantasie austreiben wollte. Unter solchen Sätzen leidet Augst. Er erinnert sich noch, wie die Schriftsteller damals, 1973, mit der Großschreibung auch das Großkapital stürzen wollten.

Die Zeiten haben sich geändert „Unser Unternehmen war bis Mitte der achtziger Jahre anschlussfähig. Barrieren einreißen, Gleichheit und Teilnahme aller Bevölkerungsschichten – das war der Geist der Zeit. Heute geht es nicht mehr um Förderkurse, sondern um Elitebildung. Und die Elite hat nie ein Problem mit der Rechtschreibung gehabt. Heute kann man sich nur noch wundern, dass die Kultusminister 1996 das Regelwerk überhaupt noch beschlossen haben.“

Denn das Volk wollte nicht.

In Schleswig-Holstein wurde die Reform über eine Volksbefragung abgelehnt. Der Weilheimer Deutschlehrer Friedrich Denk fuhr zur Buchmesse und sammelte Schriftstellerunterschriften für seine „Frankfurter Erklärung“. Etwa 30 Gerichte beschäftigten sich mit Klagen von Eltern gegen das Regelwerk. Es waren letzten Endes auch Klagen gegen Gerhard Augst.

„Das war eine harte Zeit“, sagt er. „Ehre und Anerkennung sind mit der Reform nicht zu gewinnen. Man kommt sich wie ein Judas vor.“ Es gab in der Mannheimer Kommission manche, die im Bekanntenkreis nicht sagen mochten, woran sie arbeiteten. Es war ein wenig so wie bei den Atomforschern von Los Alamos.

Dabei hatten die Kultusminister schon vieles zurückgenommen. Der „keiser“ war längst gestürzt, die Kleinschreibung zum Tabu erklärt, und „Panter“ lebte nur noch als Variante fort.

„Als die Kleinschreibung vom Tisch war, bei der ja die meisten Diktatfehler gemacht werden, wollten viele von uns aufgeben“, erinnert sich Augst. „Aber ich dachte, es muss doch zumindest einmal versucht werden. Damit man sieht, dass die Sprache nicht zusammenbricht, wenn man auf ein paar Schreibweisen verzichtet.“

Heute macht er sich den Vorwurf, seine Kommission nicht früh genug erweitert zu haben: „Wir hätten unsere Trennregeln vorher mit den Wörterbuchverlagen durchprobieren müssen“, sagt Augst. „Es reicht nicht, zehn Beispiele zu nehmen. Dann wären wir früher auf die Schwierigkeiten gestoßen.“

Und, fügt er hinzu, sie hätten von vornherein mit den großen Agenturen und Zeitungen zusammenarbeiten müssen. Der „Frankfurter Allgemeinen“ könne man ihren Sonderweg noch verzeihen. Aber es geht um das Volk. Und das Volk liest etwas anderes. „Wenn ,Bild' nicht mitmacht, dann haben wir keine Chance“, sagt Augst. Das arme Volk.

Am 1. August wird das Regelwerk in einem Teil Deutschlands teilweise in Kraft treten. In allen Bundesländern außer Nordrhein-Westfalen und Bayern wird die neue Rechtschreibung für Schulen und Behörden vorgeschrieben. Mit Ausnahme der Paragrafen für Zeichensetzung, Silbentrennung, Getrennt- und Zusammenschreibung. Da bestehe noch Diskussionsbedarf. Es sind genau die Felder, weswegen die Reform einmal begonnen worden ist.

Deswegen haben Bayern und Nordrhein-Westfalen vorvergangene Woche erklärt, bis auf Weiteres die Neuschreibung nicht einzuführen. Das Land ist wieder geteilt.

An Icklers Universität in Erlangen und an Augsts Uni in Siegen wird alt geschrieben, in Rostock jedoch, wo Dieter Nerius gelehrt hat, herrscht Reformation. Aber das tröstet ihn nicht.

Dieter Nerius sitzt in einem Hochhaus, das früher der Stasi gehörte und heute der Hochschule, und er will nicht glauben, dass alles umsonst gewesen sein könnte.

Dieser Mann im Jeanshemd hat die deutsche Orthografie vom Kreidestaub befreit und sie zum Bestandteil der Linguistik erhoben. Zu DDR-Zeiten war Nerius in der Partei. Er hatte nichts gegen den Aufbau des Sozialismus, solange der ihm nicht beim Aufbau einer linguistisch sauberen Rechtschreibung in die Quere kam.

Er war Reisekader. Er durfte ausreisen, um sich in Mannheim mit dem Wiener Hofrat Karl Blüml über das Getrenntschreiben von „leidtun“ zu unterhalten und über die Bedeutung von Morphemen bei der Worttrennung.

Für Nerius begann die deutsche Einheit bereits, als Helmut Kohl nur von ihr träumte: „Wir waren alle für die gemäßigte Kleinschreibung und alle für die Silbentrennung.“

Die Kommission leiteten Professor Gerhard Augst (West) als Vorsitzender und Professor Dieter Nerius (Ost) als Stellvertreter. In den Sitzungen herrschte Pioniergeist. Es gab keine Österreicher, Luxemburger, Südtiroler mehr, keine Ost- und Westdeutschen – „Wir waren alle funktionale Strukturalisten“, sagt Nerius.

Die Schweizer Delegation kam von der „Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren“. Die österreichische von der „Wissenschaftlichen Arbeitsgruppe des Koordinationskomitees für Orthografie beim Bundesministerium für Unterricht und Kunst in Wien“. Aber alles sollte vereinfacht werden.

„Wir haben die Regelwerke der einzelnen Länder quasi aufeinander gelegt. Nicht immer waren wir einer Meinung. Die DDR-Gruppe hatte zum Beispiel die Position einer stärkeren Zusammenschreibung. Aber wir haben uns nicht durchgesetzt.“

Für Nerius war es eine Chance, etwas Vernunft in die Welt zu bringen. Endlich eine kohärente und konsistente deutsche Orthografie. Es muss eine gute Zeit gewesen sein. Es ist zu spüren, wenn Nerius von ihr erzählt – unterbrochen immer wieder von dem Satz: „Das können Sie auch in meinem Buch nachlesen.“

Die DDR-Wissenschaftler waren hochangesehen. Aus Rostock und Berlin kamen die Spezialisten für Silbentrennung und für Groß und Klein. Die SED war stolz, dass ihre Orthografen auch dem Westen etwas vorschreiben durften. Doch publizieren, was er in Mannheim regelte, durfte Nerius nicht: „Das war den Bonzen zu deutsch-deutsch.“

Es ging um Vereinheitlichung, um Gerechtigkeit, um Modernisierung. Die gleichen Begriffe, unter denen die Bundesagentur für Arbeit reformiert werden würde.

Als die Kommission 1992 ihren Entwurf vorlegte, schien alles möglich. Die Einheit Deutschlands, Europas, der Wörterbücher. Es war damals schön, Linguist zu sein.

Dann kamen Theodor Ickler und die anderen. Der Widerstand. Die Wütenden. Die Unsachlichen. Plötzlich war es mit der Ruhe vorbei. Dieter Nerius aus Rostock musste zusehen, wie mit jedem Treffen der Kultusminister, mit jedem neuen Protest die Schönheit des Ur-Entwurfs verblasste. Es war ein wenig wie mit dem Sozialismus.

Nach einem SPIEGEL-Gespräch mit dem bayerischen Kultusminister Zehetmair wurde die Reform ein erstes Mal durcheinander gebracht. Ohne jede Systematik wurden 45 Wörter als sakrosankt erklärt. Darunter „Heiliger Vater“, „Letzte Ölung“. Und „Paket“ (statt „Packet“).

Nerius begann zu verzweifeln. Das stolze Schiff „Regelwerk“ wurde gekapert, geplündert, seiner Zierate beraubt, notdürftig wieder zusammengeflickt. Bald ging es nicht mehr um die Schönheit, nicht mehr um die Diktate des Proletariats, sondern nur noch darum, den Kahn, leck und mit zerfetzten Segeln, an Land zu bekommen, irgendwie.

Die Mannheimer warfen Ballast ab. Im Januar 1998 empfahlen sie, mehr Varianten zuzulassen. Aber jetzt lehnten die Kultusminister ab. Vielleicht aus Furcht, jedes Zugeständnis könnte den Fundamentalisten Anlass zu neuen Angriffen geben.

„Das Auftreten von gewissen Kritikern gefällt mir nicht, ihre Besserwisserei, ihre Intoleranz, ihre Rechthaberei. Nicht alle sind so, aber Ickler gewiss. Man kann ja verschiedener Meinung sein“, sagt Nerius. An der Wand seines Arbeitszimmers hängt ein Bild der Gebrüder Grimm, ebenfalls Sprachreformer. „Aber ich kann nicht mit jemandem diskutieren, der das Ganze als Schwachsinn ansieht, wie es Herr Rüttgers bei ,Christiansen' getan hat.“

Manchmal denkt Nerius, dass es bei dem Widerstand gar nicht ums Schreiben geht. Den Menschen ist zu viel Vertrautes weggebrochen. Erst die Postleitzahlen, dann die D-Mark, dann die Schreibweise.

Ganz zu schweigen von der DDR. Nerius hofft jetzt nur noch auf die Schule. In manchen Schulen wird seit neun Jahren die neue Schreibweise unterrichtet. Das heißt, die ersten Reformschüler werden die Haupt- und Realschulen genau zu dem Zeitpunkt verlassen, wenn das Regelwerk verbindlich wird.

„Ich möchte aus diesem Streit nicht lernen, dass Sprache ein für alle Mal in ihrer grafischen Form eingemauert bleiben soll. Orthografie ist eine gesetzte Norm. Sie wird von Menschen gemacht. Ich weigere mich zu glauben, dass wir Deutschen nicht imstande sein sollten, eine derart kleine Veränderung zu bewerkstelligen.“

Der größte Teil der ursprünglichen Reform ist inzwischen zurückgenommen. Der Duden ist über die Jahre noch dicker geworden. Die Pisa-Ergebnisse katastrophal. Und niemand weiß genau, wie er schreiben soll. Ein Desaster, von niemandem gewollt.

Mit guten Vorsätzen und unendlicher Mühe ist etwas in Gang gesetzt worden, ein großer Plan, und an den Verhältnissen gescheitert. Die Rechtschreibreform ist das Dosenpfand der Germanistik, eine Hartz-Utopie für die Arbeiter der Stirn und die Schüler in den Klassen.

Im Juni 2004 akzeptierte die Kultusministerkonferenz schließlich die Kompromissvorschläge der Mannheimer Kommission und berief einen „Rat für deutsche Rechtschreibung“ unter dem Vorsitz des ehemaligen Kultusministers von Bayern, Zehetmair.

Der Rat soll „die Einheitlichkeit der Rechtschreibung im deutschen Sprachraum bewahren“ und auf Grundlage des Regelwerks von 1996 weiterentwickeln. 39 Schriftgelehrte diverser, auch reformkritischer Institutionen sollen per Zweidrittelmehrheit über Groß- und Kleinschreibung, Getrennt- oder Zusammenschreibung entscheiden und bis Sommer 2006 damit fertig sein.

Die Wörterbuchverlage sind beteiligt und stellen ihre Datenbanken zum Regel-Testen zur Verfügung. Anders als seine Vorgänger ist der neue Rat unabhängig von der Kultusministerkonferenz. Der PEN-Klub delegiert Theodor Ickler in das Gremium. Als Erstes empfiehlt der Rat die teilweise Rückgängigmachung der Reform.

Im Rat ist Theodor Ickler Mitglied der „Arbeitsgruppe Silbentrennung und Zeichensetzung“ und schreibt rastlos neue Vorlagen. Er sagt: „Darum kämpfen wir: Bio-tonne. Nicht Bi-otonne.“

Ickler könnte sich als Sieger fühlen. Seine Tochter wird nicht mehr durchs Diktat fallen, weil sie auf den Duden ihres Vaters hört. Doch Theodor Ickler ist vorsichtig.

Bei jedem Treffen der Kultusminister rechnet er noch auf eine Schurkerei in letzter Minute. Nein, er sei enttäuscht von diesem Land. An der Bundestagswahl wird sich Theodor Ickler nicht beteiligen.

Gerhard Augst seinerseits hat lange schon aufgehört, sich als Gewinner zu fühlen. Er sagt, es sei gut gewesen, es einmal versucht zu haben, vielleicht ein letztes Mal. „Alle Beteiligten gehen da geschädigt hinaus.“ Er sagt, er könne sich diesen deutschen Recht-Streit nur mit einem erklären, mit Angst: „Wir sprechen, ohne zu wissen, weshalb wir es tun. Und plötzlich kommt jemand und will etwas ändern. Das wird empfunden als ein Frontalangriff auf die natürliche Sicherheit, die wir in der Sprache haben. Intuitiv wird alles Fremde abgewehrt. Natürlich werden linguistische Argumentationen aufgebaut, aber im Grunde steckt dahinter diese Angst.“

Augst hat sich inzwischen aus dem Streit herausgezogen. Er arbeitet jetzt an einem vollständigen Dialektwörterbuch seines Heimatdorfs im Westerwald.

Dieter Nerius fährt zum Urlaub in den Harz und arbeitet an einer Neuedition der Schriften Konrad Dudens. In eine Partei ist er nie wieder eingetraten.

Wie der Disput um Komma und Bi-otonne auch ausgehen wird. Bleiben wird ein guter Rest vom Regelwerk, der Beschluss zum Doppel-s. Ein paar Kommata werden verschwinden (können), und der Dichter Durs Grünbein wird schreiben dürfen, wie er mag, sofern er nicht Amtsblätter verfasst.

Doch ganz egal, was die Kultusminister schließlich beschließen. Irgendwann wird jemand auf den Bad Hersfelder Friedhof treten und an Dudens Grab mit erhobenem Zeigefinger schwören: Konrad, der Kampf geht weiter!

DER SPIEGEL 30/2005
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Norbert Lindenthal

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Sigmar Salzburg
27.11.2013 08.47
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Volksverdummung im Spiegel

Es geht hier um den Artikel:

„Compact“-Konferenz
Krude Thesen bei Homophoben-Veranstaltung

Von Annette Langer, Schkeuditz

Man muß die Querfrontstrategie des linken Jürgen Elsässer nicht mögen: Tatsache ist aber, bundesstatistisch bestätigt, daß die Ablösung der Familie durch hedonistische Gelegenheitsfickerei mit Abtreibungsgarantie zum Fortpflanzungsdefizit in Europa und damit zur Dezimierung seiner ursprünglichen Bewohner führt. Wenn das auch der Wunschtraum mancher zur Bußsucht erzogenen Gutmenschen sein mag, ist es dennoch das Recht normalempfindender Bürger, über eine Abhilfe nachzudenken.

Darüber sollte genau und durchaus auch kritisch berichtet werden dürfen. Für Frau Langer steht aber die gemeingefährliche Minderwertigkeit der Veranstaltung schon von vornherein fest. Sie beginnt daher ihren Bericht mit dem Wort der letzten verbalen Vernichtungsstufe vor „nazistisch“:


Bei einer Konferenz des rechtspopulistischen Blattes „Compact“ wurden reichlich krude und homophobe Thesen verbreitet. Rund 500 Menschen demonstrierten gegen die absurde Veranstaltung.

Elsässer hatte ausdrücklich die bislang erreichten Schwulenrechte gewürdigt, obwohl es ihm hauptsächlich um die Normal-Familie geht. Unverkennbar ist Langers Sympathie für die angeblich 500 „Menschen“, die gegen die blechernen Wände der Veranstaltungshalle trommelten, um die Redner am Vortrag zu hindern. Dazu suggeriert sie, ganz gegen feministische Etikette, schon am Äußeren der Rednerinnen die Minderwertigkeit ihrer Ansichten:

Eine der Rednerinnen war Jelena Misulina, die Begründerin des Anti-Schwulen-Propaganda-Gesetzes. Misulina ist eine missmutig dreinblickende kleine Frau mit hochgesteckten Haaren, studierte Juristin, Ex-Mitglied der KpdSU... Sie träumt von weiteren Gesetzesentwürfen, etwa zu einer Steuer auf Scheidung, einer Empfehlung an Verheiratete, mindestens drei Kinder zu zeugen ...

Letzteres ist nun doch wohl die Einsicht aller verantwortungbewußten Demographen in den geburtenschwachen europäischen Ländern. Frau Langer aber baut einen Randalierer zur Hauptfigur der Veranstaltung auf:

„In Deutschland bekommt sie eine Bühne für ihren Blödsinn – und sie wird auch noch ernstgenommen“, kritisierte der in Berlin lebende Schwulenaktivist Wanja Kilber, der sich mit seiner Organisation „Quarteera“ für russische Homosexuelle einsetzt, die aus der Heimat geflohen sind. Für Kilber steht außer Frage, dass Misulina nach Deutschland gekommen ist, um die Homophobie à la Russland europaweit salonfähig zu machen.
Kilber störte den Vortrag der Russin, stürzte vor die Bühne mit rot bemalten Händen und einer Regenbogenfahne in der Hand, rief „Misulina hat das Blut von homosexuellen und transsexuellen Jugendlichen an ihren Händen, die getötet wurden oder Selbstmord begangen haben“. Die Duma-Abgeordnete sprach ungerührt weiter, Kilber wurde herauskomplimentiert.

Die schwul aufgestellte und pädophil begründete „taz“ tut das mit einem Satz ab, der aber nicht weniger perfide ist: Zwei Zwischenrufer ließen die Apologeten der Meinungsfreiheit aus dem Saal entfernen. taz

Spiegel: Misulina zur Seite steht Stellvertreterin Olga Batalina – platinblonde Helmfrisur, mimikloses Gesicht – von der Putin-Partei Jedinaja Rossija. Sie ließ in Leipzig keinen Zweifel daran, dass eine Einmischung von außen in Sachen Schwulenhatz [!] oder Adoptionsverbot für Ausländer nicht erwünscht ist...

Veranstalter der Konferenz ist Jürgen Elsässer, Chefredakteur des „Compact“-Magazins – in den Siebzigern noch Mitglied des kommunistischen Bundes, später Lehrer und jahrelang Autor von „Konkret“ und „Freitag“, heute Rechtspopulist und Verschwörungstheoretiker, der auf Familie schwört und Europas Untergang herbeiredet.
spiegel.de 24.11.2013

Der taz-Vertreter wundert sich: Noch vor zehn Jahren hätte man diesen Medienprofi nicht auf einer solchen rechtsintellektuellen Konferenz vermutet. Elsässer war immerhin einmal Chefredakteur der Jungen Welt, schrieb für konkret und das Neue Deutschland. Am Sonnabend aber lehnte da ein Chefideologe am Rednerpult, der die Demonstranten für sexuelle Toleranz und gegen ein antiquiertes Familienraster draußen als „antidemokratisches Gesindel“ und „geschichtsvergessene Idioten“ beschimpfte... taz

Wie kann er nur! Toleranz dürfen doch ausschließlich die Trommler und Randalierer mit der richtig gerasterten, unantiquierten Meinung beanspruchen!

Siehe auch youtube

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Detlef Lindenthal
17.09.2013 08.11
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„TRÄGE, FRUSTRIERT, ARROGANT“

Dieses Titelbild

empfinde ich als unerträgliche Verhöhnung der Menschen und Landesbürger.
Der Spiegel hat mit seinen ungerechten Berichterstattungen und Lügen viel Verantwortung dafür, daß die politischen Entscheider so weitermachen können. Paradebeispiel ist die Rechtschreib„reform“, bei welcher der Spiegel im wesentlichen das dreiste und nicht eben kluge Geschäft der Politiker mitgemacht hat.

Als Heide Simonis und ihre antidemokratische Allparteienkoalition aus SPD, CDU, F.D.P., Grünen und Dänen am 17. 9. 1999 unser Rechtschreibgesetz, welches am 27. 9. 1998 von 885.511 Wählerstimmen beschlossen worden war, innerhalb von 3 Minuten ohne Aussprache beiseite gewischt hat, wer hat geschwiegen? Der Spiegel.

Und dann sich über Nichtwähler beklagen; und ihnen die Schuld für das Versagen der Politik geben??? Pfui Spinne!!

Neue Medien braucht das Land.
__________________
Detlef Lindenthal

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Sigmar Salzburg
16.09.2013 18.19
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Augstein – Denunziant vom Dienst

Euro-Kritiker: Die Schläfer von der AfD
Eine Kolumne von Jakob Augstein


[Bild] AfD-Chef Lucke: Die Rechten sind schwer zu berechnen

Sie sind gegen den Euro, haben ein Problem mit dem Zulauf von ganz rechts und sind vielleicht wahlentscheidend – wie stark wird die AfD? Mit den Rechten tun sich die Wahlforscher bei der Einschätzung schwer: Denn die Wähler stehen nicht zu ihren Überzeugungen... Wenn die Populisten es in den Bundestag schaffen, kippt die deutsche Politikarithmetik... Tatsächlich: Wer Ansichten zuneigt, die sich zumindest in die Nähe des Rechtspopulismus begeben, behält das lieber für sich. Bei den Wahlumfragen sagen solche Leute meistens entweder nicht die Wahrheit, oder sie reden gar nicht mit den Wahlforschern.
spiegel.de 16.9.2013

Wikipedia: Am 2. Mai 1998 beschlossen die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Gemeinschaft in Brüssel die Einführung des Euro. Bundeskanzler Kohl war sich darüber bewusst, dass er damit gegen den Willen einer breiten Bevölkerungsmehrheit handelte. In einem 2013 bekanntgewordenen Interview vom März 2002 sagte Kohl: „In einem Fall [Einführung des Euro] war ich wie ein Diktator“.[siehe hier]

Der Spiegel, das einstige „Sturmgeschütz der Demokratie“, setzt zum wiederholten Male Dumm-Dumm-Geschosse ein. Eine halblinke Journaille rückt die Reste der übertölpelten Mehrheit der Eurogegner krampfhaft in die rechte Ecke, setzt sie mit „Schläfern“ einer Agentenorganisation gleich und bezichtigt sie der Unwahrhaftigkeit gegenüber ungebetenen Befragern. Ähnlich wollten interessierte Kreise auch die Gegner der „Rechtschreibreform“ ausschalten. Das gelang zwar nicht, aber dennoch konnten die wahngetriebenen Reform-Politiker im Komplott mit den Medien den Volkswillen aushebeln.

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Sigmar Salzburg
24.08.2013 23.10
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Vermummte greifen AfD-Veranstaltung an

Vor der Bühne schlugen sie zwei Menschen nieder und versprühten Pfefferspray, wodurch circa 15 Menschen Augen- und Atemwegsreizungen erlitten. Acht von ihnen stiegen auf die Bühne. Lucke selbst wurde nach AfD-Angaben zu Boden gestoßen... Lucke setzte seine Rede nach dem Vorfall unter Polizeischutz fort. In einer Pressemitteilung der Partei empörte sich der Vorstandssprecher der AfD jedoch über den Angriff: "... Schlägertruppen wie seinerzeit in der Weimarer Republik ...“
spiegel.de 24.8.2013

Was hat sich die Partei auch zu empören! Prof. Lucke soll froh sein, daß er überhaupt weiterreden durfte, wo doch seine Partei schon vor einem halben Jahr in der untrüglichen Prognose von Spiegels Jakob Augstein als möglicher Brutreaktor aller schlecht und rechten Übel entlarvt worden war.

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Sigmar Salzburg
15.07.2013 06.24
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Der Spiegel wird Bunt(e)

Charlene werde zur Hochzeit gezwungen, lautete eines der Gerüchte... Alles Quatsch, sagte Charlene nun in einem ihrer seltenen Interviews. Es seien Freudentränen gewesen ...

spiegel.de 15.7.2013

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Sigmar Salzburg
28.06.2013 10.00
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Schuldebatte – Schulddebatte

Wieder schreibt und diskutiert der „Spiegel“ über die Rechtschreibkatastrophe, ohne die „Rechtschreibreform“ als eine der wesentlichen Ursachen zu erwähnen – wie bei Mittätern eben üblich:

Schuldebatte: „Sie irren, wenn Sie eine Rechtschreibkatastrophe heraufbeschwören“
Grundschüler müssen nicht gleich fehlerfrei schreiben lernen, findet Hans Brügelmann, einer der einflussreichsten Pädagogen Deutschlands. Kritiker geben dieser Methode die Schuld daran, dass viele Kinder die Rechtschreibung nie richtig erlernen. Im Interview verteidigt Brügelmann seinen Ansatz.
spiegel.de 27.6.2013

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Sigmar Salzburg
20.06.2013 07.38
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Ganz wie die „Rechtscheibreform“:

Lernmethode „Lesen durch Schreiben“ „Das ist völliger Unsinn“
Schreib, wie du sprichst – der Rest kommt von allein. Nach dieser Methode sollen heute viele Kinder die richtige Rechtschreibung lernen. Im Interview erklärt Grundschulexperte Günter Jansen, 73, warum er von dieser Methode überhaupt nichts hält und welche Kinder besonders darunter leiden. mehr...

SPIEGEL: Und warum konnten sich die von Reichen inspirierten Methoden dann über Deutschland verbreiten?

Jansen: Sie passten einfach perfekt in das reformpädagogische Klima der Zeit. Das sogenannte Freie Schreiben, bei dem die Kinder ohne Beachtung der Rechtschreibung ganz kreativ ihre Gedanken zu Papier bringen sollten, gab es ja schon in der Reformpädagogik der zwanziger Jahre. Allerdings hat man damals sehr bald gemerkt: So geht es nicht. Zum Ende der sechziger und Anfang der siebziger Jahre trugen dann aber Lehramtsanwärter den Slogan „Rechtschreibwissen ist Herrschaftswissen“ in die Schulen: Rechtschreibwissen werde schon immer als Herrschaftsinstrument der herrschenden Klasse missbraucht. Später wurden dann Schlüsselstellen in Verbänden, Gremien und Politik mit Reformpädagogen oder deren Sympathisanten besetzt. So konnten sich die Methoden in den Grundschulen immer weiter ausbreiten....

spiegel.de 19.6.2013

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