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Kevin Kraus
22.10.2014 12.04
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

[SHEV:] GEW SH will Inklusion – wohlwissend, dass dafür 1300 Lehrerstellen fehlen

Ostholsteiner Anzeiger – 22.10.2014 – Seite 3

GEW will Weg zur Inklusion und Zweigliedrigkeit mitgestalten

Neustadt Fast alle Mitglieder des Kreisvorstandes der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) wurden kürzlich in einer Mitgliederversammlung in Neustadt bestätigt: Der Vorsitzende Thomas Jantz, die stellvertretende Vorsitzende Silke Theurich (beide aus Ahrensbök), der Schatzmeister Heiner Sterly aus Hamberge sowie die Beisitzer Frank Leiteritz (Neustadt) und Gerhard Keil (Heiligenhafen). Für den auf eigenen Wunsch ausgeschiedenen Beisitzer Peter Wernecke (Heiligenhafen) kam Male Maßmann (Neuratjensdorf) in den Vorstand.

Der GEW-Landesvorsitzende Matthias Heidn (Kiel) sagte, dass die Entwicklung des Schulsystems in Richtung Zweigliedrigkeit kein Alleingang Schleswig-Holsteins sei, sondern ebenso wie die Inklusion ein bundesweiter Trend. Die GEW wolle diesen Weg mitgestalten und zugleich notwendigen Druck auf die Politik ausüben, um mehr finanzielle Mittel in die Bildung zu stecken. Alleine in Schleswig-Holstein fehlten 1300 Lehrerstellen, wenn man die Inklusion angemessen umsetzen wolle. Matthias Heidn sprach auch über Erfolge der GEW-Arbeit in jüngster Vergangenheit: Deutlich weniger Stellenstreichung an den Schulen als vorgesehen gehörten dazu. Durch Proteste der GEW sei die Besoldungserhöhung für angestellte Lehrkräfte auch auf die Beamten übertragen und die Verschlechterungen beim Mitbestimmungsgesetz seien zurückgenommen worden. Die Vergütung der Reisekosten für Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst steige von 13 auf immerhin 20 Cent pro Kilometer. Weiter sagte Heidn, dass die Mitgliederzahlen der GEW Schleswig-Holstein seit Jahren stiegen auf mittlerweile über 10 000. oha

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Kevin Kraus
14.10.2014 13.13
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

[SHEV] Studie: Nicht nur Multitasking, sondern auch „Bulimie-Lernen“ (G8) verhindert Langzeiterinnerung

Studie: Multitasking verhindert Langzeiterinnerung

Geschrieben von: Redaktion 13. Oktober 2014

BRAUNSCHWEIG. Wer sich beim Lernen ablenken lässt, riskiert, seine Erinnerung ans Gelernte zu „überschreiben“. Wer den Lernstoff hingegen wiederholt, führt ihn ins Langzeitgedächtnis über. Eine Arbeitsgruppe um den Professor Dr. Martin Korte von der Technischen Universität Braunschweig konnte nun zeigen, wie diese Phänomene auf zellulärer Ebene zusammenhängen: Neue Synapsen stehen im Wettbewerb um verstärkende Proteine – eine Erinnerung gewinnt, die andere verliert. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift “Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America” (PNAS) publiziert.

Neue Informationen werden vom Gehirn unterschiedlich „gespeichert“: die meisten im Kurzzeitgedächtnis, wenige im Langzeitgedächtnis. Warum das so ist und welche Informationen ins Langzeitgedächtnis wandern, haben Wissenschaftler um den Neurobiologen Professor Korte herausgefunden. Für ihre Untersuchung haben sie Hirnschnitte vom Hippocampus eines Mäusehirns angefertigt, also von der für das Faktenlernen entscheidenden Gehirnregion. Diese haben sie stimuliert und verschiedene Gruppen von Synapsen aktiviert – das heißt die Kontaktstellen zwischen Nervenzellen, an denen Erinnerungen abgespeichert werden. Korte und seinem Team ist es gelungen, solche Untersuchungen über einen Zeitraum von mehr als zehn Stunden durchzuführen, was bisher nur wenigen Arbeitsgruppen weltweit gelungen ist.

Das sogenannte Bulimie-lernen bringt wenig, sagen die Forscher.

Durch den langen Untersuchungszeitraum konnten die Hirnforscher zeigen, dass Erinnerungen vor ihrem Übergang vom Kurz- ins Langzeitgedächtnis in Konkurrenz um Gedächtnis-assoziierte Moleküle stehen. Dabei handelt es sich um Eiweißmoleküle (Proteine), die benötigt werden, um die Synapsen langfristig zu verstärken. Wird innerhalb einer Stunde nach dem Abspeichern einer Erinnerung ein zweiter Reiz gesetzt, der in assoziativer Verbindung zu der Erinnerung steht, wird diese gestärkt. Ist der zweite Reiz jedoch unabhängig, kann er die Eiweißmoleküle der ersten Erinnerung „kapern“ und für sich selbst nutzen. Damit ist die erste Erinnerung verloren und die zweite umso erfolgreicher abgespeichert.

Der Wettbewerb der Erinnerungsreize um Proteine erklärt, warum es besser ist, Lerninhalte auf viele kleine Portionen und über viele Tage zu verteilen. So können sie sich gegenseitig verstärken. Das „Bulimie-Lernen“ über viele Stunden am Stück hingegen führt dazu, dass sich die Lerninhalte selbst Konkurrenz machen. Vor allem aber sollte Multitasking beim Lernen vermieden werden. Durch Fernsehen, Surfen im Internet oder auch einen anderen Lernstoff treten neue Reize in Konkurrenz zum Gelernten und der Zufall entscheidet darüber, welche Information es ins Langzeitgedächtnis schafft.

Quelle:
Sreedharan Sajikumar, Richard G. M. Morris, and Martin Korte:
“Competition between recently potentiated synaptic inputs reveals a winner-take-all phase of synaptic tagging and capture”, PNAS
http://www.pnas.org/cgi/doi/10.1073/pnas.1403643111

news4teachers.de 2014/10

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Kevin Kraus
07.10.2014 19.46
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

Bereits 2009 forderte die jetzt für SH zuständige Schulministerin die Einheitsschulen (in HH) – mit der Begründung: „In keinem anderen Industrieland entscheidet die soziale Herkunft so sehr über den Schulerfolg wie in Deutschland.“

Diese Argumentation ist angesichts der nun vorliegenden – aber auch an anderen Stellen bereits dargestellten – Erkenntnisse kaum haltbar:

Lernerfolg: Bildung ist erblich
In die Wiege gelegt oder hart erarbeitet? Eine Studie mit Zwillingspaaren zeigt:

Der Bildungserfolg hängt zum größten Teil von ererbten Eigenschaften ab. Die Intelligenz ist dabei der entscheidende Faktor.

Allem elterlichen Einsatz bei Schultyp und Nachhilfe zum Trotz: Den Bildungserfolg eines Kindes bestimmen zum größten Teil erbliche Faktoren. Zu diesem Schluss kommen britische Forscher beim Vergleich von Zwillingen. Auch wenn weitere ererbte Eigenschaften eine Rolle spielen, sei die Intelligenz der stärkste Faktor, berichten sie im Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences".


Die Wissenschaftler um Robert Plomin vom King's College London hatten Testbögen von mehr als 6600 Zwillingspaaren ausgewertet, die das dem Realschulabschluss vergleichbare General Certificate of Secondary Education (GCSE) erreicht hatten. Unter ihnen waren sowohl eineiige Zwillinge mit identischem Erbgut als auch zweieiige mit zu 50 Prozent übereinstimmenden Genen. Da die jeweiligen Paare dieselben Schulen besucht hatten und demselben Elternengagement ausgesetzt waren, konnten diese Faktoren gut von den genetischen Einflüssen abgegrenzt werden.

Ererbte Faktoren machen den Notenschnitt
Als Maß für den Schulerfolg der etwa 16-jährigen Jungen und Mädchen wurde der Notenschnitt in Englisch, Mathematik und Naturwissenschaften gewertet. Zudem wurden 83 Persönlichkeitsmerkmale wie Selbstkontrolle oder Neugierde, aber auch Verhaltensprobleme und Gesundheit berücksichtigt.

Das Ergebnis: Der Notenschnitt geht zu 62 Prozent auf ererbte Faktoren zurück. Einen großen Teil mache dabei die Intelligenz aus, schreiben die Forscher. Insgesamt aber spielten etliche genetisch festgelegte Merkmale eine Rolle. Zu den wichtigsten zählten demnach auch Selbstkontrolle und Verhaltensauffälligkeiten.
khü/dpa

URL:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/bildung-lernerfolg-ist-erblich-bestimmt-a-995628.html

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Kevin Kraus
04.10.2014 10.51
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

Veröffentlicht am 03.10.14

For knowledge itself is power no more

Wie Sir Francis Bacon zu Grabe getragen wird

Gastbeitrag von Roger von Wartburg


„For knowledge itself is power“ schrieb Francis Bacon im Jahre 1598. Übersetzt und verkürzt ist das Zitat zum Gemeingut geworden: „Wissen ist Macht. (…) Wissen und Macht des Menschen fallen zusammen, weil Unkenntnis der Ursache über deren Wirkung täuscht.“ Das Wissen dient also dem Menschen dazu, sich der Täuschung zu erwehren. Denn wer nichts weiß, muss alles glauben.

Wenig erstaunlich, dass die Gründerväter der deutschen Sozialdemokratie gegen Ende des 19. Jahrhunderts diese Idee in ihrem Liedgut kolportierten: „Des Geistes Licht, des Wissens Macht, dem ganzen Volke sei’s gegeben!“, heisst es dort. Ein Protest dagegen, dass grossen Teilen der Bevölkerung der Zugang zu Bildung und Wissen verwehrt blieb. Noch einmal 100 Jahre später, in den 1970er Jahren, wurde Bacons Gedanke als Parole der Sponti-Bewegung in verschiedenen Varianten persifliert, z.B. mit den Worten: „Wissen ist Macht. Wir wissen nichts. Macht nichts.“

Heute nun, scheint es, wird Ernst gemacht mit der ehedem sarkastisch gemeinten Abgrenzungsrhetorik jugendlicher Subkultur. Der Wert des Wissens ist im Sinkflug begriffen. Man solle damit aufhören, im Zeitalter des Internets die Gehirne der Kinder von heute und morgen mit Informationen von gestern zu belasten, deren Halbwertszeit sich in immer höherem Tempo verringere, heisst es. Der Wert des ach so schnöden Wissens wird systematisch kleingeredet, rhetorisch in umso gleissenderes Licht getaucht dagegen wird der Begriff der „Kompetenz“.

Mir scheint, als habe sich im dichten Nebel der Ungeklärt- und Unbestimmtheit des Kompetenzbegriffs eine Sprach- und Deutungsverwirrung babylonischen Ausmasses aufgetan, aus der eine gänzlich unheilige Allianz hervorgegangen ist: Da sind die Hohepriester des Ökonomismus, denen jede Form von Wissen antiquiert und suspekt erscheint, die nicht in einen unmittelbaren Bezug zu einer Praxis gestellt werden kann.
Die Apologeten des angeblich überlegenen angloamerikanischen Bildungsmodells, welche dieses mitsamt seiner hinlänglich bekannten Schwächen und gesellschaftlichen Implikationen auch bei uns verankern wollen....

Und es sei vor diesem Hintergrund auch die Frage aufgeworfen, ob als Endziel derartiger Entwicklungen in Tat und Wahrheit nicht primär die Schaffung einer Einheitsschule für alle steht. Wird hier also, als Folge ideologisch motivierter Gleichmacherei und verschleiert durch allerlei hochtrabende Prosa, das Modell des leistungsschwächsten Segments einach der Allgemeinheit übergestülpt.

Der ganze Beitrag als PDF:
http://bildung-wissen.eu/wp-content/uploads/2014/10/GBW_2014_Zuerich_Kurzreferat.pdf

http://bildung-wissen.eu/fachbeitraege/for-knowledge-itself-is-power-no-more.html
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Roger von Wartburg ist Präsident des Lehrerverbandes Baselland (Schweiz)

http://www.lvb.ch/de/Kontakt/Geschaeftsleitung.php

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Kevin Kraus
30.09.2014 14.14
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

Da drängt sich die Frage auf: wenn nun Unterricht an der Schule ausfällt – mittlerweile ja auch planmäßig und von den Regierungsverantwortlichen gewollt – gefährdet damit der Staat auch das Kindeswohl?
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news4teachers.de

Fehlender Schulunterricht kann das Kindeswohl gefährden

HAMM. Zum Kindeswohl, für den die Eltern verantwortlich sind, gehört der regelmäßige Schulbesuch. Kommen die Eltern dem nicht nach, kann ihnen mindestens teilweise das Sorgerecht entzogen werden. Das hat das Oberlandesgericht Hamm (Az.: II-4 UFH 1/14, 4 UFH 1/14) entschieden, wie die Arbeitsgemeinschaft Familienrecht im Deutschen Anwaltverein mitteilt.


In dem verhandelten Fall wurde bei einem sechsjährigen Jungen eine Hochbegabung festgestellt. Aufgrund dieser Hochbegabung wurde er von einer Integrationskraft betreut. Die Unterstützung durch den Integrationshelfer endete im zweiten Schuljahr aufgrund von Konflikten zwischen der Mutter und dem Institut, das den Integrationshelfer gestellt hatte.

In der Folgezeit hatte der Junge weiterhin massive Probleme in der Schule: Er gefährdete sich und andere, war unkonzentriert, unruhig und vergesslich. Er ging nicht mehr regelmäßig zur Schule. Hilfe lehnte die Mutter ab, die das alleinige Sorgerecht hatte.

Das Gericht stellte eine Kindeswohlgefährdung fest, da der Junge nicht zur Schule gehe. Die Richter entzogen der Mutter das Sorgerecht für die Bereiche Schulangelegenheiten und Gesundheitsfürsorge. Außerdem entzogen sie ihr das Aufenthaltsbestimmungsrecht, um das Kind eventuell stationär unterbringen zu lassen. In einem Hauptsacheverfahren wollen die Richter nun klären, ob der Mutter das Sorgerecht in diesen Bereichen dauerhaft und unter Umständen für weitere Bereiche entzogen werden sollte. dpa

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Kevin Kraus
28.09.2014 09.30
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

SEHR LESENSWERT!
Auswirkung von G8 und anderen Bildungsschandtaten:


Normiert, prozessiert, industrialisiert?
26. September 2014

[Redaktion: Aus dem umfangreichen Artikel können hier nur markante Sätze vorgeführt werden.]

Verschultes Studium, verkürzte Schule, notenbasierte Schubladensortierung und ein Mangel an erwachsenen Menschen am Ende – sieht so das Bildungssystem von heute aus? Eine Spurensuche zwischen Gymnasium und Hochschule.
Text: Sven Grünewald
[...]
Spricht man mit Dozenten und Tutoren, dann gibt es die zunehmende Beobachtung, dass neuen Studenten vermehrt grundlegende Fähigkeiten fehlen – und zwar in der Beherrschung des Deutschen in Grammatik und Rechtschreibung sowie an mathematischem Grundwissen. „In den letzten zwei oder drei Jahren haben sich die Schwerpunkte für uns verschoben“, erzählt eine Mathematikerin, die an der Uni Göttingen über viele Jahre einen studienvorbereitenden Mathe-Vorkurs gegeben hat. „Man wiederholt nur noch Schulmathe, statt inhaltlich auf das erste Semester vorzubereiten. Es fehlt an ganz elementaren Kenntnissen: Ableitungsregeln, zum Teil mussten wir Bruchrechenregeln wiederholen.“
[...]
Steffen Kühnel, Studiendekan an der Sozialwissenschaftlichen Fakultät, sagt dazu: „Die gefühlt nachlassende Studierfähigkeit bezieht sich nach meiner Wahrnehmung auf drei Aspekte. Lesekompetenz: Es fällt manchen Studierenden schwer, Argumentationsmuster in Texten zu erkennen; Schreibkompetenz: Rechtschreibung und Grammatik sind oft recht eigentümlich; Selbstdisziplinierung: Studierenden fällt es nicht immer leicht, ohne Vorgaben und Sanktionsdruck Aufgaben zu erfüllen, die für einen Lernerfolg wichtig sind.“
[...]
Angesichts der relativ hohen Abbrecherquoten von durchschnittlich knapp 30% über alle Hochschularten und Studiengänge hinweg kann man davon ausgehen, dass entweder die Defizite im Laufe des Studiums aufgeholt werden – oder die Studenten mit großen Problemen den Studiengang verlassen. Die schulisch bedingten Defizite scheinen irgendwo zwischen erstem Semester und Bachelor-Abschluss zu verschwinden. Der Untergang des akademischen Abendlandes scheint noch in weiter Ferne zu liegen.

Dennoch, wo kommen die merkbaren Probleme her? Szenenwechsel an das Goethegymnasium in Einbeck. Hier hat man sich in den letzten Jahren, zusammen mit mehreren Göttinger Gymnasien, sehr für eine Rückkehr zum Abitur nach 13 Jahren (G9) eingesetzt – mit Erfolg. Eine niedersachsenweite Allianz aus Gymnasialdirektoren und insbesondere den Eltern schaffte das politisch fast Unmögliche: eine noch sehr junge Großreform rückgängig zu machen. Es ist erst wenige Monate her, da änderte zuerst Ministerpräsident Stephan Weil seine Meinung und schließlich gab auch Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) ihren Widerstand auf. Das Elternengagement ließ sich nicht länger ignorieren, was letztlich auch CDU und FDP zum Umdenken brachte.
[...]
Das Bildungssystem nur noch eine Funktion der Wirtschaft mit folglich ausgeprägter Ökonomisierungstendenz? „Diese sehe ich ganz klar“, meint Hartmut Bertram. „G8 wurde aus dem Grund eingeführt, das System billiger zu machen und europaweit anzugleichen. Das setzt sich im Bachelor und Master fort, dort ist das Ziel, Creditpoints zu sammeln. Das Ganze läuft darauf hinaus, dass nicht mehr die Persönlichkeit das Entscheidende ist, sondern eine ökonomische Leistung abgefragt wird.“ „Durch G8 wurde ein Input-Output-Denken kreiert“, so nimmt es Marion Villmar-Doebeling wahr. „Ein schnell ökonomisch verwertbarer Wissensstoff. Kreativität, eigenes Denken, eigene Positionierung, Experimentieren mit Ideen und Denkansätzen, das geht derzeit verloren. Dabei macht das unsere Kultur letztlich aus.“
[...]

http://regjo.de/normiert-prozessiert-industrialisiert-bildungssystem-heute-6268/

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Kevin Kraus
24.09.2014 22.21
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

Kiel/Flensburg
Beweisstück führte zu Wende-Rücktritt

24.09.2014 16:42 Uhr

Paukenschlag im Fall Wende: Nach monatelangen Querelen um die Bildungsministerin war ihr Rücktritt für viele doch überraschend gekommen. Nun wird klar: Die Staatsanwaltschaft hat ein Schreiben aus dem Jahr 2011 entdeckt, das wohl zu der Entscheidung führte.

Kiel/Flensburg . Ein Dokumenten-Fund der Staatsanwaltschaft hat offenkundig zum Rücktritt von Waltraud Wende als Bildungs- und Wissenschaftsministerin in Kiel geführt. Das Schreiben aus dem Jahr 2011 enthält eine angebliche Vereinbarung mit dem Flensburger Uni-Kanzler über eine Professur Wendes. Der Kanzler erklärte, er habe das Schreiben nicht verfasst. Wie die Staatskanzlei am Mittwoch der dpa auf Nachfrage bestätigte, hat die Universität Flensburg kurz vor Wendes Rücktritt über das Papier aus dem Jahr 2011 informiert.

In dem Schreiben geht es um eine schriftliche Vereinbarung, wonach Wende nach einem Ausscheiden aus dem Präsidentenamt der Uni eine Professur plus Gehaltsdifferenz zwischen Professoren- und Präsidentengehalt bekommen sollte. Der Fund der Staatsanwaltschaft im Zuge ihrer Ermittlungen wegen Korruptions- und Betrugsverdachts soll zu dem Gespräch mit Ministerpräsident Torsten Albig geführt haben, an dessen Ende Wendes Amtsverzicht stand.

Das Papier mit Datum 17.10.2011, also weit vor der Regierungsbildung in Kiel, fand die Staatsanwaltschaft in den Unterlagen des Uni-Kanzlers Frank Kupfer.
Wie es weiter heißt, enthält das Schreiben zwar den Briefkopf des Kanzlers und einen getippten Namenszug, nicht aber eine Unterschrift per Hand. Der Kanzler erklärte laut Staatskanzlei, er habe das Schreiben nicht verfasst. Vielmehr habe Wende ihm das vorgelegt. Sie war zunächst für eine Stellungnahme nicht zu erreichen, die Staatsanwaltschaft ebenfalls nicht.

Der CDU-Hochschulpolitiker Daniel Günther sagte, Wende habe sich Monate vor ihrer Vorstellung als Schattenministerin mit dem Thema detailliert befasst. Ihre ganze Theaternummer von der zerstreuten und an rechtlichen Fragen nicht interessierten Professorin ist in sich zusammen gebrochen.“ Albig müsse nun die Frage beantworten, ob er tatsächlich erst im Frühjahr an Wende heran getreten sei.

Die parteilose Politikerin Wende hatte am 12. September ihren Rücktritt vollzogen, den Albig erst am 15. September publik machte. Die Anwälte des Kanzlers äußerten in einer Stellungnahme gegenüber der Staatsanwaltschaft die Vermutung, Wende könne das Schreiben gefertigt haben. Vergleichsschriftstücke hätten den Verdacht genährt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt auch gegen Kupfer wegen Korruptionsverdachts.

Nach Bekanntgabe des zu diesem Zeitpunkt überraschenden Rücktritts von Wende war in Kiel gerätselt worden, was der Auslöser gewesen sein könnte. Albig hatte stets auf die geltende Unschuldsvermutung hingewiesen und klargemacht, solange keine neuen Fakten auftauchen würden, halte er an Wende fest — trotz Einleitung des Ermittlungsverfahrens und groß angelegter Durchsuchungen der Staatsanwaltschaft. Mit dem Schreiben vom 17.10. 2011 war für den Ministerpräsidenten dann offenkundig die neue Faktenlage entstanden.
[...]

[Neueres:] kn-online.de 24.09.2014

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Kevin Kraus
18.09.2014 05.21
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

Volksbegehren startet heute in HH – der Vorsitzende des Philologenverbandes SH liefert im Interview sehr gute Argumente pro G9

G8 oder G9 – zwei Tage vor dem Start des Volksbegehrens ist das noch mal Thema bei Schalthoff live.
18.9.14 – 20:15/22:15 bei Hamburg 1


Zu Gast in der Sendung sind:
Mareile Kirsch, Initiative „G9-Jetzt-HH“
Stefanie von Berg, B'90 / Die Grünen
Helmut Siegmon, Philologenverband Schleswig-Holstein e.V.
Lars Holster, schulpolitischer Sprecher der SPD

Der Link zur Sendung – dauert rund 40 Minuten:

http://www.hamburg1.de/sendungen/SchalthoffLive/G9_Das_Volksbegehren_beginnt-4077.html

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Kevin Kraus
16.09.2014 17.31
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

Ministerium für Bildung und Wissenschaft SH ab sofort OHNE Wissenschaft / Bildung wurde per Schulgesetz abgeschafft

„Ich stehe für gute Schulen, starke Stadtteilschulen, gute berufliche Bildung, Chancen für alle Kinder und Jugendlichen und für die Verbindung von Leistung und Gerechtigkeit“, beschrieb sie selbst einmal ihren Anspruch.

...und wo sind die Gymnasien?

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shz.de
Neue Bildungsministerin in SH : Britta Ernst: Norddeutsch zurückhaltend und bestens vernetzt

vom 16. September 2014
Aus der Onlineredaktion

Nach Quereinsteigerin Wende hat mit Britta Ernst ein Politikprofi das Bildungsressort im Norden übernommen. Das Wissenschaftsressort übernimmt Kristin Alheit.

Kiel | Sie gilt als fachlich versiert und bestens vernetzt: Kurz vor neun Uhr am Dienstagmorgen betritt die neue schleswig-holsteinische Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) Haus B der Landesregierung in Kiel. Mit der 53-Jährigen setzt Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) nach Seiteneinsteigerin Waltraud Wende (parteilos) diesmal auf einen Politikprofi. „Ich freue mich sehr, mit ihr eine sehr profunde Kennerin der Bildungspolitik, gerade der Bildungspolitik im Norden, gewonnen zu haben“, sagte er. „Ich war sehr froh, dass sie am Wochenende gar nicht lange brauchte, um zu sagen: Da möchte ich dabei sein.“

Mit der Ernennung von Britta Ernst als neuer Bildungsministerin hat Ministerpräsident Torsten Albig auch den Ressortzuschnitt geändert. Ernst ist Ministerin für Schule und berufliche Bildung. Ihre zurückgetretene Vorgängerin Waltraud Wende (parteilos) war auch für Wissenschaft zuständig. Für Wissenschaft und damit auch für das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) hat jetzt das Sozialministerium unter Ministerin Kristin Alheit (SPD) die Federführung. Der Grund: Der Chef des Universitätsklinikums, Jens Scholz, ist der Bruder des Hamburger Regierungschefs und somit der Schwager von Ernst. „Das ist zwangsläufige Folge unserer corporate governance-Regeln (Grundsätze der Unternehmensführung)“, erklärte Albig.

Ernst ist mit Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) verheiratet. Sie war jahrelang Abgeordnete in der Hamburger Bürgerschaft. Als Scholz aus der Bundespolitik in das Hamburger Rathaus wechselte, erklärte sie, dass sie nicht in der Landespolitik bleiben wolle. So kam es 2011 sozusagen zum Ringtausch. In der Hauptstadt arbeitete sie dann für die SPD-Bundestagsfraktion. In der Bundes-SPD genießt Ernst hohes Ansehen. Sie wird als klar in ihren Ansagen beschrieben, fachlich versiert, menschlich sehr umgänglich. Und als „norddeutsch zurückhaltend“.

Ist Olaf Scholz mal wieder in der Hauptstadt, um zum Beispiel mit Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) über die Zukunft des „Soli“ zu verhandeln, tauchen beide auch des öfteren auf abendlichen Empfängen auf. Aber sie wirkt dabei nie wie die Frau Bürgermeister, sondern sehr eigenständig. Im Gegensatz zu Scholz, der in Osnabrück geboren wurde, aber dann in der Hansestadt aufwuchs, ist sie eine waschechte Hamburgerin.

Sie war schon mehrfach in Schattenkabinetten für das Thema Bildung zuständig, so auch im Team des Hamburger Spitzenkandidaten Michael Naumann 2008: Sie regte damals kostenlose Mittagessen in Kitas und die Abschaffung des Büchergeldes an den Schulen an. Vor der Landtagswahl in Schleswig-Holstein ein Jahr später hatte der damalige Spitzenkandidat der SPD, Ralf Stegner, Ernst ebenfalls in seiner Kandidatenriege für das Kabinett. Die SPD verlor aber die Wahl.

In der Bildungspolitik gilt Ernst als bestens vernetzt, das Thema ist seit vielen Jahren einer ihrer Schwerpunkte. „Ich stehe für gute Schulen, starke Stadtteilschulen, gute berufliche Bildung, Chancen für alle Kinder und Jugendlichen und für die Verbindung von Leistung und Gerechtigkeit“, beschrieb sie selbst einmal ihren Anspruch.

Autor: Birgitta von Gyldenfeldt und Georg Ismar, dpa
shz.de 16.9.2014

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Kevin Kraus
15.09.2014 10.04
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Landespolitik
Bildungsministerin Wende tritt zurück
Von Patrick Tiede |
15.09.2014 10:07 Uhr

Bildungsministerin Waltraud Wende ist von ihrem Amt zurückgetreten. Nach Angaben der Staatskanzlei erklärte sie bereits am Freitagnachmittag gegenüber Ministerpräsident Torsten Albig ihren sofortigen Rücktritt. „Die Ministerin für Bildung und Wissenschaft, Frau Prof. Dr. Waltraud Wende, hat mir gegenüber am späten Nachmittag des 12. September 2014 ihren sofortigen Rücktritt erklärt“, sagte Albig. „Frau Prof. Dr. Wende hat für diesen Schritt meinen vollsten Respekt.“

Kiel. Albig bedauerte in einer ersten Stellungnahme am Montag, „ein äußerst engagiertes Kabinettsmitglied zu verlieren“ un dankte Wende für ihre hervorragenden Dienste für das Land: „Sie hat die Bildungs- und Wissenschaftspolitik in unserem Bundesland mit Tatkraft und Ideen belebt und ein großes Stück vorangebracht.“
Angesichts des weiter laufenden juristischen Verfahrens bat er darum, dass das hohe Gut der Unschuldsvermutung von allen geachtet wird.
In der schriftlichen Rücktrittserklärung an den Ministerpräsidenten erklärte Wende, die gegen sie laufende staatsanwaltschaftliche Ermittlung „belastet mich und mein Umfeld doch in einem Maße, das ich so nicht erwartet habe. In Anbetracht meiner Verantwortung für die mir übertragenen Aufgaben, für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für die Regierung und die Bürgerinnen und Bürger des Landes Schleswig-Holstein reiche ich hiermit meinen sofortigen Rücktritt ein."

kn-online.de 15.09.2014

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Kevin Kraus
11.09.2014 10.13
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

Aus dem Landtag SH – CDU-Antrag:

Zeugnisnoten in Kombination mit Lernentwicklungsberichten sind eine bereichernde Chance für alle

Drucksache 18/2212

Der Landtag wolle beschließen:

Der Schleswig-Holsteinische Landtag stellt fest, dass unsere Schulen ihre Schülerinnen und Schüler auf Leistungsanforderungen der modernen Arbeitswelt vorbereiten sollen. Bereits während ihrer Schulzeit sollen unsere Kinder verstehen lernen, dass der Lernerfolg weitgehend von ihrer Leistungsbereitschaft abhängt. Regelmäßige Rückmeldungen über die erbrachten Leistungen sollen die Schülerinnen und Schüler dabei unterstützen und motivieren.

Daher spricht sich der Landtag für Zeugnisnoten in Kombination mit einem Lernentwicklungsbericht zur Dokumentation des individuellen Leistungsstandards an allen Schularten aus. Die Verbindung beider Instrumente wird als bereichernde Chance für alle gesehen.

http://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl18/drucks/2200/drucksache-18-2257.pdf

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Kevin Kraus
09.09.2014 15.10
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DER TAGESSPIEGEL
Bildungssystem in Berlin -
Misstrauensvotum gegen staatliche Schulen
03.09.2014 14:14 Uhr
von Susanne Vieth-Entus

Die staatlichen Schulen in Berlin verlieren schon lange die Kinder der Bürgerlichen und Mobilen. Nun läuft ihnen verständlicherweise auch noch eine ganz andere Klientel davon. Ein Kommentar.

***
Schulsenatorin Sandra Scheeres (SPD). – Foto: picture alliance / dpa

Sie galten jahrzehntelang als sichere Bank für das öffentliche Bildungswesen: Die mittellosen Familien dieser Stadt waren immer gut dafür, widerstandslos selbst die schlechtesten Schulen zu füllen. Während für Besserverdiener, Bürgerliche und Mobile Jahr um Jahr neue schöne Schulen mit kleinen Klassen und internationalem Flair eröffneten, blieb für die andere Seite der Gesellschaft nur das staatliche Schulwesen übrig. Kein Ausweg, nirgends.

Damit ist es vorbei. Jahr für Jahr entstehen Schulen, die auch Familien ohne Einkommen offen stehen. Sie werden in sozialen Brennpunkten gegründet und zwar aus Notwehr: von Eltern und Engagierten, die nicht mehr mit ansehen wollen, wie das staatliche Schulwesen massenhaft Verlierer produziert.


Denn diese Verlierer könnten ihre eigenen Kinder sein. Und weil diese neuen freien Schulen eigentlich kein Geld haben, setzen sie auf Sponsoren und Spender. Sie riskieren viel, sie improvisieren und legen sich ins Zeug, weil sie ihre Kinder nicht in Geiselhaft nehmen lassen wollen von einem staatlichen Schulsystem, das zwar mehr Geld hat als sie, das aber zu zentralistisch ist, um aus dem Geld das Beste zu machen.

Mit jeder neuen Schule, die auf diese Weise gegründet wird, wird deutlicher, dass die öffentlichen Schulen unversehens in eine doppelte Konkurrenz geraten sind: Sie müssen nicht mehr nur um die Bildungsbürgerkinder bangen, sondern auch um die Kinder der Bildungsinteressierten aus den unteren Bevölkerungsschichten. Das ist eine neue Qualität.


Wer sich bisher gefragt hat, wie die regierenden Sozialdemokraten mit dieser Herausforderung umgehen werden, hat jetzt eine erste Antwort: Die SPD-geführte Bildungsverwaltung verweigert den am Existenzminimum agierenden freien Brennpunktschulen die Zuschüsse, die sie den staatlichen Schulen mit vergleichbarer Klientel gerade erst zugebilligt hat.

Das sei „denklogisch“, findet der einflussreichste sozialdemokratische Bildungspolitiker Lars Oberg. Schließlich beförderten die freien Schulen die „soziale Entmischung“ und da solle man ihnen nicht noch Geld obendrauf geben. Womit wir lernen, dass die SPD nicht nur vor Besserverdienerschulen Angst hat, sondern auch vor kleinen mittellosen Elterninitiativen.

Wer Angst hat, fühlt sich schwach. Und tatsächlich haben die Sozialdemokraten allen Grund, sich schwach zu fühlen: Seit rund 20 Jahren führen sie das Schulressort und sind noch immer weit davon entfernt, ihre eigenen Ziele zu erreichen: Den öffentlichen Schulen fehlt eine Milliarde für ihre Sanierung, und sie produzieren mehr Verlierer, als es in anderen Bundesländern üblich ist. Nicht eben eine schmeichelhafte Bilanz.

Dennoch müsste auch den Sozialdemokraten auffallen, dass ihr Kampf gegen die freien Schulen groteske Formen annimmt, wenn sie sogar den Brennpunktschulen Mittel verweigern, um die Konkurrenz zu ersticken. Anstatt sich ein derartiges Armutszeugnis auszustellen, könnte die sozialdemokratische Schulsenatorin eine neue Devise ausgeben: Lasst uns kooperieren! Ihr sagt uns, was ihr braucht, und wir versuchen gemeinsam, gute Schulen zu machen. Das würde beiden Seiten nutzen.

tagesspiegel.de 03.09.2014

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Kevin Kraus
04.09.2014 06.50
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Pressemitteilung

Plön, Mittwoch, den 3.9.2014

Die Elterninitiative G9-jetzt! und der Schleswig-Holsteinische Elternverein e.V. (SHEV) zu den Äußerungen der Ministerin Wende in Trittau zur Schulbegleitung

Damit ist kein Blumentopf zu gewinnen: Ministerin Wende sieht sich als Opfer ihrer Vorgänger


Das Hamburger Abendblatt vom 3.9.14 berichtet von einem Besuch der Ministerin Wende auf ihrer Sonnenblumen-Tour in einer Schule in Trittau. Zitat hieraus:

Im folgenden Gespräch verwies Wende mehrfach darauf, dass sie eigentlich nur ausbügele, was ihre Vorgänger als Bildungsminister falsch gemacht hätten. So etwa die Tatsache, dass bislang Schulbegleiter, die Kinder mit Inklusionsbedarf in den Unterricht begleiten, durch nichts qualifiziert sein müssten. „Praktisch kann das jeder machen.“ An der Unterstützung der Lehrer durch sogenannte Assistenzkräfte und an deren Fortbildung sollte jetzt gearbeitet werden.
abendblatt.de

„Ministerin Wende hat recht: tatsächlich müssen Schulbegleiter nicht zwingend eine Qualifikation vorweisen. Aber was Ministerin Wende verkennt: das eigentliche Problem ist gar nicht die Qualifikation oder Nichtqualifikation der externen Schulbegleiter, sondern vielmehr die im Schulgesetz SH verankerte Aufgabenübertragung der Inklusion in die Schulen. Das Landessozialgericht SH sieht in seinem Urteil – bestätigt nochmals durch eine abgewiesene Beschwerde im April 2014 – primär die Schulen in der Pflicht, die Inklusion umzusetzen und nicht externe Schulbegleiter. Demnach ist hier ganz klar das jetzige Bildungsministerium gefordert, für die Inklusion entsprechend mehr qualifiziertes Personal in den Schulen einzusetzen. Wer im Glashaus sitzt....“, sagte Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des SHEV, heute in Plön.

http://www.schleswig-holstein.de/LSG/DE/Landessozialgericht/UrteileundBeschluesse/SGBXII/9_SO_36_14__blob=publicationFile.pdf

Informationen zur Initiative G9-jetzt! und zur Volksinitiative „G9 für alle Gymnasien in SH“ finden sich auf der Webseite http://www.g9jetzt.de

Astrid Schulz-Evers, SHEV, Elterninitiative G9-jetzt!, Bürgermeister-Kinder-Str. 9, 24306 Plön, Tel. 04522/503853

http://www.elternverein-sh.de (auch bei Facebook) – http://www.g9jetzt.de (auch bei Facebook)
http://www.bgsw-ev.dehttp://www.richtige-rechtschreibung.dehttp://www.nachbar-grundschule.de
http://www.das-bessere-schulgesetz.dehttp://www.gemeinschaftsschule-aktuell.de

G9-jetzt! in Schleswig-Holstein – zu erreichen unter: http://www.g9jetzt.de/
G9-jetzt! in Hamburg – zu erreichen unter: http://www.g9-jetzt-hh.de/
G9-jetzt! in Baden-Württemberg – zu erreichen unter: http://www.g9-jetzt-bw.de/
G9-jetzt! in Nordrhein-Westfalen – zu erreichen unter: http://www.g9-jetzt-nrw.de/
G9-jetzt! in Berlin (im Aufbau) – zu erreichen unter: http://www.g9jetzt-berlin.de/
G9-jetzt! im Saarland – zu erreichen unter http://www.g9-jetzt-saarland.de/

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Kevin Kraus
26.08.2014 06.19
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

Gilt nicht nur für Berlin!
(Anmerkung: Sekundarschulen = Gemeinschaftsschulen)
_______________________________________

Lehrlings-Mangel
Schulabgänger zu schlecht für die Ausbildung


Der IHK und dem Berliner Handwerk fehlen Lehrlinge. Schuld sind die Schulen: Sie kommen ihrer Pflicht zur Bildung nicht mehr nach, meint Gunnar Schupelius.

24. August 2014 von Gunnar Schupelius

Die Lehrstellenbörse der Industrie- und Handelskammer (IHK) zeigt 1300 unbesetzte Plätze. Allein dem Berliner Handwerk fehlen aktuell mehr als 500 Lehrlinge. Warum fehlen sie? Weil ein Teil der Schulabgänger nicht mehr in der Lage ist, eine Ausbildung zu beginnen. Es fehlt ihnen am Nötigsten.

Die Meister berichten mir in langen Briefen, warum sie wieder und wieder keinen geeigneten Lehrling gefunden haben. Oder warum sie, wenn sie denn endlich einen gefunden hatten, diesen wieder gehen lassen mussten. Sie erzählen unfassbare Geschichten. Danach können viele Schulabgänger weder korrekt addieren noch subtrahieren. Ganze Sätze zu schreiben, fällt ihnen schwer. Von Grammatik haben sie wenig gehört. Sogar das Sprechen in sinnvollen Zusammenhängen ist eine eher seltene Fähigkeit.

So und nicht anders verlässt ein erheblicher Teil der Berliner Jugendlichen die Schule. Das Leistungsniveau sank in den vergangenen Jahren kontinuierlich ab. Und was taten unsere Pädagogen und Schulpolitiker? Sie senkten die Hürde für die Schulabschlüsse. Die Berufsbildungsreife (früher: Hauptschulabschluss) ist seit dem vergangenen Schuljahr leichter zu erreichen. Gleiches gilt für den mittleren Schulabschluss (MSA), der bisher nur mit einer Drei oder einer besseren Note bestanden war – jetzt genügt eine Vier.

So übertüncht die Politik das grandiose Scheitern der Sekundarschule, die ja eben bessere Bildung bieten sollte, weshalb man die Hauptschule abschaffte. Das Gegenteil wurde erreicht. Die Leistungen sind heute schlechter als zu Zeiten von Haupt- und Realschule. Und viel schlechter als vor 50 oder 100 Jahren. Was jede Volksschule damals zustande bekam, dass nämlich ihre Abgänger flüssig lesen, fehlerfrei schreiben und sich vernünftig artikulieren konnten, ist heute nicht mehr selbstverständlich.

Natürlich sind an dieser Misere nicht allein die Politiker schuld, nicht allein die Schulen. Auch die Eltern müssen in die Pflicht genommen werden.

Aber: In Deutschland herrscht Schulpflicht. Ich gebe mein Kind auf die Schule und muss erwarten können, dass es dort rechnen und schreiben lernt. Die vielen Erziehungswissenschaftler und die unzähligen Schulpolitiker verzetteln sich in exotischen Diskussionen und ständig neuen Reformen. Gewaltige Expertenteams arbeiten im Auftrag des Schulsenats seit 2011 an der Frage, ob „Verbraucherschutz“ Schulfach werden könne und wie Berlins Schüler mehr zum Thema „nachhaltiger Konsum“ lernen könnten.

Mit solchem Firlefanz beschäftigt man sich und sieht gar nicht, wie die Jugendlichen Jahr für Jahr zu Tausenden die Schule verlassen: ungebildet und ohne jede Chance im Leben.

http://www.bz-berlin.de/berlin/kolumne/schulabgaenger-zu-schlecht-fuer-die-ausbildung

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glasreiniger
25.08.2014 15.25
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Re: Astrid Schulz an Eltern im SHEV

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Kevin Kraus ...Sie hat sich nach meinem Kenntnisstand nichts zu Schulden kommen lassen...

Au weia. Zu welchen Schulden?

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