Vogelsterben
Auf meinem täglichen Spaziergang höre ich des öfteren das kurze Krächzen eines Fasanenhahns. Gestern erzählte mir ein alter dort in der Gegend wohnender Sportsfreund und Jägermeister, daß er ihn regelmäßig füttere. Gegen Abend kommt der Fasan mit seinen beiden Hennen vorbei, um sich seine Ration abzuholen.
Ja, sagte der erfahrene Waidmann, früher kam er mit einem Dutzend. Die gibt es aber nicht mehr, weil es auch nur noch wenige Insekten gibt. Besonders die jungen Küken können in den ersten zehn Tagen, nachdem sie aus dem Ei geschlüpft sind, nichts anderes als Insekten zu sich nehmen. Fehlen diese, so müssen sie verhungern.
Mehr oder weniger betrifft das auch andere Vögel. Bald wird es auch viele Vögel nicht mehr geben. Ich erinnerte mich, daß noch vor wenigen Tagen die Bauern mit ausladenden Sprüheinrichtungen über die Felder gefahren sind und die Gifte der Chemieindustrie flächendeckend verteilt haben.
Früher waren die Windschutzscheiben der Autos mit Insekten verklebt und der besondere Service der Tankwarte war es, diese zu entfernen. Gestern fuhr ich 16 Kilometer durch die freie Landschaft zum Einkaufen, und nur ein einziges Insekt hinterließ eine Spur auf der Scheibe. Wenn ich daran denke, wieviel reichhaltiger die Insektenwelt vor sechzig Jahren war, bekomme ich Beklemmungen.
Wie närrisch ist doch der Aufstand wegen des „Klimawandels“, der uns ja höchstens subtropisches Klima bescheren kann, wenn man das unweigerliche Aussterben der Tierwelt aus anderer Ursache schon zum jetzigen Augenblick miterlebt.
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