25 Jahre Rechtschreib„reform“
25 Jahre Sprach- und Demokratieverbrechen der Kultusminister ...
... und auch der antidemokratischen Parteien, Medien und Gerichte:
Die WELT:
Die entscheidende Parallele zwischen Rechtschreibreform und Gendern
Stand: 15.10.2021 | Lesedauer: 6 Minuten
Von Horst Haider Munske
[Bild] Sprache ist wie ein Baum. Mit der Axt zerstört man sie
Quelle: Getty Images
Wieder schrauben Politiker im Namen des Fortschritts an der deutschen Sprache herum. Erneut versichert man uns, die neuen Regelungen würden keinem aufgezwungen. Das war schon vor 25 Jahren eine Lüge. Eine üble Rolle spielt ein Organ, das in der Verfassung gar nicht vorgesehen ist.
Was hat das Gendern mit der Rechtschreibreform zu tun? Sind es nur die neuen Regeln mit Genderstern, Tiefstrich oder Doppelpunkt? Keineswegs. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt weitere Parallelen. Vielleicht können wir daraus lernen, was uns droht und wie wir es vermeiden können...
welt.de 15.10.2021
SÜDDEUTSCHE:
25 Jahre Rechtschreibreform: Viel Anspruch, wenig Frieden
Keiser und Bot haben sich nicht durchgesetzt, und Ketschup ist auch nicht das größte Problem. Wo bleiben die versprochenen Vereinfachungen? SZ-Leser und -Leserinnen blicken kritisch zurück.
sueddeutsche.de 12.10.2021
[Friedrich Denk]
Immenser Schaden
Nele Pollatschek macht sich in ihrem Artikel über die Proteste gegen die Rechtschreibreform lustig, unter anderem über die von mir auf der Buchmesse vor 25 Jahren initiierte Frankfurter Erklärung zur Rechtschreibreform. Dieser von 400 Autoren, Professoren, Verlegern und anderen unterzeichnete Aufruf prophezeite, dass die Einführung der Rechtschreibreform Millionen von Arbeitsstunden vergeuden, jahrzehntelange Verwirrung stiften, dem Ansehen der deutschen Sprache und Literatur im In- und Ausland schaden und mehrere Milliarden DM kosten würde. Das alles ist eingetroffen. Und was bleibt?
Der Artikel von Frau Pollatschek hat 954 Wörter mit 5542 Buchstaben, davon 13-mal ss statt "ß" (davon 10 x dass), die Großschreibung Letztere und die Zusammenschreibung infrage stellen, dazu eine Schreibung aus dem 19. Jahrhundert, die 1901 bei der 2. Orthographischen Konferenz verkürzt wurde: Schifffahrt. Das heißt: die durch diese Reform durchgesetzten Neuschreibungen sind lächerlich geringfügig (fast nur das ss, das keinerlei Vereinfachung bringt), haben aber trotzdem einen immensen Schaden angerichtet: beim Schreiben, auch beim Lesen, finanziell und für das Ansehen der deutschen Sprache und Literatur.
Und jetzt sollen wir die geschlechtergerechte Sprache akzeptieren, die Frau Pollatschek zum Glück ablehnt!
Friedrich Denk, München
Nicht vergessen werden sollte: Fast zeitgleich mit der Rechtschreib„reform“ wurde auch die Genderreform einschleichend begonnen – nur noch nicht so genannt. Wie es jetzt aussieht, wird Deutsch und Deutschland bald gänzlich abgeschafft.
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