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Theodor Ickler
14.02.2001 23.00
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Staat und Sprache

Als wir seinerzeit mit dabei waren, um die fehlende gesetzliche Grundlage der Rechtschreibreform einzuklagen, waren wir natürlich nicht der Meinung, daß die Reform    hinzunehmen wäre, wenn sie auf dem Gesetzeswege eingeführt worden wäre. (Das war übrigens in der Dudenbroschüre 1996 so angekündigt worden!) Vielmehr waren wir alle mit Recht überzeugt, daß die Reform den Gesetzesweg nicht überleben würde. Das wußten auch die Kultusminister und haben es auch gesagt.

Meiner Ansicht nach muß sich der Staat aus der Sprachpflege und weitgehend auch aus der Sprachpolitik heraushalten. Was aber die Sprachenpolitik betrifft, so ist die Lage da ganz anders. Da geht es nämlich nicht um das Sprachsystem, sondern um den Status der Sprachen, also die Verteilung der Schulsprachen, das Sprachenregime in internationalen Organisationen usw. Hier kann der Staat natürlich gar nicht stillhalten, er muß Entscheidungen treffen. Leider werden diese Fragen durcheinandergemischt, so daß die Diskussion oft völlig unfruchtbar verläuft.



Theodor Ickler
91080 Spardorf

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Wolfgang Wrase
14.02.2001 23.00
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Wieso geht das neue Forum nicht?

Kann man dazu etwas erfahren?



Wolfgang Wrase

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Reinhard Markner
14.02.2001 23.00
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»Bla bla Frankreich«

Was in der französischen Sprachpolitik wirklich vorgegangen ist und vorgeht, kann man einem jüngst (im Oktober 2000) erschienenen Band der Reihe »Que sais-je« (P.U.F., Paris) entnehmen : La politique de la langue française. Die Autorin bedauert es zwar, geißelt es sogar als »banalisation« der Sprachpolitik, aber deshalb ist ihr Befund um so glaubhafter : Nach dem Debakel der Orthographiereform von 1990 und den heftigen Auseinandersetzungen um die »Loi Toubon« ist die Erkenntnis in die französischen Kulturpolitik vorgedrungen, daß obrigkeitliche Verfügungen nur selten geeignete Mittel sind, einen verantwortlichen Umgang mit der Sprache anzuleiten.



Reinhard Markner

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Dominik Schumacher
14.02.2001 23.00
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Der zweite Knotenrechner stürzte ab, komplett

Techniker sind dabei, das Betriebssystem völlig neu aufzubauen. In Aussicht gestellt war die Betriebsbereitschaft für heute 14.00 Uhr. Mehr wissen wir zur Zeit selbst nicht.
Gemeinsam können wir mal nachdenken, wie wir in diesem Fall trotzdem Betriebssicherheit gewährleisten. Ist jemand bereit, höhere Kosten mitzutragen?
Durch einen ähnlichen Fehler beim ersten Knotenrechner bei einer anderen Firma gingen ein Teil der Nachrichten vom Januar d. J. verloren.

Ihr Mädchenfüralles



DS
www

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Manfred Riebe
14.02.2001 23.00
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Widersprüchliche Haltung der Reformkritiker oder Unwissenheit Nida-Rümelins?

In der Wiederholung der ZDF-Sendung von „Berlin-Mitte“ über „Modern Talking – Wer rettet die deutsche Sprache?“ in Phoenix um 17.45 Uhr sagte Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin sinngemäß, er frage sich, warum gerade diejenigen, die sich darüber aufgeregt hatten, daß der Staat die Rechtschreibreform eingeführt habe, jetzt nach einem Sprachgesetz rufen. Er Rümelin lehne eine Sprachenpolizei ab.

Es gab bereits ein Sprachschutzgesetz in Schleswig-Holstein durch den Volksentscheid gegen die Rechtschreibreform vom 27. September 1998. Damit sollten staatliche Eingriffe in die Rechtschreibung ja gerade verhindert werden.
Die Reformkritiker haben aber nie gefordert, der Staat möge regulierend in die Rechtschreibung eingreifen oder Anglizismen gesetzlich verbieten.

Man sieht an der Diskussionsrunde „Modern Talking – Wer rettet die deutsche Sprache?“, wie oberflächlich die Beiträge sind. Ich neige dazu, sie mit dem Niveau in einem Big-Brother-Container zu vergleichen. Die Teilnehmer werden nicht wegen ihrer Sachkenntnis eingeladen, sondern damit das Publikum Prominente aus nächster Nähe miterleben kann und damit sich dadurch die Einschaltquote erhöht.

Der Titel der Sendung war eigentlich auf das Buch Walter Krämer: Modern Talking auf deutsch. Ein populäres Lexikon,
Piper Verlag, 253 Seiten, ISBN 3-492-04211-2, ausgerichtet.
Deshalb ist zu vermuten, daß Walter Krämer die Sendung eingefädelt hat.



Manfred Riebe

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Matthias Dräger
14.02.2001 23.00
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Das erste Sprachschutzgesetz der Bundesrepublik ...

...ist ein Gesetz zum Schutz der Schriftsprache vor staatlicher De-regulierung. Die Verabschiedung dieses Gesetzes hatte keinen anderen Anlaß als den sowohl inhaltlich als auch politisch völlig mißglückten Versuch singulärer – „Rädelsführer“ (muß man leider sagen), Rechtschreibung, ohne daß hierfür eine Notwendigkeit gegeben wäre, staatlich zu reglementieren.
    Das Gesetz wurde am 27. September 1998 von der Bevölkerung Schleswig-Holsteins beschlossen und sollte de facto den Versuch der Einführung der Rechtschreibreform in den Schulen und damit den Versuch der Durchsetzung der Reform insgesamt beenden. Es wurde im September 1999 von den Volksvertretern aufgehoben. Ob diese Aufhebung verfassungskonform war, wird derzeit von Gerichten geprüft. Sollte die Prüfung im Geist der schleswig-holsteinischen Verfassung ausfallen:

Art. 2. Demokratie, Funktionentrennung. (1) Alle Staatsgewalt geht vom Volk aus.
     (2) Das Volk bekundet seinen Willen in Wahlen und Abstimmungen. Es handelt durch seine gewählten Vertretungen im Lande, in den Gemeinden und Gemeindeverbänden sowie durch Abstimmungen.
     (3) Die Verwaltung wird durch die gesetzmäßig bestellten Organe, die Rechtsprechung durch unabhängige Gerichte ausgeübt.

könnte der entsprechende Passus im schleswig-holsteinischen Schulgesetz wieder wirksam werden. Besser ein Ende ohne Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.



Matthias Dräger
Auf dem Hähnchen 34, 56329 St. Goar

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Manfred Riebe
14.02.2001 23.00
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Widersprüchliche Haltung der Reformkritiker oder Unwissenheit Nida-Rümelins?

In der Wiederholung der ZDF-Sendung von „Berlin-Mitte“ über „Modern Talking – Wer rettet die deutsche Sprache?“ in Phoenix um 17.45 Uhr sagte Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin sinngemäß, er frage sich, warum gerade diejenigen, die sich darüber aufgeregt hatten, daß der Staat die Rechtschreibreform eingeführt habe, jetzt nach einem Sprachgesetz rufen. Er Rümelin lehne eine Sprachenpolizei ab.

Es gab bereits ein Sprachschutzgesetz in Schleswig-Holstein durch den Volksentscheid gegen die Rechtschreibreform vom 27. September 1998. Damit sollten staatliche Eingriffe in die Rechtschreibung ja gerade verhindert werden.
Die Reformkritiker haben aber nie gefordert, der Staat möge regulierend in die Rechtschreibung eingreifen oder Anglizismen gesetzlich verbieten.

Man sieht an der Diskussionsrunde „Modern Talking – Wer rettet die deutsche Sprache?“, wie oberflächlich die Beiträge sind. Ich neige dazu, sie mit dem Niveau in einem Big-Brother-Container zu vergleichen. Die Teilnehmer werden nicht wegen ihrer Sachkenntnis eingeladen, sondern damit das Publikum Prominente aus nächster Nähe miterleben kann und damit sich dadurch die Einschaltquote erhöht.

Der Titel der Sendung war eigentlich auf das Buch Walter Krämer: Modern Talking auf deutsch. Ein populäres Lexikon,
Piper Verlag, 253 Seiten, ISBN 3-492-04211-2, ausgerichtet.
Deshalb ist zu vermuten, daß Walter Krämer die Sendung eingefädelt hat.



Manfred Riebe

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Matthias Dräger
14.02.2001 23.00
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Das erste Sprachschutzgesetz der Bundesrepublik ...

...ist ein Gesetz zum Schutz der Schriftsprache vor staatlicher De-regulierung. Die Verabschiedung dieses Gesetzes hatte keinen anderen Anlaß als den sowohl inhaltlich als auch politisch völlig mißglückten Versuch singulärer – „Rädelsführer“ (muß man leider sagen), Rechtschreibung, ohne daß hierfür eine Notwendigkeit gegeben wäre, staatlich zu reglementieren.
    Das Gesetz wurde am 27. September 1998 von der Bevölkerung Schleswig-Holsteins beschlossen und sollte de facto den Versuch der Einführung der Rechtschreibreform in den Schulen und damit den Versuch der Durchsetzung der Reform insgesamt beenden. Es wurde im September 1999 von den Volksvertretern aufgehoben. Ob diese Aufhebung verfassungskonform war, wird derzeit von Gerichten geprüft. Sollte die Prüfung im Geist der schleswig-holsteinischen Verfassung ausfallen:

Art. 2. Demokratie, Funktionentrennung. (1) Alle Staatsgewalt geht vom Volk aus.
     (2) Das Volk bekundet seinen Willen in Wahlen und Abstimmungen. Es handelt durch seine gewählten Vertretungen im Lande, in den Gemeinden und Gemeindeverbänden sowie durch Abstimmungen.
     (3) Die Verwaltung wird durch die gesetzmäßig bestellten Organe, die Rechtsprechung durch unabhängige Gerichte ausgeübt.

könnte der entsprechende Passus im schleswig-holsteinischen Schulgesetz wieder wirksam werden. Besser ein Ende ohne Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.



Matthias Dräger
Auf dem Hähnchen 34, 56329 St. Goar

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Gast
14.02.2001 23.00
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Staat und eingreifen

Soweit ich mich erinnere, hat JNR nur gesagt, dass ihn störe, dass teilweise dieselben Leute in der Sprachpflegedebatte den Staat anrufen, die noch bei der Rechtschreibung sich darüber empört haben. Er hat also in dieser Äußerung nicht selber Stellung bezogen, sondern eine inkonsequente Haltung kritisiert. An anderer Stelle las man in der Presse (z.B. yahoo, Nachrichten): Staatliche Sprachregelungen oder Verbote von Anglizismen wären [laut JNR] dagegen unsinnig. »Der Staat sollte sich da raushalten«, sagte Nida-Rümelin. Die Rechtschreibreform »sollte einem eine Warnung sein«. Er sieht also, wie so viele, auch die sog. Rechtschreibreform als einen Eingriff des Staates in die Sprache (sagt er hier zwar nicht, aber es geht in die Richtung).

PS: Die Sendung war langweilig oder? Bla bla Frankreich; keiner sagte, was Frankreich nun tatsächlich wie macht, aber alle bezogen sich darauf.



Michael Jansen

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anonymer Gast
14.02.2001 23.00
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Heiliger McLaughy!

Trotz Anklickens gelange ich nicht in das neue Forum zu Riebes Kuschelecke.



Paulchen

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Walter Lachenmann
14.02.2001 23.00
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Hello Polly!

Da scheint momentan ein Meteorit eingeschlagen haben. Man kommt nicht rein. Oder man braucht eine Sesamsemmel, dann öffnet sich die Tür vielleicht. Mein Heiligenschein reicht als Ausweis jedenfalls nicht.

Mit Herrn Riebe habe ich mich verständigt. Die Kuschelecke wollen wir doch nicht machen. Wir werden uns schon anderweitig bemerkbar machen.

Ich fordere hiermit einen speziellen Sprachpflegerorden ein. Nicht allein, daß ich das gesamte Krottenthal nazifrei gepopelt habe, indem ich bei einer der vergangenen Wahlen die Frey-Plakate eigenhändig vom Ortsschild abgepopelt habe. Die haben vielleicht einen ekelhaften Papp! Nein! Als hier ein neuer Wegzeiger angebracht wurde und das h im »thal« gefehlt hat, wurde nach kurzer Zeit dieses Schild wieder ausgetauscht gegen eines mit »h«. Aber ehrlich gesagt, da konnte ich gar nichts dafür. Aber »wir« Krottenthaler haben uns das nicht gefallen gelassen, so gelassen sind wir nun auch wieder nicht. Die Bevölkerung (ca. 17 Personen) hält zur Tradition, und rechtschreiben tut hier eh keiner.

Aber wenn, dann richtig!



Walter Lachenmann
Krottenthal 9

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Theodor Ickler
14.02.2001 23.00
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Staat und Sprache

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Theodor Ickler
91080 Spardorf

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Wolfgang Wrase
14.02.2001 23.00
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Wolfgang Wrase

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Reinhard Markner
14.02.2001 23.00
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Reinhard Markner

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Dominik Schumacher
14.02.2001 23.00
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