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RenateMariaMenges
15.02.2001 23.00
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Warum kein Zurück, sondern nur ein Vorwärts den Sprachpraktikern hilft

Gedanken zur Rechtschreibreform:

Ich denke an eine weitere Vereinfachung der Rechtschreibung in einer Zeit, in der an „Umwandlungen der Regeln“ gearbeitet wird. Schaut man sich die Geschichte der Rechtschreibung an, hat es immer wieder Versuche gegeben, die Rechtschreibung deutlich zu vereinfachen:
Nachdem 1876 die erste orthografische Konferenz ergebnislos verlief, gibt 1880 Konrad Duden sein erstes Orthografisches Wörterbuch heraus. Seit dieser Zeit verlaufen verschiedene Diskussionen kontrovers. Es sind ständig wiederkehrende Rechtschreibforderungen, die
· gemäßigte Kleinschreibung
· die Getrenntschreibung
· Trennungsregeln
· Beseitigung der Dehnungszeichen
· Ersetzung schwieriger Buchstaben durch einfachere
· Eindeutschung von Fremdwörtern


B. Rust versucht auch während des 2. Weltkrieges die Reform weiterzuführen, aber auf Adolf Hitlers Befehl wird wieder alles eingestampft. Auch die Empfehlungen von F. Thierfelder werden verworfen. Sie betreffen
· Erleichterung des Schreibens im Unterricht
· die Stärkung des Deutschen als internationale Verkehrssprache
· Vermeidung eines Minderwertigkeitsgefühls von weniger Gebildeten


Auch hier lehnen Schriftsteller wie Thomas Mann, Herman Hesse und Friedrich Dürrenmatt die Empfehlungen ab.

Die KMKonferenz beschließt 1955 den Duden an Schulen für verbindlich.

Nachdem 1958 ein weiterer Vorstoß an der Öffentlichkeit scheiterte, Es wurde wieder bezug auf frühere Jahre genommen ( 1931/1941/1954).

1972 ergeben die Richtlinien für die Schulen einer Kommunikationsförderung den Vorrang., das Erlernen des Rechtschreibens sei zweitrangig.

1987 lässt die KMK ein neues Regelwerk ausarbeiten., Gefragt werden nur Theoretiker, keine Sprachpraktiker.

Als Sprachpraktiker werden Schriftsteller, Lehrer und Journalisten genannt, also Leute, die ständig mit der Sprache zu tun haben.
Diese Kommission tritt ( mit einer Ausnahme) für die Kleinschreibung der Substantive ein. Auch dies scheitert am allgemeinen Protest.

1994/1995 werden Entwürfe erarbeitet, die die heutige Rechtschreibreform begründen. Die Neuregelung der Rechtschreibung wird am 01.08.1998 wirksam.

( Quelle: Die Reform als Diktat, Frankfurt am Main 2000)

In diesem Sinne bin ich für die Weiterführung der Vereinfachung der Rechtschreibung. Falsches Regelwerk sollte bei dieser Umstrukturierung natürlich verbessert werden, zum Beispiel die Großschreibung der Adjektive bei heute auseinandergeschriebenen Wörtern, was zu Recht kritisiert wird. Aber ein Zurück in das strittige deutsche Regelwerk finde ich falsch.

RenateMariaMenges



RenateMariaMenges
Wagnerberg 5 86576 Allenberg

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Manfred Riebe
15.02.2001 23.00
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Ist es sinnvoll, die Rechtschreibung auf Sonderschul-Niveau zu senken?

Renate Maria Menges im Buchangebot des Kraken Bertelsmann

Frau Dr. Renate Maria Menges ist für die Weiterführung der Vereinfachung der Rechtschreibung, ohne dies zu begründen. Sie stützt sich lediglich darauf, daß es in der Vergangenheit immer wieder Reformversuche gab, die alle am Widerstand der Sprachgemeinschaft scheiterten.

Fast immer, wenn sich einige wenige für die Rechtschreibreform einsetzen, dann tippe ich darauf, daß sie in irgendeiner Weise an der Reform verdienen oder Kariere machen wollen. Das kann als Schulleiter sein, als Fachbetreuer für Deutsch, als Buchautor oder als Seminarleiter usw. Diesmal ist die Machtsituation völlig anders als früher, weil Medienkonzeren, darunter der Medienriese Bertelsmann, durch laufende Rechtschreibreformen permanent weltweit verdienen wollen. Also schaute ich bei www.bol.de nach und fand:

Menges, Renate: Gedanken zum Ausbau des bestehenden Förderschulwesens in Bayern: Eine empirische Untersuchung im Grenzbereich der Schule zur individuellen Lernförderung und zur individuellen Lebensbewältigung. BoD, Norderstedt | 1999

Nun kann man sich erklären, daß Renate Maria Menges vornehmlich Sonderschülern und darunter Legasthenikern helfen will. Es ist aber eine Frage, ob es sinnvoll ist, die Rechtschreibung auf Sonderschul-Niveau zu senken.

Hinter der bol.com AG verbirgt sich der Krake Bertelsmann.

BOL über sich selbst:

BOL (Bertelsmann Online) ist der internationalste Internet Medien und Entertainment Shop der Welt und ein Unternehmen der Bertelsmann eCommerce Group (BeCG). Seit Februar 1999 wurden BOL-Shops nicht nur in
Deutschland (www.bol.de), sondern weltweit eröffnet. BOL-Kunden haben Zugriff auf mehr als 5 Millionen Buchtitel, rund 800.000 Musik-CDs sowie 50.000 Videos und DVDs in den lokalen Datenbanken.

Kontakt: bol.com AG, Ulrich Schmidt-Marwede, Vice President Corporate Communications, Phone: 0041-41-768-1834, Mobile: 0049-172-671-3733, Email: usmarwede@aol.com

Das Londoner Büro der bol.com AG wird als zweiter BOL-Standort neben dem Hauptsitz in München weiter ausgebaut. Am Hauptsitz von bol.com in München werden in Zukunft sämtliche Headquarter-Funktionen der Informationstechnologie (bisher New York und München) angesiedelt. Der Technologiebereich wird eng mit dem New Yorker Technology Department der BeCG (Bertelsmann eCommerce Group) zusammenarbeiten. Zudem befinden sich am bol.com Standort München bereits das Finanzressort, die Personal- und die Rechtsabteilung sowie der Customer Service. Wesentliche BOL Headquarter-Funktionen wurden schon im letzten Sommer aus der Schweiz nach München in das Gebäude der Bertelsmann Verlagsgruppe verlegt.



Manfred Riebe

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Gast
15.02.2001 23.00
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Weil es gerad¹ so schön hierherpaßt...

(Eine Leserzuschrift im „Tagesspiegel“ vom 6. Juni 1999,
die eine der verschiedenen bedenklichen Seiten des Reformprojekts,
das Prinzip der ‚Schriftvereinfachung‘, weiterdenkt.)

Wider den tierischen Ernst der Reförmchengegner plädiere ich
für eine konsequente Reform gemäß nachfolgendem Mehrstufenmodell
eines genialen Zeitgenossen, der mir leider unbekannt ist:

Erster Schritt, Wegfall der Großschreibung:
einer sofortigen einführung steht nichts im weg, zumal schon viele
graphiker und werbeleute zur kleinschreibung übergegangen sind.

zweiter schritt, wegfall der dehnungen und schärfungen:
dise masname eliminirt schon di gröste felerursache
in der grundschule. den sin oder unsin unserer konsonantenverdoplung
hat onehin nimand kapirt.

driter schrit, v und ph ersetzt durch f, z und sch ersetzt durch s:
das alfabet wird um swei buchstaben redusirt, sreibmasinen
und sesmasinen fereinfachen sich, wertfole arbeitskräfte
könen der wirtsaft sugeführt werden.

firter srit, q, c und ch ersest durch k, j und y ersest durch i,
pf ersest durch f:
iest sind son seks bukstaben ausgesaltet, di sulseit kann sofort
fon neun auf    swei iare verkürst werden. anstat aktsig prosent
rektsreibunterrikt könen nüslikere fäker wi kemi, fisik, reknen
mer geflegt werden.

fünfter srit, wegfal von ä, ö und ü:
ales uberflusige ist iest ausgemerst, di ortografi wider slikt
und einfak. naturlik benotigt es einige seit, bis dise    fereinfakung
uberal riktik ferdaut ist; fileikt sasungsweise ein bis swei iare.

lester srit, anslisend durfte als nakstes sil di fereinfakung
der nok swirigeren und unsinigeren gramatik anfisirt werden.

(Bernhard H. Behrens, Berlin-Spandau)



Wolfgang Haustein
Grevesmühlener Str. 47, 13059 Berlin

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Manfred Riebe
15.02.2001 23.00
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Karriere mit der Rechtschreibreform durch Täuschung der öffentlichkeit

Fehlerkorrektur: Gemeint ist natürlich „Karriere“ (nicht „Kariere“).

Das erinnert mich an einen Lehrer bzw. Fachbetreuer für Deutsch, der im Frühjahr 1997 bei einer Podiumsdiskussion in Ansbach vom Ministerialbeauftragten Dr. Hermann Hanschel zitiert wurde, er habe einen erheblichen Fehlerrückgang infolge der Rechtschreibreform festgestellt.

Wie sich später herausstellte hatte jener Fachbetreuer für Deutsch mit einem Schreiben vom 22.11.1996 an den Ministerialrat Dr. Stefan Krimm im bayerischen Kultusministerium mit Abdruck an seinen Schulleiter ein Gefälligkeitsgutachten über die Rechtschreibreform ausgestellt:

„Nach Korrektur und Respizienz der ersten Schulaufgaben komme ich zu dem Ergebnis, dass die Anwendung der neuen Regeln weder den Kolleginnen und Kollegen noch den Schülerinnen und Schülern größere Schwierigkeiten bereitet. Im Gegensatz zu vielen in den Medien geäußerten Befürchtungen und herabsetzenden Behauptungen haben unsere Schüler ... sehr wohl die Vereinheitlichung ... erkannt und akzeptiert, zumal die Zahl der Fehler reduziert wird.“

Dieser Deutsch-Fachbetreuer wurde dann vom bayerischen Kultusministerium (Ministerialrat Dr. Stefan Krimm) in Schriftstücken als Zeuge hierfür benannt. Sein Schreiben wurde als Beweis beigefügt.

Ich spürte diesen Kollegen auf und fragte ihn, ob er Fehlerstatistiken geführt habe. Nein, er habe keine Fehlerstatistik geführt und meinte, daß es lediglich nach seiner Schätzung bei der Kommasetzung, der s-Schreibung und den Worttrennungen jetzt weniger Fehler gebe. Seitdem sprechen wir von Krimms Märchen. Der genannte Kollege machte eine selten schnelle und steile Karriere.



Manfred Riebe

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Reinhard Markner
15.02.2001 23.00
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Lieber Herr Riebe,

ich verstehe nicht, was Ihrer Meinung nach „bod“ und „bol“ mit einander zu tun haben, aber wie dem auch sei, ich fürchte, Ihre investigativen Bemühungen gehen hier ohnehin ins Leere. Die Beiträge von Frau Menges an dieser Stelle sind allesamt so vollendet dämlich, daß selbst der gewiß wenig sympathische Bertelsmann-Konzern dafür nicht verantwortlich gemacht werden sollte.

Herzlichen Gruß



Reinhard Markner

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Manfred Riebe
15.02.2001 23.00
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Karriere mit der Rechtschreibreform durch Täuschung der öffentlichkeit

Fehlerkorrektur: Gemeint ist natürlich „Karriere“ (nicht „Kariere“).

Das erinnert mich an einen Lehrer bzw. Fachbetreuer für Deutsch, der im Frühjahr 1997 bei einer Podiumsdiskussion in Ansbach vom Ministerialbeauftragten Dr. Hermann Hanschel zitiert wurde, er habe einen erheblichen Fehlerrückgang infolge der Rechtschreibreform festgestellt.

Wie sich später herausstellte hatte jener Fachbetreuer für Deutsch mit einem Schreiben vom 22.11.1996 an den Ministerialrat Dr. Stefan Krimm im bayerischen Kultusministerium mit Abdruck an seinen Schulleiter ein Gefälligkeitsgutachten über die Rechtschreibreform ausgestellt:

„Nach Korrektur und Respizienz der ersten Schulaufgaben komme ich zu dem Ergebnis, dass die Anwendung der neuen Regeln weder den Kolleginnen und Kollegen noch den Schülerinnen und Schülern größere Schwierigkeiten bereitet. Im Gegensatz zu vielen in den Medien geäußerten Befürchtungen und herabsetzenden Behauptungen haben unsere Schüler ... sehr wohl die Vereinheitlichung ... erkannt und akzeptiert, zumal die Zahl der Fehler reduziert wird.“

Dieser Deutsch-Fachbetreuer wurde dann vom bayerischen Kultusministerium (Ministerialrat Dr. Stefan Krimm) in Schriftstücken als Zeuge hierfür benannt. Sein Schreiben wurde als Beweis beigefügt.

Ich spürte diesen Kollegen auf und fragte ihn, ob er Fehlerstatistiken geführt habe. Nein, er habe keine Fehlerstatistik geführt und meinte, daß es lediglich nach seiner Schätzung bei der Kommasetzung, der s-Schreibung und den Worttrennungen jetzt weniger Fehler gebe. Seitdem sprechen wir von Krimms Märchen. Der genannte Kollege machte eine selten schnelle und steile Karriere.



Manfred Riebe

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Reinhard Markner
15.02.2001 23.00
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Lieber Herr Riebe,

ich verstehe nicht, was Ihrer Meinung nach „bod“ und „bol“ mit einander zu tun haben, aber wie dem auch sei, ich fürchte, Ihre investigativen Bemühungen gehen hier ohnehin ins Leere. Die Beiträge von Frau Menges an dieser Stelle sind allesamt so vollendet dämlich, daß selbst der gewiß wenig sympathische Bertelsmann-Konzern dafür nicht verantwortlich gemacht werden sollte.

Herzlichen Gruß



Reinhard Markner

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Gast
15.02.2001 23.00
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Weil es gerad¹ so schön hierherpaßt...

(Eine Leserzuschrift im „Tagesspiegel“ vom 6. Juni 1999,
die eine der verschiedenen bedenklichen Seiten des Reformprojekts,
das Prinzip der ‚Schriftvereinfachung‘, weiterdenkt.)

Wider den tierischen Ernst der Reförmchengegner plädiere ich
für eine konsequente Reform gemäß nachfolgendem Mehrstufenmodell
eines genialen Zeitgenossen, der mir leider unbekannt ist:

Erster Schritt, Wegfall der Großschreibung:
einer sofortigen einführung steht nichts im weg, zumal schon viele
graphiker und werbeleute zur kleinschreibung übergegangen sind.

zweiter schritt, wegfall der dehnungen und schärfungen:
dise masname eliminirt schon di gröste felerursache
in der grundschule. den sin oder unsin unserer konsonantenverdoplung
hat onehin nimand kapirt.

driter schrit, v und ph ersetzt durch f, z und sch ersetzt durch s:
das alfabet wird um swei buchstaben redusirt, sreibmasinen
und sesmasinen fereinfachen sich, wertfole arbeitskräfte
könen der wirtsaft sugeführt werden.

firter srit, q, c und ch ersest durch k, j und y ersest durch i,
pf ersest durch f:
iest sind son seks bukstaben ausgesaltet, di sulseit kann sofort
fon neun auf    swei iare verkürst werden. anstat aktsig prosent
rektsreibunterrikt könen nüslikere fäker wi kemi, fisik, reknen
mer geflegt werden.

fünfter srit, wegfal von ä, ö und ü:
ales uberflusige ist iest ausgemerst, di ortografi wider slikt
und einfak. naturlik benotigt es einige seit, bis dise    fereinfakung
uberal riktik ferdaut ist; fileikt sasungsweise ein bis swei iare.

lester srit, anslisend durfte als nakstes sil di fereinfakung
der nok swirigeren und unsinigeren gramatik anfisirt werden.

(Bernhard H. Behrens, Berlin-Spandau)



Wolfgang Haustein
Grevesmühlener Str. 47, 13059 Berlin

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Manfred Riebe
15.02.2001 23.00
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Ist es sinnvoll, die Rechtschreibung auf Sonderschul-Niveau zu senken?

Renate Maria Menges im Buchangebot des Kraken Bertelsmann

Frau Dr. Renate Maria Menges ist für die Weiterführung der Vereinfachung der Rechtschreibung, ohne dies zu begründen. Sie stützt sich lediglich darauf, daß es in der Vergangenheit immer wieder Reformversuche gab, die alle am Widerstand der Sprachgemeinschaft scheiterten.

Fast immer, wenn sich einige wenige für die Rechtschreibreform einsetzen, dann tippe ich darauf, daß sie in irgendeiner Weise an der Reform verdienen oder Kariere machen wollen. Das kann als Schulleiter sein, als Fachbetreuer für Deutsch, als Buchautor oder als Seminarleiter usw. Diesmal ist die Machtsituation völlig anders als früher, weil Medienkonzeren, darunter der Medienriese Bertelsmann, durch laufende Rechtschreibreformen permanent weltweit verdienen wollen. Also schaute ich bei www.bol.de nach und fand:

Menges, Renate: Gedanken zum Ausbau des bestehenden Förderschulwesens in Bayern: Eine empirische Untersuchung im Grenzbereich der Schule zur individuellen Lernförderung und zur individuellen Lebensbewältigung. BoD, Norderstedt | 1999

Nun kann man sich erklären, daß Renate Maria Menges vornehmlich Sonderschülern und darunter Legasthenikern helfen will. Es ist aber eine Frage, ob es sinnvoll ist, die Rechtschreibung auf Sonderschul-Niveau zu senken.

Hinter der bol.com AG verbirgt sich der Krake Bertelsmann.

BOL über sich selbst:

BOL (Bertelsmann Online) ist der internationalste Internet Medien und Entertainment Shop der Welt und ein Unternehmen der Bertelsmann eCommerce Group (BeCG). Seit Februar 1999 wurden BOL-Shops nicht nur in
Deutschland (www.bol.de), sondern weltweit eröffnet. BOL-Kunden haben Zugriff auf mehr als 5 Millionen Buchtitel, rund 800.000 Musik-CDs sowie 50.000 Videos und DVDs in den lokalen Datenbanken.

Kontakt: bol.com AG, Ulrich Schmidt-Marwede, Vice President Corporate Communications, Phone: 0041-41-768-1834, Mobile: 0049-172-671-3733, Email: usmarwede@aol.com

Das Londoner Büro der bol.com AG wird als zweiter BOL-Standort neben dem Hauptsitz in München weiter ausgebaut. Am Hauptsitz von bol.com in München werden in Zukunft sämtliche Headquarter-Funktionen der Informationstechnologie (bisher New York und München) angesiedelt. Der Technologiebereich wird eng mit dem New Yorker Technology Department der BeCG (Bertelsmann eCommerce Group) zusammenarbeiten. Zudem befinden sich am bol.com Standort München bereits das Finanzressort, die Personal- und die Rechtsabteilung sowie der Customer Service. Wesentliche BOL Headquarter-Funktionen wurden schon im letzten Sommer aus der Schweiz nach München in das Gebäude der Bertelsmann Verlagsgruppe verlegt.



Manfred Riebe

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RenateMariaMenges
15.02.2001 23.00
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Warum kein Zurück, sondern nur ein Vorwärts den Sprachpraktikern hilft

Gedanken zur Rechtschreibreform:

Ich denke an eine weitere Vereinfachung der Rechtschreibung in einer Zeit, in der an „Umwandlungen der Regeln“ gearbeitet wird. Schaut man sich die Geschichte der Rechtschreibung an, hat es immer wieder Versuche gegeben, die Rechtschreibung deutlich zu vereinfachen:
Nachdem 1876 die erste orthografische Konferenz ergebnislos verlief, gibt 1880 Konrad Duden sein erstes Orthografisches Wörterbuch heraus. Seit dieser Zeit verlaufen verschiedene Diskussionen kontrovers. Es sind ständig wiederkehrende Rechtschreibforderungen, die
· gemäßigte Kleinschreibung
· die Getrenntschreibung
· Trennungsregeln
· Beseitigung der Dehnungszeichen
· Ersetzung schwieriger Buchstaben durch einfachere
· Eindeutschung von Fremdwörtern


B. Rust versucht auch während des 2. Weltkrieges die Reform weiterzuführen, aber auf Adolf Hitlers Befehl wird wieder alles eingestampft. Auch die Empfehlungen von F. Thierfelder werden verworfen. Sie betreffen
· Erleichterung des Schreibens im Unterricht
· die Stärkung des Deutschen als internationale Verkehrssprache
· Vermeidung eines Minderwertigkeitsgefühls von weniger Gebildeten


Auch hier lehnen Schriftsteller wie Thomas Mann, Herman Hesse und Friedrich Dürrenmatt die Empfehlungen ab.

Die KMKonferenz beschließt 1955 den Duden an Schulen für verbindlich.

Nachdem 1958 ein weiterer Vorstoß an der Öffentlichkeit scheiterte, Es wurde wieder bezug auf frühere Jahre genommen ( 1931/1941/1954).

1972 ergeben die Richtlinien für die Schulen einer Kommunikationsförderung den Vorrang., das Erlernen des Rechtschreibens sei zweitrangig.

1987 lässt die KMK ein neues Regelwerk ausarbeiten., Gefragt werden nur Theoretiker, keine Sprachpraktiker.

Als Sprachpraktiker werden Schriftsteller, Lehrer und Journalisten genannt, also Leute, die ständig mit der Sprache zu tun haben.
Diese Kommission tritt ( mit einer Ausnahme) für die Kleinschreibung der Substantive ein. Auch dies scheitert am allgemeinen Protest.

1994/1995 werden Entwürfe erarbeitet, die die heutige Rechtschreibreform begründen. Die Neuregelung der Rechtschreibung wird am 01.08.1998 wirksam.

( Quelle: Die Reform als Diktat, Frankfurt am Main 2000)

In diesem Sinne bin ich für die Weiterführung der Vereinfachung der Rechtschreibung. Falsches Regelwerk sollte bei dieser Umstrukturierung natürlich verbessert werden, zum Beispiel die Großschreibung der Adjektive bei heute auseinandergeschriebenen Wörtern, was zu Recht kritisiert wird. Aber ein Zurück in das strittige deutsche Regelwerk finde ich falsch.

RenateMariaMenges



RenateMariaMenges
Wagnerberg 5 86576 Allenberg

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Christoph Kukulies
14.02.2001 23.00
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Modernistisches Geschwätz am Donnerstagabend

Habe ich mich verhört? Hat da der neue Kulturstaatsminister
in der ZDF Sendung „Berlin Mitte“ gestern abend etwa gesagt, der Staat
solle nicht reglementierend in die Sprachentwicklung eingreifen
und es seien die Rechtschreibreformgegner, die jetzt laut nach
Gesetzen schreien? Was war denn dann der Akt der „Rechtschreibreform“?



Christoph Kukulies

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Gast
14.02.2001 23.00
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Staat und eingreifen

Soweit ich mich erinnere, hat JNR nur gesagt, dass ihn störe, dass teilweise dieselben Leute in der Sprachpflegedebatte den Staat anrufen, die noch bei der Rechtschreibung sich darüber empört haben. Er hat also in dieser Äußerung nicht selber Stellung bezogen, sondern eine inkonsequente Haltung kritisiert. An anderer Stelle las man in der Presse (z.B. yahoo, Nachrichten): Staatliche Sprachregelungen oder Verbote von Anglizismen wären [laut JNR] dagegen unsinnig. »Der Staat sollte sich da raushalten«, sagte Nida-Rümelin. Die Rechtschreibreform »sollte einem eine Warnung sein«. Er sieht also, wie so viele, auch die sog. Rechtschreibreform als einen Eingriff des Staates in die Sprache (sagt er hier zwar nicht, aber es geht in die Richtung).

PS: Die Sendung war langweilig oder? Bla bla Frankreich; keiner sagte, was Frankreich nun tatsächlich wie macht, aber alle bezogen sich darauf.



Michael Jansen

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anonymer Gast
14.02.2001 23.00
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Heiliger McLaughy!

Trotz Anklickens gelange ich nicht in das neue Forum zu Riebes Kuschelecke.



Paulchen

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Walter Lachenmann
14.02.2001 23.00
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Hello Polly!

Da scheint momentan ein Meteorit eingeschlagen haben. Man kommt nicht rein. Oder man braucht eine Sesamsemmel, dann öffnet sich die Tür vielleicht. Mein Heiligenschein reicht als Ausweis jedenfalls nicht.

Mit Herrn Riebe habe ich mich verständigt. Die Kuschelecke wollen wir doch nicht machen. Wir werden uns schon anderweitig bemerkbar machen.

Ich fordere hiermit einen speziellen Sprachpflegerorden ein. Nicht allein, daß ich das gesamte Krottenthal nazifrei gepopelt habe, indem ich bei einer der vergangenen Wahlen die Frey-Plakate eigenhändig vom Ortsschild abgepopelt habe. Die haben vielleicht einen ekelhaften Papp! Nein! Als hier ein neuer Wegzeiger angebracht wurde und das h im »thal« gefehlt hat, wurde nach kurzer Zeit dieses Schild wieder ausgetauscht gegen eines mit »h«. Aber ehrlich gesagt, da konnte ich gar nichts dafür. Aber »wir« Krottenthaler haben uns das nicht gefallen gelassen, so gelassen sind wir nun auch wieder nicht. Die Bevölkerung (ca. 17 Personen) hält zur Tradition, und rechtschreiben tut hier eh keiner.

Aber wenn, dann richtig!



Walter Lachenmann
Krottenthal 9

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Manfred Riebe
14.02.2001 23.00
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Gesetzlicher Schutz der Sprache - Heute Wiederholung der ZDF-Sendung von “Berlin-Mitte³ über “Modern

Sagte der neue Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin in der ZDF Sendung „Berlin Mitte“ gestern abend, der Staat solle nicht reglementierend in die Sprachentwicklung eingreifen und es seien die Rechtschreibreformgegner, die jetzt laut nach Gesetzen schreien? (Christoph Kukulies) oder sagte er, daß es ihn störe, daß teilweise dieselben Leute in der Sprachpflegedebatte den Staat anrufen, die noch bei der Rechtschreibung sich darüber empört haben (Michael Jansen)? Oder sagte er, daß ausgerechnet die, die mit der Rechtschreibreform gravierend in die Sprache eingegriffen haben (das sind die Reformer und die Kultusminister), nun ein Sprachschutzgesetz wollen?
Heute wird um 17.45 Uhr in Phoenix die Sendung wiederholt.

Nida-Rümelin hat sich mit der Materie noch nicht ausreichend beschäftigt. Es gab sogar bereits ein Sprachschutzgesetz in Schleswig-Holstein durch den Volksentscheid gegen die Rechtschreibreform (bzw. gegen staatliche Eingriffe in die Rechtschreibung) vom 27. September 1998. Dazu habe ich gestern etwas mehr in www.deutsche-sprachwelt.de gesagt.
Es ist angesichts der Rechtschreibreform nicht abwegig, sondern legitim, über den gesetzlichen Schutz der Sprache vor staatlichen und privaten Eingriffen nachzudenken
Man muß zwei Dinge unterscheiden:
1. Ein gesetzliches Verbot für den Staat, regulierend in die Sprache einzugreifen. Dafür sind die Reformgegner.
2. Eine gesetzliche Erlaubnis für den Staat, regulierend in die Sprache einzugreifen. Dagegen sind die Reformgegner.

Kennzeichnend für „Berlin Mitte“ war, daß nur Nida-Rümelin ein einziges Mal das Wort „Rechtschreibreform“ verwendete und daß die anderen das Thema mieden.

Nun sind alle froh und dankbar, daß wenigstens das traditionelle Gästebuch doch noch und ohne Schnickschnack funktioniert.



Manfred Riebe

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