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anonymer Gast
22.02.2001 23.00
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Unser Zeitgeist verlangt Einfalt

Nachdem es Herrn Lachenmayer die Sprache verschlagen hat, Frau Dr.RenateMariaMenges aber das Gespräch wünscht und Herrn Melsa für den qualifizierteren Gesprächspartner (vermutlich und wohl zu Recht auch den mit den besseren mnestischen* Prozessen) erachtet, ergeht der Wunsch an Herrn Melsa, hier für Herrn Lachenmayer einzuspringen, der alle Hände voll zu tun hat, den heruntergefallenen Zirbelholzwandspruch wieder in seiner butzenscheibigen Wohnküche zu befestigen, damit der Haussegen nicht dauerhaft schief hängt.

Sonst tritt nämlich anstelle des bewährten Haussegens ein Fluch in Kraft. Der neue Hausfluch (dann im Hausflur) lautet, kryptisch, wie wir es gerne mögen:
Segne Mair am Etaner

Sage keiner, dies sie zikkiger kwatsch. Dies ist wie das dreierles-ß und der spruch »merdagaria« (dieser zwar eine mnestische fehlleistung) ein rest der schrift aus frueheren zeiten. Aus frueheren zeiten wollen wir keine reste mehr haben soviel muss klar sein. Sonst verpassen wir den zeitgeist und der hatte schon immer ewichkeizwert.


*Zwischendurch: Für jemanden, der sich über die Schwierigkeiten in der deutschen Sprache beklagt, ist die Verwendung solcher Begriffe wie »mnestisch« naheliegend. Besonders die im Zentrum unserer Thematik stehende Clientel der SoPädInnen wird sofort begreifen, worum es geht. Alles muß einfacher werden, und die SoPädInnen wollen es uns vorleben, wie.


Beim Versuch, ernst zu werden, kommen mir folgende Gedanken:
Vor fast 60 Jahren habe ich lesen und schreiben gelernt, andern fiel es schwerer, zugegeben, aber es herrschte nirgendwo Notstand wie bei Rechnen oder später bei Fremdsprachen. Seit fast 50 Jahren bin ich im Buchhandel und Verlagswesen tätig. Da hat man es naturgemäß täglich mit geschriebenem Deutsch zu tun. Heute noch liegen um mich herum Manuskripte, Bücher, ich lese Zeitungen und bekomme tagtäglich Briefe aus den verschiedensten Quellen.

Von Problemen und Schwierigkeiten wüßte ich viel zu berichten, aber die der Rechtschreibung gehörten zu den geringsten. Vom nüchternen Geschäftsbrief, getippt von einer Sekretärin mit durchschnittlichem Allgemeinwissen, über die viel- und einfältigsten Werbedrucksachen bis hin zu Texten in literarischer oder »wissenschaftlicher Sprache« (Menges Punkt a. [!!!]) herrschte Übereinstimmung in der Orthographie und eine Rechtschreibkorrektheit von 99,91 Prozent.

Notstand herrscht erst, seit es die Rechtschreibreform gibt. Es gibt die unterschiedlichsten Schreibweisen in einer Variantenbreite, die vorher unvorstellbar war. Vieles wird anders geschrieben als vorher, obwohl die Reform das gar nicht vorgibt, nur weil die Leute meinen, jetzt müsse es »neu« so geschrieben – und neuerdings, etwa von Rundfunksprechern, auch noch so gesprochen – werden («... bevor die Modalitäten nicht fest stehen« (zwei deutlich getrennte Wörter, Betonung auf »stehen«) oder »so genannten« (deutlich als zwei Wörter gesprochen).

Ich widerspreche Herrn Ickler immer besonders gern, weil er nämlich so oft recht hat, daß es nervt. Ich habe ihm also auch im derzeit abhanden gekommenen Forum widersprochen, als er vermutete, Frau dr.gerdamariamenges sei eine »fiktive Person«. Vielleicht war ich damit schon wieder auf dem falschen Dampfer und er auf dem richtigen. Aber wer sollte fraudrgerdamariamenges fingieren?

Nein, ihre Argumente wirken ehrlich, wenn auch seltsam unbekümmert. Wie kommt sie nur auf die Schreibweise »Ein Zurück wirkt deplaziert«? Wo sie sich »stärkere Zuwendung« nicht für ihre Person wünscht, die erbringen wir ja mit Freude, sondern »zum Stammprinzip«! Und wo deplatziert doch viel, viel weniger schwierig und neuerdings sogar »richtig« wäre? Vielleicht hatte sie Sorge, daß bei so dämlicher Schreibweise    selbst ihr der Kragen deplatziert? Dann ist sie noch kein hoffnungsloser Fall, und wir sollten ihr die weitere Zuwendung nicht versagen.

Jetzt bitte Sie, Herr Melsa, mir glaubt sie ja doch nichts.










Herr Lachenmayer

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Gast
22.02.2001 23.00
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Ein Zurück wirkt deplaziert

Nicht    das Zurück in die schwierigen Regeln, sondern die Vereinfachung der Regeln ist ein gesellschaftliches Muss

Ein Zurück wirkt deplaziert und orientierungslos:

a.




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Manfred Riebe
22.02.2001 23.00
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Dementi: “Zé do Rock und Dr. Renate Maria Menges haben nichts miteinander zu tun.³

Ein provokativer fastnächtlicher Impuls von Dr. Menges: „Zé do Rock und Dr. Renate Menges haben nichts miteinander zu tun.“
War dieses Dementi unbedingt nötig? Zé do Rock hat sicherlich eine gewisse Vorbildfunktion. Könnte Zé do Rock nicht Nachhilfe im „Fachbereich 11“ erteilen?

„Erster Beitrag“ von Dr. Menges: „Ich werde mich hüten und hier nochmals kryptische Zeichen einsetzen.“
Hier ein Beispiel für die vereinfachte reformierte kryptische Menges-Schreibung: „SoPäd.“

Dr. Menges: „Ich hoffe meine mnestischen Prozesse waren bezüglich der Namen der Forenschreiber diesesmal besser.“
Der mnestische Prozeß war teilweise falsch: „Lachenmayer“, richtig: Walter Lachenmann. Daher wohl: „(sein Wissen über SoPäd. Oh. Gott. Walter)“.

Oder wurden hier nicht nur Buchstaben, sondern auch Personen verwechselt oder vielleicht sogar verwexelt?



Manfred Riebe

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anonymer Gast
22.02.2001 23.00
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Lachenmayer fällt nichts mehr ein...

Der letzte Eintrag von Lachenmayer – o Gott – war am 22. Februar – dem Schwerdonnerstag.
Viel eingefallen ist ihm da – außer einem schlecht plazierten und nicht von allen richtig verstanden wordenen Zirbelsprüchlein – tatsächlich nicht.
Hat da jemand schon Entzugserscheinungen?
Merdagaria--- (ital. für Sapperlot)



Weinmüller
Totenkral

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RenateMariaMenges
22.02.2001 23.00
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Kryptische Zeichen verschluckten den Satz

Wer schreibt den nächsten Rechtschreibtest-
die Neuschreibler oder die Zurück – Propagandisten???
Selbst Schulzeitschriften schreiben zur Faschingszeit über ein Zurück?
Zeitungsente oder Bedürfnis??


Ich werde mich hüten und hier nochmals kryptische Zeichen einsetzen. Meine Sätze sollen in Zukunft ganz ankommen, sonst habe ich wieder den Hauptkorrektor wieder auf dem Hals.
Ich hoffe meine mnestischen Prozesse waren bezüglich der Namen der Forenschreiber diesesmal besser.



RenateMariaMenges

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Manfred Riebe
22.02.2001 23.00
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Zé do Rock und Dr. Renate Menges

Mit „Shäckspier im kaos“ kommentiert Zé do Rock die Rechtschreibreform in gemäßigter Kleinschreibung und gemäßigt phonetischer Schreibweise. Er präsentiert damit ein modernes Beispiel für die von Frau Rektorin Dr. Renate Maria Menges gewünschten weiteren Vereinfachungen. Zé do Rock ist sogar auf dem Weg zur Schweizer ss-Schreibung: „weiss“, „aussen“ und heisst. Aber so ganz beherrscht er sie noch nicht, denn er schreibt auch „überließ“, „straße“ und „groß“.

Sie finden Zé do Rocks Beitrag über die Rechtschreibreform „Shäckspier im kaos“ im Forum.



Manfred Riebe

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RenateMariaMenges
22.02.2001 23.00
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Faschingszeit

Erster Beitrag:

Riebe braucht dringend Nachhilfe:

Zé do Rock und Dr. Renate Menges haben nichts miteinander zu tun.

Aber- Riebe braucht dringend Nachhilfe im Fachbereich 11.
Vorträge gibt es ausnahmsweise kostenlos ( sein Wissen über SoPäd. Oh. Gott. Walter)

Lachenmayer fällt nichts mehr ein? Hat das Forum dies schon einmal bemerkt? Melsa muss einspringen- und er handelt souverän.

Wer schreibt den nächsten Rechtschreibtest- die Neuschreibler oder die ??? Selbst schreiben zur Faschingszeit über ein Zurück? Zeitungsente oder Bedürfnis??

Fasching im Rechtschreibforum: Zuckerbrot und Peitsche!

Bis zum nächsten Beitrag.



RenateMariaMenges

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Karl Eichholz
22.02.2001 23.00
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ende der fahnenstange, kleinschreibung vor der wand

lachen ist gesund

bei

Sa-Tierisches
finden sie mit klick (und glück) im alten forum was fürs herze.



Karl Eichholz

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Gast
21.02.2001 23.00
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www.sprache.org/bvr

Herr Riebe, das ist doch nicht Ihr ernst! Sie glauben, Sie wären im november der letzte besucher auf dieser website gewesen. Sie unterschätzen uns gewaltig. Eintrag im forum ist nicht gleichzusetzen mit besuch. Was glauben Sie, wer auch hier (rsr.com) alles besuche abstattet, ohne spuren zu hinterlassen ?!



Martin Schmidt

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Manfred Riebe
21.02.2001 23.00
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Korrektur

Sehr geehrter Herr Schmidt!

Danke für den Hinweis. Sie haben recht. Ich korrigiere mich: Ich war der letzte Besucher, der sich in www.sprache.org am 06.11.2000 eingetragen hatte. Es stimmt nachdenklich, daß es im Forum von www.sprache.org seit 06.11.2000 keinen Eintrag mehr gab. Warum wohl?



Manfred Riebe

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Gast
21.02.2001 23.00
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Warum weniger diskussion in www.sprache.org ?

...weil das thema leider kein tagesaktuelles ist; weil befürworter der BVR-ziele zu sein, nicht so populär ist, wie das was die leute hier auf rsr.com eint. Die meisten einträge in sprache.org (forum) drehen sich eh um andere themen als die kernthemen des BVR.



Martin Schmidt

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Sigmar Salzburg
21.02.2001 23.00
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weniger diskussion in www.sprache.org

„Sie unterschätzen uns gewaltig. ...Was glauben Sie, wer auch hier (rsr.com) alles besuche abstattet, ohne spuren zu hinterlassen ?!“ Verständlich, daß notorische Kleinschreiber sich selten trauen, hier mitzudiskutieren, es aber auch untereinander wenig tun –    weil sie sich    wegen ihres orthographischen Frugalismus einer einfachen Sprache bedienen müssen und schwierigere grammatische Probleme in ihrer Schreibung überhaupt nicht darstellen können – das aber nicht zugeben wollen. Manche sprachliche Erscheinungen werden sie vermutlich gar nicht mehr erkennen. Es ist so etwas wie eine Rotgrünblindheit, mit der auch die „Reformer“ (ähnlicher Herkunft) geschlagen sein müssen. Die Lage ernst, aber nicht hoffnungslos. Es gibt es die altägyptische Methode der Deutezeichen (Determinative), auch im Altbaylonischen zu finden, die zu einem wichtigen Wort die gemeinte Funktion als Bildzeichen hinzufügt. So kann eine babylonische Sprachverwirrung auf einfache Weise vermieden werden.



Sigmar Salzburg

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Wolfgang Wrase
21.02.2001 23.00
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Nachteile der Kleinschreibung

Der größte Nachteil einer Abschaffung der Substantivgroßschreibung (Professor Ickler sehe mir bitte die Verwendung dieser griffigen Bezeichnung anstelle von „Redegegenstandgroßschreibung“) ist ganz einfach, daß die meisten sie nicht wollen.

Weiter gibt es natürlich nachweislich Vorteile dieser Großschreibung – Professor Ickler hat gezeigt, daß man damit prinzipiell die Redegegenstände kennzeichnet; das erleichtert die Erfassung des Textes, erhöht die Lesegeschwindigkeit und sieht einfach schön aus. Ein Text, in dem nicht nur Personen und andere mit Eigennamen ausgestattete Mitspieler in dieser Weise hervorgehoben werden, sind lebendiger und konsistenter; Substantive werden in den Rang von Personen gehoben und können sich somit als Akteure der Handlung zur Geltung bringen. Ein angenehmes Zusammenspiel von grammatischer Regelmäßigkeit, Effektivität und Ästhetik, das den Deutschen nicht ohne Grund ans Herz gewachsen ist.

Es wird meist übersehen, daß es noch einen ganz gewichtigen Grund gibt, gerade aus der Perspektive der Reformer, das heißt der Fehlervermeidung, diese Großschreibung beizubehalten: Groß geschriebene Wörter sind bei weitem nicht im selben Maß Unsicherheiten bei der Getrennt-/Zusammenschreibung (GZS) ausgeliefert wie klein geschriebene Wörter. Schreibt man im Englischen letter box, letter-box oder einfach letterbox? Schreibt man world wide, world-wide oder worldwide? Schreibt man tea pot, tea-pot oder teapot? (Es dürfte all dies vorkommen.) Vergleiche im Deutschen: Brief Kasten kommt nie vor, Brief-Kasten auch nicht, der Bindestrich ist unnötig. Der Fall ist im Deutschen ganz einfach – aufgrund der Großschreibung.

Nun kommt hinzu, daß im Deutschen sehr viel mehr Komposita existieren bzw. ständig neu gebildet werden als im Englischen. Vergleiche: auseinanderbrechen – to break apart; zurückrufen – to call back. Wenn man die Substantivgroßschreibung abschaffen würde, wäre die Folge, daß sehr viel mehr getrennt geschrieben wird und die schon bisher große Zahl an Zweifelsfällen der GZS ganz enorm zunehmen würde; ich meine, es wäre eine Vervielfachung dieser Schwierigkeiten zu erwarten. (Überhaupt ist die GZS viel schwieriger als die GKS; ein häufiger Irrtum der Reformer ist, die GKS sei das Schwierigste.)

Erleichterungen von einer „gemäßigten Kleinschreibung“ zu erwarten, das paßt zu der großen Kurzsichtigkeit und völligen Inkompetenz der Reformer, die sich doch tatsächlich eingebildet haben, die „Vereinheitlichung“ von „Leid“ und „leid“ wäre eine Vereinfachung und würde eine Fehlerquelle abschaffen. Dabei ist es genau umgekehrt. Vereinfachungen wären zwar bei der GKS durchaus zunächst zu erwarten, allerdings wären sie durch die damit verbundene Verkomplizierung der GZS bei weitem aufgewogen. Ein Gerhard Augst ist natürlich nicht in der Lage, das zu begreifen.

Dennoch glaube ich nicht, wie Herr Riebe das tut, daß die Reformer die Stirn haben werden, die Substantivgroßschreibung in einigen Jahren abzuschaffen. Zuerst einmal müssen sie große Teile ihrer bisherigen Reform korrigieren, das heißt überwiegend: zurücknehmen; und dann werden sie doch wohl den letzten Rest an Glaubwürdigkeit und Autorität eingebüßt haben.



Wolfgang Wrase

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Manfred Riebe
21.02.2001 23.00
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Vorteile der Privatisierung der Rechtschreibung: Arbeitsbeschaffung durch künstliche Veraltung mit H

Die Kultusminister verfolgen zusammen mit Gerhard Augst zur Durchsetzung der Rechtschreibreform eine raffinierte Taktik der kleinen Schritte. Man schuf einen kleinen Präzedenzfall, um damit einen Freibrief für weitere Sprachveränderungen zu erhalten. Augst: „Das amtliche Regelwerk soll auf Grund der Kommissionsergebnisse alle zehn Jahre neu aufgelegt werden. Zwischenzeitlich sind marginale Veränderungen und Wortnachträge in den Nachdrucken möglich.“ (Augst, Gerhard / Strunk, Hiltraud: Dokumente zur Einführung der amtlichen Rechtschreibung in den deutschsprachigen Ländern 1901-1903. In: Muttersprache, Band 99, 1989, S. 236)

Die Medienkonzerne Bertelsmann, Duden-Langenscheidt, Springer usw. helfen eifrig mit, die Wörter zur veränderbaren Ware zu machen, weil sie durch künstliche Veraltung der Rechtschreibung durch permanente Rechtschreibreformen weltweit verdienen wollen. Das Gewinnmaximierungsprinzip des staatsmonopolistischen Kapitalismus ist die eigentliche „Macht des Faktischen“.

Alle zehn Jahre eine Rechtschreibreform: 1996 wurde sie eingeführt, 2005 kommt die nächste Reform. Die zwischenzeitlichen marginalen Veränderungen im Duden sind aber keineswegs „marginal“, wie Augst damals sagte. Sie stellen vielmehr bereits eine Reform der Reform dar. Das ist ganz im Sinne der Medienkonzerne Bertelsmann, Duden-Langenscheidt usw., die an der ständigen künstlichen Veraltung ihrer Waren verdienen wollen.

Eine Salami-Taktik bringt mehr Umsatz. Die Abschaffung der Großschreibung zugunsten der konsequenten Kleinschreibung dürfte auf großen Widerstand stoßen. Vielleicht werden die Reformer daher zuerst das Eszett ganz abschaffen wollen. Auch das bringt neuen Umsatz. So erweisen sich permanente Rechtschreibreformen als Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für die Druckindustrie und als Dividendenquelle für die Aktionäre.

Das Rezept eines John Maynard Keynes hieß: Um Arbeit zu beschaffen, solle der Staat Flaschen eingraben und wieder ausgraben lassen. Letztendlich zahlen das alles die Steuerzahler. Politiker, die bei diesem Volksbetrug mitmachen, sind nicht nur Flaschen, sondern Verbrecher.



Manfred Riebe

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Reinhard Markner
21.02.2001 23.00
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Jetzt auch die Nachrichtenseite kaputt ?

Fragt sich



Reinhard Markner

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