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Norbert Schäbler
16.10.2001 16.02
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Mannschaftsspiel

Ich zitiere Günter Loew, der sich an unserem Informationsstand in Frankfurt als Marktschreier hervortat und eine tolle Stimmung verbreitete.
Nach getaner Arbeit meinte er: „Auch unser Einsatz hier auf der Straße hat Sinn. Ohne unsere Tätigkeit auf der Straße hätten manche nicht so durchgehalten, hätte auch Professor Ickler nicht diese Motivation gehabt, den Fall Rechtschreibreform in diesem Ausmaß zu untersuchen.“

Es geht uns doch wirklich nicht darum, daß eine relativ geringe Leistung aufgewertet wird, sondern es geht darum, daß endlich eine Mannschaft entsteht, die fähig ist, dieser Machthaberriege Paroli zu bieten und sich nicht zerreibt in Scharmützeln, die in den eigenen Reihen stattfinden.
Verständnis der unterschiedlichen Positionen wäre natürlich auch wichtig; ein wenig mehr Einfühlungsvermögen, ein bißchen mehr genaues Hinhören und Hinsehen.

Ich sprach in meinem heutigen Beitrag davon, daß unsere Straßenaktion als nicht sehr sinnvoll „beurteilt“ wurde. Darüber war ich leicht bestürzt, aber – weiß Gott – nicht empört oder ungehalten. Eine Straßenaktion ist doch im Verhältnis zu dem, was nötig ist, tatsächlich eine geringfügige und wenig effektive Handlung. Das sehe ich doch vollkommen ein, daß es sich hierbei höchstens um eine flankierende Maßnahme handeln kann.
Nicht angetan aber bin ich davon, wenn aus meinem Wort „beurteilen“ ein „verurteilen“ wird. Das habe ich nie geschrieben, hätte ich niemals gemeint. Es wurde aber so gewertet.
Auch darüber könnte man nachdenken, wenn man eine Mannschaft bilden wollte.
Deswegen dürfen die Stürmer immer noch die Tore schießen, aber es muß ja auch welche geben, die hinten den Laden dichtmachen.


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nos

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Theodor Ickler
16.10.2001 15.21
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Kein Widerspruch

Ist ja alles richtig, und ich widerspreche auch gar nicht. Es ist auch nichts falsch gemacht worden, im Gegenteil, alles wunderbar. Auch hier würde das Faltblatt von den Kollegen gewiß gern gelesen, und man würde mir wieder auf die Schulter klopfen und mit ermunternden Worten nicht geizen, das kenne ich ja alles schon.
Aber die Erklärung von 600 Professoren und die Unterschrift von 2 Mill. Bürgern und der Protest aller namhaften Schriftsteller haben dennoch nichts bewirkt, und nur darauf wollte ich hinweisen und bitte nochmals ernstlich, sich noch was anderes überlegen zu wollen. Die Aufklärung machen wir natürlich auch weiter, und das Flugblatt ist ausgezeichnet.

In den ersten Jahren habe ich mit Friedrich Denk oft darüber gesprochen, daß eine Anzeige ohne Rabatt leicht 80.000 Mark kosten kann – das übersteigt unsere Möglichkeiten. Ein redaktioneller Text dagegen kostet uns keinen Pfennig. Also muß man es auf diesem Wege versuchen ...

Ich muß mich korrigieren: all die genannten Aktionen haben natürlich schon etwas bewirkt, aber den Umschwung haben sie nicht gebracht (weil sie den Verantwortlichen nicht den erwünschten Vorwand geboten haben), und genau darum geht es jetzt. Also nochmal: Was könnte die Kultusminister – ohne Gesichtsverlust, sonst geht es gar nicht – zu dem Eingeständnis befähigen: Die RSR ist (ganz oder in Teilen) NICHT AKZEPTIERT worden?? Die verbreitete Stimmung genügt nicht, Allensbach genügt auch nicht, Briefe genügen nicht. Ein paar Zeitungen – das wäre es! Oder?
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Th. Ickler

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Christoph Kukulies
16.10.2001 14.43
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Säen - Ernten

Was sagt der „Seismograph“ Besucherzähler hierzu eigentlich? Gibt es ein „Beben“ nach dem Verteilen der Flugblätter?
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Christoph Kukulies

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Thomas Paulwitz
16.10.2001 13.01
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Ergebnis ist, daß es vielleicht sinnvoller sein könnte, einen Stand direkt auf der Buchmesse zu unterhalten, um an die Entscheider heranzukommen. Wir können gerne darüber sprechen, ob im nächsten Jahr VRS, OREOS, LEIBNIZ und DSW sich einen Stand auf der Frankfurter Buchmesse teilen sollten.

Darüber sollte schon deswegen jetzt gesprochen werden, da auf diesen Frankfurter Termin die neuesten Veröffentlichungen von VRS, OREOS, LEIBNIZ (neue Auflage vom Ickler?) und DSW ausgerichtet werden könnten.
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Thomas Paulwitz
http://www.deutsche-sprachwelt.de

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Walter Lachenmann
16.10.2001 12.52
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Böden

So ist das Leben nun einmal. Wo sollten denn plötzlich die Massen der aktiven Reformgegner herkommen? Aber die Tatsache, daß so viele Mitbürger die Reform ablehnen, ist doch eine hervorragende Voraussetzung, diese Ablehnung am Leben zu erhalten, damit denjenigen die Illusion der demokratischen Basis zu vermiesen, die die Reform durchgesetzt haben! Es ist doch viel erreicht, wenn die Resignation verhindert wird, wenn Leute noch Hoffnung haben, daß dieser Spuk wieder verschwindet, wenn sie sich ermuntert und bestätigt fühlen, den Unsinn nicht mitzumachen!

Anders gesehen: Jede Fußballmannschaft weiß, wie wichtig der Rückhalt durch die Anhängerschaft ist, von denen ja auch nicht jeder Einzelne mitspielen kann – oder gar sollte. Hätte man nicht diese Bestätigung, daß die Reformgegnerschaft wirklich der Meinung in der Mehrheit der Bevölkerung entspricht, müßte man sich ja fragen, was man eigentlich treibt.

Zur Werbung von »Aktivisten« hätte es kein Faltblatt gebraucht. Das werden immer nur Einzelne sein. Und es gibt auch einen rechten Glauben außerhalb des VRS.

Die Frage, was »steiniger Boden« ist, wurde nicht beantwortet. Es schwelt eine vage Kritik an dem, was getan wurde. Ist nun bisher etwas falsch gemacht worden und was? Was ist dann »fruchtbarer« Boden?

Wir kennen Herrn Riebe als einen Mann der deutlichen Worte, wo bleiben sie?

Zu Herrn Ickler: »Meinen« Professor brauchte ich nicht zu bearbeiten – er gierte regelrecht nach 300 Flugblättern, um sie zu verteilen. Meinen Hinweis, daß es Universitäten gibt, wo den Studenten vorgeschrieben wird, sie hätten in reformierter Orthographie zu schreiben, beantwortete er dahingehend, daß jeder Professor in dieser Hinsicht völlig unabhängig sei. Er jedenfalls unterstützt »unsere« Sache, also nichts gegen Professoren, lieber Herr Ickler, oder wollen Sie Ihren Titel zurückgeben, um Ihre Reinheit zu dokumentieren? Es gibt halt sotte und sotte, wie man bei uns Schwaben sagt, und das ist doch ganz schön so, oder?
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Walter Lachenmann

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Theodor Ickler
16.10.2001 12.44
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Nochmals

Obwohl ich dachte, ich hätte mich klar genug ausgedrückt, wird mir nun doch unterstellt, ich verurteilte die Flugblattaktion als sinnlos. Keineswegs! Ich wollte nur an die alte Erfahrung anknüpfen, daß der schönste und einhelligste Beifall in kleinerem Rahmen für das große Ganze dennoch so gut wie folgenlos bleibt. Es ist überhaupt kein Wunder, daß die Leute ein so schönes Flugblatt gern lesen und weiterreichen. Bei Dutzenden von Veranstaltungen haben wir nur Beifall bekommen, höchstens eine Handvoll irgendwie gebundene oder unaufgeklärte Bedenkenträger trugen Bedenken. Aber nicht einmal 2 Millionen unterschriftleistende Bundesbürger haben etwas bewirkt. Deshalb müssen wir neu nachdenken und unsere doch nun einmal sehr begrenzten Kräfte gezielter einsetzen.

Wie Herr Lachenmann sagt: es muß jemand seinen Vorteil darin erkennen, etwas gegen die RSR zu tun. Das Hirnstürmen eröffnen – mehr wollte ich nicht. Und daß sich keiner Illusionen macht aufgrund der gewiß erhebenden Zustimmung in begrenzten Kreisen!

Die entscheidende Frage bleibt: Was könnte die Verantwortlichen zum Nachgeben bewegen (zu dem sie durchaus schon geneigt sind, ohne aber den passenden Vorwand zu finden)? Wem fällt dazu etwas ein?

(Bei mir hat sich gerade jemand aus dem Bundestag gemeldet; ich greife den abgerissenen Faden gern wieder auf, bitte aber um Verständnis, wenn ich im Augenblick nicht öffentlich darüber sprechen kann. Ich erwähne das auch bloß, um zu bekräftigen, daß nicht alle Politiker ruhiggestellt sind, und daß es Sinn hat weiterzumachen. Das Flugblatt kriegt er auf jeden Fall, und vielleicht sollte man es jedem Abgeordneten (auch in den Landtagen) ins Postfach legen lassen. Das ist schon viel besser als die Professoren-Bearbeitung.)
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Th. Ickler

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Manfred Riebe
16.10.2001 12.28
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Kostenlose Hilfe

Wenn der Same auf steinigen Boden und unter die Dornen fällt, bringt er keine oder nur wenig Frucht. Es geht also darum, daß die Saat auf fruchtbaren Boden fällt, aufgeht, d.h. Wurzeln schlägt, wächst und Frucht bringt.
Steiniger Boden bedeutet bezogen auf die Faltblätter und anderes Aufklärungsmaterial, daß man zwar hin und wieder Beifall erhält, daß aber niemand aktiv wird, niemand Hilfe anbietet, keine weiteren Faltblätter kauft, kein VRS-Mitglied wird usw. Die Leute verhalten sich nur als Zuschauer, nicht aber als Akteure, weil ihnen häufig die Bereitschaft, die Zivilcourage und die Fähigkeit fehlen, sich zu exponieren.

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Walter Lachenmann
16.10.2001 11.39
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Steiniger Boden

Was Herr Riebe hier sagt, ist völlig richtig. Mit besonderer Rührung nehme ich sein Kompliment zur Kenntnis, es handele sich um »kostbare Faltblätter«.

Allerdings kommt nicht zum Ausdruck, was er mit »steinigem Boden« meint.
Nach meiner Beobachtung ist bisher nicht so gehandelt worden, daß man von steinigem Boden sprechen könnte.
Wenn das Faltblatt gerne entgegengenommen, gelobt und dem Anliegen Sympathie ausgesprochen wird, dann bedeutet dies doch, daß die Saat auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Sollte die Umgebung des hervorragend positionierten Informationsstandes in Frankfurt nach dem Verteilen von rund 5.000 Faltblättern von weggeworfenen Faltblättern übersät gewesen sein, wie man es bei vielen anderen Informationsständen oft sieht, dann wäre der Ausdruck vom »steinigen Boden« berechtigt.
Nach meiner Beobachtung freuen sich die Leute, daß das Thema eben nicht vom Tisch ist. Das ermuntert sie, sich weiterhin der neuen Rechtschreibung im persönlichen Bereich zu verweigern. Das ist doch ein hervorragendes Ergebnis!
Erfahrungsgemäß werden solche attraktiven und inhaltlich aktuellen Faltblätter weitergereicht, so daß man zusätzlich mit einer gewissen Streuwirkung rechnen darf. Verschiedentlich wurde ich um mehrere Exemplare zum Weitergeben gebeten.

Und wäre es nicht absolut töricht, ausgerechnet den Hochschulprofessoren die Faltblätter zu verweigern, wenn diese von sich aus darum bitten und es in ihrem Bereich einsetzen wollen?

Auf die »Entscheider« der Rechtschreibreform Einfluß auszuüben, halte ich nun allerdings für den Versuch, auf purem Beton Samen aussäen zu wollen. Der Widerstand muß aus der Bevölkerung kommen, und die Bevölkerung muß wissen, daß das Thema eben nicht vom Tisch ist.

„Es ist nie zu spät, Natur-, Kultur- und Sprachzerstörung, Entdemokratisierung, Korruption und Steuerverschwendung zu stoppen!“ (VRS)

»Seid nett zueinander!« (Axel Caesar Springer, Thomas Paulwitz)

»Liebe und Demut« (Ein bekannter Sprachpfleger, wer bloß?)

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Walter Lachenmann

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Thomas Paulwitz
16.10.2001 11.29
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Stichwort Aktionismus

Ein bekannter Sprachpfleger schrieb einmal:

"(...) Es kommt nicht nur drauf an, etwas zu tun, sondern es kommt darauf an, etwas vernünftig zu tun. Es kommt aber auch nicht nur darauf an, nachzudenken, sondern es kommt darauf an, ergebnisorientiert nachzudenken. Diese Feststellung mag für viele vielleicht banal klingen. Dennoch hält sich die Wirklichkeit oftmals nicht an diese einfache Erkenntnis, so daß sich viele unter einem Sprachpfleger einen verbissenen Oberlehrer vorstellen. Ergebnis: In der Sprachpflege sollten nicht Vergiftungen und Haß walten, sondern Liebe und Demut. Für die Aktion ergeben sich aus den theoretischen Erwägungen heraus drei Leitmotive:
1. Bewußtmachung
2. Gemeinsamkeit
3. Liebe und Demut (...)"
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Thomas Paulwitz
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Manfred Riebe
16.10.2001 11.15
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Steiniger Boden

Nach unserer Erfahrung fällt der Same bei ungezieltem Verteilen häufig nicht auf fruchtbaren, sondern auf steinigen Boden und unter die Dornen, so daß er keine oder nur wenig Frucht bringt.
Wir sind der Meinung, die kostbaren Faltblätter nur gezielt zu verwenden. Daher wird der VRS nicht planlos vorgehen, sondern erst intern darüber sprechen und dann handeln.

„Es ist nie zu spät, Natur-, Kultur- und Sprachzerstörung, Entdemokratisierung, Korruption und Steuerverschwendung zu stoppen!“ (VRS)

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Norbert Schäbler
16.10.2001 10.57
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Das Gesetz des Handelns

Handeln!

Ein wenig bestürzt darüber, daß unsere Präsenz in Frankfurt als eine nicht sehr sinnvolle Handlung (T. Ickler: „Falsche Zielgruppe“) eingeschätzt wurde, eröffnete ich mit einem weiteren Beitrag eine „Zielgruppendiskussion“ (siehe Seiten 1 und 2 dieses Diskussionsstranges „VRS“).
Auch hier wurde mir bedeutet, daß ein Versand von Flugblättern an diverse Universitäten „Null Wirkung“ erzielen würde.
Nichtsdestoweniger habe ich der Universität Aachen auf Anforderung 800 Faltblätter zugesandt. Schön wäre eine Rückmeldung von dort, wenn die Aktion abgeschlossen ist.

Gegenwärtig „sitzen“ wir, der Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege (VRS), noch auf weiteren 4800 Faltblättern, die allseits gepriesen werden, und die man offensichtlich wie ein kleines Souvenir behandelt.

Dies machte mir eine Beobachtung auf der Frankfurter Buchmesse klar. Als wir nämlich unsere Aufräumarbeiten starteten und die Straße in unterschiedliche Richtungen je 500 Meter weit abliefen, fanden wir nach der sechsstündigen Verteilerarbeit lediglich sieben (7) weggeworfene Faltblätter.
Ich werte dies als Indikator dafür, daß dieses Faltblatt absolut ansprechend ist.
Diese Einschätzung wird mir jeder bestätigen, der jemals auf der Straße Flugblätter verteilt hat.
Des weiteren kann ich berichten, daß uns zahlreiche Leute dafür lobten, daß wir uns weiterhin gegen diesen „Missstand“ wenden. Die Aussagen: „Das ist doch längst gelaufen!“ bzw. in abgeschwächter Form: „Wir dachten, das sei gelaufen. Danke für die Aufklärung und für euren Einsatz“, hörten wir am häufigsten.

Noch etwas: Ich bin der Meinung, daß auch die Kultusbürokratie nach Ablauf von fünf Jahren nicht mehr mit allzu großem Widerstand rechnet. Sie sollen und werden sich täuschen! Deshalb erinnere ich an das Gesetz der Handlung, an das sich die 68er gehalten haben. Ab sofort sollten die anderen reagieren! Wir sollten sie mit Vorschlägen und Handlungsideen beschäftigen, bis sie müde werden, etwas entgegenzusetzen.
(Ist natürlich ein bißchen utopisch, aber hat sich zumindest einmal bewährt)

Unser Faltblatt sollte Verwendung finden. Dazu einige Vorschläge (um weitere Ideen wird gebeten):
- Versand an den Deutschen Bundestag
- Versand an verschiedene Länderparlamente
- Versand an Universitäten
- Versand an Privatleute (nach Anforderung)

Kontaktadresse: Norbert Schäbler, Rosenstr. 12, 63768 Hösbach

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nos

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Walter Lachenmann
16.10.2001 09.30
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Fruchtbarer Boden

Die noch vorhandenen Flugblätter können sicherlich sinnvoll verteilt werden. Ich war übers Wochenende bei einer Buchpräsentation in Tuttlingen und habe die Flugblättchen dort aufgelegt. Sie wurden mit großem Interesse und Vergnügen angenommen.
Bei meiner Vorstellungsrede sprach ich von einer »aufwendigen« Ausstattung des Buches, »...was man weiterhin mit e schreiben sollte, nicht mit ä« – es ging ein deutliches, zustimmendes und fröhliches Raunen durch das Auditorium. Der Boden ist also absolut aufnahmebereit für unser Saatgut. Ein Professor der Universität Augsburg erbat sich gleich 300 Blätter für seine Studenten usw.
Dann hatte ich ein Erlebnis, das zu dem paßt, was Herr Ickler sagt. Ein Direktoriumsmitglied des größten Tuttlinger Industriebetriebes beglückwünschte mich zu meiner Bemerkung über das e bei aufwendig, und ich hakte sofort ein, er könne und müsse doch unbedingt sofort den Neuschrieb in seiner Firma abstellen. Da wand er sich dann doch und meinte, darauf habe er keinen Einfluß usw.
Unter den Verlegern sind Herr Dräger und ich die einzigen, die die Rechtschreibung thematisieren, obgleich viele andere bei den alten Regeln geblieben sind. Offensiv sich dafür zu engagieren, ist aber von diesen offenbar – noch – keiner bereit. Mein Eindruck ist, daß sich keiner exponieren, vielmehr jeder sich die Option offenhalten will, irgendwann eben auch stillschweigend »umzustellen«. Das Verhalten etwa bei dtv, wo man sich einmal deutlich gegen die Reform ausgesprochen hatte, jetzt aber ziemlich wahllos mal so mal so publiziert, läßt eine solche Taktik vermuten. Auch Hoffmann & Campe bleibt alt bei Lenz usw., neu bei »aktuelleren« Themen. Die Rechtschreibung als Thema der Verantwortung für Sprachkultur gibt es in der deutschen Verlagswelt eindeutig nicht, man sollte es nicht für möglich halten. Es wird wohl erst wieder ein Thema sein, wenn der eine oder der andere Verleger vermutet, damit könne doch ein Geschäft gemacht werden (es soll Leute geben, die mir solchen scharfsinnigen Weitblick unterstellen, und mein Engagement als reinen Versuch der Geschäftemacherei entlarven zu müssen meinen. Nun ja – sollten solche Durchblicker im Ergebnis recht haben, kann es uns allen doch nur recht sein, vorläufig ist diese Spekulation ziemlich schwachsinnig und absurd).

Und nun der Schlußchoral, dessen regelmäßiges Singen uns unweigerlich zum Siege führen wird:
Vers 1: Großer Gott, wir loben Dich...
Vers 2: „Es ist nie zu spät, Natur-, Kultur- und Sprachzerstörung, Entdemokratisierung, Korruption und Steuerverschwendung zu stoppen!“ (VRS)

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Walter Lachenmann

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Ruth Salber-Buchmüller
16.10.2001 08.20
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FAZ SONNTAGSZEITUNG

Was mag wohl die FAZ davon abgehalten haben,
bei ihrer umfangreichen Werbung für die neue
SONNTAGSZEITUNG auf ihre traditionelle Schreibweise
hinzuweisen. Das hätte sich doch angeboten.
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Ruth Salber-Buchmueller

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Christian Melsa
16.10.2001 05.49
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Re: Beifall ja, aber Mithilfe nein! Was soll werden?

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Manfred Riebe
Hier sollten insbesondere gezielt die etwa 250 reformfreien Zeitungen und Zeitschriften (http://gutes-deutsch) angeschrieben werden, damit sie Artikel und Leserbriefe drucken.

Solange es keinen konkreten Anlaß gibt, in diesen Publikationen über das Thema zu berichten, dürfte der Abdruck solcher Leserbriefe allerdings sehr unwahrscheinlich sein. Immerhin könnte man Briefe schreiben, die die Leute zum Durchhalten ermuntern, aber ich frage mich, ob das nicht etwas komisch wirken würde. Es wäre jedenfalls gut, wenn der konkrete Anlaß gegeben wäre. Wahrscheinlich wird die nächste Gelegenheit dazu der angekündigte Bericht der Rechtschreibkommission sein. Für den muß es eigentlich langsam Zeit sein. Man müßte sich den irgendwie besorgen und eine geharnischte Pressemeldung dazu herausbringen. Bevor wir wissen, was im Bericht drinsteht, können wir natürlich auch den Inhalt dieser Pressemelung schwerlich planen. Die Frage ist auch, woher bekommt man den Kommissionsbericht? Direkt in Mannheim anfragen ist wohl nicht sehr aussichtsreich, oder?

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Theodor Ickler
16.10.2001 02.48
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Schwierige Lage

Ich möchte nicht mißverstanden werden. Daß ich kein Defätist bin, habe ich ja wohl in den letzten Jahren hinreichend bewiesen, und ich bin auch jetzt keineswegs schwarzseherisch gestimmt. Aber man muß aus Erfahrungen lernen, und die Kräfte sind ja auch begrenzt.
Irgendein berühmter Mensch hat mal gesagt, die allgemeinsten Interessen hätten am wenigsten Aussicht, sich durchzusetzen, gerade weil sie keine Lobby haben oder so ähnlich. Darum liegt das Gemeinwohl immer im argen.
Niemand will die Rechtschreibreform. Dazu bedarf es keiner Aufklärung mehr (obwohl wir es daran nicht fehlen lassen – was sollten wir auch sonst tun?). Es ist also auch weiterhin gar nicht notwendig, die ganze Bevölkerung mit den Einzelheiten der RSR vertraut zu machen. Das werden wir sowieso nie erreichen, aber schon der Versuch bindet alle Kräfte. Meiner Ansicht nach genügt ein entschiedenes „Wir wollen das nicht!“ – ganz gleich, auf welche Kenntnis gestützt. Die Leute haben recht, auch wenn sie nicht alle Feinheiten kennen. Das ist doch in allen politischen Fragen so, weil eben Demokratie als „Herrschaft der Laien“ definiert ist.
Was folgt daraus? Es geht darum, diese allgemeinste Interesse an der Beibehaltung der besseren Orthographie wirksam werden zu lassen, zu artikulieren und der Stimmung ein Ziel und eine Richtung zu geben. Das Umschwenken einer einzigen weiteren Zeitung wäre ein Punkt, an dem sich der Unmut entzünden könnte. Irgendein Anlaß für ein „Jetzt reicht's!“ muß geschaffen werden. Das geht aber nicht durch Breitenaufklärung, obwohl auch in dieser Hinsicht das Flämmchen dauernd am Brennen gehalten werden muß, schon um der Resignation entgegenzuwirken.
Die sog. Multiplikatoren sind wichtig. Herrn Lachenmanns Anzeige im Börsenblatt – mehr davon! Welcher Verlag zieht mit und sagt es auch?
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Th. Ickler

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