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Kirchen und Religion
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Sigmar Salzburg
28.06.2014 10.25
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Evolution statt Revolution!

[Die wenig einsichtsfähigen Nachfahren der Urzeitaffen in den 16 Kultusministerien haben zehn Milliarden Euro der Volkswirtschaft zur Durchsetzung der „Rechtschreibreform“ verbuddelt und in zehn Jahren ein ss-Chaos herbeigeführt. Die wichtige Einführung von Wissen über die Evolution schon in der Grundschule haben sie verschlafen oder, nicht zuletzt aus religiösen Gründen, bewußt unterdrückt.]

Interview zum Unterricht in der Grundschule
Warum die Evolution schon Kindern erklärt werden sollte

In der Grundschule hören die Schüler von der Erschaffung der Welt durch Gott. Von der Evolution erfahren sie noch nichts. Das möchte die Initiative „Evokids“ ändern. Die frühe Beschäftigung mit dem Thema sei notwendig, um ein fundiertes Menschenbild zu entwickeln, sagt Dittmar Graf, Professor für Biodidaktik an der Uni Gießen.
[...]

SZ.de: Die Evolutionstheorie wird auf den weiterführenden Schulen behandelt. Ist das nicht früh genug?

Dittmar Graf: Normalerweise wird die Evolution erst in der siebten, achten oder sogar erst in der zehnten Klasse gelehrt, weil sie sich angeblich erst verstehen lässt, wenn auch Grundkenntnisse in Genetik vorhanden sind. Für Grundschüler soll es deshalb zu früh sein. Das ist das Standardargument gegen Evolution in der Grundschule.

Wieso sehen Sie das anders?

Natürlich gibt es bestimmte Evolutionsmechanismen, die sich ohne Genetik nicht verstehen lassen. Aber die Tatsache, dass sich Organismen im Laufe der Erdgeschichte verändert haben, dass sie sich an die Umwelt angepasst haben, und dass so verschiedene Arten entstanden und auch wieder ausgestorben sind, das können Kinder in der Grundschule natürlich begreifen. Mit altersgerechten Materialien lässt sich dort das Verständnis der Evolution vorbereiten.

In den Grundschulen gibt es den Sachunterricht, in dem auch Arten und ihre Anpassungen an die Umwelt angesprochen werden. Reicht das nicht?

Den Kindern wird dort Detailwissen über einzelne Tier- und Pflanzenarten, über Frühblüher oder die Bedeutung von Hecken beigebracht. Aber die historisch-evolutive Perspektive fehlt komplett, obwohl sie viel wichtiger ist. [...]

Die Kinder lernen im Religionsunterricht ein Bild von der Entstehung der Welt und der Arten kennen, das auf der Bibel oder auf dem Koran beruht. Dieser Unterricht soll auch ausdrücklich im Sinne der Glaubensgemeinschaften stattfinden. Wie finden Sie das?

Religion ist ein Phänomen, das unsere Gesellschaft durchzieht. Darüber sollten Kinder natürlich etwas erfahren...

[Unglaublich, daß heute sogar der dritte Aufguß unwissender Religionsphantasten bis in deutsche Klassenzimmer vordringt!]

Selbst im Ethikunterricht wird den Kindern manchmal die Schöpfungsgeschichte als Wahrheit vermittelt, und nicht nur als etwas, das religiöse Menschen glauben.
[...]

Wen müssen Sie eigentlich überzeugen, damit Evolution in die Lehrpläne einziehen kann?

Diese Pläne entwickeln Kommissionen, die von den Kultusministerien der Bundesländer eingesetzt werden. In den allermeisten Fällen sitzen darin Sachunterrichtslehrerinnen und -lehrer sowie Leute aus den Ministerien. Diese Kommissionen orientieren sich in der Regel am sogenannten „Perspektivrahmen Sachunterricht“. Der enthält Leitideen und auch relativ konkrete Angaben dazu, was im Sachunterricht gemacht werden sollte.

Dieser Perspektivrahmen wird alle paar Jahre von der Gesellschaft für Didaktik des Sachunterrichts herausgegeben. In dieser Fachgesellschaft sind diejenigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vertreten, die an den Universitäten die Lehrerausbildung für den Sachunterricht gestalten und in diesem Bereich auch forschen. Diese politischen und wissenschaftlichen Kreise müssen wir überzeugen.

Das klingt nach einem langen Weg.

Wir müssen da dicke Bretter bohren...

Das Video zeigt ein Projekt an der Theodor-Heuss-Grundschule in Düsseldorf in Zusammenarbeit mit dem Künstler Jacques Tilly. ... youtube

sueddeutsche.de 26.6.2014

Siehe auch Evolution und 'Reform'.

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Sigmar Salzburg
23.06.2014 13.03
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Gebrauchsmusterschutz für „Allah“

Nur Muslime dürfen in Malaysia ihren Gott „Allah“ nennen. Dieses Urteil hat das Oberste Gericht des Landes gefällt. Christen sind empört: Sie benutzen das Wort seit Jahrhunderten.

Kuala Lumpur – Eigentlich ist die Sache ganz einfach: „Allah“ ist ein arabisches Wort, entstanden aus dem Artikel „al“ und dem Wort „ilah“ – Gott. Zusammen also „der Gott“. Die Muslime nennen ihren Gott Allah, die arabischen Christen auch, übrigens schon lange bevor überhaupt der Prophet Mohammed in der arabischen Wüste auftauchte und den Siegeszug des Islams begründete.

Doch in Malaysia soll Nichtmuslimen die Verwendung des Worts „Allah“ künftig verboten werden. Ein entsprechendes Urteil hat das oberste Gericht des Landes in Putrajaya mit knapper Mehrheit von vier zu drei Richterstimmen in letzter Instanz bestätigt.Die Richter haben damit eine Klage der katholischen Kirche abgewiesen, die sich seit 2007 dafür eingesetzt hat, das Verbot des Wortes „Allah“ für Nichtmuslime aufzuheben, das damals von den Behörden verfügt worden war.

spiegel.de 23.6.2014

Damit ist der hier schon erwähnte Fall zum staatsgefälligen Ende gekommen – durch ein oberstes Gericht, zielstrebig fast wie bei uns in Bezug auf Religion und Rechtschreibreform.

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Sigmar Salzburg
26.04.2014 06.44
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Religiöse SPD-Diktatur in NRW

Bochum. Bereits 2013 hatten die Bochumer Atheisten an Karfreitag dem Monty-Python-Film „Das Leben des Brian“ gezeigt. Auch in diesem Jahr kam es zu einer Vorführung der Filmsatire. Den Verantwortlichen der Initiative erwartet nun erneut ein Bußgeldverfahren. Ob es anders ausgeht als 2013? ...

Bewusst setzten sich die Mitglieder mit der Kultkomödie über das Landesgesetz hinweg. An dem hohen Feiertag ist die Aufführung von Filmen untersagt, die das NRW-Kultusministerium als „ungeeignet“ ansieht. Brian steht auf diesem Index...

Ein Außenmitarbeiter (den im Sozialen Zentrum keiner bemerkt haben will) [AM oder IM?] habe den Gesetzesverstoß „im Rahmen seiner üblichen Karfreitags-Kontrolle zur Kenntnis genommen“. Nun werde ordnungsgemäß ein Verfahren eingeleitet.
Genau darauf haben es die Atheisten abgesehen. 2013 war das Verfahren eingestellt worden.

derwesten.de 22.4.2014

Wieso kann in der „freiheitlich-demokratischen“ Bundesrepublik die Aufführung eines Films, der zum vertieften Nachdenken über die Entstehung einer Weltreligion anregt, einfach per Gesetz verboten werden?

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Sigmar Salzburg
11.04.2014 04.36
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Zum Tod von Karlheinz Deschner

Am vergangenen Montag ist der Schriftsteller, Moralist und Kirchenkritiker Karlheinz Deschner im 89. Lebensjahr verstorben. Von seinem ersten kritischen Werk „Kitsch, Konvention und Kunst“ hatte ich zu meiner Schulzeit 1957 nur gehört, aber sein Buch „Und abermals krähte der Hahn“ von 1962 bestärkte mich darin, niemals einer Religion näherzutreten. Von den folgenden Werken habe ich das meiste wohl gelesen.

Als er 1986 die ersten beiden Bände seiner „Kriminalgeschichte“ in Kiel vorstellte, rechnete er vor, daß es so gut wie unmöglich sei, die auf elf Bände berechnete Reihe zu vollenden. Im vergangenen Jahr erschien Band 10, aber er hatte sicherheitshalber schon 1983 den letzten Band „Ein Jahrhundert Heilsgeschichte“ vorbereitet.

Als ich seine letzte Lesung in Kiel besuchte, die der mit ihm befreundete Buchhändler Eckart Cordes veranstaltete, lästerte ich, ich wolle nur sehen, ob er noch bei Verstand sei. Er erkannte dies sogleich als Zitat aus einer Kritik der FAZ , der inoffiziellen „größten Kirchenzeitung Deutschlands“, die ihn mit Argwohn und Häme verfolgte. Dort fiel auch jetzt der Nachruf recht grob und dürftig aus. Ein „glühender Atheist“ war Deschner gewiß nicht, sondern Agnostiker, wenn auch Cordes meinte, „wir sind doch alle Atheisten“.

Es ist eine Tragik, daß die Kirchen nun – nicht zuletzt dank Deschners Wirken – auf ein Maß zurückschrumpfen, das einem naturwissenschaftlichen Zeitalter angemessen ist, daß sich aber eine andere irrationale Macht anschickt, ihren Platz einzunehmen. Mein Arabischlehrer sagte einmal: „Wir brauchen im Islam einen Martin Luther.“ Nein, der Islam braucht einen Deschner!

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Sigmar Salzburg
27.03.2014 14.26
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Linke Lernschwäche

Hamed Abdel-Samad, Sohn eines ägyptischen Imams, stellte vorgestern sein neues Buch vor und diskutierte im Gorki-Theater mit Jakob Augstein, lt. FAZ:

Ob das mit der Weltherrschaft eigentlich im Koran stehe, will Augstein wissen und meint es gar nicht mal ironisch, und da legt Abdel-Samad richtig los. Er habe gedacht, Augstein habe den Koran gelesen? Dieser hatte zuvor eine religionsfreiheitsfreundliche Sure zitiert, aber nie behauptet, in Islamkunde bewandert zu sein.

Das sei so typisch; man versuche sofort, das Ganze zu einer deutschen Debatte zu machen, Augstein sitze wie der Schiedsrichter vor der Dönerbude, der sich einen Islam bestelle, aber „bitte ohne Zwiebeln, ohne Tomaten und ohne scharf“. Das Publikum jault fast vor kontroverser Zustimmungslust, immer wieder wird die Diskussion von Zurufen unterbrochen...
faz.net 26.3.2014
Da Augstein aber voreingenommen und wenig lernwillig ist, ließ er heute auf der Internetseite seines Blättchens „Freitag“ eine Daniela Waldmann zitieren:
In Sure 5,32 im Koran heißt es, wer auch nur einen tötet, * tötet gleichsam die ganze Menschheit, wer einem, dessen Leben vom Tod bedroht ist, das Leben rettet, so sei es als hätte er der gesamten Menschheit Leben geschenkt.

D. h. das Leben jedes einzelnen bedeutet so viel wie das Leben der gesamten Menschheit, ist unendlich wertvoll.
freitag.de 27.3.2014
Es fehlt an dieser * Stelle: „ohne daß dieser jemanden getötet oder Schlechtigkeit (fasad: Fäulnis, Verderben, Korruption, Unmoral) über die Erde gebracht hat,...“

Was mit denen, die das vermeintlich getan haben, geschehen soll, sagt die folgende Sure: Sie sollen getötet, gekreuzigt, ihnen Hände und Füße wechselseitig abgehackt werden...

Nach dem 11. September 2001 drückten einem, in Kiel und sicher auch anderswo, beschwichtigende Moslem-Aktivisten Handzettel mit der verkürzten Sure in die Hand, ohne dazu zu sagen, daß sich Mohammed Atta und seine Mittäter genau auch auf diese Texte hätten berufen können.

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Sigmar Salzburg
16.03.2014 07.08
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Päpstliche Versprechungen

Man muß doch ab und zu „Bild“ lesen, denn nur dort wurde die richtige Übersetzung der kürzlichen Papstansprache angedeutet. Die seriösere „Welt“ u.a. begnügten sich mit einem verdrucksten „Sch....“:

Papst Franziskus gilt als volksnah, doch soooo volksnah wie am Montag will der Nachfolger von Benedikt dann doch nicht sein.

Während einer Ansprache auf Italienisch auf dem Petersplatz zu Gläubigen rutschte ihm ein „Cazzo“ raus. Dafür gibt es im Deutschen gleich mehrere Übersetzungen. Keine ist an sich druckreif. „Scheiße“ oder „Dreck“ ist eine Deutung, „Schwanz“ die andere.

Zur Aufklärung: Selbstredend hat Franziskus nicht geflucht. Es handelte sich um einen Versprecher, den der Papst auch schnell korrigierte. „Caso“ mit weichem s steht für „Fall“. Und darum ging es dem Papst. „In diesem Fall würde sich Gottes Fürsorge in dieser Geste der Solidarität manifestieren.“

bild.de 3.3.2014

Aber auch Päpsten und Potentaten ist der absichtsvolle Gebrauch derartiger Kraftausdrücke nicht fremd.

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Sigmar Salzburg
21.02.2014 09.34
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Darwins Zweifel

Gefunden bei „Bach und Baum Obersülzen e.V.“

Und Darwin haderte mit Gott

„Ich kann nicht so einfach wie Andere¹ die Beweise für eine gezielte Erschaffung und allseitiges Wohlwollen erkennen, auch wenn ich es mir wünschen sollte. Es erscheint mir zu viel Elend in der Welt. Ich kann mich nicht davon überzeugen, dass ein wohlwollender und allmächtiger Gott die Ichneumonidae mit der Absicht erschaffen haben sollte, dass sie sich vom Inneren von Raupen ernähren, …“

So schrieb Darwin 1860 in einem Brief an den amerikanischen Naturalisten Asa Gray.

Ichneumonidae – Darwin meint die gemütliche und auch sehr nützliche Familie der Schlupfwespen, deren es allein in Deutschland 10000fach geben soll. Bei den Schlupfwespen haben sich sehr mannigfaltige Methoden entwickelt, ein Wirtstier zu finden und auszubeuten. Einige Mitglieder dieser liebenswürdigen Familie, die sich auch nicht scheuen, die Nebenlarven – ihre Geschwister also – zu fressen, zu kanibalisieren, haben die raffinierte Eigenschaft entwickelt, den Stoffwechsel des Wirtstieres so zu „impfen“, dass dessen Immunsystem ausgeschaltet² und es somit dem langsamen Tode ausgeliefert ist.
Bach und Baum 18.11.2013

¹) Darwin selbst brauchte die hypertrophe Großschreibung nicht:
I had no intention to write atheistically. But I own that I cannot see, as plainly as others do, & as I shd wish to do, evidence of design & beneficence on all sides of us. There seems to me too much misery in the world. I cannot persuade myself that a beneficent & omnipotent God would have designedly created the Ichneumonidæ with the express intention of their feeding within the living bodies of caterpillars, or that a cat should play with mice.
darwinproject.ac.uk 22.5.1860

²) Die neuen Gender- und Correctness-Theorien haben vermutlich eine ähnliche Wirkung auf Europa.

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Sigmar Salzburg
13.02.2014 07.31
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Deutsche Bildung zwischen Skylla und Charybdis ...

... zwischen Genderesoterik und Altreligionswahn

Im Humanistischen Pressedienst wurde über einen Vortrag des Historikers Rolf Bergmeier berichtet, der am 2. Februar in Oberwesel gehalten wurde. Hier soll nur seine Einschätzung der aktuellen Vereinnahmung des Bildungswesens durch „unsere“ Politiker hervorgehoben werden – diesmal für religiöse Ziele:

Viele Politiker predigen gebetsmühlenartig, wir lebten in einer Welt, die von der “christlich-abendländischen Kultur” geprägt sei. Deren Existenz stellt der Historiker Rolf Bergmeier ohne Wenn und Aber infrage...

Dabei sieht Bergmeier die wahren Wurzeln westlicher Demokratien neben einer geglückten Aufklärung der Europäer gegen das Christentum eben in antiker Denkarbeit, die in der Renaissance wiederentdeckt wurde, sowie in der arabisch-islamischen Erhaltung und Vermehrung dieses Kulturerbes ...

“Heute haben wir eine neue Bundesregierung”, wurde Rolf Bergmeier zum Ende seines Vortrages tagespolitisch, “in der alle Mitglieder sich in irgendeiner Form aktiv für die christlichen Kurskirchen ins Zeug legen, vorgeblich, weil letztere für die Gemeinschaft unentbehrlich seien; tatsächlich, weil den Politikern aber der Bildungshorizont fehlt, sich vorzustellen, dass Europa mit Sokrates und Cicero, David Hume und Kant, mit Philosophie und religiöser Toleranz, mit Freiheit und Demokratie, ohne Sachsenkriege, Kreuzzüge, Inquisition, Judenverfolgung, Hexenhammer, ohne Religionskriege und Holocaust, und ohne Indices verbotener Bücher heute wohl auf einer höheren Kulturebene leben würde.

Stattdessen ziehen weitere Gesinnungsfakultäten in die deutschen Schulen und Hochschulen ein – die muslimischen. Und auch ihre Lehrstühle werden auf Staatskosten betrieben. Da ist es nur konsequent, dass der Zentralrat der Muslime auch noch einen religiösen Feiertag und eine eigene Militärseelsorge verlangt. […] Diese Mischung aus Missionierungswahn, einem Mangel an Kompetenz und Nachdenklichkeit, aus dienender Parteiloyalität und Pöstchenschieberei ist eine Kriegserklärung an eine rationale Politik, an den innenpolitischen Frieden und fördert die Erodierung des Vertrauens in die etablierten Parteien und damit in die Demokratie. Wir haben ein deutsches Problem. […] Deutschland, das Land der Dichter und Denker, das Land von Kant und Nietzsche, Goethe und Schiller, Lessing und Heine, Hegel und Fichte, was haben sie aus dir gemacht?”

hpd.de 7.2.2014

Siehe auch hier.

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Sigmar Salzburg
10.02.2014 19.55
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Die Linke wird fromm

Sigmar Gabriel möchte in Thüringen einen linken Ministerpräsidenten ermöglichen, obwohl Franz Müntefering (der Verächter „hochwohlgeborener“ Altschreiber) dies ausgeschlossen hatte. Die Linke übernimmt dazu das erfolgreiche religiöse Anpassungskonzept der SPD. Auf der Seite „Freigeist Weimar“ schreibt Siegfried R. Krebs (traditionell) über linke Annäherungen an die Staatsreligion:

WEIMAR. (fgw) Am 14. September 2014 sollen die Wahlen zum nächsten Thüringer Landtag stattfinden. Derzeit feilen alle Parteien an ihren Wahlprogrammen. Dabei fällt vor einem eines auf: Es ist gerade DIE LINKE mit ihrem Spitzenkandidaten Bodo Ramelow, diejenige Partei, die sich einerseits bereits jetzt vollmundig schon in Ministerpräsidenten-Träumen wiegt und die sich andererseits in Unterwerfungsgesten vor dem Klerus übt...
freigeist-weimar.de 4.2.2014

Auch Gregor Gysi arbeitet sich an die Kirchen heran:

Gysi: Linke will Kontakte zur katholischen Kirche vertiefen. Für Gysi sei die katholische Kirche ein Teil der außerparlamentarischen Oppositionsbewegung. Auch zur evangelischen Kirche, zu jüdischen und muslimischen Verbänden wolle seine Partei einen engeren Draht.
kath.net 29.1.2014

Vielleicht kann die Linke in Thüringen dann die Herrschaft des jetzigen Theologen-Duos über das gottlose Volk durch eine ganz ähnlich mit „Gott“ verschworene Koalition ablösen.

Atheist will jedenfalls keiner mehr sein. Das hat Gregor Gysi schon frühzeitig in einer „Neujahrspredigt“ wissen lassen:


„Ich bin kein Atheist, sondern nur ein Heide, der Religion nicht kämpferisch ablehnt“, wirbt Gysi für sich, als könne man ihn in Wettbergen noch zum Kircheneintritt überreden.
berliner-zeitung.de 3.1.1994

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Sigmar Salzburg
31.01.2014 12.27
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Auf dem Weg in den Gottesstaat

Die inzwischen abgehalfterte Bildungsministerin Schavan, vorher Rechtschreibreform-Ministerin in Baden-Württemberg, hatte mit besonderer Anteilnahme die Einrichtung des Islam-Lehrstuhls in Münster begleitet, vor allem auch, um die Stellung der christlichen Religion – unter Zurücksetzung Hunderter anderer Religionen – an den Hochschulen weiter abzusichern. Die Folge dieser skurrilen Symbiose von Wissenschaft und Religion war sehr bald zu sehen:

Der Lehrstuhlinhaber Muhammad Sven Kalisch fiel vom rechten Glauben ab und mußte anderweitig kostenträchtig beschäftigt werden. Er wurde durch den palästinensischstämmigen Professor Mouhanad Khorchide ersetzt. Dieser wiederum veröffentlichte arglos ein Buch mit einer humanistischen Deutung des Islam, wurde prompt Angriffsziel rechtgläubiger Islamverbände und damit wieder zum Problemfall der nordrhein-westfälischen Landesregierung. Anders als in den Kirchen, bei denen der Papst, Frau Käßmann o.ä. die letzte Instanz sind, gibt es bei den Islamisten nur Grüppchen mit unterschiedlicher Ausrichtung, von denen jede natürlich behauptet, die rechte Meinung zu vertreten. Oft sind diese gar nicht so erfreulich – wie die „Welt“ aufzählt:


Enttäuschung löste schließlich auch die KRM-Argumentation aus, eine islamische Reformtheologie sei in Deutschland nicht vordringlich. Wichtig sei, die „authentische Gelehrten- und Wissenschaftstradition“, die Klassiker und großen Denker der islamischen Tradition ins Deutsche zu übersetzen.

Um zu erahnen, was die im KRM [Koordinationsrat der Muslime] vereinten Verbände unter großen Denkern verstehen, muss man die Einzelverbände etwas genauer betrachten. Etwa den Islamrat: Er wird laut Verfassungsschutz von der islamistischen Milli Görüs dominiert, die den verstorbenen Necmettin Erbakan als großen islamischen Denker verehrt.

Er lehrte, die Menschheit werde vor allem durch das internationale Judentum, durch Freimaurer und Christen auf den Pfad der Tugendlosigkeit, der Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit geführt. Erbakan zufolge müssten die wahren Muslime gegen diese verderblichen Kräfte ankämpfen, die säkulare Demokratie abschaffen und den islamischen Staat errichten, der laut nordrhein-westfälischem Verfassungsschutz auf eine „totalitäre Herrschaft“ hinauslaufe.

Oder der Zentralrat der Muslime: Der wird von einem Mitgliedsverein, der Islamischen Gemeinschaft in Deutschland (IGD), stark beeinflusst. Die IGD gilt dem Verfassungsschutz als deutscher Ableger der internationalen, islamistischen Muslimbruderschaft. Ganz offen sucht sie die Nähe zu den vormals in Ägypten regierenden Muslimbrüdern – obgleich die für eine lange Reihe von Anschlägen auf Kirchen verantwortlich gemacht werden, obgleich sie die Verheiratung kleiner Mädchen begünstigten, die Klitorisverstümmelung bei Mädchen legalisierten, Apostaten für vogelfrei erklärten und frömmelnde Schlägertrupps auf die Straße schickten, um Händchen haltende Paare zu verprügeln.

Als einen ihrer großen Vordenker verehren die Muslimbrüder den Gelehrten Youssuf al-Qaradawi (dessen Bücher die IGD hierzulande populär machte). Er fordert unter anderem die Todesstrafe für Apostaten, Ehebrecher und Homosexuelle.

Zwar hält der Zentralrat hiesige Muslime dazu an, die Verfassung zu respektieren, das aber mit einer bestenfalls pragmatischen Begründung: nicht, weil die Menschenrechte unveräußerlich wären, sondern weil Muslime nach traditioneller Lehre stets die „lokale Rechtsordnung“ befolgen sollten. Zugleich fordern im Zentralrat geschätzte Denker wie al-Qaradawi aber, einen an der Scharia orientierten islamischen Staat zu errichten, sobald Muslime die Mehrheit stellten.

welt.de 26.1.2014

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Sigmar Salzburg
20.01.2014 18.37
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Das Letzte vom deutschen Zwangsgebührenfernsehen

Nach rotgrüner Ideologie darf die Freiheit selbstbestimmter sexueller Betätigung auf keinen Fall beschnitten werden, auch wenn sie der natürlichen Körperlichkeit widerspricht.

Wenn es aber um die reale Körperlichkeit geht, dann stimmen sogar Linksgrüne für deren Beschneidung, wenn dies als gottbefohlene Multikultur angesehen werden kann.

Das sonst so hochgehaltene Selbstbestimmungsrecht („mein Bauch gehört mir“) gilt einige Zentimeter tiefer plötzlich nichts mehr.

Weil in den Rundfunkräten des deutschen Zwangsgebührenfernsehens sowohl Anhänger der religiösen als auch der rotgrünen Ideologien im Übermaß vertreten sind, wird dort schamlos Reklame für körperliche Verstümmelungen gemacht – eine gigantische Volks- und Kinderverdummung. Die großen staatsgefälligen Medien schweigen ausnahmslos zu diesem Skandal. Nur der Humanistische Pressedienst schrieb als einer der wenigen zur letzten aktuellen KiKa-Sendung:


BERLIN/ERFURT. (hpd) Der Kinderkanal KiKA von ARD und ZDF ist bereits schon einmal damit aufgefallen, dass er unreflektiert Kindern religiöse Geschichten erzählt. Aktuell toppt er das jedoch mit einem weiteren Missgriff und verharmlost die Beschneidung.

Der Kinderkanal des öffentlich-rechtlichen Fernsehens KiKA mit Sitz in Erfurt will am kommenden Sonntag einen Beitrag ausstrahlen, dessen Ankündigung sich so liest: „Aufgeregt und voller Vorfreude blickt der elfjährige Tahsin auf das kommende Ereignis, das ihn und seinen kleinen Bruder Emir endlich zu Männern machen soll: Die Beschneidung.“ ...'Wenn ich beschnitten bin, dann bin ich ein echter Mann' – freut sich Tahsin. Jeder muslimische Junge muss beschnitten werden, so verlangt es die religiöse Tradition.“

Weder wird der Sinn der Beschneidung hinterfragt – und dieses Thema wurde ausführlich auch in deutschen Medien kontrovers diskutiert – noch überhaupt Distanz gewahrt zu Lehren, die aus religiösen Quellen herrühren.

Wenn den zuschauenden Kindern erklärt wird, dass man erst dann zum Mann (und also erwachsen) wird, wenn man sich seine Penisvorhaut amputieren lässt, dann ist das nicht nur ein Skandal. Sondern Anstiftung zur Körperverletzung. Denn welcher Junge im Alter zwischen drei und dreizehn will nicht „ein Mann“ sein?

Die berechtigte Angst des Jungen, dessen Beschneidung hier dokumentiert werden soll, wird mit dem fadenscheinigen Hinweis auf „viele, viele Geschenke“ hinweggefegt. Damit wird eine lebenslange Beeinträchtigung der Sexualität auf eine Stufe mit Weihnachten gestellt...

hpd.de 16.1.2014

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Sigmar Salzburg
18.01.2014 07.11
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Rand-Bemerkung

Unterschiedlich wichtig: Die Religion der Eltern

Google findet den Eintrag
„wurde als Sohn jüdischer Eltern“ geboren ... 96500mal,
„wurde als Sohn katholischer Eltern“ geboren ... 2370mal,
„wurde als Sohn protestantischer Eltern“ geboren ... 241mal,
„wurde als Sohn moslemischer Eltern“ geboren ... 54mal,
„wurde als Sohn kommunistischer Eltern“ geboren ... 4mal.

Letzteres nur für Klaus Partzsch, den Journalisten, der 1967
in Hannover den ersten deutschen Flohmarkt ausrichtete.

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Sigmar Salzburg
21.12.2013 12.27
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Theo Grunden

Teuflisches im Gotteslob

[Bild]
Das Fehlerteufelchen scheint sich im neuen Gotteslob wohlzufühlen. (Foto: Harald Wanetschka / pixelio.de)

[Bild]
Das neue Gotteslob (Foto: bph – Bischöfliche Pressestelle Hildesheim)


Keine Angst, es soll hier nicht um den „richtigen Teufel“ gehen, nicht um Satan oder um Luzifer. Der würde sich wohl – gottlob – nicht in ein katholisches Gebet- und Gesangbuch namens Gotteslob wagen.

Nein, hier soll die Rede sein von dem, was eines der vielen auf der Erde agierenden Fehlerteufelchen so angerichtet hat. Genauer gesagt das, welches sich in der letzten Zeit offensichtlich auf das neue Gotteslob spezialisiert hatte. Pünktlich zum Beginn des Kirchenjahres, also am 1. Advent, wurde es in den meisten deutschen Bistümern und ihren Kirchengemeinden in Gebrauch genommen, dieses neue Gebet- und Gesangbuch für Katholiken in Deutschland, Österreich und Südtirol, das seinen gleichnamigen Vorgänger aus dem Jahre 1975 ablösen soll. Ich bin froh, in der vorigen Woche noch ein (persönliches) Exemplar erwischt zu haben, momentan gibt es bereits größere Lieferengpässe.


Fehlerteufelchen sind sehr emsig

Wenn man täglich von den „schnellen“ Medien (Tageszeitungen, Videotexte ...) Schreibfehler um die Ohren (besser: vor die Augen) gehauen bekommt, so kann man das noch einigermaßen nachvollziehen: Zeitdruck, Lektoreinsparung aus Kostenzwängen, Verwirrung infolge der Rechtschreibreform, mangelndes Interesse oder Geringachtung („Hauptsache, man weiß, was gemeint ist“) sind einige der Ursachen. Wenn man es aber mit einem derart „dicken Ding“ wie diesem neuen Gotteslob – mit einer solch langen Vorlauf-, Planungs- und Bearbeitungszeit, hohen Auflage und erhofft langen Geltungsdauer – zu tun hat, dann wäre es doch wohl angebracht gewesen, beim Korrekturlesen ein paar „kräftigere Register“ zu ziehen (um einmal einen kirchenmusikalischen Ausdruck zu bemühen); zumindest aber wirkungsvollere. Ich stelle mir z. B. vor, man hätte den Text vor dem ersten offiziellen Druck dem Deutsch-Leistungskurs eines (meinetwegen bischöflichen) Gymnasiums vorgelegt mit dem Anreiz: Für jeden Fehler, den ihr noch findet, gibt es einen „Hunni“ (oder „Fuffi“, oder wenigstens „Zwanni“) in die Abifetenkasse.

Bei den bemerkenswert vielen vorhandenen Schreibfehlern spiegelt sich wider, was man allgemein in den letzten Jahren vermehrt beobachten kann: Wörter leiden oft unter „Trennungsschädigungen“, man zerteilt sie ohne Not und Grund in zwei (oder mehr) Teile.


Der „Kardinalfehler“ im Eigenteil des Bistums Münster

Der Fehler, der durch seine erstaunliche Häufigkeit im Eigenteil des Bistums Münster (an mindestens 16 Stellen) besonders negativ auffällt, ist das in zwei Teile „zerrissene“ selig gesprochen bzw. heilig gesprochen. Dabei handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um einen der vielen Folgeschäden der Rechtschreibreform. Deren „Architekten“ hatten nämlich tatsächlich diese Getrenntschreibung so durchsetzen wollen, deutsche Lehrer hatten sie ihren „Versuchskaninchen“ zehn Jahre lang so zu vermitteln – von 1996 bis 2006. Aber seit der Rücknahme der dümmsten und unnötigsten RS-Regelungen gilt längst wieder die bewährte Zusammenschreibung seliggesprochen bzw. heiliggesprochen, und das immerhin seit 2006. Im alten Gotteslob war das noch einwandfrei geschrieben. Da meines Wissens Selig- und Heiligsprechungen eine „rein katholische Spezialangelegenheit“ sind, hätte sich zumindest das ja in den letzten sieben Jahren in „katholischen Schreibstuben“ eigentlich herumsprechen können, wenigstens in der „Chefetagenperipherie“.


Denn sie wissen nicht, was sie tun

Vielleicht hat man sich diesbezüglich auch unglücklicherweise an solchen Quellen orientiert, die selbst oft „keinen Bock auf Rechtschreibung“ haben, zum Beispiel bei der Tagesschau, der FAZ, der Welt, dem Spiegel, dem Focus, dem Handelsblatt, der WAZ oder der Rheinischen Post. Dabei gibt es durchaus auch Beispiele für eine vorbildliche Schreibweise.


Wie bei Sankt Martins Mantel

Hatte das Zerteiltwerden beim Mantel des heiligen Martin wenigstens einen Sinn und einen guten Zweck, so ereilte dasselbe Schicksal die folgenden bewährten deutschen Wörter völlig unnötig: heilighalten, seligpreisen, (sich) schwertun, wiedergutmachen, vorwärtsgehen, überhandnehmen. Im Gotteslob findet man die Wörter so zerteilt: heilig zu halten (S. 122), selig preist (S. 463), (sich) schwer tun (S. 691 und S. 923) , wieder gutmachen (S. 692), wieder gutzumachen (S. 693), vorwärts gehen (S. 911), überhand nehmen (S. 911). Auch diese Schreibweisen waren alle einmal von den Reformern auf die Schülerschaft losgelassen worden, aber eben nur bis 2006.

Zusammensetzungen mit vorbei werden nach wie vor immer zusammengeschrieben, also nicht (aneinander) vorbei leben (S. 923), sondern vorbeileben. Etwas anders verhält es sich mit der Schreibweise zuteil wird (S. 947 und S. 993). Die war früher so üblich und auch zunächst von der Reform nicht berührt worden, wurde aber 2006 mit Zusammenschreibungspflicht belegt: zuteilwird. Umgekehrt verhält sich's mit dem Verb ernstnehmen (S. 1055); dieses gibt's im Infinitiv nur in der getrennten Form ernst nehmen.


Der Klassiker

Natürlich darf er auch im neuen GL nicht fehlen, der (ebenfalls neue) Klassiker unter den Folgeschäden der Rechtschreibreform: die Verwechslung von das (Relativpronomen) und dass (Konjunktion). Da heißt es auf der Seite 123: In dem Land, dass der Herr, dein Gott, dir gibt.


Auch die Grammatik darf mal „dran glauben“

Nahe des Ortes Schöppingen liest man auf der Seite 1041. Ein relativ neues Phänomen, besonders beliebt in „bildungsnäheren Schichten“: die „artfremde Haltung“ des Genitivs dort, wo er eigentlich nichts zu suchen hat (Motto: „Der Genitiv ist des Dativs Tod“). Und die Seite 1045 erzählt von Fußwallfahrten mit um die 8000 Pilger; hier wäre den Pilgern in der nächsten Auflage eine gebeugte Form zu gönnen. Rein grammatisch, versteht sich.


Die Großen werden die Kleinen sein ...

Was spricht eigentlich bei Miteinander Teilen (S. 29) gegen eine Kleinschreibung des Verbs? Sehr eigentümlich sind die Großschreibungen in gib mich ganz zu Eigen dir (S. 58) und macht sie sich zu Eigen (S. 628). In dem Satz Alle Menschen, Groß und Klein, sollen dir befohlen sein (S. 73) schreibt man besser nur die Menschen groß. An dem Fehler in Heimatlosigkeit um Christi Willen (S. 966) könnte u. a. die ARD-Fernsehserie „Um Himmels Willen“ schuld sein. Dort hat man sich für die Beibehaltung der (falschen) Großschreibung Willen entschieden, nachdem man schon viele Publikationen so herausgebracht hatte. Ich hoffe, beim Gotteslob folgt man diesem Beispiel nicht.


Dies und das

Die Aufforderung zur Einnahme einer typisch katholischen Bethaltung liest sich so (S. 341, Lied 250, Strophe 5): Lasst uns betend vor ihm knieen. Besser kniet sich's freilich mit einem e weniger. Neues Lied, neuer Fehler (S. 485, Lied 427, Strophe 1): Du öffnest deines Himmelstor. Ohne diese Torheit hieße es deines Himmels Tor.

Auf Seite 1040 wird aus der St.-Georg-Kirche unserer Nachbarstadt Bocholt eine schreibungsverhunzte St. Georgskirche. So könnte man allenfalls schreiben, wenn die Kirche (das Gebäude) heilig wäre. Wenn von Wallfahrtsorten die Rede ist, die von einzelnen oder auch in Gemeinschaft aufgesucht werden (S. 1039) oder von Pilgern, die als einzelne oder in kleinen Gruppen (S. 1040) kommen, dann verlangt die neue Rechtschreibung (wenn man sie denn anwenden möchte) die Großschreibung von Einzelne.


Der Teufel steckt (auch) im Detail

Die neuen Rechtschreibregeln fordern in dem Satz „Der Friede sei mit euch! “ sagte er (S. 400) hinter den Gänsefüßchen oben und dem Ausrufezeichen zusätzlich noch ein Komma. Ich halte diese Regel für vollkommen überflüssig. Für so überflüssig wie die gesamte Reform. Wenn man aber beabsichtigt, komplett nach den reformierten Regeln zu schreiben (möchte man das?), dann gehört selbst dieses Komma in die nächste Druckauflage.

Und einige weitere Änderungen.


PS: Um arbeitslose Fehlerteufelchen braucht man sich nicht zu sorgen, die finden immer schnell wieder einen neuen Job. ;-)

Beitrag eingestellt von Theo Grunden aus Hamminkeln

lokalkompass.de 18.12.2013

Von Theo Grunden sind in diesem Forum noch 292 Beiträge zu finden.
Inzwischen bevorzugt er heimatnahe Medien und Foren.


Nachtrag:
Der Auftrag zum Druck der rund 4 Millionen Exemplare des GOTTESLOB wurde an die Druckerei C.H. Beck in Nördlingen vergeben ... dbk.de
Nach 38 Jahren wird zum 1. Advent 2013 (nach zehnjähriger Planung) eine überarbeitete Fassung des Gotteslob in den katholischen Gemeinden Deutschlands, Österreichs und Südtirols (Italien) eingeführt. mein-gotteslob.de
Der Humbug „Rechtschreibreform“ erzeugt also auch 18 Jahre nach der erzwungenen Einführung noch fortlaufend Unsinn und Schäden in den Volkswirtschaften.

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Sigmar Salzburg
21.12.2013 10.10
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Buchempfehlung zur Weihnachtszeit

Manfred Lütz: „Gott. Eine kleine Geschichte des Größten“

Man sollte sich aber vorher die Rezension vom 21.03.08 im Humanistischen Pressedienst durchlesen:

Das Elend der Theologie

(hpd) Sigmund Freud hat einmal gesagt: „Wenn es sich um Fragen der Religion handelt, machen sich die Menschen aller möglichen Unaufrichtigkeiten und intellektuellen Unarten schuldig.“

Der Bestseller „Gott. Eine kleine Geschichte des Größten“ von dem Theologen und Psychiater Manfred Lütz dürfte ein Paradebeispiel für Freuds Beobachtung sein. In seinem Bemühen, uns von dem Glauben der römisch-katholischen Kirche zu überzeugen, bedient sich Lütz aller unredlichen Tricks, die sich christliche Apologeten über die Jahrhunderte hinweg haben einfallen lassen.

Kunstgriffe (1)

Der erste Kunstgriff besteht bekanntlich darin, sich das Vertrauen seiner Leser zu erschleichen, indem man sich ausdrücklich von dem salbungsvollen Ton und dem frömmelnden Gehabe typischer Kleriker distanziert. Unglücklicherweise geht die Rechnung nicht ganz auf, da der Leser während der Lektüre den vom Autor mit gespielter Jovialität um die Schulter gelegten Arm zu spüren meint und seinen etwas zu kumpelhaften Ton schlicht als zudringlich erlebt. Die Sprache ist da auch nicht sonderlich hilfreich.

Vermeintlich „coole“ Interjektionen wie „Wow“, „Woom“ und „Super-GAU“ geben dem Leser das Gefühl, abermals ein mit Pickeln übersäter Halbstarker im Konfirmandenunterricht zu sein. Die einzig werbewirksame Phrase, die dem Buch noch fehlt, ist: „Gott ist geil!“ ...
[...]

Die anderen Religionen seien keine wirkliche Option. Sie seien „religiöser Ramsch“. [...] Gegen das Judentum sagt Lütz eigentümlicherweise nichts. Wahrscheinlich schweigt er sich aber nur deshalb aus, weil man in einer „Theologie nach Auschwitz“ mit solcher Kritik vorsichtig sein muss.

Die erste Frage, die man sich nach der Lektüre, stellt, ist: Wie kann ein so billiges Buch nur so teuer sein?

Edgar Dahl

Manfred Lütz: „Gott. Eine kleine Geschichte des Größten“. Pattloch, München 2007, 297 Seiten, € 19,95.
hpd.de 21.3.2008

Für den Preis liefert Amazon schon Reform-Duden 2013 mit mehr als 1200 Seiten!

Zitat aus dem Buch: Ich habe mir daher vorgenommen, in diesem Buch normales Deutsch zu reden... Sehr beliebt war bei uns im Theologiestudium der Satz »Ein[en] Gott, den es gibt, den gibt es gar nicht«. Wow! Wer diesen Satz kannte, bewies, dass er schon im höheren Semester war ...

Anmerkung: Lütz wurde hier schon einmal erwähnt.

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Sigmar Salzburg
26.11.2013 19.47
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Deshalb mußten als erste die Deutschen dran glauben ...

Franziskus bereit zu Reformen: Das steht im revolutionären Schreiben des ...
FOCUS Online – ‎vor 20 Minuten‎

Papst Franziskus hat in seinem ersten apostolischen Lehrschreiben zu Reformen und einer Dezentralisierung der katholischen Kirche aufgerufen. Die Kirche solle „neue Wege“ gehen und „kreative Methoden“ wählen. Diese Reformen stehen in seinem ...

Siehe auch die erste franziskanische Predigt.

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