Michael Klonovsky podcastet neuerdings:
Gendern ist vor allem eines: hässlich
Ausschnitt:
... „Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt“, sagt Wittgenstein. ... Künstliche Grenzen in die Sprache einzuziehen, verbotene Zonen zu schaffen, wenigstens Drahtverhaue, Poller, Fußfallen zu installieren, die chaotische, anarchisch-freie Welt der Rede zu regulieren, zu normieren, Worte zu besetzen oder neue zu prägen, Gedanken zu verhindern, indem man Begriffe, mit denen sie gedacht werden, ächtet, das war und ist die Praxis von Diktaturen. Wenn ein Staat oder staatliche Medien Sprachregeln vorgeben, bedeutet das immer einen Angriff auf die Freiheit des Einzelnen. Sehen wir zu.
„Das Publikum wird sich ans Gendern gewöhnen“, erklärte eine öffentlich-rechtliche Textvorleserin und ZDF-Angestellte namens Petra Gerster, nachdem sich Zuschauer:innen darüber beschwert hatten, dass sie Pluralbegriffe auf einmal nur noch in der weiblichen Form und mit einer Kunstpause vortrug. Diese Pause wirkte nicht allein ungewohnt, sondern schlechterdings beknackt...
Zum Lohn für ihre Pioniertat erhielt Gerster die ausschließlich an Frauen vergebene „Hedwig-Dohm-Urkunde” des ausschließlich aus Frauen bestehenden und deswegen nicht gegenderten Journalistinnenbundes. In der Begründung der Auszeichnung hieß es, dass sie in ihren Moderationen „klug und elegant” gendere, was allenfalls zur Hälfte stimmen kann, denn es mag aus Konformismus und Hedwig-Dohm-Urkunden-Abgreifgründen klug sein, doch dabei elegant zu wirken, ist bislang noch niemandem gelungen...
klonovsky.de 19.10.2022
Kleine Ergänzung (v. S.S.):
Goethe lebte noch, als Hedwig Dohm geboren wurde. Gutes Deutsch war die Vorbedingung, sich Gehör zu verschaffen – gerade für Frauenrechtlerinnen. Man kann sich nicht vorstellen, daß die heutigen Genderstottererinnen damals ernst genommen worden wären. Vielleicht würde Frau Dohm sie heute unter die Kannibalinnen der deutschen Sprache einreihen:
Aus „Was die Pastoren von den Frauen denken“
Von Hedwig Dohm (1872)
Herr v. Nathusius schwärmt für die Unmittelbarkeit des Weibes, für ihren Instinkt, den sittlichen Instinkt, den die Natur in sie gelegt hat und den sie nur braucht walten zu lassen; er beklagt die armen Weiber, die den Instinkt verloren haben. Ich wünschte Ihnen denn doch nicht, Herr v. Nathusius, daß Sie z. B. in Südafrika in öder Gegend Gelegenheit hätten, diesen Instinkt auf die Probe zu stellen, bei einer Begegnung etwa mit einigen jungen reichsunmittelbaren Kannibalinnen, zu einer Zeit, wo dieselben in Erwartung ihres Diners an Hunger leiden sollten! Ich fürchte, Herr v. Nathusius, der Instinkt würde diese jungen Damen antreiben, Sie, – verzeihen Sie mir diese schreckliche Vorstellung – Sie – aufzufressen. Vielleicht würden Sie von diesen Menschenfresserinnen sehr günstig und höflich als ein wohlschmeckender Herr recensirt werden. Aber was hülfe Ihnen das?
Berlin : Verlag von Reinholt Schlingmann 1872
Standort München, Bayerische Staatsbibliothek -- Pol.g. 237 m
https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11018712
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