Zu Wolfgang Wrase:
Das Beispiel mit dem Mann von Petra Gerster ist passend, weil es einen Unterschied aufzeigt: Ihr Mann fühlt sich offenbar abgewertet, wenn man ihn lediglich als den Gatten einer berühmten Frau wahrnimmt. Ihr ‘Glanz’, wenn man das so sagen kann, färbt nicht auf ihn ab, sondern er meint, in ihrem Schatten zu stehen. Komischerweise scheint auch niemand solche Männer glühend zu beneiden.
Ganz anders sieht es für Ehefrauen berühmter Männer aus. So tüchtig sie in ihren erlernten Berufen auch sein mögen, so würden sie doch nie auf den zusätzlichen Status verzichten mögen, der ihnen qua Heirat mit einem Prominenten zuwächst.
Es ist auch richtig, daß Sprache oftmals einen Zustand männlicher Priorität widerspiegelt, der auf längst vergangene Zeiten zurückgeht. Dies betrifft aber lediglich sprachliche Ebenen, die unabänderlich sind, wie z. B. die Pronomen ‘jemand’, ‘man’ oder ‘jedermann’. Wo es leicht machbar ist, kann sich der Sprachgebrauch innerhalb weniger Jahre ändern. Das Wort ‘Kauffrau’ z. B. ist noch gar nicht so alt, wird aber inzwischen mit der größten Selbstverständlichkeit benutzt.
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