Es gibt noch einige weniger „angepasste“ Kirchenobere
Kardinal Müllers „Corona-Verschwörungstheorie“ im Kreuzverhör
2. Juni 2020 aus einem Interview mit Prof. Ulrich Kutschera
kath.net: Die Kardinäle und Mitunterzeichner thematisieren den „offensichtlichen Widerspruch jener, die einerseits eine Politik der drastischen Bevölkerungsreduzierung verfolgen und sich gleichzeitig als Retter der Menschheit präsentieren“ – was sagen Sie vor dem Hintergrund Ihres aktuellen Buchs dazu?
Kutschera: Wie eingangs erwähnt, habe ich in meinem 480 Seiten umfassenden Werk das Thema „Massenzuwanderung aus arabisch-afrikanischen Gesellschaften“ bei gleichzeitiger „Schrumpf-Vergreisung“ der deutschen Bevölkerung ausführlich vorgestellt. Diese Thematik wird auch unter dem Schlagwort „Replacement Migration“ diskutiert. Am 1. Dezember 2018 hat Weihbischof Andreas Laun auf kath.net in einem Kommentar mit dem Titel „Der UNO-Migrationspakt ist eine Mogelpackung“ postuliert, hinter der Zuwanderung würde der Plan stehen, die europäischen Völker auszutauschen. Damals wurden die Laun’schen Thesen als verwerfliche „Verschwörungstheorie“ diskreditiert. In den Kapiteln 1 bis 3 des „Klimawandel Notstands-Buchs“ habe ich, unter Verweis auf wissenschaftliche Fachliteratur dargelegt, dass dieses Konzept in der Tat wahrscheinlich hinter dem „Migrationspakt“ steht. Da in referierten Zeitschriften keine pseudowissenschaftlichen „Verschwörungstheorien“ publiziert werden, war der Laun’sche kath.net-Beitrag 2018 offensichtlich zutreffend. Da derzeit über 200.000 Leistungsträger (Ärzte, Ingenieure usw.) pro Jahr aus Deutschland abwandern, andererseits aber ein ungesteuerter Zustrom in die Sozialsysteme stattfindet, ergibt sich hier ein offensichtliches Problem...
kath.net: Was sagen Sie, als bekannter Atheist, zur Aussage, „die aktuellen Fakten sollten im Einklang mit der Lehre des Evangeliums“ bewertet werden? Ist es angemessen, zu argumentieren, „unter dem Vorwand eines Virus soll ... eine verabscheuungswürdige technokratische Tyrannei“ errichtet werden? Das klingt schon sehr nach „Verschwörungstheorie“!
Kutschera: Da ich eine naturalistische (Gott-lose) Weltsicht vertrete, und damit sehr gut leben kann, sind mir die Lehren des Evangeliums fremd. Ich erkenne allerdings die christlichen Werte als „Kit“ des Zusammenlebens im westlichen Kulturkreis an, ohne biblische Dogmen zu akzeptieren. Die Schlussfolgerung, die Wuhan-Viren würden als Vorwand dienen, um eine Diktatur bzw. Techno-Tyrannei zu errichten, halte ich für überzogen. Dennoch muss es in einer demokratischen Gesellschaft möglich sein, derartige Thesen – als subjektive Interpretation gesellschaftspolitischer Verhältnisse – ungestraft publizieren zu dürfen. Die Tatsache, dass unsere Mainstream-Medien, angefangen bei der „Tagesschau“ bis zur „Bild“-Zeitung, den klug formulierten, gut gemeinten Aufruf der Katholiken mit dem lächerlichen, populistischen Schlagwort „Verschwörungstheorie“ diskreditieren, ist unakzeptabel. Es handelt sich hierbei um durchaus begründete Hypothesen, die als Basis weiterführender, konstruktiver Diskussionen bewertet werden sollten. Daher stimme ich grundsätzlich mit den Argumenten von Kardinal Gerhard Müller überein, der, wie eingangs erwähnt, zu seinen Aussagen steht.
https://www.kath.net/news/71837
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