Re: Zu Christian Melsas Entgegnung
Zitat: Ursprünglich eingetragen von Walter Lachenmann
Ähnlich hat auch die »Schriftleitung« der »Deutschen Sprachwelt« reagiert, wenn man sich zu Zeiten, als sie noch ein Internetdiskussionsforum betrieb, über drastische rechtsradikale Beiträge und Links auf rechtsradikale Internetseiten beschwerte. Schließlich wurde deutlich, daß es sich nicht um den Wunsch, sich mit diesen Positionen kritisch auseinanderzusetzen handelte (kritische Beiträge wurden umgehend gelöscht), sondern um geistige Nähe, sofern man hier von geistig sprechen kann.
Diesem Verdacht setzt sich jeder aus, der sich als Vermittler für solcherlei im Grunde völlig indiskutables Gedankengut zur Verfügung stellt, zumal wenn über die politische Position ihrer Urheber keinerlei Zweifel bestehen kann. Es ist bedauerlich, daß die Freunde im VRS trotz reichlich vorhandener Erfahrungen sich immer wieder in den Dunstkreis dieser vermeintlichen Verbündeten ziehen lassen und sich damit selbst in ihren Wirkungsmöglichkeiten einschränken.
Daß im VRS nicht nur Christian Melsa mit dieser Gesinnungswelt nicht das Geringste am Hut hat, steht außer Frage, umso unverständlicher ist diese merkwürdige Waffenbrüderschaft.
Aus Sicht mancher Leute setzt man sich bereits dadurch dem Verdacht der geistigen Nähe zu rechtsradikalen Positionen aus, daß man nur gegen die Rechtschreibreform ist. Das beruht einfach auf Unkenntnis. Aber schuldig ist man ja noch nicht bei Verdacht.
Man kann doch auch nur wegen eines simplen Links noch nicht von einer Waffenbrüderschaft sprechen. Der Tag der deutschen Sprache selbst beispielsweise beruht auf einer Initiative des VDS, dessen offizielle Ausrichtung in einigen Punkten eindeutig von der des VRS abweicht. Man kann auch nicht davon ausgehen, daß der VRS wegen des Hinweises auf diese Gedenktagaktion nun eine Waffenbrüderschaft mit dem VDS eingegangen wäre.
Sowohl der VDS als auch die Deutsche Sprachwelt sind nun einmal eine nicht ganz unbedeutende Institutionen, die man nicht einfach ignorieren sollte. Die von ihnen behandelten Themen sind meistens solche, die natürlich auch den VRS als Sprachpflegeverein betreffen. Ich meine, man sollte schon zur Kenntnis nehmen, mit welchen Forderungen sich die DSW zum Tag der deutschen Sprache an die Öffentlichkeit begibt. Auf dieser Grundlage kann dann auch jeder einzelne bestimmen, was er von der DSW zu halten hat, ob gewisse politische Zuordnungen von diesen Äußerungen bestätigt werden oder nicht.
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