Wahlfälschung
In der Ukraine ist derzeit, das ist allgemein bekannt, (Aufbruchs-) Stimmung angesagt. Man muß nicht mehrfach das Land bereist haben, um zu wissen, daß, wie z.B. für Donezk gemeldet, eine Wahlbeteiligung von 96 Prozent mit fast 100 Prozent Stimmen für den Kandidaten Janukowitsch nicht nur unglaubwürdig ist, sondern nur noch lächerlich. Solche Zahlen könnten auch von Idi Amin oder der SED ausgegeben sein, könnten den Stoff bilden für einen weiteren Woody-Allen-Film.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich noch einmal einen Witz loswerden, den mir ein Dolmetscher im Herbst 2003 im Süden der Ukraine erzählt hat. Der geht so:
Die Wahlen sind vorbei. Der Generalsekretär des Präsidenten erstattet Bericht:
Sekretär: Herr Präsident, ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für Sie. Zuerst die gute: Sie sind wiedergewählt!
Präsident: Gut was kann es denn da noch an schlechten Nachrichten geben?
Sekretär: Herr Präsident, es ist keiner zur Wahl gegangen!
Mit dem friedlichen Eintreten für die Anerkennung der tatsächlichen Mehrheitsverhältnisse wird, hoffentlich, aus der Ukraine bald eine richtige Demokratie. Für die Verhältnisse im Land, die sehr unter allgemeiner Korruption leiden, wäre das sehr zu wünschen.
Ich bitte um Nachsicht, daß ich diesen scheinbar sachfremden Beitrag hier einstelle. Aber ich bin kein Freund von Wahlfälschungen, auch nicht von Annullierungen der Ergebnisse von Abstimmungen, wie 1999 in einem Bundesland geschehen. Ein solcher Vorgang wäre übrigens in der Ukraine undenkbar, das würde sich die Bevölkerung dort nicht gefallen lassen. Hier geht's.
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