Mit der kleinen Islamisierung zur großen Reconquista
In Thüringen gibt es höchstens 0,2 bis 0,4 Prozent Einwohner, die nach ihrer Herkunft Muslime sein könnten. Damit werden Warner vor einer „Islamisierung“ immer beschwichtigt. Daß sie dennoch stattfindet und aus anderen Gründen (die wir hier schon beschrieben haben) von den maßgeblichen politischen Kräften betrieben wird, stellt Siegfried R. Krebs bei „Freigeist Weimar“ ausführlich dar. Aus diesem (traditionell geschriebenen) Artikel nur ein kleiner Ausschnitt:
Thüringer Schulwesen: Koranisches, um die Bibel zu erhalten
WEIMAR. (fgw) Durch die Thüringer Konzern- und öffentlich-rechtliche Medienlandschaft rauscht dieser Tage unisono mit großem Getöse eine dpa-Meldung. Keine einzige Redaktion hat jedoch diese Agentur-Meldung hinterfragt. Und es auch unterlassen, darüber nachzudenken, was damit bezweckt werden soll oder wem eine solche Nachricht nützt...
Im Titel und im Anriß heißt es: Erfurter Imam: Islamunterricht an Schulen nötig Ministerin offen für Vorschlag Islamunterricht an Thüringer Schulen? Das fordern Erfurter Muslime. Bildungsministerin Klaubert ist sich nicht sicher, ob der Bedarf hoch genug ist...
Soso, Erfurter Muslime sind es also, die etwas fordern. Doch dann wechselt die dpa-Meldung vom Plural in den Singular: Der Erfurter Imam Abdullah Dündar hat sich für islamischen Religionsunterricht an Thüringer Schulen ausgesprochen. 'Es fehlt muslimischen Kindern, Religion zu lernen', sagte der Vorsteher der Erfurter Moscheegemeinde am Dienstagabend bei einer Podiumsdiskussion in Erfurt.
Ein Kleriker, über den ansonsten nichts mitgeteilt wird, fordert muslimischen Religionsunterricht für Kinder aus muslimischen Familien. Ist es aber nicht so, daß die Moscheen seit jeher auch zur Vermittlung des Korans dienen, daß dort und wo es auch richtig ist die Glaubensunterweisung des Nachwuches stattfindet.
Man kann diese Forderung aber auch so lesen: Daß die von den sogenannten Qualitäts-Medien und der herrschenden Politik pauschal für den Islam vereinahmten Zuwanderer und Flüchtlinge aus islamisch geprägten Staaten größtenteils eher religionsfern oder gar religionsfrei sind. Und daß nun, ganz nach christlichen Vorbild, die Kinder mit staatlichem Schulzwang missioniert werden sollen. Darauf deutet auch dieses Imam-Zitat hin: Muslime werden langsam religionslos hier.
Und wie es für politisch aufgeweckte Thüringer zu erwarten war, springt die seit Dezember 2014 amtierende und DDR-sozialisierte Bildungsministerin Dr. Birgit Klaubert (DIE LINKE) bereitwillig auf diesen Zug auf. DPA zufolge zeigte [sie] sich offen für den Vorschlag. Schon bei den rot-rot-grünen Koalitionsverhandlungen sei darüber nachgedacht worden, muslimischen Unterricht einzuführen. Bisher habe es die Notwendigkeit hierfür aber nicht gegeben, sagte sie mit Blick auf die derzeit geringe Zahl der Muslime in Thüringen.
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Aber geht es wirklich um die Einführung muslimischen Religionsunterrichtes an staatlichen Schulen und nicht vielmehr um den Erhalt der pflichtigen christlichen Glaubensunterweisung dort? Denn immerhin sind 70 Prozent der Thüringer areligiös bzw. religionsfrei. Daher ringen Klerus und klerusfreundliche Politik von CDU bis LINKE vereint darum, möglichst viele Kinder ab dem Kindergarten für diese Religion zu gewinnen.
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Dazu paßt auch, daß in den vom Thüringer Bildungsministerium berufenen Gremien für die Ausarbeitung des Bildungsplanes zwar Vertreter der sogenannten Amtskirchen, der Jüdischen Landesgemeinde und gleich mehrere Theologie-Professoren angehören, aber kein einziger Vertreter säkularer Verbände, die es ja auch in Thüringen gibt...
Siegfried R. Krebs
freigeist-weimar.de 24.1.2015
Dieser Artikel wurde inzwischen auch beim Humanistischen Pressedienst veröffentlicht – reformiert, damit die dortigen Leser nicht vom neuen Rechtschreibglauben abfallen.
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