Harald Lesch als ZDF-Propagandist der Genderideologie
zdf.de 05.10.2021
Der Physiker und „Naturphilosoph“ Harald Lesch mag als Erklärer des Weltalls und seiner Physik von vielen geschätzt sein. Wenn er jetzt aber das Thema „Gendern“ aufgreift, erreicht er nur ZDF-Quatschkopp-Niveau.
Unter „Gendern“ versteht man heute zunächst den gewaltsamen Umbau der deutschen Sprache, um Frauen „sichtbarer“ zu machen. Zeitgeistbeflissen benutzt Lesch nun falsche Partizipia präsentis wie „Forschende“ und „Studierende“, die das (eigentlich nur grammatische) Geschlecht noch unsichtbarer machen.
Neuerdings muß der Sprachnutzer auch dauernd nachprüfen, ob etwa „Forscher“, „Studenten“ und „Klugscheißer“ im Singular maskulin oder, wie „Mitglieder“, Neutrum sind, um sie evtl. „partizipieren“ zu müssen. Die Pidgin-Sprache Englisch entgeht diesem Krampf, da sie seit langem die drei indogermanischen Wortgeschlechter aufgegeben hat und bildet „scientists“ und „students“ für beide biologischen Geschlechter. Im übrigen lästert Lesch über Innenarchitekt*innen und Innenminister*innen, übt aber sicher schon heimlich den „Genderstœd“ als Dauersprachfehler.
Mit Einzelheiten gibt er sich nicht ab, sondern führt feministische Studien an, die natürlich nachweisen, daß Frauen in der Sprache ungenügend zur Geltung kommen. Er führt das u.a. auf die mangelnde Umsetzung der im Grundgesetz festgelegten Gleichberechtigung zurück, was natürlich Unsinn ist. Wäre der Umbau der Sprache das Ziel dieses Grundgesetzartikels gewesen, dann hätte er nie eine breite Zustimmung gefunden. Im übrigen kam es bei fähigen Frauen kaum jemals darauf an, in der Sprache sichtbar zu sein, wenn sie sonst überragende Leistungen zeigten.
Dann bringt er nur noch Beispiele für eine tatsächliche Benachteiligung der Frauen, die aber nichts mit Gendergleichstellung zu tun haben, sondern anatomisch begründet sind. Ausgiebig bespricht er die Klo-Frage. Dabei unterschlägt er: Vor hundertzwanzig Jahren konnten sich die Marktfrauen mit ihren langen, breiten Röcken über die Gosse stellen, und sogar in Verhandlung mit Kunden ihr Bedürfnis verrichten.
Daß diese Einrichtungen für Frauen heute umständlicher sind, ist nun wahrhaftig keine Frage der „Gendergerechtigkeit“, sondern eher eine der Designer*innen, die hier ihre sonst oft entnervende Umtriebigkeit vermissen ließen. Dagegen wäre es Genderdenken, auf öffentlichen Toiletten nur sitzpinkelnde Männer zuzulassen.
Die Unfallverhütung, von Lesch zu Recht als überlebenswichtig dargestellt, u.a. mit Dummies in weiblichen Proportionen, ist ebenfalls nichts, was mit „Gender“ zu tun hätte, sondern allenfalls mit einem Mangel an konstruktiver Phantasie und Sorgfalt.
„Gendern“ ist, den Menschen einzureden, daß sie ihr Geschlecht entgegen ihren Genen wechseln könnten wie ihr Hemd und das auch tun sollten, weil ihnen passende Bezeichnungen auf den Leib geschneidert werden und dabei sechzig Geschlechter zur Auswahl stehen. Lächerlich ist auch das Argument, „Künstliche Intelligenz“ habe kochende Männer als Frauen identifiziert. Es ist eben doch wohl noch nicht weit her mit der KI.
Viele Klagen Leschs wegen mangelnder Gleichstellung sind lächerlich, weil sie die natürliche Anatomie angreifen – daß Frauen Menstruation haben, daß sie weniger Muskeln haben, daß sie ein schwächeres Skelett haben, von Intelligenzleistungen schweigt er lieber. Unfreiwillig muß Lesch auch zugeben, daß Frauen durch ihren doppelten X-Chromosomensatz besser gegen Infektionen geschützt sind, daß sie durchschnittlich eine acht Jahre längere Lebenserwartung haben und daß psychisch gestreßte Männer einer doppelt so hohen Selbstmordrate unterliegen wie Frauen.
Das aber sind alles keine Gründe, die Geschlechter gleicher zu machen, als die Natur es vorgegeben hat. Bedauerlich ist, daß Lesch nun seinen Namen für eine weithin unwissenschaftliche Ideologie hergibt, die genau wie die „Rassenforschung“ der Nazis eigentlich nur ein vorbestimmtes Ergebnis erreichen und anerkennen will.
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Sigmar Salzburg
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