Wie ein Volk seine Sprache verliert
Die Stellung der Frau bei den Kopten
Hausarbeit (Hauptseminar), 2007
18 Seiten, Note: 1,0
Theologie Vergleichende Religionswissenschaft
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Evangelische Theologie)
Jahr 2007, 18 Seiten, Buch 17,95 €
ISBN (Buch) 9783346259813
Arbeit zitieren: Else Gallert (Autor:in), 2007, Die Stellung der Frau bei den Kopten, München, Page::Imprint:: GRINVerlagOHG, https://www.hausarbeiten.de/document/933237
Leseprobe:
1. Einleitung
Das Thema meiner Hausarbeit ist: „Die Stellung der Frau bei den Kopten in Ägypten“.
Die koptische Kirche ist die älteste christliche Kirche in Ägypten.
Die Feststellung der Anzahl der in Ägypten lebender Kopten erweist sich als schwierig, da der Staat ein Interesse daran hat, seine Stellung in der islamischen Welt nicht zu gefährden und die Bedeutung der Kopten als Minderheit gering darzustellen...
Die Kopfsteuer und andere einengende Vorschriften für Christen, wie beispielsweise das Verbot des Waffentragens, das Verbot auf Pferden zu reiten, Einschränkungen im öffentlichen Auftreten und im Erb- und Zeugenrecht, führten im Laufe der Zeit dazu, dass ein großer Teil der Kopten zum Islam übertrat, zu dem sich wahrscheinlich schon um 900 die Mehrheit der Bevölkerung bekannte, so dass ihre Zahl im fünfzehnten Jahrhundert auf weniger als ein Zehntel der Bevölkerung gesunken war...
Als der Islam die beherrschende geistige Macht in Ägypten wurde, wurde auch die Stellung, die er der Frau zuweist, für die ägyptische Gesellschaft bestimmend...
1.1. Begriffsdefinition „Kopten“:
Der Begriff ,,Kopten ist von dem griechischen Wort aigyptios abgeleitet. Da auch dieser griechische Begriff schon einen ägyptischen und assyrischen Vorläufer hat, stammen das Wort und der Name ,,Kopten schon aus weit älterer Zeit und wurden erst viel später zur Bezeichnung für die wichtigste christliche Kirche Ägyptens.
Die Kopten selbst bezeichnen sich im eigenen Sprachgebrauch untereinander nicht als Kopten, sondern einfach als Christen...
1.2. Ursprünge der koptischen Kirche in der koptischen Tradition
Das Christentum kam durch den Heiligen Markus, den Evangelisten, im Jahre achtundvierzig n.Chr. nach Ägypten und er wirkte als Missionar. Er wird als erster Patriarch der koptischen Kirche angesehen. Einige Quellen, vornehmlich Johannes Chrysostomus, sprechen auch davon, daß Markus sein Evangelium mit nach Alexandrien gebracht und dort ergänzt und übersetzt habe. Markus starb, der koptischen Legende nach, im Jahre achtundsechzig n.Chr. den Märtyrertod...
1.4. Arabische Eroberung und Frühzeit arabischer Herrschaft
Die arabische Eroberung Ägyptens war ein Wendepunkt in der ägyptischen Geschichte.
Aus dieser Zeit stammt dann auch, wie oben erwähnt, der Begriff ,,Kopten, abgeleitet von „Qibt bzw. „Qubt, der Bezeichnung der Araber für die Ägypter. Die Kopten mußten bestimmten Regeln folgen. Ihnen wurde die Wahl überlassen, entweder zum Islam konvertieren, oder die Kopfsteuer, die sogenannte „Jizya“ zu bezahlen. Hierbei handelte es sich um Steuern, die von allen Erwachsenen („dhimmis“) als Ersatz für den Heeresdienst gezahlt werden mußte, welcher nur den Muslimen vorbehalten war.
Diejenigen, die zum Islam übertraten, mußten die sogenannte „Jizya“ nicht mehr bezahlen. Wenn auch das wirtschaftliche Leben der Kopten in dieser Zeit litt, so gelangte dennoch das kirchliche und klösterliche Leben zu einer neuen Blüte, die den Grundstein bildete für das Überleben der Kopten in den kommenden Zeiten.
Während dieser Zeit verloren die Kopten auch ihre eigene Sprache. Die koptische Sprache war zur Zeit der arabischen Eroberung diejenige der Staatsgeschäfte, bis sie im Jahre 706 n.Chr. vom Omajjaden Vizekönig Abd-Allah Ibn Abd al-Malik durch das Arabische ersetzt wurde...
In koptischen Kirchen wird das Koptische als liturgische Sprache benutzt.
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hausarbeiten.de 2007
Orthographie: 14 dass, 1 Anlass – 4 daß, 4 muß, 1 Schluß
Eigentlich suchte ich nur aus dem SPIEGEL das Zitat eines aus Ägypten geflohenen Kopten: „Arabisch ist die Sprache der Eroberer“. Es wurde mir trotz aller Versuche nicht angezeigt. Daß ein ganzes Kulturvolk seine Sprache verlieren kann ist keine Seltenheit. In Ägypten hat der Islam 400 Jahre dazu gebraucht. Deutschland als „woke“ amerikanische Kolonie braucht jetzt dazu weniger.
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