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Verantwortungslose Politiker
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Sigmar Salzburg
26.02.2009 08.46
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Roland Koch: Die Demokratie bin ich

Wie Koch das ZDF schlechtmacht

… Der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) fordert unverhohlen den Abgang von ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender. Öffentlich, in einem langen Interview, prominent plaziert in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Es gehe ihm nur „um die positive Entwicklung des ZDF“, beteuert Koch, der auch stellvertretender Vorsitzender des ZDF-Verwaltungsrates ist.
… Rührend oder aber beunruhigend wirkt es, je nach Lesart, dass Koch im Zusammenhang mit der falschen Behauptung über die Plazierung von „heute“ von „wir“ spricht: „2008 wurden wir erstmals von 'RTL aktuell' überholt.“ Für die ZDF-Nachrichten jedenfalls gilt das nicht. …
Koch reagierte im Interview auf eine kritische Nachfrage zum Einfluss der Parteien in den öffentlich-rechtlichen Medien gereizt, mit einem entlarvenden Satz: „Politiker sind nicht eine Gefahr für die Demokratie, sondern ihre Grundlage.“ Ob das der Souverän wohl genauso sieht? …

Spiegel online 25.2.09

Klaus Bresser, ehemaliger ZDF-Chefredakteur, nannte eben dort die Einflußnahme der Politiker „die alte Unverschämtheit“. – Die Schleswig-Holsteiner, die 1998 mehrheitlich gegen die „Rechtschreibreform“ gestimmt hatten, haben gewiß inzwischen eingesehen, daß sie und nicht die Politiker eine Gefahr für die Demokratie sind. Die Rangelei der politischen Parteien um Einflußnahme geschieht sonst hinter den Kulissen, etwa bei der Wahl der Verfassungsrichter. Das Ergebnis läßt sich dann an der wohlwollenden Beurteilung etwa des von den Parteipolitikern verübten Anschlags auf die Rechtschreibung erkennen. Roland Koch, zum Schein zunächst Gegner der „Reform“, betrieb danach die dreisteste Durchsetzung.

Die Heilung ist mühsam. Sind die ss-Tätowierungen im „Spiegel“ vorerst bleibend, so steht „schlechtmachen“ wieder ungetrennt im Duden, als sei nichts gewesen. Eine bescheidene Unbotmäßigkeit zeigt der Spiegelschreiber mit den weiterhin verbotenen Schreibungen „plazieren“ und „Plazierung“.


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Sigmar Salzburg

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J. Teubel
23.10.2004 06.53
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Herr Koch, das wird ganz bestimmt nicht passieren. Die Lumpenintelligenzia ist doch längst dort angekommen, wo sie schon immer sein wollte, bestens bezahlt und mit allen verfügbaren Privilegien ausgestattet. Wieso sich die Finger schmutzig machen? Die leben im Heute, nach uns die Sintflut.

Ein Wunschtraum wird bleiben, daß Schüler aufbegehren werden. Die mit Alcopops vollgesüßte Jugend, besoffen durch die Innenstädte wankend und die neuesten Ereignisse von „Vera am Mittag“ und „Jugendgericht“ ins Handy lallend, ist doch bereits verloren; ans demokratische Gewissen kann man auch nicht appellieren. Wichtig ist vor allem zu saufen und zu ficken, und das reichlich.

Ach ja, haben Berufslügner jemals wirklich Verantwortung übernommen? Wieso noch wählen, wenn eh alle wichtigen Entscheidungen an McKinsey und Roland Berger abgegeben werden?

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Fritz Koch
22.10.2004 21.44
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Es würde mich nicht wundern, wenn die kleine Teilmenge der Alt-68er (Gen. Part.),

die die Rechtschreibreform verbrochen hat oder eine Rückkehr zur alten Rechtschreibung für ein Zeichen von Spießbürgertum und Muff hält (wie die Buchautorin Katharina Rutschky, 'die Grande Dame unter den Alt-68ern' und 'regelmäßige Kolumnistin der 'Welt'', in 'chrismon' 10 / 2004, Seite 24,) jetzt wieder wie damals rufen und an Wände sprühen würde: „Enteignet Springer!“ Denn der Springer Verlag hat sich aufs neue mit diesen Alt-68ern angelegt und nicht vor ihnen gekuscht wie die vielen anderen Verlage. Damals hatten die 68er Zivilcourage, heute muß man gegen einige von ihnen, die ihre beim 'Marsch durch die Institutionen' erlangte Macht mißbrauchen, Zivilcourage zeigen.
– geändert durch Fritz Koch am 23.10.2004, 19.19 –

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Hans-J. Richter
22.10.2004 21.14
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Verantwortungslose Politiker

Als ich im Sommer davon hörte, daß der Spiegel-Verlag und die Axel Springer AG (Bild, Bild am Sonntag, Die Welt) zur klassischen Rechtschreibung zurückkehren wollen, ließ ich mit meinen Freunden Sektkorken knallen: Endlich ein Lichtblick im chaotischen Dunkel derzeitiger deutscher Rechtschreibung! Nun besteht Hoffnung, daß auch andere Verlage nachziehen und der unsinnigen und überflüssigen Reform, die in den letzten Zügen liegt, den Todesstoß versetzen.

Es wird höchste Zeit, den verantwortungslosen Kultusministern, die den Schulen und Behörden diesen unglaublichen Unfug aufgezwungen haben, die Stirn zu bieten. Man kann es einfach nicht fassen und auch nicht zulassen, daß gutbezahlte Politiker, denen Bildung und Kultur in Deutschland in höchsten Positionen anvertraut ist, offenbar völlig gleichgültig und hilflos einer nationalen Kulturschande wie dieser sogenannten Reform gegenüberstehen. Es muß Widerstand geleistet werden, bevor noch größerer Schaden entsteht. Was bilden sich diese unbedarften Kulturfunktionäre eigentlich ein? Glauben sie wirklich, man könne auf Dauer gegen die Vernunft, gegen Logik und Verstand, gegen den Einspruch prominenter Sprachwissenschafter, gegen den geballten Protest der bedeutendsten Schriftsteller, gegen den Willen der Mehrheit der Bevölkerung eine blödsinnige Falsch-, Beliebigkeits- und Variantenschreibung durchsetzen?

Die Presse verdient ein Lob, wenn sie sich ihrer Verantwortung bewußt wird wie vor Jahren schon die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Der Springer- und Spiegelverlag können mit ihrer Rückkehr zur bewährten Rechtschreibung ebenfalls wesentlich dazu beitragen, die unerträgliche Fehlentwicklung zu stoppen.


Hans-J. Richter
95505 Immenreuth



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