Demokratie und Populismus
Gericht spricht niederländischen Rechtspopulisten Wilders frei
Wilders ist Chef der populistischen Partei für die Freiheit (PVV).
Deutsche Welle 23.6.2011
Derzeit hat eine rechtspopulistische Welle in verschiedenen europäischen Ländern – wie Finnland oder den Niederlanden – populistische Parteien in die Parlamente gespült, sagt Prof. Dörre. …
bildungsklick.de 16.6.2011
Obwohl Demokratie und Populismus fast das gleiche bedeuten, will man aber eigentlich sagen, daß die Wähler dieser Parteien wegen ihres „beschränkten Untertanenverstandes“ kein Recht haben, über Regierung und Schicksal ihres Landes mitzubestimmen. Als „populistisch“ werden dabei fast immer Bestrebungen denunziert, die nach oft langjährigem Versagen der fest eingenisteten Parteien und Bürokraten auf die Bedürfnisse des Volkes eingehen wollen.
Wieder einmal war das bei der Installation der im Volk unerwünschten „Rechtschreibreform“ bespielhaft zu beobachten:
Kaum war das (seit 2006 zugegeben) minderwertige und unnütze Machwerk von der geballten Macht der obersten 32 Kulturrevolutionäre und Kulturbanausen beschlossen, da erhob sich parlamentarischer und außerparlamentarischer Widerstand. Dem trat der KMK-Präsident Wernstedt am 21.2.1997 entgegen – ein Dokument der Verblendung:
Die Einführung der Neuregelung in den deutschen Schulen hat bereits begonnen. Ein Stopp wäre auch gegenüber den Schülerinnen und Schülern nicht zu verantworten. Ich glaube, daß hier von den Gegnern der Neuregelung zu Lasten der jungen Generation gegen notwendige Neuerungen, die das Erlernen des richtigen Schreibens erleichtern werden [erwiesener Unsinn!], Front gemacht wird nach dem Motto: Warum sollen die Jungen es leichter haben als wir? Für diese Art von Besitzstandsdenken habe ich kein Verständnis. Ich habe den Eindruck, daß die Initiative der Bundestagsabgeordneten aus rein populistischen Gründen erfolgt.
kmk.org 21.2.1997
Als die Gegner der Reform in Schleswig-Holstein 1998 die mehrheitliche Ablehnung im Volke nachwiesen, scheute man sich nicht, den „populistischen“ Aufstand parlamentarisch niederzuschlagen. Bewegung kam erst wieder auf, als der Axel-Springer-Konzern kurzzeitig den Volkswillen unterstützte:
Schönbohm für Rücknahme der Rechtschreibreform
Bildungsministerium: „Populistische Forderung“
Potsdam/Hannover Das Brandenburger Bildungsministerium lehnt eine Rücknahme der Rechtschreibreform ab. „Das Land schließt sich den populistischen Forderungen nach einer Rückkehr zur alten Rechtschreibung nicht an“, sagte der Sprecher des Bildungsministeriums, Thomas Hainz in Potsdam. Eine Reform der Reform sei der falsche Weg..
Potsdamer neueste Nachrichten 31.07.2004
Wenig später kam aus Nordrhein-Westfalen die Warnung vor „Populismus“:
Rüttgers Ruf nach der alten Rechtschreibung ist ein verspäteter Kniefall vor dem Populismus", erklärte der SPD-Landtagsabgeordnete Hans Frey ...
m-scheffler.de 23. Sept. 2004
2005 hätten vier standhafte konservative Länderregierungen ausgereicht, um den Zusammenbruch der „Reform” herbeizuführen. Vielleicht wäre noch nicht einmal die Stimme der dummen, an die SPD geketteten Umfall-CDU Schleswig-Holsteins dazu notwendig gewesen.
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