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Sigmar Salzburg
08.12.2012 10.40
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Antike und Abendland ...

... eingestellt bei der FAZ

Eben wollte ich auf die hervorragenden, klassisch geschriebenen „Blog“-Beiträge des Althistorikers Uwe Walter hinweisen, u.a. „Antike und Abendland“, da lese ich sein Schlußwort vom 20. November:

postscriptum in eigener Sache: Dies ist der 244. und zugleich letzte Eintrag an dieser Stelle. Die Redaktion hat mich soeben informiert, daß „Antike und Abendland“ zum Monatsende eingestellt wird.

Dazu die Bemerkung eines Lesers:

Sehr geehrter Herr Walter,
als stiller Mitleser über mehrere Jahre darf ich Ihnen an dieser Stelle mein Beileid ausdrücken. Diese Entscheidung der Redaktion ist offenbar nur ein weiterer Schritt auf dem Weg der FAZ weg vom Qualitätsjournalismus. Wieso wundert mich das nicht? Bei keiner Zeitung (und ihrem Onlineangebot) hat der Verlust der Qualität in den letzten Jahren so viel System angenommen, wie bei der FAZ… Auch der sehr lesenswerte Blog „Zur Sicherheit“ wurde ohne weitere Kommentare zuerst eingestellt und dann komplett aus dem Netz gelöscht. Kritische Geister sind bei der FAZ wohl nicht mehr gefragt. Es wundert einen nicht.

Noch jedoch sind seine Beiträge lesbar, u.a. auch solche mit aktuellem Bezug: Beschneidungskritik seit 2200 Jahren und Nachtrag

Prof. Uwe Walter wurde bei uns auch hier schon erwähnt.

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Sigmar Salzburg
05.12.2012 10.44
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Freigeist in reformfreier Rechtschreibung

freigeist-weimar

Die Kirchen sind Teil des Systems!

Immer wieder, wenn laizistische Forderungen zur Vollendung des Verfassungsgebotes zur Trennung von Staat und Kirche(n) erhoben werden, immer wenn kirchenkritische Meinungen geäußert werden, hört man von tonangebenden Politikgrößen, auch der LINKEN, unisono stets diese Worte der Ablehnung: Die Kirchen sind doch unsere Verbündeten im Kampf gegen den Sozialabbau und für soziale Rechte, sie sind auch unsere Verbündeten im Kampf für den Frieden, Kirchenkritik und Laizismus kosten uns Wählerstimmen. Solche Forderungen sind unerhört und schaden uns nur. Also soll alles so bleiben wie es ist.

Vielleicht sollte zunächst einmal klar gestellt sein, daß sich Laizismus und Kirchenkritik nicht gegen die Gläubigen richten, auch nicht gegen die Gemeinschaft von Gläubigen, sondern ausschließlich gegen die (früheren Staats-)Kirchen als Machtinstrument …

freigeist-weimar.de 3.12.2012

Neben der spitzenmäßigen Klerikalisierung der GRÜNEN wird klar, daß auch die LINKE kaum eine Hilfe gegen die verfassungswidrige Verfilzung von Staat und Kirche sein will.

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Sigmar Salzburg
02.12.2012 13.21
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Der Israelit

Das Internet-Portal orthodoxer Juden hat sich anscheinend für die dauerhafte Verwendung der bewährten deutschen Rechtschreibung entschieden. Auch die Stellungnahme zur jüngsten Abstimmung in der UN-Vollversammlung ist unreformiert erschienen:

Wir teilen die Illusionen nicht, die von der Palästinensischen Autonomiebehörde und ihrem Präsidenten Abbas mit einem „Beobachterstatus“ in der UN-Vollversammlung offensichtlich verbunden werden…

Jeder noch so kleine Schritt zum Konstrukt einer „Zwei-Staaten-Lösung“ bedeutet nämlich auch – Verzicht! Verzicht auf arabisch-palästinensische Souveränität über das gesamte historische Palästina und Verzicht auf das Rückkehrrecht aller arabisch-stämmigen Heimatvertriebenen.

Andererseits ist die im Vorfeld der heutigen Abstimmung in der UN-Vollversammlung über eben diesen „Beobachterstatus“ insofern auch aufschlußreich, als daß man beispielsweise am angekündigten Abstimmungsverhalten der deutschen Bundesregierung erkennt, wie diese sich auch in dieser Frage an die Vorgaben des zionistischen Regimes und seiner Ableger in Deutschland orientiert.

Die palästinensischen Vertretungen können in dieser deutschen Regierung einfach keine verläßlichen Ansprechpartner für die Durchsetzung der elementaren demokratischen und politischen Rechte ihres geschundenen und unterdrückten Volkes finden. Noch nicht einmal für diesen eher symbolischen Akt.
...
derisraelit.org 29.11.2012

Inhaltlich ist allerdings ein Warnhinweis anzubringen: Eine solche erkennbar antizionistische Einstellung wird bei Normaldeutschen meist als antisemitisch und verfassungsfeindlich eingestuft – die Linke mußte es gerade im vorletzten Sommer erfahren.

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Sigmar Salzburg
14.08.2012 05.36
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Freidenker

Siegfried R. Krebs bespricht (in traditioneller Rechtschreibung) auf Freigeist-Weimar.de ein Buch mit fünfzehn Porträts von Freidenkern:

Heiner Jestrabek: FREIDENKERiNNEN – Lehren aus der Geschichte. Porträts und Aufsätze. 190 S. m.Abb. kart. edition Spinoza im Verlag freiheitsbaum. Reutlingen 2012. 14,00 Euro, ISBN 978-3-922589-52-1

… Freidenker – wer sind sie, was sind sie? Mit diesem Begriff kann heute kaum noch jemand etwas anfangen. Dabei war der Deutsche Freidenkerverband (DFV) in den 1920er Jahren mit nahezu 700.000 Mitgliedern eine wahre Massenorganisation, als Kulturorganisation Teil der deutschen Arbeiterbewegung.

Krebs stellt auch den Gegenwartsbezug des Buches heraus:

Verwiesen wird in diesem Porträt auf den Freidenker Karl Liebknecht, für den die Kirche keine religiöse Anstalt darstellte, sondern eine politische Organisation, eng mit dem Obrigkeitsstaat verbunden.

Hier kommt Jestrabek auf ein, nicht nur für ihn, leidiges Thema zu sprechen: Die Rechristianisierung der Linken nach dem II. Weltkrieg. Zwar deutlich gemünzt auf die SPD und ihr Godesberger Programm, aber dennoch die SED hier einbeziehend. Und seine Aussagen sind auch für maßgebliche Politiker der heutigen Partei DIE LINKE¹ zutreffend:

„Dieser Opportunismus findet sich weit verbreitet innerhalb der Sozialdemokratie, aber auch bei den KP's, die dem Bündnis mit der christlichen Friedensbewegung und einigen wenigen fortschrittlichen Pfarrern immer wieder höhere Bedeutung beimessen als der eigenen freidenkerischen Tradition. (...)
Schließlich äußert sich die Rechristianisierung der Linken in der völligen Aufgabe sogar von demokratischen Minimalforderungen wie der Trennung von Staat und Kirche und der Abwendung von jeglicher Ideologiekritik, bis hin zu offener Gegnerschaft zum Freien Denken.. Dies geht so weit, daß durch linke Parteien klerikale Politik² gefördert wird, laizistische Positionen von opportunistischen Politikern aufgegeben werden...“
(S.42)


Dieses Zitat scheint anzudeuten, daß auch das Buch selbst erfreulicherweise die Kultusminister-Rechtschreibung meidet.

Ich selbst hatte vor zwölf Jahren die Verbindung zum Freidenkerverband gesucht, um Unterstützung für meine Auseinandersetzung mit dem Kieler Kultusministerium in der Sache des Religionsersatzunterrichtes zu erhalten. Sie konnte leider infolge der heutigen Schwäche des Verbandes nur gering ausfallen.

¹) Siehe hier und ²) dort

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Sigmar Salzburg
13.07.2012 08.49
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freiewelt.net

Karin Pfeiffer-Stolz

Es muß einfach gehen ... soviel zum menschlichen Verstand

Unter den Gesteinsmassen eines Berges wird eine Goldader vermutet. Man beginnt zu graben, aber erfolglos. Nun werden Probebohrungen vorgenommen: keine Spur des gelben Metalls. Zur Verwunderung aller werden die Arbeiten unter Tage nicht eingestellt, sondern mit doppelter Kraft vorangetrieben.

Der Beobachter ist irritiert. Er fragt beim Unternehmen nach: „Warum wird weitergearbeitet, obwohl die Probebohrungen negativ waren?“ Der verantwortliche Unternehmer sagt: „Erstens haben wir schon zu viel investiert, da können wir doch jetzt nicht einfach mit den Arbeiten aufhören. Zweitens brauchen wir das Gold unbedingt, wir können nicht drauf verzichten.“

*****

Da gab es doch eine Rechtschreibreform, bei der sich gleich zu Beginn deren Inkonsistenz und Unbrauchbarkeit herausgestellt hat. Darauf angesprochen, hörte man von Betreibern, Mitläufern und Nutznießern des Vorhabens unisono diesen Satz: „Die Reform wird nicht mehr rückgängig gemacht werden, dafür steckt schon zu viel Investition drin.“

*****

[ ... und drei weitere Beispiele]

*****

In schlechten Zeiten freut man sich über jeden Unsinn, der einen zum Lachen bringt. Deshalb hier eine weitere Glosse:

Nach dem Ersten Weltkrieg waren die Staatshaushalte aller europäischen Länder zerrüttet, insbesondere die Lage Frankreichs und Italiens war hoffnungslos. „Diese Länder gingen dem Staatsbankrott entgegen. Die Tatsache ließ sich nur verheimlichen, wenn man die Hoffnungen auf ungeheure Einnahmen vom Feinde nährte.“ Der Feind war Deutschland, und dessen Leistungsfähigkeit wurde derart überschätzt, daß dem durch den Krieg ausgezehrten und zerstückelten Land ungeheure Reparationslasten aufgebürdet wurden. Nun saß man in Versailles beisammen und beratschlagte. „Die Finanzlage Frankreichs und Italiens war so schlecht, daß es unmöglich war, sie in der Frage der deutschen Kriegsentschädigung zur Vernunft zu bringen …" Man kann aus einem Land nicht mehr herausholen, als es selbst in der Lage ist zu produzieren. Diese simple Tatsache wurde einfach verdrängt. „In der Unterhaltung mit Franzosen, die Privatpersonen und durch politische Erwägungen gänzlich unbeeinflußt waren, trat diese Seite der Sache klar hervor. Man konnte sie davon überzeugen, daß die geläufigen Schätzungen über den aus Deutschland herauszuschlagenden Betrag völlig phantastisch seien, und doch pflegten sie am Ende immer zu ihrem Anfangspunkt zurückzukehren: Aber Deutschland muß zahlen, denn was sonst soll aus Frankreich werden?

Oh, Verzeihung. Der letzte Beitrag ist natürlich keine Glosse. Es sind Zitate aus dem folgenden Buch:
John Maynard Keynes. Krieg und Frieden. Die wirtschaftlichen Folgen des Vertrags von Versailles. (Seiten 95f, Fußnote 10, S. 151f)

Etwaige Ähnlichkeiten mit der aktuelle politische Lage in Europa sind womöglich rein zufällig, gedankliche Schlüsse möge der geneigte Leser selbst ziehen. Der Mensch ist ein irrationales Wesen, wer möchte nicht an diesem Umstand (ver)zweifeln?

freiewelt.net 12.7.2012

Zu den Beispielen von Frau Pfeiffer-Stolz möchte ich eins hinzufügen: Als kleiner Junge ging ich des öfteren mit einer alten Nachbarin zum Pilzesammeln. Eines Tages blätterte ich danach in meinem Pilzbuch und meinte, unter dem Sammelgut tödliche Knollenblätterpilze erkannt zu haben. Ich lief eilends zu ihr und bat sie inständig, die Pilze wegzuwerfen. Sie aber sagte: „Nej, die hab ich mir jetzt so schön mit Butter angemacht, die kann ich nicht wegschmeißen.“ – Gestorben ist sie wohl nicht; ich weiß aber auch nicht, ob sie die Pilze danach tatsächlich gegessen hat.

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Sigmar Salzburg
11.06.2012 10.29
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Humanistik

Im Internet-Auftritt von „Freigeist Weimar“ rezensiert Siegfried R. Krebs (in bewährter Rechtschreibung) den Sammelband „Humanistik – Beiträge zum Humanismus“:

Nun endlich liegt er vor, der Sammelband zur wissenschaftlichen Humanistik. Dieser, von Horst Groschopp herausgegebene Band, vereint 17 Texte von 16 Frauen und Männern. Worum es geht, benennt der Herausgeber in seiner Einführung so: „Humanistik – Wegbegleitung aus der Krise?“

Um sich diesem Komplex wirkmächtig nähern zu können, waren insgesamt vier Tagungen der Humanistischen Akademie Deutschlands (HAD) notwendig. Deren wichtigste Debattenbeiträge haben Aufnahme in diesen Sammelband gefunden.

[Es ist erkennbar, daß hier der „Humanismus“ als Gegenanschauung zur Religion definiert werden soll, was historisch sicher fragwürdig ist – wie auch die teilnehmenden „Friedrich-Ebert-Stiftung“ und „Rosa-Luxemburg-Stiftung“ für politische Einseitigkeit stehen.]

In Belgien ist die Humanistik bereits universitär verankert und nicht bloß Projekt eines Verbandes. Was man dort unter Humanistik versteht, wie sich dieses Fachgebiet strukturiert, das mag jeder selbst nachlesen. Humanistik soll mehr sein als eine Vorbereitung auf eine Art „humanistischer Priesterschaft“. Deshalb: „Einer der zentralen Werte in humanistischer Praxisarbeit ist die Annahme, dass der Mensch selbst Schöpfer und Träger seiner Werte ist und es keine übernatürliche, dem Menschen übergeordnete Werteinstanz gibt.“ (S. 110)
[…]
Mehr als schwach fällt dagegen der Beitrag des Philosophen Frieder Otto Wolf, Präsident des Humanistischen Verbandes Deutschlands, aus: „Humanismusforschung – Humanistische Philosophie, Humanistik und humanistische Studien“ …

[Frieder Otto Wolf war auch hier schon mal aufgefallen. Anscheinend sind aber nicht alle Beiträge im Sammelband in Reformschreibung gehalten:]

Gleich mehrere Autoren widmen sich dem Anti-Humanismus, insbesondere dem im 20. Jahrhundert. So stellt Enno Rudolph zunächst die Frage „Humanismus – ein gescheitertes Projekt?“ Angesichts der vielfältigen Jubelveranstaltungen im Rahmen der laufenden Luther-Dekade sind seine Worte um so bemerkens- und bedenkenswerter: "...gehört die Reformation lutherscher Provenienz zu den Totengräbern des klassischen, nachmittelalterlichen Humanismus in Form und Inhalt: formal durch den Stil fundamentalistischer Unerbittlichkeit und fanatisch inquisitorischer Verfolgungslust; inhaltlich durch die kompromißlose Verteidigung der religiös legitimierten Entmündigung des Menschen gegen das humanistische Projekt der Ableitung der Menschenwürde aus dem freien Willen…“
[…]

Herausgeber Horst Groschopp steuerte seinerseits einen ebenfalls bemerkenswerten Beitrag bei: „Humanismus gegen Naziideologie – Ernst Hadermann und die 'wahre Humanität' in Jelabuga 1942“. […] Der Autor zeigt auf, daß Begriffe wie 'wahre Humanität' dazu beigetragen haben, bürgerlich-humanistische gebildete deutsche Kriegsgefangene in der Sowjetunion zu aktiven Nazi-Gegnern zu werden und teilweise später auch zu Mitgestaltern der DDR.

Hervorzuheben ist unbedingt die „Selbstkritik des Humanismus“ von Jörn Rüsen. Er beklagt u.a., daß das humanistische Geschichtskonzept nicht frei von ethnozentristischen Tendenzen sei und die Humanität der griechisch-römischen Antike idealisiere. Und er konstatiert für den modernen Humanismus ein deutliches Manko an sozialer Solidarität. „Schließlich“, so Rüsen, „findet der moderne westliche Humanismus eine Grenze in seiner interkulturellen Ausrichtung. Er muß sich die Kritik an seiner ideologischen Verwendung zur Unterwerfung der nicht-westlichen Kulturen zu eigen machen.“ (S. 57) Und das deutlich, denn die neuzeitlichen (christlichen) Menschenrechtskrieger bedienen sich ja in größter Dreistigkeit humanistischer Werte zur Begründung ihrer aggressiven Handlungen gegen mißliebige Staaten und Regierungen...

Daß Humanismus als Lebensweise auch etwas mit der ökonomischen Basis und gesellschaftlichen Verhältnissen zu tun haben und nicht nur mit hehren moralischen Begriffen und Werten, das verdeutlichen in zwei sehr unterschiedlich angelegten Beiträgen Thomas Heinrichs […]

Heinrichs zeigt fundiert und anschaulich den gravierenden Unterschied von (christlicher) Barmherzigkeit und Solidarität auf. Daß Barmherzigkeit für den Empfänger entwürdigend ist und daß Barmherzigkeit nur die jeweiligen ökonomischen und politischen Herrschaftsverhältnisse stabilisiert. […] „Die Herrschenden ihrerseits sind immer nur dann bereit, sich weniger zu nehmen, wenn die Armut so groß wird, dass die sozialen Verhältnisse instabil werden und die Position der Herrschenden dadurch bedroht ist.“

Und daher muß, darf Humanismus, muß und darf Humanität nicht bloß(e) Theorie bleiben, sondern muß praktisch sein bzw. werden. […]

Siegfried R. Krebs

Horst Groschopp (Hrsg.): Humanistik – Beiträge zum Humanismus. Schriftenreihe der Humanistischen Akademie Deutschland. …Alibri-Verlag …

freigeist-weimar.de 10.6.2012

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Sigmar Salzburg
31.01.2012 11.37
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Warum?

Kürzlich hier erwähnt: Für ein Rechtschreibseminar warb die Vorsitzende des Stenographenvereins Langen, in dem endlich die „seit Langem“ offene Frage nach dem Warum der „Reform“ geklärt werden sollte: „Die Rechtschreibreform hat jede Menge Positives zu bieten! Unser Seminar erklärt Ihnen leicht verständlich, warum die einzelnen Änderungen erfolgt sind:“

Bernhard Strowitzki hat bei der FDS eine treffende Kurzantwort gegeben, die alle Seminargebühren ersparen kann:

Um zu erfahren, „warum die einzelnen Änderungen erfolgt sind“, brauchen wir allerdings kein Seminar.

Die Heysesche ss-Schreibung wurde wiedereingeführt, damit der gewöhnliche Sprachverbraucher überhaupt einen Unterschied merkt, nachdem die Substantivkleinschreibung gekippt wurde;

die vermehrte Großschreibung („im Allgemeinen“, „morgen Früh“) ist ebenfalls ein Reflex auf das Scheitern der Kleinschreibung;

die Volksetymologien („Tollpatsch“, „Quäntchen“) wurden verordnet, damit Herr Augst sein Steckenpferd reiten kann;

die sonstigen ä-Schreibungen („Gämse“, „schnäuzen“) sind der vergebliche (und aussichtslose) Versuch einer etymologischen Regularisierung;

die Getrennt- und Zusammenschreibung („zurzeit“, „vonseiten“, „in Sonderheit“, „heilig sprechen“) soll möglichst große Verwirrung stiften und damit den Eindruck gewichtiger Veränderungen hervorrufen;

die Trennungsregeln („Kilimand-scharo“, „Prob-lem“) sollen denen einen auf den Deckel geben, die wissen, wie ein Wort zusammengesetzt ist;

die Dreifachkonsonanten („Schifffahrt“, „Dämmmaterial“) sind umgekehrt durchgeknallte Pedanterie;

und bei manchen Einzelentscheidungen wie der Nichttrennung von ck oder den Kommaregeln wissen die Reformatoren wohl selbst nicht mehr, wie sie eigentlich zustandekamen, weswegen allerlei alberne Begründungen nachgeschoben werden (ck als einheitlicher Laut wie ch).

Aber das ist sicher nicht das, was man auf dem Seminar zu hören bekommt.

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Sigmar Salzburg
23.01.2012 19.43
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Freigeister in Weimar …

… die auf ihrer Rechtschreibfreiheit bestehen.

Thüringens LINKE Laizisten nun offizell von der Partei anerkannt

ERFURT. (fgw) Landesvorstand der Partei DIE LINKE.Thüringen hat in seiner Sitzung am 20. Januar 2012 die vor einem Jahr gegründete Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) „Laizismus“ als „landesweiten innerparteilichen Zusammenschluß“ gemäß Parteisatzung anerkannt. Dieser Beschluß ist einstimmig gefaßt worden...

In den ersten Monaten nach seiner Gründung hatte die Thüringer LAG mit vielen Vorbehalten in der Partei, die zum Teil sogar bewußt gestreut worden waren, zu kämpfen. Gegner warfen den Gründern u.a. vor, sie wollten eine kirchenfeindliche atheistische Kampftruppe bilden. Dabei wurden immer wieder Begriffe vermischt und Laizismus (ein Staatsrechtsprinzip) mit Atheismus (eine Weltanschauung) gleichgesetzt...

Dabei hatten die LINKEN Laizisten bereits mit ihrem Gründungsaufruf eindeutig formuliert, daß ihre Ziele und Forderungen aus den Festlegungen der Weimarer Reichsverfassung von 1919 resultieren, deren Artikel 136 bis 139 und 141 als einzige dieser Verfassung über Artikel 140 in das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland aufgenommen worden sind. Und diese Verfassungsgebote sind bis heute nicht oder nur unvollständig verwirklicht worden …

Diese hier in Kurzform wiedergebenen Punkte decken sich weitestgehend mit analogen Forderungen der zumeist noch nicht organisierten Laizisten in anderen Parteien, wie SPD, FDP, GRÜNE und Piraten.

Siegfried R. Krebs

Freigeist-Weimar.de 21.1.2012

Freigeist Weimar und L.R. Krebs waren hier schon erwähnt worden. Die genannten Vorbehalte, erstaunlich für eine marxistisch sozialisierte Partei, sind natürlich dem Schielen nach Wählerstimmen geschuldet.

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Sigmar Salzburg
06.12.2011 14.43
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Mozart- und Schaeder-Effekt

Zeitschriftenschau
Skeptiker 4/2011 erschienen

… Die vierte Ausgabe des „Skeptikers“ … beschäftigt sich u.a. mit „Versteinerter Erziehung“ und Rudolf Steiner, dem hartnäckigen Effekt des“ Mozart-Mythos“ sowie weiteren Themen, die man skeptisch betrachten sollte…

Der Mozart-Effekt.
Ein hartnäckiger Mythos
von Jakob Pietschnig und Martin Voracek.

Die Meinung, dass Mozarts Musik die kognitive Leistungsfähigkeit von Personen durch einfaches Anhören steigern kann, ist weitverbreitet, beruht allerdings hauptsächlich auf der Fehlinterpretation von Forschungsergebnissen und einer falschen oder missverständlichen Darstellung in populären Medien. Das kurzzeitig bessere Abschneiden einer kleinen Probandengruppe in Raumvorstellungsfähigkeitstests nach dem Hören eines Satzes aus einer Mozart-Sonate wurde vielfach als permanent intelligenzsteigernder Effekt fehlinterpretiert. Obwohl dieser Behauptung jegliche glaubwürdige Fundierung fehlte, hatte sie weitreichende Implikationen und mitunter sogar Auswirkungen auf Gesetzestexte und den öffentlichen Finanzhaushalt einiger US-Bundesstaaten. Die ursprüngliche Beobachtung der kurzzeitig leistungssteigernden Effekte von Mozarts Sonate war in der Scientific Community äußerst umstritten. In dem vorliegenden Artikel beschreiben wir die Entstehung und Entwicklung des Mythos Mozart-Effekt und stellen schließlich die größte bisher durchgeführte Meta-Analyse zu dem Thema vor, in der akkumulierte Evidenz von fast 20 Jahren Forschung wissenschaftlich aufgearbeitet wird….
hpd.de 6.12.2011

Der vermeintliche „Mozart-Effekt” hatte eine ähnliche Wirkung auf die Bürokraten wie die Heilsversprechungen aufgrund des unwissenschaftlichen „Schaeder-Diktats“ des Reformers Burkhard Schaeder. Die Kultusminister Zehetmair, Wernstedt u.a., übertrafen sich gegenseitig in der Verkündung von Fehlerverminderungen durch die „Reform“ zwischen 40 und 90 Prozent. Dies beruhte auf einem Kurzdiktat von acht Sätzen mit eingebauten Fehlerfallen für Schüler.

Der falschverstandene „Mozart-Effekt“ war wenigstens noch kulturfördernd, denn Scharen von Therapierten wurden oft zum ersten Mal zur klassischen Kultur geführt – ganz im Gegensatz zur Rechtschreibreform mit ihren hier zur Genüge beschriebenen üblen Begleiterscheinungen, u.a. der Büchervernichtung.

Es erübrigt sich der Hinweis, daß „selbstredend“ auch die Skeptiker ihren gänzlich unkritischen Kotau vor der staatlichen Anmaßung „Rechtschreibreform“ machen.

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Sigmar Salzburg
27.11.2011 09.24
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Prunkstück der Reform

Theodor Ickler, 27.11.2011

Im neuesten Duden-„Newsletter“ (ich kann dieses Wort nicht ohne Widerwillen benutzen) wird noch einmal daran erinnert, daß der Duden die Großschreibung der Briefanrede empfiehlt. Ebenso ja im Brockhaus-Wahrig. Es ist bemerkenswert, wie hier ein Prunkstück der Reform zu Grabe getragen wird. Man hat uns jahrelang belehrt, warum die Briefanrede klein geschrieben werden müsse (Vertraulichkeit, keine „Ehrerbietung“), und nun soll das alles nicht wahr gewesen sein.

www.sprachforschung.org/ickler

Zur Erinnerung: Aus meinem Briefwechsel mit Schulen.

„Newsletter“: Zur Schulzeit meiner Mutter (vor 1930) wäre das ein Deutsch-Fehler gewesen!

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Sigmar Salzburg
14.11.2011 18.30
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Freigeist-Weimar.de



Freundliche Höflichkeit (links) kann leicht zum Kotau (rechts) verkommen.

Während die meisten Freidenker und Atheisten unterwürfiger als die Kirchen den Kotau vor dem „amtlichen“ Schreibdiktat vollzogen haben, gibt es bei Freigeist-Weimar.de noch unangepaßte Autoren. Sogar eine graphische Darstellung zum Anpassungsverhalten ist zu finden – hier allerdings bezogen auf die LINKE und die Papstrede vor dem Bundestag (Link hinzugefügt):

Ein nicht veröffentlichter Leserbrief im „Neuen Deutschland“

BERLIN. (fgw) Zum Artikel „Reine Leere“ in der sozialistischen Tageszeitung „Neues Deutschland“ vom 26.9.11 hatte Ingolf Tabbert aus der Hauptstadt einen Leserbrief verfaßt, den diese Zeitung jedoch bis heute ihren Lesern nicht zur Kenntnis gegeben hat. … Darin heißt es u.a.:

… Das, was uns Ingolf Bossenz mitgeteilt hat, mußten sie schon vorher gewußt haben, sonst säßen sie ohne Wähler-Legitimation am falschen Platz...

freigeist-weimar.de 6.10.2011

Sowohl der hier schon genannte Kulturwissenschafter und Journalist Siegfried R. Krebs als auch der ND-Leser Ingolf Tabbert schreiben unangepaßt herkömmlich. Auch die Autoren Ilka Lohmann und Dieter Krieg bedienen sich der lesefreundlichen Orthographie.

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Sigmar Salzburg
27.10.2011 07.45
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'Grobe Täuschungen'

Lesenswert: Der Kampf eines Autors um die Rechtschreibung:
Sprachforschung.org

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Sigmar Salzburg
15.10.2011 17.04
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Andrea Diener

Zu Andrea Diener im FAZ-Blog

Riesenschecke
14. Oktober 2011, 01:07
Sehr geehrte Frau Diener,´
im Blog „Ding und Dinglichkeit“ schreiben Sie nach wie vor Beitrage in herrlich zu lesender bewährter und unreformierter Rechtschreibung. Macht sich richtig gut auf meinem ipad.
Warum wählen Sie neuerdings ausgerechnet in diesem Literaturbereich die schlechtere und plumpere Variante ?

Andrea Diener
14. Oktober 2011, 11:11
Riesenschnecke, weil ich diese Stücke eigentlich für die Buchmessezeitung schreibe, und im Print ist die Neuschreibung gefragt. Wenn ich nur blogge, kann ich machen, was ich will. Und da schreibe ich alt...

Spectator, daß es „hier“ um Bücher ginge, wird immer wieder gern kolportiert. Glauben Sie solchen Gerüchten um Himmels willen bloß nicht!

faz.net/blogs 14.10.2011

Bundesverfassunggericht v.14.7.1998: „Soweit dieser Regelung rechtliche Verbindlichkeit zukommt, ist diese auf den Bereich der Schulen beschränkt. Personen außerhalb dieses Bereichs sind rechtlich nicht gehalten, die neuen Rechtschreibregeln zu beachten und die reformierte Schreibung zu verwenden. Sie sind vielmehr frei, wie bisher zu schreiben.“.

Wie man sieht, fußt das Urteil auf mangelhaftem Vorstellungsvermögen über die Wirklichkeit.

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Sigmar Salzburg
13.07.2011 07.26
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Lehrerfreund

Bei FDS hat Th. Ickler an den „Lehrerfreund“ erinnert:
Triumph bei Lehrerfreund.de zum Springer-Kotau 2006 – hier schon vor vier Jahren angeprangert. Ist Berthold Metz der eifernde Klein-Revoluzzer? Die Kritiken unbeeindruckter Leser (bis 2011) sind deutlich. Nützlich ist darunter der Hinweis auf den aktualisierten Link:

http://www.vernuenftig-schreiben.de/firefox.html

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Sigmar Salzburg
04.07.2011 06.07
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kreuz.net

Die fundamentalkatholische Seite, deren Inhalte mir naturgemäß fernstehen, verwendet immer noch die traditionelle Rechtschreibung. In dem lesenswerten Artikel von Paul Craig Roberts, der von antikrieg.com übernommen wurde, hat man sogar das alberne „so genannt“ wieder zusammengefügt. Nur bei den „post-Orwell´schen Zeiten“ ist der reformierte Apostroph verblieben.

(Es geht um Libyen, deren obskure Aufständische auch unser konfuser Außenminister USA-gefällig mit einem illegalen Blitzbesuch in Bengasi aufzuwerten sich herausnahm.)

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