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Sigmar Salzburg
31.07.2017 06.59
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Persisch

Noch zu „Neues Deutschland“ v. 29.7.2017

Bekanntlich gehört das Persische zu den indogermanischen Sprachen, wie schon ein Blick auf S. 31 meiner persischen Sprachlehre von 1967 zeigt:

پدر Vater (pedar, lat. pater)
دختر Tochter (doxtar)
دادن geben (dadan, lat. dare)
کردن machen (kardan, lat. creare, creator)
Seit der Islamisierung ab dem 7. Jahrhundert wurde es stark mit arabischen Wörtern angereichert. Die arabische Schrift wurde um Sonderzeichen für persische Laute ergänzt, z.B das arabische „b“ mit drei Unterpunkten zu „p“:پدر (pedar, Vater), das arabische „k“ mit Strich zu „g“: مرگ (marg, Tod).

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Sigmar Salzburg
28.07.2017 08.07
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Die Kanaaniter

„Anhand der genetischen Merkmale zeichnete sich ab, dass die Kanaaniter eine Mischung aus Menschen waren, die dort seit der Jungsteinzeit lebten und von Einwanderern aus dem Osten, die vor etwa 5000 Jahren in der Region angekommen waren“, sagt Haber. Für eine spätere Vernichtung der Kanaaniter im Nahen Osten fanden er und seine Kollegen jedoch keine Hinweise – im Gegenteil: „Die heutigen Libanesen scheinen die direkten Nachkommen der Kanaaniter zu sein“, so Haber. Sein Kollege Chris Tyler-Smith führt aus: "Über 90 Prozent des genetischen Hintergrunds der heutigen Libanesen scheint von den Kanaanitern zu stammen. Angesichts der enorm komplexen Geschichte dieser Region in den letzten Jahrtausenden war dies ein überraschendes Ergebnis“, so der Forscher.
wissenschaft.de 27.7.2017

Die Griechen nannten diese semitisch sprechenden Völkchen Phöniker. In der Stadt Ugarit wurde im 14. Jahrhundert v. Chr. eine erste Alphabetschrift in Anlehnung an die Keilschrift entwickelt. Aber erst die ägyptisch inspirierte phönizische Konsonantschrift schuf das Ursystem fast aller Alphabete. Seit dem achten Jahrhundert grenzte die jüdische Theokratie ihren Teil von der übrigen Bevölkerung ab, der seitdem eine Sonderrolle in aller Welt spielt.

Nachtrag: Spektrum weist noch auf die Bibel, nach der „Gott“ die Vernichtung der Kanaaniter u.a. befiehlt – in der staatsgefälligen Reformversion der Luther-Bibel von 2017, 5. Mose 20:

16 ... in den Städten dieser Völker hier, die dir der HERR, dein Gott, zum Erbe geben wird, sollst du nichts leben lassen, was Odem hat, 17 sondern sollst an ihnen den Bann vollstrecken, nämlich an den Hetitern, Amoritern, Kanaanitern, Perisitern, Hiwitern und Jebusitern, wie dir der HERR, dein Gott, geboten hat, 18 damit sie euch nicht lehren, all die Gräuel zu tun, die sie im Dienst ihrer Götter treiben, und ihr euch so versündigt an dem HERRN, eurem Gott.

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Sigmar Salzburg
19.06.2017 05.21
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Mehmed II., der „Einweiher Konstantinopels“?

Imad Karim, der libanesischstämmige Humanist, Journalist und Verteidiger Deutschlands gegen die Islamisierung, hat mich mit einer angeblich üblichen Bedeutungsvariante des Wortes „etw. öffnen, erobern فَتَّحَ “ irritiert:

Die militärischen Erfolge von Einst wurden in den islamischen Quellen mystifiziert und als Erfüllung göttlicher Befehle gepriesen, bis heute.

Schauen Wir mal, wie die meisten Moscheen in Deutschland und in gesamten Westen heißen. Sie beginnen meistens mit Fateh الفتح oder Fateeh فاتح . Und das bedeutet auf Arabisch „Einweihung und der Einweiher“. Als Kinder lernten wir in der Schule, in der Moschee, in der Familie und überhaupt in der Gesellschaft, dass wenn andere Völker oder Mächte uns besetzen, wir diese ISTAMAR استعمار also Kolonisation nennen sollen. Aber wenn wir Muslime andere Länder besetzen und über ihre Völker bestimmen, dann heißt es in unserer Sprache Fateh, was auf Deutsch „Einweihung“ bedeutet. Das heißt, in dem Augenblick, wo es uns gelingt ein fremdes Land zu erobern, weihen wir dieses Land ein und führen es in Allahs Reich zurück.

Haben wir die Kontrolle über ein Land, stellen wir Ihre Bewohner, wenn sie Christen oder Juden sind vor der Alternative,
- den Islam anzunehmen
- sich als Menschen zweiter Klasse mit Verpflichtung zur Kopfsteuer-Zahlung abzufinden
- oder getötet zu werden.

Gehören die Bewohner einer anderen Religion wie dem Hinduismus, dem Buddhismus oder irgendeiner Naturreligion an, so müssen diese den Islam annehmen oder getötet werden...

Imad Karim 16. Juni 2017
Ich habe nun die Frage an ihn gerichtet:
Sie schreiben: „wenn wir Muslime andere Länder besetzen und über ihre Völker bestimmen, dann heißt es in unserer Sprache Fateh, was auf Deutsch „Einweihung“ bedeutet.“
Ich habe mal gelernt, daß etw. öffnen, erobern فَتَّحَ heißt und Eroberer فاتِح .

Sollte Mehmed II. eigentlich der „Einweiher Konstantinopels“ übersetzt werden, anders als Wikipedia es schreibt?: „genannt ابو الفتح / Ebū ʾl-Fetḥ / ‚Vater der Eroberung' und später فاتح / Fātiḥ / ‚der Eroberer', war der siebte Sultan des Osmanischen Reiches.“
Vielleicht findet er ja Zeit, diese Bedeutungsvarianz zu erklären.

Nachtrag: Karim besteht darauf, daß für Moslems die „öffnende Eroberung“ keinen negativen Beiklang hat (11:19):
Öffnung im Sinne Einweihung!
Beste Grüße
Ich habe den Verdacht, daß er sich vorsichtig ausdrückt, weil er mich nicht kennt.

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Sigmar Salzburg
15.06.2017 07.45
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„Rechtschreibfehler sind etwas ganz Gefährliches!“

Schreibfehler haben Terroralarm bei „Rock am Ring“ ausgelöst

Aktualisiert am 14. Juni 2017, 16:31 Uhr

Mainz (dpa) – Der Terroralarm beim Musikfestival „Rock am Ring“ ist durch Schreibfehler bei den Namen zweier Aufbauhelfer und mutmaßliche Bezüge zur islamistischen Szene ausgelöst worden.

Der Präsident des rheinland-pfälzischen Landeskriminalamts, Johannes Kunz, sagte der Mainzer „Allgemeinen Zeitung“: „Die Namen der Verdächtigen waren falsch geschrieben, wiesen aber eine phonetische (klangliche) Ähnlichkeit mit den realen Schreibweisen auf.“

Die beiden aus Syrien stammenden Aufbauhelfer waren vor Beginn von „Rock am Ring“ in eine Polizeikontrolle geraten. Die Namen ihrer Pässe stimmten nicht mit ihren Namen auf der Liste des Veranstalters überein. Das Landeskriminalamt teilte mit: „Erst bei der Überprüfung der realen Personalien wurde ein islamistischer Bezug festgestellt, welcher zur Evakuierung des Festival-Geländes führte.“ Erst das sei der eigentliche Auslöser für die Unterbrechung des Musikspektakels Anfang Juni in der Eifel bis zum Folgetag gewesen. Währenddessen fand die Polizei nichts Verdächtiges an der Rennstrecke Nürburgring. Die Ermittlungsverfahren gegen beide Aufbauhelfer dauern an...

web.de 14.6.2017

Unsere Schreib„reform“ hat bekanntlich völlig nutzlos das klassische „daß“ in ein „dass“ umgewandelt, jedoch nicht die konfuse Transkription der orientalischen Wörter beendet. Munter durcheinander werden philologische, orientgesellschaftliche, französische und englische Umschreibungen verwendet – ob Ghaddafi قذافي oder Maghreb مغرب von غرب/ ġaraba / untergehen (Sonne), خرطوم Khartoum, Chartum. Die Schmachthagensche Falschschreibung „Magreb“ würde von Berlinern richtiger wiedergegeben werden als mit undefinierter gh-Schreibung.

Siehe auch dies und vor allem das.

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Sigmar Salzburg
03.03.2017 11.10
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Was vom Pferd ...

Vor einigen Tagen zeigte Focus ein Bild (Screenshot) aus dem chinesischen Fernsehen, und ich las überrascht:
„Pferd kommt (aus) Westasien“
马来西亚
Es war jedoch die Einleitung zur Meldung aus Ma-lai-si-ya über den Mord am Kim-Bruder. Trotz der „Reform“ der chinesischen Zeichen ist ihre Verwendung für fremdsprachige Wörter um nichts leichter geworden:
馬來西亞
Strukturähnlich war der Witz „Pferd kann denken“ über die Marxismus-Indoktrination der Mao-Zeit, die in ihren westlichen Ausläufern auch manche Sozial-, Sprach- und Schreibreformer inspirierte.

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Sigmar Salzburg
28.02.2017 04.17
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Noam Chomsky

Kürzlich haben Dresdner Forscher entdeckt, daß die neuronale Wucherung des menschlichen Gehirns vor 5 Millionen Jahren nur durch die Änderung eines einzigen Gen-Basenpaares und durch eine Verschiebung des „Leserrasters“ in den Codierungen bewirkt wurde. Aber erst nach Millionen Jahren begleitender Anpassungen wird der Zuwachs an Neuronen für die Verbesserung denkerischer und sprachlicher Leistungen voll nutzbar geworden sein – im ständigen Wechselspiel von Erfahrung, Kulturtradition und anpassender Programmierung.

Lange vor Aufklärung dieses Ablaufs hat der amerikanische Linguist Noam Chomsky im 20. Jahrhundert die Entstehung eines cerebralen Universalgrammatik-Chips postuliert, der alle Sprachen steuern soll. Seine Entstehung müßte ebenso auf einmalige Mutationen zurückzuführen sein. Nicht alle Sprachwissenschaftler ließen sich davon überzeugen. Satirischer Widerstand kam von Wissenschaftlern, die mit Schimpansen Sprach- und Denkexperimente durchführten. Sie nannten einen ihrer Gewährsaffen „Nim Chimpsky“. Inzwischen mehren sich jedoch auch anderweitig Anzeichen, daß Chomskys Hypothesen nicht zu halten sind. In „Spektrum der Wissenschaft“ (in „Urreform“-Orthographie) schreiben die an solchen Untersuchungen beteiligten Wissenschaftler Paul Ibbotson und Michael Tomasello:


Obwohl Verfechter der Universalgrammatik weiter glauben, es gebe viele universelle Prinzipien und Parameter, beschrieb Chomsky zusammen mit einigen Koautoren in einem berühmten, 2002 im Wissenschaftsmagazin „Science“ veröffentlichten Artikel schließlich eine Form der Universalgrammatik, die nur noch ein einziges Merkmal aufweist: die so genannte rechnerische Rekursion (computational recursion). Diese soll erklären, wie das Kombinieren einer begrenzten Anzahl von Wörtern und Regeln eine unbegrenzte Menge von Sätzen erzeugen kann. Die schier endlose Anzahl möglicher Sätze beruht demnach auf dem Einbetten einer Phrase in eine andere Phrase desselben Typs – der Rekursion. Man kann dabei Phrasen aneinanderhängen („John hofft, dass Mary weiß, dass Peter lügt“) oder verschachteln („Der Hund, der die Katze, die der Junge sah, jagte, bellte“). Theoretisch lässt sich das unendlich oft fortsetzen, doch in der Praxis scheitert das Satzverständnis, wenn allzu_viele Phrasen aufeinandergestapelt werden. Nach Chomskys Meinung liegt das aber nicht an der Sprache an sich, sondern am begrenzten menschlichen Gedächtnis. Insbesondere behauptete er, die Gabe der Rekursion unterscheide die Sprache von allen anderen Typen des Denkens wie dem Bilden von Kategorien oder dem Wahrnehmen von Beziehungen zwischen Dingen. Er spekulierte sogar, die Rekursionsfähigkeit sei durch eine einzige genetische Mutation vor etwa 50 000 bis 100 000 Jahren entstanden.

Wiederum fanden Feldforscher Gegenbeispiele. Einige Sprachen, beispielsweise das Pirahã in Amazonien, kommen anscheinend ohne die Rekursion aus....*

Ein entscheidender Schwachpunkt von Chomskys Theorien betrifft den Spracherwerb: Angeblich kommen Kinder bereits mit der Fähigkeit auf die Welt, Sätze nach abstrakten grammatischen Regeln zu formen, wobei deren präzise Form übrigens je nach Theorieversion schwankt. Viele neue Untersuchungen zeigen aber, dass der Spracherwerb nicht so funktioniert. Kinder erlernen vielmehr zunächst einfachste grammatische Muster; später erraten sie Stück für Stück die dahinterliegenden Regeln. ...

Ebenso wie das Baukastenargument der Universalgrammatik ist auch ihre Unterscheidung zwischen Kompetenz und Performanz kaum empirisch falsifizierbar. Diesen grundlegenden Mangel teilt Chomskys Theorie mit anderen wissenschaftlichen Paradigmen, deren empirische Basis Ansichtssache ist; man denke an die Psychologie Freuds oder die marxsche Geschichtsdeutung...

All das führt unweigerlich zu der Schlussfolgerung, dass die Idee einer Universalgrammatik schlicht falsch ist...

Vor allem betont die neue Theorie, dass die Sprache Gehirnsysteme nutzt, die im Lauf der Evolution nicht unbedingt speziell für diesen Zweck entstanden sind.

spektrum.de 23.2.2017

Reform-orthographische Analyse des Artikels: 3300 Wörter: 22 nichtsnutzige „dass“, 16 weitere wenig hilfreiche „ss“, 4 alberne „so genannt“, „marxsche“ Geschichtsdeutung.

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Sigmar Salzburg
18.02.2017 18.11
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Trump-Bäsching

Seit Trumps Wahlsieg bemüht sich die deutsche Schreibreform-Lügen-Presse, eine gemeingefährliche Tolpatschigkeit des zum Präsidenten aufgestiegenen Milliardärs zu kolportieren. Jetzt muß sogar seine Großzügigkeit in der ohnehin schon simplifizierten amerikanischen Rechtschreibung herhalten, um seine Unfähigkeit zu beweisen. Ein Vergleich mit Angela Merkel fällt allerdings zu deren Ungunsten aus. Während Trump als erfolgsgewohnter Geschäftsmann seine Regeln selbst bestimmt, erkennt man bei Merkel den hühnerhaften Eifer, Beifall und Zustimmung der prinzipienlosen, aber maßgebenden Politikerkaste zu erringen.

Rechtschreibung

Der Fehlerteufel im Weißen Haus


Es ist Zeit, Rechtschreibung wieder großartig zu machen – angepasst an US-Präsident Donald Trumps Motto „Make America Great Again“. Trump hatte schon im Wahlkampf ständig falsch geschriebene Wörter verbreitet – und diese mehren sich nun auch im Weißen Haus. An seinem ersten vollen Tag im Amt schrieb er bei Twitter, er fühle sich geehrt, dem Land als 45. Präsident dienen zu dürfen – doch er schrieb „honered“ statt des korrekten englischen Worts „honored“...

Aber auch auf weitaus ernsthafterem Gebiet sind schon Fehler passiert: Als ersten offiziellen ausländischen Staatsgast empfing Trump im Januar Theresa May. Im Terminkalender des Weißen Hauses wurde zweimal auf die britische Premierministerin mit dem Namen „Teresa May“ verwiesen. Ihr Vorname aber schreibt sich mit h. Peinlich: Eine Teresa May ist britisches Oben-ohne-Model und Pornostar. Noch peinlicher: Dem Büro von US-Vizepräsident Mike Pence unterlief der gleiche Fehler.*)

Um fair zu bleiben: Es gelang selbst der britischen Botschaft [!] in Washington einen Monat zuvor nicht, den Namen ihrer Premierministerin korrekt aufzuschreiben. Und auch Nachrichtenagenturen haben sich bei May schon solchen Pfusch geleistet...

Obamas denkwürdiger „R-S-P-E-C-T“

Auch wenn das Weiße Haus unter US-Präsident Barack Obama weniger Fehler gemacht hat – auch dessen Mitarbeiter hatten ihre Schwierigkeiten: Auf Pressezeitplänen im Jahr 2015 erschien beispielsweise das Wort Februar wiederholt mit einem Buchstabendreher: „Feburary“ statt „February“.

Den wohl denkwürdigsten Fehler beging Obama gleich selbst bei einer Lobrede auf die „Queen of Soul“, Aretha Franklin. Im Jahr 2014 sprach er über ihr größtes Markenzeichen, einen Song, und erklärte, Franklin „zeigte uns, was R-S-P-E-C-T für sie meinte“. Ein E ging ihm beim Buchstabieren verloren.

Dennoch hängen Trump die Rechtschreibfehler besonders nach...
Noch im Wahlkampf änderte er den Vornamen des damals noch amtierenden US-Präsidenten in „Barrack“. ...

welt.de 16.2.2017

*) Teresa May bei Trump: May will Sanktionen ... welt.de 27.1.2017

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Sigmar Salzburg
03.02.2017 11.07
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Wieder falsch übersetzt.

03.02.2017 – 11:39 Uhr
Ein Soldat hat offenbar einen Angriff auf das Pariser Museum Louvre verhindert.
Der Angreifer am Pariser Louvre hatte laut gedroht und „Allahu Akbar“ („Allah ist groß“) gerufen. Das sagte Polizeipräfekt Michel Cadot am Freitag.
bild.de 3.2.2017

Neben „Gott ist groß“ bedeutet „Allahu akbar“ „Allah ist größer“, die arabische Steigerungsform (Elativ) von „kabir“ „groß“ – mit Artikel „der Größere, Größte“. Der jüdisch-christliche Gott zieht also immer „den Kürzeren“.

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Sigmar Salzburg
28.01.2017 16.37
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Die Schönheit der „alten Schrift“

Langzeichen

繁體字 fántǐzì (kompliziert + Form + Schriftzeichen)
正體字 zhèngtǐzì (korrekt + Form + Schriftzeichen)

Was von einem Langzeichen übrig bleibt, wenn es verkürzt ist
[Langzeichen ergänzt, S.S.]
沪 (滬 Hù = Shanghai), 广 (廣 guǎng = weit),
厂[Klassenzeichen 27] (厂 hǎn = Abhang)
und 产 (產 chǎn = produzieren)

„Auch wenn die Kurzzeichen in der Volksrepublik China als Standard gelten, schleichen sich die Langzeichen durch verschiedene Schlupflöcher wieder ein. Kontrollierte ab den 1960ern bis zur Mitte der 1980er-Jahre die Partei noch alle Schrift- und Druckerzeugnisse und hielt somit die geschriebene Sprache frei von Langzeichen, zeigt sich seit der Lockerung dieser Kontrollen wieder eine Zunahme von Langzeichen.

Besonders die Werbung und jene gesellschaftlichen Bereiche, die mit Kultur und Kunst assoziiert sind, dienen als Tummelplatz der Langzeichen. Ein Teegeschäft zum Beispiel, das sich als besonders traditionell versteht, wählt bevorzugt diese Formen im Firmennamen. An einer Galerie zeigt das Ladenschild die enge Verbindung zur traditionellen Kunst und Kultur mit dem vielleicht zusätzlich noch gewandt kalligraphierten Namen Bóyǎ shūhuàláng [Kultivierte Kalligrafie- und Malereigalerie] 博雅書畫廊 (traditionell) und nicht 博雅书画廊 (vereinfacht). Museen, Kunstverlage oder Auktionshäuser setzen ihre Texte in Langzeichen. Oftmals kann nur auf diese Weise die Eindeutigkeit von Texten gewährleistet werden. Und die Zeichen, so sagt man, sähen schöner aus. Schriftzeichen sind Kunst.

Schließlich sollte man nicht verhehlen, dass die Beherrschung der traditionellen Schrifttypen auch ein Merkmal der Distanzierung werden könnte. In dem Maße, in dem man sich in China aus patriotischen Beweggründen wieder auf die Vergangenheit besinnt, mögen sich bestimmte Kreise vielleicht auf die Schönheit der nennen wir es einmal ‚alten Schrift’ besinnen.

(Sabine Hesemann: Chinesisch für Besserwisser... Stuttgart: Schmetterling, 2009. ISBN 3-89657-365-9. S 41f.)
[...]
„Auf dem chinesischen Festland werden seit einer Weile vereinfachte Schriftzeichen benutzt. Doch mittlerweile kann man immer lautere Rufe vernehmen, die eine Wiedereinführung der traditionellen chinesischen Langzeichen fordern. Dies löst in verschiedenen Kreisen Kontroversen aus.“
(http://german.cri.cn/1833/2011/01/28/1s151464.htm)

Mehr bei Ostasieninstitut

Die klassischen Schriftzeichen füllen ein leicht überhöhtes Quadrat meist harmonisch aus. Die vereinfachten Zeichen haben oft „Schlagseite“. Dennoch meinte unser Chinesischlehrer, das neue Zeichen für fēi (fliegen)sei ein sehr schönes Zeichen, während das altedoch recht kompliziert sei.
[升shēng ansteigen + 2 Flügel]

NB. Die Zeichenschrift ist für das Riesenreich lebensnotwendig, denn sie ermöglicht die Verständigung in unterschiedlichsten Dialekten. Die Zahl der Sprecher ist (in Millionen) neben Mandarin (900): Wú (88), Mǐn (60), Xiāng (36), Gàn (20), Hakka (33), Kantonesisch (70) u.v.a.m. Selbst Japanisch kann damit teilweise verstanden werden.

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Sigmar Salzburg
23.12.2016 13.15
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Feynmans Versuche, Japanisch zu lernen

Ich hatte hier schon früher aus dem Buch von Richard Feynman zitiert:
»Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman!«
Abenteuer eines neugierigen Physikers

Piper München Zürich 1987, 10. Aufl. 2000
ISBN 3-492-21347-2
(noch in bewährter, heysefreier Rechtschreibung)

Erheiternd ist auch seine Beschreibung der Versuche, Japanisch zu lernen (S. 313):

5. Teil: Die Welt des Physikers
Würden Sie die Diracsche Gleichung lösen?


Gegen Ende des Jahres, das ich in Brasilien verbrachte, erhielt ich einen Brief von Professor Wheeler, in dem er darauf hinwies, daß in Japan ein internationaler Kongreß für Theoretische Physik stattfinden werde, und anfragte, ob ich teilnehmen wolle. Vor dem Krieg hatte es in Japan einige berühmte Physiker gegeben – Professor Yukawa, ein Nobelpreisträger, Tomonaga und Nishina –, doch dies war das erste Zeichen für eine Wiederbelebung Japans nach dem Krieg, und wir waren alle der Meinung, daß wir hingehen und ihnen behilflich sein sollten.

Wheeler hatte einen Armee-Sprachführer mitgeschickt und schrieb, es wäre schön, wenn wir alle ein bißchen Japanisch lernen würden. Ich fand in Brasilien eine Japanerin, die mir bei der Aussprache half, übte mit Stäbchen, Papierschnitzel aufzuheben, und las eine Menge über Japan. Japan war damals sehr geheimnisvoll für mich, und ich dachte, es müsse interessant sein, in ein so fremdartiges und wunderbares Land zu reisen, und gab mir deshalb große Mühe...

Es stellte sich heraus, daß ich der einzige war, der ein bißchen Japanisch gelernt hatte – nicht einmal Wheeler, der alle aufgefordert hatte, Japanisch zu lernen, hatte etwas gelernt ...

[Feynman mißfiel das Hotel im amerikanischen Stil, in dem er einquartiert war, und er zog in ein echt japanisches Hotel um.]

Ich hatte beschlossen, so Japanisch wie möglich zu leben. Einmal wurde mir, als ich in dem japanischen Hotel aß, in einer Tasse mit einer gelben Flüssigkeit etwas Rundes, Hartes serviert, das ungefähr die Größe eines Eidotters hatte. Bis dahin hatte ich in Japan alles gegessen, aber das erschreckte mich: es hatte überall Windungen, wie ein Gehirn. Als ich das Mädchen fragte, was das sei, antwortete sie: »Kuri«. Das nützte mir nicht viel. Ich meinte, es sei wohl ein Tintenfisch-Ei oder so etwas. Ich aß es mit einiger Beklommenheit, denn ich wollte mich den japanischen Gepflogenheiten soweit wie möglich anpassen. (Im übrigen prägte ich mir das Wort »kuri« ein, als hinge mein Leben davon ab – ich habe es in dreißig Jahren nicht vergessen.)

Am nächsten Tag fragte ich einen Japaner auf der Tagung, was dieses Ding mit den Windungen sei. Ich erzählte ihm, es sei mir sehr schwergefallen, es zu essen. Was zum Teufel war »kuri«?
»Es bedeutet >Kastanie<« antwortete er.

[Im Original „chestnut“, aber vielleicht war es eine Walnuß.]

Einiges von dem Japanisch, daß ich gelernt hatte, tat ungeahnte Wirkung. Als es einmal sehr lange dauerte, bis der Bus abfuhr, sagte jemand: »He, Feynman! Sie können doch Japanisch; sagen Sie denen doch mal, daß sie losfahren sollen!«
Ich sagte:»Hayaku! Hayaku! Ikimasho! Ikimasho!« – Das bedeutet: »Los! Los! Beeilung! Beeilung!«
Ich merkte, daß mit meinem Japanisch etwas nicht stimmte. Ich hatte diese Ausdrücke aus einem Sprachführer für das Militär gelernt, und sie müssen ziemlich unhöflich gewesen sein, denn im Hotel huschten plötzlich alle wie Mäuse herum und sagten: »Jawohl, Sir! Jawohl, Sir!«, und der Bus fuhr gleich darauf ab....

Während ich in Kyoto war, versuchte ich mit aller Macht, Japanisch zu lernen. Ich gab mir viel mehr Mühe und kam soweit, daß ich mit Taxis herumfahren und etwas unternehmen konnte. Jeden Tag nahm ich eine Stunde Unterricht bei einem Japaner.

Eines Tages brachte er mir das Wort für »sehen« bei. »Also«, sagte er, »angenommen, Sie wollen sagen: >Darf ich Ihren Garten sehen?< Wie drücken Sie das aus?«
Ich bildete einen Satz mit dem Wort, das ich gerade gelernt hatte.
»Nein, nein!« sagte er. »Wenn Sie zu jemandem sagen: >Möchten Sie meinen Garten sehen?<, verwenden Sie das erste >sehen<. Aber wenn Sie den Garten von jemand anderem sehen möchten, müssen Sie ein anderes >sehen< verwenden, das höflicher ist.«
Im ersten Fall sagt man im Grunde: »Wollen Sie mal einen Blick auf meinen lausigen Garten werfen?«, aber wenn man sich den Garten eines anderen anschauen will, muß man etwas sagen, das ungefähr so lautet: »Darf ich Ihren herrlichen Garten in Augenschein nehmen?« Es gibt also zwei verschiedene Worte, die man verwenden muß.

Dann stellte er mir eine andere Aufgabe: »Sie gehen zu einem Tempel und möchten sich die Gärten anschauen …«
Ich bildete einen Satz, diesmal mit dem höflichen »sehen«.
»Nein, nein!« sagte er. »Im Tempel sind die Gärten viel gepflegter. Sie müssen also etwas sagen, das gleichbedeutend ist mit: >Darf ich meine Augen auf Ihre köstlichen Gärten heften?<«
Drei oder vier verschiedene Worte für einen Gedanken; denn wenn ich es tue, ist es jämmerlich, aber wenn du es tust, ist es großartig.

Ich lernte Japanisch vor allem wegen technischer Dinge, und so beschloß ich zu prüfen, ob es das gleiche Problem auch bei den Wissenschaftlern gab.

Am nächsten Tag fragte ich im Institut die Leute im Sekretariat: »Wie sagt man auf japanisch: >Ich löse die Diracsche Gleichung?<«
Sie sagten es mir.
»O. k. Jetzt möchte ich sagen: >Würden Sie die Diracsche Gleichung lösen?< – Wie sage ich das?«
»Nun, da müssen Sie ein anderes Wort für >lösen< verwenden«, sagten sie.
»Wieso?« protestierte ich. »Wenn ich sie löse, dann tue ich doch genau dasselbe, wie wenn du sie löst!«
»Schon, ja, aber es ist ein anderes Wort – es ist höflicher.«

Ich gab es auf. Ich fand, das sei keine Sprache für mich, und hörte auf, Japanisch zu lernen.

[Für seine Methode der Lösung der Diracschen Gleichung samt den berühmten Feynman-Diagrammen bekam Feynman bekanntlich den Nobelpreis. – Nebenbei: die Diagramme stellen, anders als viele meinen, keine wirklichen Vorgänge dar, sondern nur die Näherungsschritte an die Lösung der Differentialgleichungen – so wie sich schon vor über 2250 Jahren Archimedes mit seinem Exhaustionsverfahren schrittweise der Kreiszahl Pi annäherte.]

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Sigmar Salzburg
20.10.2016 11.40
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Volker Beck: Arabisch lernen, dann kriegt man auch mit, was da läuft.

Der Terrorverdächtige Dschaber al-Bakr hat offenbar eine Abschiedsbotschaft in seiner Gefängniszelle hinterlassen. Das berichtete die „Bild“-Zeitung, ohne weitere Quellen zu nennen. An der Zellenwand seien demnach arabische Schriftzeichen entdeckt worden, die von al-Bakr stammen sollen. Mit der nun anstehenden Übersetzung erhoffen sich die Ermittler Aufschluss über die möglichen Motive des Syrers. Aktuell gibt es Hinweise auf ein Untergrund-Netzwerk hinter dem 22-Jährigen.
welt.de 20.10.2016

Steht da vielleicht:
..... „kann das nicht lesen und hat trotzdem ständig Angst davor“?


لا يستطيع قراءة هذا ولكنه لا يزال خائفا منه

spiegel.de 18.10.2016

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Sigmar Salzburg
14.09.2016 10.56
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Sprache:

Laute sind kein Zufall

... Sprachwissenschaftler sind bisher davon ausgegangen, dass es reiner Zufall ist, mit welchen Lauten eine Sprache bestimmte Objekte oder Ereignisse beschreibt. Doch jetzt müssen die Lehrbücher der Sprachwissenschaft offenbar umgeschrieben werden. [?] Denn eine neue Analyse von Wörtern in 4000 Sprachen spricht dafür, dass die Zuordnung von Laut und Bedeutung keineswegs zufällig ist. ... So kommt beispielsweise im Wort für „Mutter“ in sehr vielen Sprachen ein „m“ vor. Zudem scheinen bestimmte Klänge durchaus lautmalerische Assoziationen zu wecken.

Ein Beispiel dafür ist der sogenannte Bouba-Kiki Effekt: Menschen ordnen dem Bild eines Elefanten eher den Fantasiebegriff „Bouba“ zu, den Begriff „Kiki“ dagegen einem kleinen Vogel. Kaum jemand würde die Wörter umgekehrt zuordnen. Der Grund: Generell werden die Vokale a und o eher mit großen Dingen in Verbindung gebracht, und e und i mit kleinen. Doch über diese Beispiele hinaus schien es nur wenige Zusammenhänge von Laut und Bedeutung zu geben, die über Sprachfamilien hinweg reichen...

Ob diese Annahme stimmt, haben [Damian] Blasi [Max-Planck-Institut] und seine Kollegen nun in der bisher umfassendsten Studie zu diesem Thema überprüft. Sie werteten dafür die Laute in gut 4000 verschiedenen Sprachen aus allen Kontinenten aus ...

Entgegen der bisherigen Annahmen scheint die Zuordnung von Laut und Bedeutung doch nicht ganz zufällig zu sein – im Gegenteil. Für bestimmte Begriffe und Konzepte werden in den meisten Sprachen einige Laute häufiger benutzt als andere – und diese Laute stimmen selbst bei vollkommen verschiedenen Sprachen auffällig oft überein.

„Gerade in den Begriffen für Körperteile tauchen manche Laute in besonders vielen Sprachen auf, andere in besonders wenigen“, sagt Blasi. So ist die Nase in sehr vielen Sprachen mit einem „N“ oder „Neh“-Laut verknüpft oder mit einem „u“. Ein „a“ wie im Deutschen ist dagegen eher die Ausnahme. In Wörtern für das Knie kommen überproportional häufig die Buchstaben o, u, p, k und q vor. Der Ausdruck für die Zunge enthält dagegen in vielen Sprachen ein „l“. Ebenfalls auffällig: Der Begriff für „Sand“ enthält oft einen „s“-Laut und ein „a“, „Stein“ dagegen einen „t“-Laut. Bei insgesamt 30 der 40 untersuchten Begriffe fanden die Forscher solche sprachübergreifenden Ähnlichkeiten...

wissenschaft.de 13.9.2016

Alle diese Vermutungen können nur im Hochspekulativen enden, weil die vielfältigen Einflüsse, die seit mindestens 200000 Jahren andauern, auch nicht annähernd zu erfassen sind. Einiges aber liegt nahe. Das „m“ für „Mutter“ ist der natürliche Anfängerkonsonant der Kleinkinder. Es ist klar, daß kleine Tiere und kleine Gegenstände hohe Töne produzieren oder resonieren und große Tiere und Gegenstände tiefe. Nachzufühlen ist auch, daß der Begriff „Zunge“ dieser bewußte oder unbewußte Bewegungsimpulse zusendet, so daß das „l“ eine prägende Rolle spielen kann. Monokausale Ursachen wird man aber kaum finden können.

1962 erschien ein ähnlich spekulatives Werk: Richard Fester „Sprache der Eiszeit“, hochgelobt im Vorwort von Herbert Kühn. Doch auch daraus hat sich keine allgemein anerkannte Lehre der Urwörter herausgebildet.

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Sigmar Salzburg
08.06.2016 06.45
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Von Stéphanie-F. Lacombe

Lieber Ludwik L. Zamenhof,

dir ist eine Idee zu verdanken, die nicht in Vergessenheit geraten darf. Eine Idee, die viele Missverständnisse aus dem Weg räumen, den interkulturellen Austausch vereinfachen, den Grad der Verständigung erhöhen und letztendlich sogar für mehr Gleichheit sorgen würde... 1887 erfandest du die Hilfssprache Esperanto. Esperanto ließt sich wie ein Mix aus all den Sprachen die du beherrschtest. Viele Wörter basieren auf romanischen Wurzeln, doch auch die germanische_ und slavische_ Einflüsse sind stark. Für europäische Sprecher ist Esperanto nicht schwer zu lernen ...

Stéphanie-F. Lacombe studiert Geographie und VWL in Berlin ... Im Sprachenmix fühlt sie sich zu Hause, daher ist sie seit April 2015 Koordinatorin der Übersetzungen bei treffpunkteuropa.de.
treffpunkteuropa.de 29.5.2016

Dazu fällt mir ein: Meine Mutter konnte noch bis ins hohe Alter Gedichte in Esperanto aufsagen. Jedoch galt in meiner Familie die von meinem Stiefgroßvater Edgar von Wahl (1867-1948) konstruierte Plansprache Occidental (heute Interlingue) als die fortschrittlichere. Sie soll immer noch Anhänger haben.

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Sigmar Salzburg
27.04.2016 08.22
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Plattdeutsch

Wenn Peter Schmachthagen nicht gerade für die Rechtschreib„reform“ schwärmt, kann durchaus Interessantes dabei herauskommen, z.B. in seiner Beschreibung des Plattdeutschen – hier ein Ausschnitt aus einem längeren Text:

An dieser Stelle müssen wir innehalten und mit Nachdruck etwas richtigstellen: Das Plattdeutsche ist kein Dialekt, sondern eine eigenständige Sprache, die ihrerseits wiederum zahlreiche niederdeutsche Dialekte umfasst, sich aber grundlegend vom Hochdeutschen und den hochdeutschen Dialekten wie Sächsisch, Bairisch oder Alemannisch unterscheidet. „Plattdeutsch“ oder „Plattdüütsch“, wie Plattdeutsch auf Plattdeutsch heißt, ist der Eigenname für das nordwestliche Niederdeutsch. Da Plattdeutsch die Muttersprache in der flachen norddeutschen Tiefebene war, in der der Hügel eines Hünengrabs schon als Hochgebirge gilt, wird häufig angenommen, der Namen „Plattdeutsch“ habe etwas mit dem platten Land zu tun und vielleicht mit seinen leicht dösigen Bewohnern, die zwischen Swienschiet und Dill den lieben Gott einen guten Mann sein lassen.

Das ist falsch! Der Name „Plattdeutsch“ kommt aus den Niederlanden. 1524 erschien in Delft ein Neues Testament, verfasst in goede platten duytsche, also in guter klarer Volkssprache – nicht in den Gelehrtensprachen Griechisch und Latein. Die gute klare Volkssprache war das Plattdeutsche. Das niederländische Adjektiv plat bedeutet „klar, deutlich, jedermann verständlich“.

Plattdeutsch war nicht nur Muttersprache, sondern blieb bis in die Neuzeit offizielle Amtssprache Hamburgs (neben Latein) und die Sprache des Senats. Noch 1844 wurde der Bürgereid in niederdeutscher Sprache abgelegt...

abendblatt.de 23.4.2016

Der Niedergang und die Ausgrenzung des Plattdeutschen ging auch vom Volk aus. In der Rellinger Schulklasse meiner Mutter Anfang der 20er weigerte sich die Tochter des Zigarrenbudenbetreibers, ein plattdeutsches Gedicht zu lernen: „Meine Mutti hat mir das verboten, das ist nicht fein!“

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Sigmar Salzburg
21.04.2016 17.55
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Geheimsprache?

Jiddisch: Doch nicht in Deutschland entstanden?...

Überraschende Wurzeln: Bisher galt Deutschland gemeinhin als Ursprung des Jiddischen. Doch neue Analysen des Erbguts aschkenasischer Juden deutet nun auf ganz andere Wurzeln dieser Sprache hin: Sie könnte vor rund 1.000 Jahren im Nordosten der Türkei entstanden sein – in einem von vielen Juden bewohnten Handelszentrum an der Seidenstraße. Erst ihre Nachfahren brachten diese Sprache dann nach Mitteleuropa, wie Forscher berichten.


[...] Eran Elhaik von der University of Sheffield und seine Kollegen haben nun Indizien für einen ganz anderen Ursprung dieser Sprache entdeckt. Sie stützen die Annahme, dass das Jiddische nicht aus Deutschland, sondern aus dem Mittleren Osten stammt – wofür auch die eher dem Slawischen und Iranischen verwandte Grammatik sprechen könnte.[...]

Für ihre Studie analysierten die Forscher daher das Erbgut von 367 aschkenasischen Juden, die an einem Stammbaumprojekt teilgenommen hatten. [...]

Das überraschende Ergebnis: Die gemeinsame Abstammung der jiddisch sprechenden Aschkenasim ließ sich größtenteils auf ein Gebiet im Nordosten der heutigen Türkei zurückverfolgen. Die Gendaten weisen auf große Ähnlichkeit dieser Juden mit Iranern, Türken und Bewohnern des südlichen Kaukasus hin. „Interessanterweise verortet unser System nahezu alle Vorfahren dieser Aschkenasim in der Nähe des früher von den Skythen bewohnten Gebiets“, berichten die Forscher.

Wie sie erklären, stimmt dies gut der Theorie überein, dass die aschkenasischen Juden Nachfahren der Chasaren sind, einem Volk, das ab 700 nach Christus im nördlichen Kaukasus und am kaspischen Meer lebte. In babylonischen Quellen werden sie als „Askuza“ bezeichnet. Später wurde dieser Begriff zu „Skythen“ verändert und bezeichnete die Nomaden, die später im einstigen Gebiet der Chasaren lebten. [...]

Diese Ursprungsregion der jiddischen Aschkenasim lag damals an einem wichtigen Kreuzungspunkt der Seidenstraße mit anderen Handelswegen, wie die Forscher berichten. In diesem kommerziellen Zentrum lebten viele byzantinische Händler, aber auch Angehörige der jüdischen Händlergilde der Radhaniten, die zeitweise den Handel auf dem europäischen Teil der Seidenstraße dominierten.

Nach Ansicht der Wissenschaftler liegt es nahe, dass diese ihr Monopol in diesem Handel vor Konkurrenz schützen wollten. „Um dies zu erreichen, erfanden sie das Jiddische – eine geheime Sprache, die außer den Juden nur wenige verstanden“, erklärt Elhaik. [...]

Als dann die Nachfahren dieser jüdischen Händler nach Mitteleuropa zogen, nahmen sie auch deutsche Begriffe auf und gaben dem Jiddischen seine heute bekannte Form. (Genome Biology and Evolution, 1016; doi: 10.1093/gbe/evw046)(University of Sheffield, 21.04.2016 – NPO)

scinexx.de 21.4.2016

Die künstliche Erfindung einer „Geheimsprache“ erscheint etwas phantastisch, alles übrige ist einleuchtend.

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