Aus Klonovskys Acta diurna
7. Juni 2017
[2. Absatz]
Ein Bekannter schickt mir einen Link zur ZDF-Sendung Was nun Frau Merkel? vom 13. November 2015 (hier). Darin fällt ein Satz, der für meine Begriffe außerhalb der linksextremen Szene nicht hinreichend Beachtung gefunden hat. Die Kanzlerin sagt: Ich kämpfe für meinen Plan, (...) aus Illegalität Legalität zu machen (ab Min. 29,50). Eine in mehrerlei Hinsicht bemerkenswerte Aussage. [...]
Wie sehr sich die Kanzlerin um die Deutschen und deren Probleme schert, kann man am Ende der Sendung studieren, wo sie mit Zuschauerfragen konfrontiert wird. Mit keinen Satz geht sie auf die Nöte der einheimischen Geringverdiener und Kleinrentner ein, die den Stoß der von ihr losgetretenen Masseneinwanderung auffangen müssen. Umstandslos ist sie mit ihren Antworten wieder bei den Problemen der Welt und der gebotenen Alimentierung derer, die noch nicht so lange hier sind. – Immer wieder die Frage: Wer wählt so was?
PS: Leserin *** hat sich den Tort angetan, Merkels Äußerungen, auf die ich hier anspielte, exakt zu stenotypieren:
Moderatorin verliest die Frage einer Bürgerin:
Frau Merkel, Sie sagen, Deutschland schafft das finanziell. Aber warum wird dann nicht Geld für marode Schulen und Kindergärten verwendet, wieso müssen die Gemeinden jeden Cent zweimal umdrehen, und warum bekomme ich, wenn ich in ein paar Jahren nach 45 Arbeitsjahren im Gesundheitswesen in Rente gehe, kaum 700 Euro? Mir wird schlecht, wenn ich daran denke.
Frau Dr. Merkels Antwort:
Ich sag ihr erst mal, dass äh, sie natürlich Sorgen hat wie viele Menschen in Deutschland, und diese Sorgen werden wir natürlich nicht vergessen, wir haben heute zum Beispiel 'ne Pflegereform verabschiedet im Deutschen Bundestag, die den … die gesamte Pflegeleistung verbessert, den Pflege-Begriff auch auf Demenzkranke ausweitet … das sind alles Schritte, die wir machen müssen, weil ich weiß, dass es wirklich nicht jedem in unserem Land gut geht. Unbeschadet dessen isses aber auch so, dass es auch unser Prinzip ist, Menschen in Not zu helfen und … jetzt geht’s ja um die Angst. Die Angst, dass wir's vielleicht finanziell nicht stemmen; ich glaube, wir sind im Augenblick gut aufgestellt, wir konnten jetzt sogar wieder einen Haushalt verabschieden, ähm der keine neuen Schulden aufnimmt, jedenfalls im Bereinigungs … des Haushaltsausschusses, s'war gestern so … und jetzt geht es um die richtige Integration … und da, glaub' ich, haben wir in der Vergangenheit Fehler gemacht, die vielleicht auch manche Sorgen der Menschen jetzt hervorbringen; wir haben bei den Gastarbeitern nicht sofort Sprachkurse gemacht, nicht sofort Integrationskurse, und ich sag ihr ähm auch ganz klar: Wer zu uns kommt, muss sich auch an unsere Regeln halten … manche denken auch, wird das dann mit der Gleichberechtigung von Mann und Frau weiter klappen, da muss man von Anfang an auch klare Zeichen setzen.
Moderatorin: Sagen Sie ihr auch: Es wird nicht ohne Opfer gehen? Viele meinen doch, wenn man … wir sozusagen so viel Geld haben, wenn wir's zusätzlich stemmen können … aber wird es ohne Opfer gehen? Müssen Sie da nicht ein klares Wort an die Bürger richten?
Frau Dr. Merkels Antwort:
Nein, dieses Denken in Opfern finde ich auch falsch. Es wird eine Anstrengung sein, es wird an einigen Stellen auch eine große Bereicherung für uns sein, es wird vielleicht auch ähm uns neue Erfahrungen bringen. Wir müssen's richtig anstellen, es gibt uns große Aufgaben auf, da will ich überhaupt nicht drumrumreden, aber wenn wir das auch gut machen, dann wird die Demokratie und dann wird das, was uns auszeichnet, und warum Menschen gerne in Deutschland leben, vielleicht auch über unsere europäischen Grenzen hinaus Akzeptanz bekommen – das ist auch ein Prinzip … und dann haben wir vielleicht weniger Kriege, und dann haben wir vielleicht weniger Leid auf der Welt.
Nach dem Drama des Dritten Reichs und mit jenem ursächlich verbunden, folgt das Satyrspiel, nach der Explosion die Implosion; eine stammelnde, sabbelnde, in einem Deutsch, für das es in einer vernünftigen Schule Stockschläge gesetzt hätte, technokratisches Bla-Bla-Bla absondernde Führerin – Fremden-Führerin – gibt eine der ehemals bedeutendsten Kulturnationen der Invadierung und Ausplünderung preis und darf sich dabei einer nicht unbedingt allgemeinen, aber zum Wahlsieg hinreichenden Zustimmung eines neurotisierten, schicksalsergebenen, auf ein schlechtes Gewissen in Permanenz dressierten Bevölkerungsvolkes sowie eines verlässlich siegheilbrüllenden Escortdienstes der Medien gewiss sein. Was für ein gestörtes, was für ein dummes, was für ein närrisches, was für ein lustiges Land.
Michael Klonovsky 7. Juni 2017
(Fettdruck redaktionell)
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