Wer sind hier die Demagogen?
„Wir Juristen können alles,“ sagte mir vor Jahren ein befreundeter hoher Ministerialbeamter.
In der Tat: Die Richter am Bundesverfassungsgericht konnten 1998 den Kultusministern den umfangreich rabulistisch abgesicherten Freibrief zur Schüler-Geiselnahme ausstellen, um eine mehrheitlich im Volk abgelehnte Rechtschreib„reform“ durchzusetzen.
Der ehemalige Bundesrichter Thomas Fischer kann es auch. Er betrieb lange bei Zeit online eine Kolumne „Fischer im Recht“, in der er rechthaberisch und populistisch seine Rechtsauffassung unter das Volk brachte. Jetzt hat er bei Spiegel online einen neuen Abnehmer seiner Texte gefunden, weil es gegen die AfD geht: Die Staatsanwaltschaft Mühlhausen hat das Strafverfahren gegen Herrn Dr. Alexander Gauland aus Potsdam wegen Volksverhetzung am 14.5.2018 eingestellt, weil Anlass zur Erhebung einer öffentlichen Anklage nicht bestehe (§ 170 Abs. 2 StPO). Das ist für den Beschuldigten ein schönes Ergebnis, für die Anzeigeerstatter zu denen ich selbst gehöre nicht...
spiegel.de 3.6.2018 Dennoch kann Fischer nun angeblich nachweisen, daß Gauland mit seinem Ausspruch gegen die türkischstämmige damalige Integrationsministerin Aydan Özoguz, „... wir werden sie dann auch, Gott sei Dank, in Anatolien entsorgen können", eigentlich eine bis zu fünfjährige Gefängnisstrafe wegen Volksverhetzung hätte bekommen müssen. Das wäre ein Glanzpunkt jeder Meinungsdiktatur.
In Wirklichkeit handelt es sich aber um eine irreale Redefigur, ähnlich wie „Scher dich zum Teufel“, die nach der Gesetzeslage noch weniger in die Tat umgesetzt werden könnte.
Tatsächlich hätte es Grund genug gegeben, die auch türkische Staatsbürgerin Özoguz zum Teufel zu jagen, denn sie diente entgegen ihrem Amtseid nicht dem deutschen Volk, sondern seiner Unterwanderung mit ihren Artverwandten und im Interesse ihrer Moslembrüder.
Jetzt wird Alexander Gauland wieder als Nazi-Verharmloser dargestellt. Weil es um die AfD-Jugend ging, sei hier die Wiedergabe der Analisten des Spiegel-Jugendmagazins „bento“ zitiert (Hervorhebungen original): AfD-Chef verharmlost erneut die Nazi-Zeit
Alexander Gauland ist Vollprofi. Seit Jahren nutzt er die Medien, um Aufmerksamkeit für die rechten Positionen der AfD zu gewinnen. Jetzt hat er es wieder geschafft, wohl auch mit diesem Artikel: Beim Bundeskongress der AfD-Jugendorganisation Junge Alternative (JA) in Thüringen sagte er:
Hitler und die Nationalsozialisten sind nur ein Vogelschiss in 1000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte.
Davor hatte sich der AfD-Chef in seiner Rede zur Verantwortung für den Nationalsozialismus bekannt: Ja, wir bekennen uns zur Verantwortung für die zwölf Jahre.
Kurz darauf kam jedoch das aber – in Form des oben genannten Zitates.
Die Äußerungen Gaulands sind ein Eklat. Wer eine Diktatur, die einen Weltkrieg mit 60 bis 70 Millionen Toten (bpb) und industriellen Massenmord zu verantworten hat, als Vogelschiss bezeichnet, will nicht diskutieren, sondern provozieren und spalten.
bento.de 2.6.2018
Man bemerke die übliche Demagogie in Lügen-Presse und -Funk: Der mißverständliche Satz mit dem Vogelschiß wird hervorgehoben zuerst genannt und dann, wenn überhaupt, die vorausgegangene Einleitung erwähnt, die deutlich macht, daß es sich um eine Zeitdauerangabe handelt, d.h. um ein Prozent der bekannten, sonst weithin „ruhmreichen“ deutschen Geschichte.
Daß Gauland, vielleicht unbedacht, ein nichtiges, abstoßendes Wort wählte, hängt sicher mit seiner Verachtung sowohl des Naziregimes als auch der Deutschlandabschaffer zusammen, die die „zwölf Jahre“ seit Jahrzehnten als Hebel benutzen, um das Land, wie wir es kennen, aus Rache für Hitler und im Interesse der eigenen Ideologie endgültig zu beseitigen – und die dazu die natürliche Immunabwehr im Volk gegen seine eigene Auflösung zu unterminieren suchen.
Der geheime Massenmord an den Juden vernichtete in den letzten sechs Jahren des Naziregimes etwa ein Prozent der europäischen Bevölkerung. Das erscheint uns heute unvergleichlich. Aber zum 2000sten Jahr nach der Schlacht im Teutoburger Wald schrieb der Chefredakteur des „Magazins G/Geschichte“, Christian Pantle, in „Focus“ zur Vorgeschichte unter der Überschrift: Cäsars Völkermord
Cäsar zog mit 50 000 Legionären quer durch das heutige Frankreich und griff etappenweise einen Stamm nach dem anderen an... Manche Stämme ließ er nahezu komplett ausrotten oder in die Sklaverei verkaufen. 55 vor Christus gerieten die germanischen Usipeter und Tenkterer in sein Blickfeld...„Als sie am Zusammenfluss der Maas und des Rheins ankamen, sahen sie keine Fluchtmöglichkeit mehr. Da sehr viele von ihnen bereits getötet worden waren, warfen sich die Übrigen in den Fluss. Von Furcht, Erschöpfung und der reißenden Strömung überwältigt, starben auch sie. Unsere Soldaten blieben alle am Leben, und nur sehr wenige waren verwundet.“ Mit einigen lapidaren Sätzen schildert Cäsar hier ein Verbrechen von ungeheuerer Dimension. Er selbst spricht von 430000 Feinden – Frauen und Kinder sind hier eingeschlossen –, und die Römer töteten praktisch alle. Auch wenn diese Zahlenangabe sicherlich übertrieben ist, beschreibt sie einen Massenmord von einem Ausmaß, wie es ihn in der Menschheitsgeschichte nur selten gab. Die meisten Opfer waren wehrlos, und dass die Legionen fast keine Verluste hatten, belegt dies nur eindrucksvoll.
focus.de 16.3.2009 Selbst wenn man nur die Hälfte der Opferzahl für wahr hält, wäre das immer noch ein Prozent der damals lebenden europäischen Bevölkerung nur bei dieser Mordaktion. In den Schulgeschichtsbüchern wird das, wenn überhaupt, allenfalls mit einem Satz abgehandelt. Damit soll nicht gesagt sein, daß wir es mit der Shoah, dem modisch Holocaust genannten Verbrechen, genauso machen sollten.
PS. In der Gauland-Rede ( hier) nimmt sich im Zusammenhang der künstliche Affenaufstand um den „Vogelschiß“ noch lächerlicher aus, als er es sowieso schon ist.
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