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Unwichtige Geschichtsfälschungen
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Sigmar Salzburg
13.03.2015 06.45
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Hoffmann und Campe fälscht Loriot

Querköpfe / Beitrag vom 11.03.2015

Neuerscheinungen
Liiies doch mal was! Kabarett und Chanson zwischen Buchdeckeln


Von Stephan Göritz

„Liiies doch mal was!“ – diesen Rat, den einst eine von Loriots Knollennasenfiguren gab, sollten auch Kabarett- und Chansonfreunde beherzigen, erschienen doch wieder viele Bücher rund um die sogenannte Brettlkunst.

So findet man Loriots humoristische Leserbriefe über die bundesdeutsche Wirklichkeit zwischen Waschmittelwerbung und Lügendetektor, die er vor über einem halben Jahrhundert für eine Illustrierte schrieb, unter dem Titel 'Der ganz offene Brief' jetzt endlich auch zwischen Buchdeckeln.
deutschlandfunk.de 11.3.2015

Bernhard Strowitzki, sprachforschung.org, hat die Sendung gehört:
In der DLF-Sendung „Querköpfe“ wurde gestern abend eine Sammlung von Loriot-Texten vorgestellt. (Vicco von Bülow: Loriot – Der ganz offene Brief – 115 ungewöhnliche Mitteilungen; Hoffmann und Campe). Autor Stephan Göritz vermerkte dazu ungefähr: "Was würde Loriot dazu sagen, daß der Verlag seine Texte in die ihm so verhaßte Reformierte Schreibweise umgeschrieben hat?"

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Sigmar Salzburg
02.03.2015 11.43
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FAZkes & Co. fälschen wieder

Die FAZ bringt einen Vorabdruck aus dem Briefwechsel zwischen Marcel Reich-Ranicki und Peter Rühmkorf.
spiegel.de 2.3.2015

Theodor Ickler
Heute druckt die FAZ eine Seite Briefwechsel Rühmkorf/Reich-Ranicki ab, alles auf Reformschreibung umgestellt. „Frankfurt schreibt...“
sprachforschung.org 2.3.2015

Marcel Reich-Ranicki und Peter Rühmkorf zur Rechtschreibreform.

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Sigmar Salzburg
30.01.2015 10.44
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Bundesbehörde fälscht die Fälscher

Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen
des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen
Deutschen Demokratischen Republik


Die Methoden der Stasi
Vertiefung


Einführung zu den Methoden der Stasi
Die Methoden des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) zur Überführung von „Straftätern“, d.h. in der Regel von politisch Andersdenkenden und Handelnden, reichten von polizeilichen Methoden (Spurensicherung, Handschriftanalyse, Beweissicherung) über geheimpolizeiliche Methoden (Beobachtung, Überwachung, Befragung des Umfelds) bis zur Anwendung von Staatsgewalt (Ermittlung, Verhaftung, Verhör ). Alle diese Methoden konnte die Stasi ausdehnen, die Grenzen des rechtlichen Rahmens überschreiten oder zur Konstruktion von Fällen, Schuld und Geständnis nutzen. Auch Entführung, Erpressung, Drohung und Fälschung gehörten zum Arsenal der Stasi-Methoden...

1. Richtlinien der Stasi
Richtlinie der Stasi über „Zersetzung“, 1976 (Blatt 1/2)

2.6. Die Anwendung von Maßnahmen der Zersetzung

2.6.1. Zielstellung und Anwendungsbereiche von Maßnahmen der Zersetzung


Maßnahmen der Zersetzung sind auf das Hervorrufen sowie die Ausnutzung und Verstärkung solcher Widersprüche bzw. Differenzen zwischen feindlich-negativen Kräften zu richten, durch die sie zersplittert, gelähmt, desorganisiert und isoliert und ihre feindlich-negativen Handlungen einschließlich deren Auswirkungen vorbeugend verhindert, wesentlich eingeschränkt oder gänzlich unterbunden werden.

In Abhängigkeit von der konkreten Lage unter feindlich-negativen Kräften ist auf die Einstellung bestimmter Personen, bei denen entsprechende Anknüpfungspunkte vorhanden sind, dahingehend einzuwirken, dass sie ihre feindlich-negativen Positionen aufgeben und eine weitere positive Beeinflussung möglich ist.

[...] Bewährte anzuwendende Formen der Zersetzung sind:
• systematische Diskreditierung des öffentlichen Rufes, des Ansehens und des Prestiges auf der Grundlage miteinander verbundener wahrer, überprüfbarer und diskreditierender sowie unwahrer, glaubhafter, nicht widerlegbarer und damit ebenfalls diskreditierender Angaben;
• systematische Organisierung beruflicher und gesellschaftlicher Misserfolge zur Untergrabung des Selbstvertrauens einzelner Personen;
• zielstrebige Untergrabung von Überzeugungen im Zusammenhang mit bestimmten Idealen, Vorbildern usw. und die Erzeugung von Zweifeln an der persönlichen Perspektive;
• Erzeugen von Misstrauen und gegenseitigen Verdächtigungen innerhalb von Gruppen, Gruppierungen und Organisationen;

bstu.bund.de/schulausstellung

Die hier hervorgehobenen „ss“ zeigen, daß auch die Unterlagenbehörde fälscht – um den Schülern vorzugaukeln, daß es selbst in der DDR von 1976 nie eine andere Rechtschreibung als die „reformierte“ von 1996 gegeben habe.

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Sigmar Salzburg
28.10.2014 12.29
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Zeitenwende beim „Bayernkurier“

Die einstige CSU-Kampfpostille soll aus Kostengründen künftig online erscheinen. Grund genug, sich an die übelsten Tiraden gegen „APO-Gammler“ und die „Brutstätten des Verfalls“ zu erinnern... Der politische Gegner wurde in einer Tonlage attackiert, wie sie heute kaum noch vorstellbar ist.
spiegel.de 28.10.2014

Die Textschnipsel sind so gewählt, daß die neuen „ss“ der 96er-Reform-Hunnen möglichst außen vor bleiben. Wenn's nicht anders geht, wird einfach gefälscht. Nur das neue „so viel“ ist noch nicht präsent:

Die Studentenbewegung wurde zum Lieblingsgegner der CSU-Propagandisten. Über einen Protest auf der Frankfurter Buchmesse (hier im Oktober 1967) hieß es: „Es war, als ob die Hunnen in eine Kulturlandschaft eingebrochen wären. Selten war soviel Ignoranz auf einem Haufen…Einmal mehr hat sich gezeigt, dass diese ganze angebliche Protestwelle nichts weiter ist als ein Polizeiproblem.“ [Bildtext]

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Sigmar Salzburg
02.07.2014 08.34
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Unkritische Skeptiker

Auf einer Skeptiker-Konferenz berichtete ein Teilnehmer eines Forschungsprojekts über die nicht ganz gelungene Ausrottung des Aberglaubens in der DDR:

Zu den Erscheinungen, die “im sozialistischen System nichts mehr zu suchen hatten”, zählte aber nicht nur die Religion – vielmehr subsumierte die Staatsführung darunter sämtliche esoterische, paranormale, okkulte und alternativ-religiöse Themen, sagte Anton.

Als Beispiel führte der SkepKon-Referent ein Astronomie-Schulbuch für die zehnte Klasse an, das “Astrologie” wie folgt abhandelte:

“Die Astrologie [...] wird auch heute noch in der historisch überholten Ausbeutergesellschaft, zum Beispiel von der herrschenden Klassse in der BRD, zur betrügerischen Beeinflussung leichtgläubiger und abergläubischer Menschen genutzt.

In der DDR und anderen sozialistischen Ländern wird dem Aberglauben durch die Verbreitung wissenschaftlichr Kenntnisse über Natur und Gesellschaft und die Erfahrung, dass es möglich ist, das Leben bewusst zu gestalten, der Boden entzogen.” ...

Die vorläufigen Befunde des Forschungsprojekts “Zum Umgang mit dem Paranormalen in der DDR” deuteten durchaus auf eine Art “okkulten Untergrund” in dem damaligen sozialistischen Bruderstaat hin, erklärte Anton.
blog.gwup.net 27.6.2014

Seltsamerweise kommen die Skeptiker nicht auf den Gedanken, daß etwas mit dem Zitat aus dem Schulbuch nicht stimmen kann.
Zur Astrologie siehe auch dies.

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Sigmar Salzburg
02.02.2014 08.29
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Himmlers Briefe 2

Er organisierte den Massenmord der Nazis: 700 Privatbriefe des Reichsführers SS wurden als Paket überliefert. Nun erscheinen sie als Buch. Und offenbaren so gut wie nichts Politisches, sondern solche Erkenntnisse, dass Himmlers Kinder „Pappi“ sagten und er „Ich fahr nach Auschwitz. Küsse. Dein Heini“ schrieb.
Westdeutsche Allgemeine 26.1.2014

Die „Welt“ hat gerade ihre Serie über die Privatbriefe Heinrich Himmlers mit der achten Folge beendet, die allerdings nur den Film zum Buch behandelt. Wie zu erwarten, hat man die Umfälschung der Briefzitate in die 1996er ss-Schreibung fortgeführt. Ein Blick in beigegebene Faksimiles zeigt, daß die Himmlers meist in Sütterlin schrieben. Offensichtlich hatten sie es weniger eilig, sich dem Normalschrifterlaß des „Führers“ von 1941 anzupassen als Angela Merkel, sich dem Reform-Erlaß der Kultusminister zu unterwerfen.

Mitunter wurde Lateinschrift verwendet, aber auch dort mit traditionellem ß, obwohl ß-loses Schreiben damals nicht ungewöhnlich war. Eine Bildunterschrift wird falsch gefälscht als:

»„Püppi wird immer niedlicher und auch fleissiger“ Marga Himmler im „Babyjournal“ über Tochter Gudrun 1932«,
obwohl darüber das richtige „fleißiger “ erkennbar ist.

Die Bildunterschrift
„Gruß und Kuss unter der deutlich lesbaren Handschrift „Gruß und Kuß“ auf einer Postkarte zeigt die Dreistigkeit der zeitgemäßen Anpassungen.

Andere orthographische Verfälschungen in dieser Serie sind ohne bildliches Vergleichsmaterial weniger nachweisbar, insbesondere bei der Groß- und Kleinschreibung, weil auch damals eine gewisse Freiheit oder Unsicherheit herrschte:


[Margarete Siegroth ].... „Weißt Du Liebchen, manchmal graut mir doch vor Allem“, schrieb sie am 13. März 1928 ihrem Verlobten Heinrich Himmler... „Liebchen, dann habe ich nur Dich. Gestern Abend dachte ich so daran, und mir wurde ganz Angst.“

[ Sekretärin Hedwig Potthast ] „Dass er sich ohne Weiteres scheiden lässt, kommt zunächst nicht in Frage.“ ... „Die Frau aber kann nichts dafür, dass sie ihm nicht mehr Kinder schenken konnte, ist im übrigen mit 48 Jahren über das Alter hinaus, in dem es auf normale Weise möglich wäre. "

http://www.welt.de/himmler/

Man fragt sich, wozu die unwissenschaftliche Anpassung der originalen Brieftexte gut sein soll. Soll das Buch vor allem für Schulkinder verwendet werden? Damit sie lernen, daß auch hinter Pappis harmlosen Zeilen ein Massenmörder stecken könnte? Oder sollen die Bürger nur nicht an die Machtergreifung der 96er-Schreibreformer erinnert werden?

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Sigmar Salzburg
26.01.2014 17.17
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Himmlers Briefe verfälscht

Briefe von Heinrich Himmler sind aufgefunden worden, angeblich 1945 aus seinem Haus gestohlen und jetzt in Israel aufgetaucht. Die „Welt“ will sie anscheinend in einer längeren Serie verwursten. Uns interessiert hier nur, wie sehr man den Texten vertrauen kann. Schon die ersten Proben, die aber noch aus der Zeit vor der Naziherrschaft stammen, zeigen, daß Himmler hellseherisch bereits 1927 die ss/ß-Schreibung nach Heyse verwendet haben soll, die erst ab 1996 in Deutschland durchgesetzt wurde, nachdem sie 1944 vom damaligen Nazi-Erziehungsminister Rust bis nach dem „Endsieg“ zurückgestellt werden mußte. Auch die Streichung Buchstabens „h“ in „rauh“ ist unglaubwürdig. Das Durcheinander in der Schreibung der Anrede „du“ ähnelt der heutigen Rechtschreibung, wäre aber nicht gänzlich unmöglich:

„Aber ich bin das nicht geblieben und weiß nun, weil ich mir das Grausige der Zukunft etwas denken kann, dass ich dem Liebsten, was ich hier auf Erden habe, früher oder später Sorge und Leid bereiten werde.“ (30. Dezember 1927)

Wie Heinrich hatte Marga durchaus spezielle Vorstellungen von einer Beziehung. Schon im Januar 1928 bezeichnete sie ihren Geliebten als „bösen Mann mit dem harten und rauen Herzen“ – eine Bemerkung, die postwendend Himmlers Protest hervorrief: „Glaub mir's, Dein Landsknecht hat kein raues und hartes Herz. Das weißt du übrigens selbst am besten, ,kleine' Frau.“ (3. Januar 1928).
http://www.welt.de/himmler/

Diese Orthographie-Verfälschung ist ja nun alles andere als eine vertrauenbildende Maßnahme. Kurz nach Übernahme der Reform hatte die „Welt“ noch Wert darauf gelegt, Texte aus dieser Zeit in der originalen Rechtschreibung vorzulegen. Will man nur die Schüler vor „Verunsicherung“ schützen?

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Sigmar Salzburg
19.01.2014 16.36
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Scharlatanerien

Spiegel EinesTages
TV-Magier Uri Geller
Seine Kräfte? Angeblich von Aliens. 1974 verbog Uri Geller im deutschen Fernsehen Besteck – und die Republik spielte verrückt. TV-Zuschauer, Wissenschaftler, ja sogar Politiker glaubten plötzlich an Zauberei.

25 Jahre später spielte die Republik wieder verrückt. Diesmal verbogen die Politiker die deutsche Rechtschreibung. Da glaubten die Bürger allerdings weniger an Zauberei, als vielmehr an eine Schmierenkomödie.

Am 17. Januar 1974 ging ein Knick durch Deutschland. An jenem Donnerstagabend trat in der ZDF-Show „Drei mal Neun“ ein 27-jähriger Israeli mit dichten dunklen Locken auf. Der Mann behauptete, Gabeln allein mit der Kraft seiner Gedanken verbiegen oder zerbrechen zu können und stehengebliebene Uhren wieder zum Laufen zu bringen... „Uri Geller verbiegt ganz Deutschland“ titelte die „Bild“ daraufhin ...

Sogar der SPIEGEL reagierte. Er hob Geller kurz nach der Sendung auf seinen Titel und fragte: „Gibt es den Faktor Psi? Uri Gellers rätselhafte Kraft“...

Hier zitiert die Spiegel-Berichterstatterin ausnahmsweise korrekt:

"... In München, 'plötzlich hat's puff gemacht', versagte ein Fernsehgerät, bei Adelheid Senning in Augsburg zerknackte ein Nußknacker.“

Scharlatanerie, fanden die Kritiker. Der SPIEGEL beauftragte Wissenschaftler mit der Untersuchung einer von Geller zerbrochenen Gabel, die herausfanden, dass Chemikalien im Spiel waren. „Der Fall Uri Geller“, schrieb die „Zeit“ im Februar 1974, habe „die Dimension einer gigantischen Volksverdummung angenommen“...

Bei der nächsten gigantischen Volksverdummung machten allerdings ab 1999 auch „Zeit“ und „Spiegel“ bereitwillig mit – bei der „alles erleichternden“ Rechtschreibreform.

Sogar im Deutschen Bundestag wurden Uri Geller und das verbogene Besteck zum Thema. Der Hamburger SPD-Abgeordnete Rolf Meinecke wandte sich am 14. Februar 1974 an das Forschungsministerium und fragte:

„Teilt die Bundesregierung meine Meinung und Befürchtung, dass parapsychische Epidemien, wie sie z.B. durch einen 'gewissen Menschen' in den Massenmedien ausgelöst wurden, wissenschaftlich untersucht und gesellschaftspolitisch erforscht werden müssten, insbesondere im Hinblick auf Massenbeeinflussungen durch Phänomene oder auch durch Tricks?“

Wie man leicht nachprüfen kann, sprachen weder der Abgeordnete noch der Staatssekretär mit dem 1996 beschlossenen Doppel-s:

Die Antwort des zuständigen Staatssekretärs Volker Hauff fiel eher humorig aus: Er nehme die Frage „gern zum Anlass, um zu erklären, dass die von Ihnen angesprochenen Ereignisse sehr genau untersucht werden müssen“....

Einer Überprüfung unter streng wissenschaftlichen Bedingungen hat sich Geller stets verweigert. Während eines Auftritts im amerikanischen Fernsehen bei der „Tonight“-Show mit Johnny Carson, wo strikt darauf geachtet wurde, dass Geller vorher keinen Zugang zum Besteck hatte, versagten seine psychokinetischen Fähigkeiten... Als sich auf dem Tisch auch nach längerer Zeit nichts verbiegt, ist Gellers Erklärung dafür, dass er sich gerade nicht stark genug fühle ...

einestages.spiegel.de 19.1.2014

Da ging es Geller wie seinem frühen Landsmann Jesus, dessen Kräfte auch versagten, als er seine Heimat Galiläa aufsuchte und bei seinen Nachbarn keine gläubige Trübung der Urteilsfähigkeit eintreten wollte:

Mk 6,4 ... Ein Prophet gilt nirgend weniger, denn in seinem Vaterlande und daheim bei den Seinen. 5 Und er konnte da nicht eine einige That thun; (peinlich, deshalb ergänzte wohl jemand:) ohne wenigen Siechen legte er die Hände auf, und heilete sie.

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Sigmar Salzburg
02.01.2014 11.10
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Wortgeschichtsfälschung

Nach der Bezeichnung „Neger“ haben nun die Sprachgutmenschen das veraltende Wort „Mohr“ als Daumenschraube für die Sprach-Inquisition entdeckt. Thomas Paulwitz spießt in der „Jungen Freiheit“ die neuen Anwendungsgebiete auf, unter anderem in der einschlägigen Arbeit einer dilettierenden Quoten-Wissenschaftlerin:

Gern von den Medien zitiert wird Susan Arndt, Literaturprofessorin in Bayreuth mit den Arbeitsgebieten „Kritische Weißseinsforschung“ und „Rassismus“. Sie hat im Unrast-Verlag, der ein linksextremes Themenspektrum bedient, ein Buch über „Afrika und die deutsche Sprache“ veröffentlicht.

Darin behauptet Arndt allen Ernstes: „In dem Wort [Mohr] steckt das griechische ‚moros‘, das ‚töricht‘, ‚einfältig‘, ‚dumm‘ und auch ‚gottlos‘ bedeutet, und das lateinische maurus, welches für ‚schwarz‘, ‚dunkel‘, bzw. ‚afrikanisch‘ steht.“ Leider hat Arndt offenkundig weder von Griechisch noch von Latein eine Ahnung. Das hier gemeinte griechische Wort „μωρός“ spielt für die Geschichte des Wortes „Mohr“ überhaupt keine Rolle. Hier soll offenbar künstlich ein Rassismushintergrund aufgebaut werden.

Und das lateinische Wort für dunkel oder schwarz lautet nicht „maurus“, sondern „niger“ (daher die Bezeichnung „Neger“ = „Schwarzer“). „Maurus“ bedeutet im Lateinischen lediglich „maurisch“ oder „afrikanisch“ als geographische Bezeichnung für Nordafrika (Mauretanien) und hat wiederum griechische Wurzeln („ἀμαυρός“ = dunkel). Als die arabisch-islamischen Mauren im 8. Jahrhundert in Spanien einfielen, nannten die Spanier sie „los moros“. So gelangte das Wort „moro“ letztlich auch als „Mohr“ ins Deutsche...

jungefreiheit.de 28.12.2013

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Sigmar Salzburg
18.12.2013 13.21
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Nochmals Nordkorea

Onkel von Kim Jong Un aus Archiven gelöscht
Nach der Hinrichtung von Jang Song Thaek, dem Onkel von Machthaber Kim Jong Un, betreibt Nordkorea Geschichtsfälschung im großen Stil. Zehntausende Artikel wurden aus Online-Archiven gelöscht.


Nach der Exekution des Onkels von Machthaber Kim Jong Un, Jang Song Thaek, haben die Staatsmedien in Nordkorea beinahe ihre gesamten Online-Nachrichtenarchive gelöscht. Mehrere zehntausend Artikel seien von den Webseiten der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA und der Parteizeitung „Rodong Sinmun“ entfernt worden, berichtet das Nachrichtenportal „NK News“. Zuvor sei der Name des hingerichteten Jang bereits aus zahlreichen archivierten Artikeln gestrichen und der in Ungnade Gefallene aus Fotos und Videos herausgeschnitten worden, hieß es. Am Wochenende seien dann jedoch alle Artikel von der KCNA-Webseite verschwunden, die vor Oktober 2013 publiziert worden waren.

„Es gab zuvor auf der Webseite 35.000 Artikel auf Koreanisch mit einem früheren Datum als Oktober 2013“, zitierte „NK News“ den neuseeländischen Programmierer Frank Feinstein. „Selbst wenn sie den einen oder anderen Text übrig gelassen haben, sind doch 98 bis 99 Prozent aller Inhalte entfernt worden.“ Auch die Übersetzungen der Artikel ins Englische, Spanische, Chinesische und Japanische seien verschwunden. Aus dem Archiv von „Rodong Sinmun“ wurden rund 20.000 Artikel entfernt.

Nach Angabe von „NK News“ habe es noch nie zuvor eine Löschaktion dieser Größenordnung bei nordkoreanischen Medien gegeben. Die Archive der Webseiten richten sich vor allem an Nutzer aus dem Ausland: In Nordkorea selbst haben nur sehr wenige Menschen Zugang zum Internet, alle Informationen werden von den Staatsmedien kontrolliert.
n24.de 17.12.2013

Wenn das nicht an Winston Smith' Arbeit im „Ministerium für Wahrheit“ erinnert...(hpd.de)

... und an die „Rechtschreibreform“. In Korea geht es um die Vernichtung der Erinnerung an eine Person, in Deutschland hauptsächlich um die Beseitigung der Erinnerung an den 600jährigen Gebrauch des „ß“ als Silbenschlußzeichen – in Aufwand und Kosten sicher vergleichbar.

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Sigmar Salzburg
13.12.2013 07.59
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Die Fälschung der Vergangenheit

Kim Jong Un hat seinen Onkel und Mentor Chang Song Taek entmachtet. Nun müssen Nordkoreas Zensoren den Geschassten von Aufnahmen tilgen – eine Mammutaufgabe bei einem engen Vertrauten Kims. Erste Ergebnisse waren nun im Fernsehen zu sehen. ... in einer stalinistischen Diktatur gehört es eben dazu, den in Ungnade Gefallenen dann auch aus offiziellen Dokumenten zu tilgen ...
spiegel.de 9.12.2013

Das Vorgehen gleicht dem in der deutschen Rechtschreibdiktatur: Die in Ungnade gefallene traditionelle Orthographie wird in Gesetzen und Gebrauchstexten, ja sogar in Klassikertexten rückwirkend getilgt. Das gelingt oft nur unvollkommen, wie die Fallsammlung in dieser Rubrik zeigt.

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Sigmar Salzburg
11.12.2013 15.58
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Bei Spiegel-eines-Tages war wohl wieder mal Stoff-Ebbe.

Und immer Adolf ermüdet. Deshalb hat man dort nun zum x-ten Male auf die Sammlung älterer Jugendtagebücher zurückgegriffen, die im Fischer Scherz Verlag erschienen ist und natürlich zur Täuschung der gegenwärtigen jungen Leser in die Reformschreibung umgefälscht wurde. Das meiste in den Aufzeichnungen eines „Jens“ von 1992 beschränkt sich wiederum nur auf die „Korrektur“ der ss-Schreibung.

Elfmal wurde das herkömmliche „daß“ durch das wundervoll erleichternde „dass“, zweimal das „ß“ in anderen Wörtern durch „ss“ ersetzt. Allerdings hat man dabei zwei Wörter übersehen: „muß“ und „läßt“. Ein wohl echter alter Fehler ist stehengeblieben: „beschloßen“. Auch das heute für falsch erklärte „zur Zeit“ ist durchgerutscht, „so viel Scheiße“ könnte es allerdings auch vor der „Reform“ gegeben haben.


Ich glaube, dass Frederik auch nicht unbedeutend schuld daran ist. Ich tu fast alles, um bei ihm gut dazustehen, sogar meine Meinung läßt sich irgendwie von ihm beeinflussen. Ich bin total links, aber wenn er vor mir zum Beispiel seine rechten Witze reißt, lache ich lauthals los.
einestages.spiegel.de 11.12.2013

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Sigmar Salzburg
11.12.2013 12.26
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Dass-Deutsch im Stader Sonntagsblatt von 1856?

Sie tranken daraus das Blut der Kindsmörderin
10.12.2013 | Von Angelika Franz

Vor 40 Jahren fand Dietrich Alsdorf auf einem Feld bei Stade ein zerbrochenes Glas. Er steckte das merkwürdige Fundstück ein und bewahrte es auf. Mittlerweile scheint klar: Das Glas steht für die grausame Hinrichtung der Kindesmörderin Anna Brümmer...

Ein Zeitungsausschnitt aus dem „Stader Sonntagsblatt“ vom 25. Mai 1856, verfasst vom Pastor höchstpersönlich: „Weil die schöne Magd Anna Brümmer aus Balje ihr uneheliches Kind vergiftet hatte, starb sie in der Frühe des 9. Mai 1856 durch das Richtschwert.“

Der Pastor beschreibt zunächst detailliert die Stätte der Hinrichtung, einen Hügel mit einem Stuhl, dahinter Scharfrichter und zwei Gehilfen, zudem Militär und eine „zahllose Menge Volks“. Die darauffolgenden Zeilen lassen Alsdorf beim Lesen den Atem stocken. Sie beschreiben, was geschah, als der Kopf der Kindesmörderin am Boden lag: „Etwa sechs epileptische Kranke tranken darauf Blut, wozu sie vorher vor Anna Brümmers Augen die Gläser gereicht, natürlich ohne dass diese die furchtbare Bedeutung derselben ahnte.“

Der Brauch ist uralt und wurde schon in der Antike praktiziert... Die Kirche duldete das Treiben – und verdiente sogar daran...
spiegel.de 10.12.2013

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Sigmar Salzburg
26.11.2013 19.35
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Die Idylle hatte 2007 ein Ende

Ein Autor, der bleibt
Peter Kurzeck tot
Als Chronist des 20. Jahrhunderts wollte der Schriftsteller Peter Kurzeck noch vieles festhalten – nun ist er mit 70 Jahren gestorben...
Seine Bücher sind eng mit seinem Leben verbunden. Sein erster Roman »Der Nußbaum gegenüber vom Laden, in dem du dein Brot kaufst« erschien 1979. In seinen Büchern schilderte Kurzeck den Alltag einfacher Menschen in der hessischen Provinz und die Nachkriegszeit.
neues-deutschland.de 27.11.2013

Viele Zeitungen zitieren den Buchtitel richtig – nicht aber die FAZ, das einstige Bollwerk gegen die Rechtschreib„reform“:

26.11.2013 • Er war ein Chronist vom Schlage Walter Kempowskis und ein Abschweifer in der Tradition Jean Pauls: Zum Tod des großen Erzählers Peter Kurzeck...
Im Jahr 1979, inzwischen lebt Kurzeck in Frankfurt, erscheint sein Debütroman mit dem lustigen Titel „Der Nussbaum gegenüber vom Laden, in dem du dein Brot kaufst. Die Idylle wird bald ein Ende haben“.
faz.net 26.11.2013

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Sigmar Salzburg
22.11.2013 14.40
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Zum Affen gemacht:

Vor 60 Jahren wurde der größte Wissenschaftsskandal der Moderne enthüllt, der Schädel des angeblichen Ur-Menschen war eine plumpe Fälschung. Generationen von Forschern hatten sich narren lassen ...

Knapp 41 Jahre dauerte es, bis das Wintermärchen von 1912 am 21. November 1953 jäh zerplatzte. Wieder schrieb das Dörfchen Piltdown in der Grafschaft Sussex Weltgeschichte, wieder beherrschten Superlative die Schlagzeilen – diesmal allerdings ganz anderer Natur: Vom größten Betrug in der Wissenschaftsgeschichte war plötzlich die Rede. Das altehrwürdige National History Museum in London hatte kleinlaut einräumen müssen, dass sein berühmtestes Ausstellungsstück nichts weiter war als eine Fälschung – nun aufgedeckt durch eine neue Methode der Altersbestimmung...

Fortan stand Piltdown nur noch für Pfusch und Schwindel in der Wissenschaft... Der Blödsinn konnte nur deshalb so lange unentdeckt bleiben, weil der Fund bestehende Erwartungen schlagartig zu bestätigen schien – sicher eine interessante Fallstudie für jeden Sozialpsychologen...

einestages.spiegel.de 22.11.2013

Nun, den Piltdown-Schädel kann man aus der Vitrine nehmen, aber der Blödsinn „Rechtschreibreform“, der eine ganze Summe solcher Fälschungen und Scharlatanerien in sich vereinigt, ist schwer wieder aus Millionen Schädeln herauszubringen.

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