Gudrun Eussner
Gudrun Eussner schreibt (in traditioneller Orthographie) über das Unwort „Holocaust“ und wie es von Politikern und Meinungsmachern benutzt wird, um dem Begriff die Direktwirkung zu nehmen und um es, wie ich es sehe, für andere und geschichtliche Mordaktionen gegen die Juden unanwendbar zu machen.Der angeblich neue Antisemitismus
Mathias Döpfner und die sieben Riesen
Das staatstragende Dröhnen in allen Reden zu Israel zeigt, daß die Redner nicht nur im Handeln, sondern auch im Gedenken Zwerge sind. Mathias Döpfner ist einer von ihnen...
Ahnungslos, als wenn er noch nie über eine Straße in Berlin gegangen wäre, bezeichnet er den seit 1400 Jahren im Islam fest verankerten Judenhaß als neuen Antisemitismus. Wenn man nur die ersten beiden Koransuren liest, die erste, eine Mekka-Sure mit sieben, und die zweite, die erste Medina-Sure, mit 286 Versen, von der vorletzten, der Medina-Sure 9, mit 120 Versen, nicht zu reden, weiß man, daß es um den Muslimen vorgeschriebenen Judenhaß geht, daß man im Zusammenhang mit Aktivitäten und Operationen von Muslimen nicht von Antisemitismus reden kann. Es gibt keinen neuen Antisemitismus von Muslimen.
Der Judenhaß der Muslime aber soll von Politik und Medien verschwiegen werden, darum wird er in einen unzugänglichen, nicht zutreffenden Begriff eingeschlossen. [...]
Remember Zachor Sich Erinnern
Was heißt das für den Holocaust?
Mittels dieser wohlfeilen Vokabel, die in unserer deutschen Sprache nicht vorkommt, stehlen wir uns aus der Verantwortung. Ein altes Duden-Fremdwörterbuch, von 1966, das mir ansonsten immer noch gute Dienste leistet, kennt den mit Holo zusammengesetzten Begriff noch nicht, in einem neueren Duden der Rechtschreibung aber kommt er selbstverständlich als deutsches Wort vor: "(griech.) Tötung einer großen Zahl von Menschen, bes. der Juden während des Nationalsozialismus. Der Holocaust ist zum deutschen Begriff mutiert.
Gabriele Yonan schreibt dazu:Das neudeutsche Lehnwort 'Holocaust' ist eine Zusammensetzung aus griechisch 'holos' in der Bedeutung 'ganz, total' und dem lateinischen Verbaladjektiv 'caustos' 'angebrannt' (griech. 'kaio' brennen). Im Mittelalter heiße das Wort Brandopfer darbringen, seit dem 17. Jahrhundert bezeichne es den Feuertod von Menschen.
In seiner heutigen Bedeutung läßt sich das Wort 'Holocaust' mit 'Massenvernichtung' übersetzen, bleibt aber ohne Subjektbenennung neutral. Die einmalige Katastrophe der Vernichtung der Juden während der Herrschaft des Nationalsozialismus, die viel umfassender war als nur ein 'Feuertod vieler Personen', ist in dem Wort somit nicht enthalten. [...]
Das althebräische 'ha-shoa' bedeutet dagegen 'Heimsuchung, Vernichtung, Katastrophe' (vgl. AT Jes.10,3), hier bilden Wort und Wortsinn eine Einheit. (1) Ha-shoa ist ein Begriff, den die Juden gebrauchen, und dessen Gebrauch sich für uns nicht ziemt.
Die erstaunliche Ausschließlichkeit, mit der bei uns Holocaust mit Judenvernichtung übersetzt wird, ist nicht so erstaunlich, wenn wir bedenken, daß eine Massenvernichtung von Menschen in dieser Form bei uns noch nicht vorkam, handelt es sich doch um sechs Millionen ermordeter Juden. Es ist also für uns Deutsche angemessen, Holocaust mit Judenvernichtung zu übersetzen, man möchte sagen rückzuübersetzen, den Originalzustand wieder herzustellen und sich endlich damit auseinanderzusetzen.
Stattdessen wollen deutsche Dichter und Denker, den Holocaust mit k schreiben und ihn so dem Deutschen aneignen. Etwas Abstruseres gab es wohl selten. So stehlen wir uns immer weiter aus der Verantwortung, bis die Spur nicht mehr zurückzuverfolgen ist was die Absicht sein dürfte.
Das Holocaust-Mahnmal in Berlin könnte man sich getrost sparen, denn wir Deutschen verbinden mit dem Begriff Holocaust nichts. Auf diesem Grundstück in bester Lage hätte anderes besser Platz gehabt. Die Errichtung eines Bankgebäudes wäre ehrlicher gewesen, aber das hätte der Stimmungslage der ins Jüdische diffundierten Frau Lea Rosh nicht entsprochen: Dem Holocaust der Nationalsozialisten ein Mahnmal zu setzen, machte sich Lea Rosh zur Lebensaufgabe. (2)
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Die Sprache entlarvt die Sprache verbirgt.
11. Juni 2002 ergänzt um den von Lea Rosh im Vernichtungslager Belzec entwendeten Backenzahn, am 1. März 2006
(1) Eine sprachhistorische Ergänzung zum Begriff 'HOLOCAUST', von Gabriele Yonan (1989)
(2) Geschmacklos und anmaßend, von Ayhan Bakirdögen, Die Welt, 13. Mai 2005
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eussner.blogspot.de 21.4.2018 Ich erinnere mich, wie verwirrt ich war, als plötzlich das Wort „Holocaust“ von der Presse, von der Unterhaltungs- und der Bewältigungsindustrie in unser Deutsch gepreßt wurde. Mit meinen bescheidenen Griechischkenntnissen konnte ich mir keinen Reim darauf machen. Inzwischen glaube ich, daß damit frühere Morde zur Bedeutungslosigkeit schrumpfen sollen, die in ähnlichem Geiste, aber mit primitiverer Handarbeit ausgeführt wurden.
PS: Über Dr. Gudrun Eussner weiß ich fast nichts, außer daß sie früher in dem Blatt „Kalaschnikow“ geschrieben haben soll und daß ihre Artikel durchweg israelfreundlich sind.
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