Tichys Einblick
Von Jan Hendrik Holst, Sprachwissenschaftler in Norddeutschland, hatten wir hier seine aufrüttelnde Fürsprache für die bewährte Rechtschreibung zum 20sten Jahrestag der kultusministeriellen Reformerpressung veröffentlicht. Bei Tichy ist er, wie die meisten auch anderswo, gezwungen, den Reform-ss-Marsch mitzumachen. Er schreibt über den Correctness-Wahn in Schweden, der dem unsrigen um einiges vorauseilt: Die politische Verfolgung in Schweden nimmt weiter Fahrt auf. Für immer mehr kritische politische Kommentare, die in einem Land wie den USA oder Südkorea ganz selbstverständlich von der Meinungsfreiheit gedeckt wären, landet man in Schweden vor dem Richter...
Die juristische Grundlage dafür legt ein in letzter Zeit immer weiter verschärftes Gesetz namens „Hets mot folkgrupp“ „Hetze gegen Volksgruppen“. „HMF“ wird jetzt zur neuen Abkürzung in den schwedischen Medien. Denn Verurteilungen wegen „hets mot folkgrupp“ sind inzwischen so häufig, dass die Berichterstattung einfacher ist, wenn man gleich die Abkürzung verwendet.
Viele Betroffene sind Rentner... Nachdem sie ein Leben lang ihr Land als liberal erlebt haben, können sie oft zunächst nicht fassen, mit welcher Härte sie auf einmal verfolgt werden, wenn sie in sozialen Netzwerken Kommentare posten... In Deutschland darf man Afrikaner als Fachkräfte und zukünftige Rentensicherer feiern, die Gelbe Presse darf sogar Penislängen vergleichen, nur Intelligenzvergleiche sind tabu, wie auch Thilo Sarrazin erfahren mußte. In Schweden wird dergleichen schon unter Strafe gestellt: Ein 60-jähriger aus Kungsängen (Nähe Stockholm) schrieb im Internet: „Nur jeder fünfte Somalier hat einen IQ von über 70.“ Staatsanwältin Paulina Brandberg klagte ihn im Mai 2018 an. Er habe sich abwertend über Menschen aus Somalia geäußert, was mit bis zu zwei Jahren Gefängnis strafbar ist. Nicht untersucht wurde der mögliche Wahrheitsgehalt der Aussage.
Der Mann bezog sich auf ein Buch, deren Autoren der britische Professor Richard Lynn und sein finnischer Kollege Tatu Vanhanen sind: „IQ and the wealth of nations“. Laut diesem Buch liegt der durchschnittliche IQ in Somalia und seinen Nachbarländern bei 70. Die Wissenschaftler zeigen auch auf, dass es einen statistischen Zusammenhang gibt zwischen dem IQ, der teilweise erblich ist, und dem Wohlstand von Ländern. Auch ein Schriftverbot wird in Schweden ins Auge gefaßt: Selbstverständlich können die Schweden nichts dafür, dass die Runen (und auch andere kulturelle Züge der Germanen, eines ganz normalen Volkes vor 3.000 – 2.000 Jahren) von einem bekannten Regime eines anderen Landes, Deutschlands, usurpiert, falsch rezipiert und missbraucht wurden. Allerdings gibt es jetzt Politiker, die die Gesetzgebung bezüglich der Verwendung der t-Rune ändern wollen, z. B. Annie Lööf, Chefin der Zentrumspartei. Gelehrte, die sich mit der alten Kultur Skandinaviens befassen, zeigen sich irritiert.
Leider handelt es sich bei der geschilderten politischen Verfolgung um einen europäischen Trend. Deutschland geht mit dem NetzDG seit 1.1.2018 sowie mit den diversen Verschärfungen des Straftatbestandes „Volksverhetzung“ einen ähnlichen – falschen – Weg wie Schweden. Die EU im Hintergrund stößt in das gleiche Horn. „Betreutes Denken“ ist anscheinend angesagt...
Es geht um die Frage, ob politische Fragen diskutiert werden dürfen oder nicht. Das erstere ist das Prinzip der Demokratie, das zweitere das Prinzip der Diktatur. Das freie Wort muss möglich sein – das ist der Herzschlag der freien Gesellschaft...
tichyseinblick.de 16.10.2018 Der Aufstieg der Grünen in Bayern verheißt auch für Deutschland Verhältnisse wie in Schweden, wo allerdings die (bei uns verblassenden) Sozialdemokraten das Land seit Jahrzehnten heruntergewirtschaftet haben.
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