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Rat für deutsche Rechtschreibung
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Sigmar Salzburg
14.07.2023 14.20
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Aktuell ! Gender-Zeichen

Rat für deutsche Rechtschreibung gibt keine neuen Empfehlungen

Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat bei seiner Sitzung im belgischen Eupen keine neuen Empfehlungen zur Gendersprache abgegeben. Man werde die Entwicklung der Sprache mit Sonderzeichen wie Gender-Stern und Doppelpunkt aber weiter beobachten, zitiert die Nachrichtenagentur KNA die Experten des Gremiums.

Neu aufgenommen wurde in das Regelwerk allerdings ein Passus, in dem es heißt, solche Wortbinnenzeichen gehörten nicht zum Kernbestand der deutschen Orthografie. Ihre Verwendung könne zu grammatischen Folgeproblemen führen, die noch nicht geklärt seien.

Damit bleibt die Maßgabe des Rates von 2021 gültig...

deutschlandfunk.de 14.7.2023

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Sigmar Salzburg
13.07.2023 10.18
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Noch mehr Unrat ins Deutsch – vom „Rat für Rechtschreibung“ ?

[RND] Berlin. Weder Sternchen noch Doppelpunkt: Schreibformen, in denen gegendert wird, sind in vielen Bundesländern an Schulen nicht gern gesehen. Die Länder berufen sich dabei auf den Rat für Deutsche Rechtschreibung. Der will sich allerdings am Freitag neu über „Geschlechtergerechte Schreibung“ beraten und über eine mögliche Beschlussfassung sprechen. „Das Thema wird immer noch kontrovers diskutiert“, sagt Geschäftsführerin Sabine Krome dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

Zuletzt war der Rat noch der Meinung, eine geschlechtergerechte Sprache sei eine gesellschaftliche und gesellschaftspolitische Aufgabe, die nicht durch die Änderung orthografischer Regeln und Änderung der Rechtschreibung gelöst werden könne. Eine Aufnahme von Asterisk, also dem Gendersternchen, Unterstrich oder Doppelpunkt im Wortinneren wurde deshalb damals nicht empfohlen. Könnte es jetzt die Wende geben? ...

rnd.de 13.7.2023

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Norbert Lindenthal
21.02.2021 10.42
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Re: Rat für Rechtschreibung

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Sigmar Salzburg
Der 40-Köpfige ist ohne Autorität:

Geschlechtergerechte Sprache im Duden – „So etwas kann man nicht verordnen“

EIN INTERVIEW MIT SABINE KROME am 16. Februar 2021

Der Duden verabschiedet sich vom „generischen Maskulinum“. Eine auf den ersten Blick unscheinbare Änderung, die zu großen Debatten führt. Sabine Krome vom Rat für deutsche Rechtschreibung kritisiert im Interview die Entscheidung des Verlags.


Als wir den Volksentscheid noch vor uns hatten, telefonierte ich mit Frau Dr. Krome. Sie zeichnete für die Redaktion des Wahrig Deutschen Wörterbuchs von 1996.
Nach meiner Einschätzung schwimmt sie mit. Hier sich kritisch zu geben … ich weiß nicht. Die Wahrig-Wörterbuchausgabe hat Bertelsmann 2014 ganz aufgegeben.

Warum können solche Leute nicht an einen erfolgreichen und sehr überzeugenden Volksentscheid erinnern?

__________________
Norbert Lindenthal

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Sigmar Salzburg
16.02.2021 19.25
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Rat für Rechtschreibung

Der 40-Köpfige ist ohne Autorität:

Geschlechtergerechte Sprache im Duden – „So etwas kann man nicht verordnen“

EIN INTERVIEW MIT SABINE KROME am 16. Februar 2021

Der Duden verabschiedet sich vom „generischen Maskulinum“. Eine auf den ersten Blick unscheinbare Änderung, die zu großen Debatten führt. Sabine Krome vom Rat für deutsche Rechtschreibung kritisiert im Interview die Entscheidung des Verlags.

Der Duden gibt neuerdings als Wortbedeutung von „Mieter“ an, es handele sich um eine „männliche Person, die etwas gemietet hat“. Das Wörterbuch verabschiedet damit das sogenannte „generische Maskulinum“, also die Regel oder Gewohnheit, dass die Benutzung des grammatischen Maskulinums, gerade im Plural, keine Festlegung auf ein biologisches Geschlecht bedeutet. Sprachwissenschaftlerinnen und der Rat für deutsche Rechtschreibung haben das jetzt kritisiert. Fragen an die Leiterin von dessen Geschäftsstelle, Dr. Sabine Krome...

[Weiter hinter der Abonnentenfalle bei cicero.de 16.2.2021]

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Sigmar Salzburg
03.01.2021 04.54
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25 Jahre Kulturbanauserie Rechtschreib„reform“

Obwohl etliche „Neuerungen“ auch nach 25 Jahren immer noch nicht von der deutschen Mehrheit angenommen sind, fühlen sich die verantwortlichen Kultusminister und ihr Rechtschreibrat weiterhin nicht bemüßigt, Korrekturen vorzunehmen. Die talibanartige Amputation des Stammlautes „h“ am „Rauhen“ ruft offensichtlich bei dem „40-Köpfigen“ keine Phantomschmerzen hervor.

Die Google-Suche nach „Rauhnächte“ ergibt:
Ungefähr 1.030.000 Ergebnisse (0,42 Sekunden)

Die Google-Suche nach „Raunächte“ zeigt an:
Ungefähr 161.000 Ergebnisse (0,47 Sekunden)
... mit der Kontrollfrage:
Meintest du: „rauhnächte“
... und informiert:

Dienstag,
5. Januar

Rauhnacht 2021

Rauhnacht – Wikipedia
de.wikipedia.org › wiki › Rauhnacht


Die Rauhnächte (auch Raunächte oder Rauchnächte), zwölf Nächte (auch Zwölfte), Glöckelnächte, Innernächte oder Unternächte sind einige Nächte um den Jahreswechsel...
Das „Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache“ (DWDS), das eigentlich die Gegenwartssprache beobachten sollte und dazu über einen Schatz von Etymologien verfügt, macht sich zum Büttel der dreisten Reformdurchsetzung:
https://www.dwds.de/wb/rauh

rau
Grammatik Adjektiv · Komparativ: rauer · Superlativ: am rauesten/am rausten
Aussprache [ʀaʊ̯]
Ungültige Schreibung rauh
Rechtschreibregeln Einzelfälle
Wortbildung mit ›rau‹ als Erstglied: ↗Raubein
· mit ›rau‹ als Grundform: ↗rauen
Mehrwortausdrücke ↗in rauen Mengen
Für den Gebrauch werden rauhe Mengen an Beispielen gebracht, die man sich aus den Fingern gezogen hat – und nur drei echte aus vorreformatorischer Zeit. Eben prangerte der „Spiegel“ den Umgang der islamistischen Regierung in der Türkei mit dem byzantinischen Erbe an – „Denkmalpflege mit dem Preßlufthammer“. Das gleiche könnte man auch von den Rechtschreibratlingen sagen.

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Sigmar Salzburg
22.12.2019 10.51
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Wiki-Liste der Rück- und Reparaturbasteleien an der Schreibreform seit 1996

Bis 1996 entsprachen die Duden-Vorschläge zur Zusammenschreibung erweiterter Verben im wesentlichen dem natürlichen Sprachgefühl. Dann traten die Wunderheiler mit ihrer völlig überflüssigen „Reform“ auf und jubelten den mit Blindheit oder Ideologie geschlagenen Bildungspolitikern u.a. die „erleichternde“ grundsätzliche Getrenntschreibung unter (nach Wiki):

Nach Meinung der Reformer von 1996 war diese Regelung unübersichtlich, kompliziert und unsystematisch. Die Neuregelung wollte die Getrennt- und Zusammenschreibung nur noch über formalgrammatische Regeln festlegen – Bedeutungs- und Betonungsunterschiede sollten keine unterschiedliche Schreibung mehr begründen und die Getrenntschreibung dabei als Normalfall gelten.

Diese Neuregelung aber war in der Folge heftig umstritten und wurde deshalb noch einmal überarbeitet, wobei man der Semantik und der für die deutsche Sprache charakteristischen Nutzung von Komposita, also dem „Trend zur Zusammenschreibung“, wieder den Vorzug gab. Im Resultat richtet sich die aktuelle Schreibweise nun wieder mehr nach der Bedeutung der Wörter, und damit gelten in dieser Hinsicht auch wieder fast dieselben Regeln wie vor 1996. Seit März 2006 schließlich ist die Getrenntschreibung auch „offiziell“ nicht mehr der Normalfall.

Reform-Reparaturen 1996-2018
Die Reformbastler hatten nie die Absicht, sich dem bewährten Schreibgebrauch anzupassen, sondern wollten ihm „entgegenwirken, manche wohl gar bis zur „klassenlosen“ (phonetischen) Kleinschreibung. Neben Ex-Minister Zehetmair hat nur sein Kollege Jürgen Zöllner (1991-2011) zugegeben, daß die Kultusminister aus Blind- (und Blöd)heit in das Reformabenteuer gestolpert sind.

In den kommenden besinnlichen „Wei- und Raunachtstagen“ könnte man dazu eines anderen Wunderheilers gedenken: Johannes Capistranus. Seine Beschwatzungskunst ließ sogar Krüppel ihre Krücken wegwerfen – die sie dann mühsam wieder zusammensuchen mußten.

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Sigmar Salzburg
21.11.2019 06.20
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Die immer wieder gefundene Einheitsschreibung

Theodor Ickler hat ein absonderliches Dokument des Rechtschreibrates Jakob Ossner (2004-2006) ausgegraben, in dem dieser möchte, daß sich die reformabstinenten Schriftsteller der

„nun wieder gefundenen Einheitsschreibung anschließen“,
oder gar
„zu einer Einheitsorthographie zurückzukehren“,
die sie nie verlassen haben,
„nachdem die Öffentlichkeit den Vorschlag des Rats für deutsche Rechtschreibung aus dem vergangenen Jahr angenommen hat.“*
hier und da.

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Sigmar Salzburg
22.11.2018 10.11
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Der 41-Köpfige hat wieder getagt, ...

... und die Sternchen-Afferei ist erstmal aufgeschoben:

Rat für deutsche Rechtschreibung
Keine Empfehlung zum Gendersternchen


[Bild: Duden-Reklame: Arne Dedert/picture-alliance/dpa/dpaweb]
Die Duden-Redaktion hatte gehofft, dass der Rat eine Empfehlung zum Gendersternchen ausspricht.


Der Rat für deutsche Rechtschreibung spricht vorerst keine Empfehlung zum Gebrauch des Gendersternchens aus. Die gesellschaftliche „Erprobungsphase verschiedener Bezeichnungen des dritten Geschlechts“ solle nicht durch „vorzeitige Empfehlungen und Festlegungen“ des Rats beeinflusst werden, heißt es in einem Beschluss, den der Rechtschreibrat am Freitag an der Universität Passau fällte. Nach einer „sehr langen und sehr kontroversen Diskussion“ sei der der Vertagungs-Beschluss des 41-köpfigen Gremiums einstimmig gewesen, sagte Josef Lange, der Vorsitzende des Rats, dem Tagesspiegel.

tagesspiegel.de 16.11.2018
Die „Junge Freiheit“ schreibt – in der noch nicht verbotenen traditionellen Rechtschreibung:
BERLIN. Die Leiterin der Duden-Wörterbuchredaktion, Kathrin Kunkel-Razum, hat sich für die Verwendung des Gendersternchen ausgesprochen, um so eine „geschlechtergerechte“ Schreibweise zu gewährleisten. „Es hat einen großen Vorteil: Es bildet mehr als zwei Geschlechter ab“ [?], sagte die promovierte Germanistin Spiegel Online. Damit sei das Gendersternchen dem Binnen-I überlegen, da dies bloß zwei Geschlechtskategorien enthalte.

„Jeder weiß, wie wichtig Sprache ist: Wir drücken unsere Persönlichkeit darüber aus und unsere Welt“, betonte Kunkel-Razum. Zugleich gehe es bei der Veränderung der Sprache darum, daß Männer Macht abgeben sollen. Im generischen Maskulinum würden Frauen ausgegrenzt und unsichtbar gemacht...

jungefreiheit.de 16.11.2018
Frau Kunkel-Razum ist also militante Feministin.

Das Deutsche hat die Fähigkeit, durch Anhängen einer Silbe an ein Wort das weibliche Geschlecht zu bezeichnen und hervorzuheben. Dieser Vorteil wird durch Frauen vom Typ Runkel-Cazzom nun als Nachteil dargestellt.

Die Engländer können das nicht und brauchen das nicht: „doctor“, „teenager“, und nur im Bedarfsfall verfallen sie auf einen Ausweg: „cat“ > „she-cat; „friend“ > „male friend“. Die Deutschen haben eine „Freundin“, allerdings mit erotischem Beiklang, scheuen sich aber auch nicht, „Tee-nagerin“ zu bilden...

Die Chinesen mit ihrer geschlechtsneutralen Sprache müssen sich ähnlich behelfen: Mann = Mann-Mensch
男人 nánrén, Frau-Mensch 女人 nǚrén (oder 女子 nǚzǐ).

Frau Kunkel-Razum glänzt nicht gerade durch Denkschärfe: Wieso soll die Endung „...*in“ mehr Geschlechter abbilden als „...In“ oder „..._in“? Außerdem übersieht sie: Die staatliche und Duden-mäßige Übernahme des Sternchens u.a. bewirkt auch eine verbotene Sprachveränderung. In politisch korrekten Kreisen wie den Grün*innen liest man das Kürzel schon nicht mehr in der gemeinten Lang-Aussprache, sondern als *-Stop-Zeichen wie bei den reformistischen Wortspaltungen „so genannt“ oder „wie viel“.

Im übrigen kennt sich die Dudlerin in der Reformgeschichte nicht so recht aus: Sie behauptet, der Rechtschreibrat habe die erste Reform der Rechtschreibung seit (95) Jahren vorgenommen. Es war jedoch die aus einem eifernden Privatzirkel hervorgegangene „Zwischenstaatliche Kommission“:
swr.de 18.5.2018

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Sigmar Salzburg
24.08.2018 06.49
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Uwe Pörksen

Wikipedia: Für die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung saß er im Rat für deutsche Rechtschreibung. Wegen Meinungsverschiedenheiten (Zitat: „Unsere Orthographiegeschichte ist in den 90er Jahren verunglückt, weil ein Gremium, das in den 50er Jahren gegründet wurde, um die Idee einer Kleinschreibung nach englischem oder dänischem Vorbild zu prüfen, sich, als die Idee zu den Akten gelegt wurde, nicht aufgelöst hat.“) reichte er 2008 seine Austrittserklärung ein – in unreformierter Schreibweise.

Das Schreiben kann hier nachgelesen werden.

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Sigmar Salzburg
08.06.2018 04.42
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Der 40-Köpfige tagt wegen Fliegenschiß *

Der eigentlich ohnmächtige „Rat für deutsche Rechtschreibung“ soll wieder seine Existenzberechtigung beweisen! rp-online schreibt:

Streit um Geschlechtergerechtigkeit : Vom Ringen um gerechte Sprache

Düsseldorf Für die einen ist es notwendige Anpassung, für die anderen Sprachzensur: Die Frage nach geschlechtergerechter Sprache spaltet. Gegenstand der Auseinandersetzung ist vor allem das generische Maskulinum.

Von Dorothee Krings

Am Freitag trifft sich in Wien der Rat für deutsche Rechtschreibung zu seiner nächsten Sitzung. Das Gremium, 2004 geschaffen, wurde vom Staat [der eben die Einheitlichkeit zerstört hatte] beauftragt, die Einheitlichkeit der Rechtschreibung im deutschen Sprachraum zu wahren und die Regeln weiterzuentwickeln...

Seit der großen [sogenannten] Rechtschreibreform 1996 hat wohl kein Sprachthema die Öffentlichkeit so gespalten wie nun die Frage nach der angemessenen Vertretung der Geschlechter im Deutschen. Gegenstand der Auseinandersetzung ist vor allem das generische Maskulinum, also Wörter mit männlicher Endung, die je nach Zusammenhang alle Menschen bezeichnen sollen – unabhängig von ihrem Geschlecht. Immer mehr Frauen [durch Ideologinnen aufgeputscht] fühlen sich nicht mehr selbstverständlich mitgemeint, wenn von Kunden, Studenten, Künstlern die Rede ist... [Was für ein Quatsch! Fühlen sich Männer, wenn von „Personen“ (die Person!) die Rede ist, nicht mitgemeint?]

Von Hebammen und Entbindungspflegern

Schon in den 1970er Jahren meldeten sich darum Frauen zu Wort, die nicht mehr als Lehrer oder Arzt angesprochen werden wollten. Und zwar nicht aus linguistischer Spitzfindigkeit, sondern weil Sprache Vorstellungen prägt und ein grammatisches Geschlecht so wirksam sein kann wie soziale Stereotype.

Es gibt [scheinlogische] Experimente, die das belegen. Wenn Menschen etwa Texte vorgelegt werden, in denen von Gästen, Autoren oder Touristen die Rede ist, beschreiben sie anschließend Szenen, in denen Männer aktiv sind. Frauen werden eben nicht selbstverständlich mitgedacht.

Für Begriffe, die es historisch nur in weiblicher Form gibt, wurden hingegen im Zuge des gesellschaftlichen Wandels durchaus männliche Wortneuschöpfungen gefunden.[Nur wo die Diskrepanz zu deutlich wurde, siehe hier!] So gibt es neben der Hebamme den Entbindungspfleger, neben der Krankenschwester den Krankenpfleger. Auch das kann man als Zeichen männlicher Dominanz in der Sprache werten.

Sprache ist eben auch Gewöhnung

Doch wie ist darauf zu reagieren? Zum Teil ist das längst geschehen: So ist es etwa gebräuchlich geworden, wenn möglich neben männlichen auch weibliche Formen in Texte einzustreuen, in Begrüßungen von Sängern und Sängerinnen, Studenten und Studentinnen zu sprechen oder neutrale Verlaufsformen wie Studierende zu verwenden.

Ungenauigkeiten werden in Kauf genommen: Studierende etwa sind streng genommen Menschen, die in einem bestimmten Augenblick studieren, die grammatikalische Form gibt eigentlich keine generellen Bezeichnungen her. Doch ist Sprache eben auch Gewöhnung, und wenn von Studierenden die Rede ist, zucken inzwischen nur noch Puristen zusammen. [Eben: die zwanghafte Volksverblödung durch „Experten“, Polit-Ideologen und Medien ohne Sprachverantwortungsgefühl!]

Schwieriger ist es mit Formen, die nur geschrieben wirklich brauchbar sind, also alle Schräg- und Bindestrichformulierungen sowie das Binnen-I.

Autor*innen oder Autor_innen

Weil Sprache auch gesprochen werden will, haben sich Doppelformen wie Mitarbeiter/-innen im Sprachgebrauch als Gesamtwort etabliert und werden je nach Stellung im Satz auch gebeugt. Das funktioniert jedoch nicht mit Schreibweisen, die nicht nur Männer und Frauen gleichermaßen berücksichtigen wollen, sondern alle biologisch möglichen Geschlechter [nur zwei! Alles übrige ist hormonelle oder cerebrale Fehlschaltung!]. Dafür gibt es die Möglichkeit, ein Asterisk * oder den Unterstrich _ in Wörter einzufügen. Dann heißt es Autor*innen oder Autor_innen, und die Irritation durch die Leerstelle ist durchaus beabsichtigt.

Noch weiter geht ein Gramm[a]tikprojekt, das alle geschlechtlichen Endungen durch x ersetzt. Dabei entstehen unlesbare Sätze wie „einx schlaux Sprachwissenschaftx liebt Bücher“. Für die Erfindung dieser geschlechtsneutralen Sprache, die auch Menschen berücksichtigen soll, die sich weder als Mann noch als Frau empfinden, ist Lann Hornscheidt fachlich scharf kritisiert worden. [Was es für skurrile Persönlichkeiten unter den universitären Reformneurotikern gibt!] ...

Sprache als Mittel politischer Auseinandersetzung

Sprache, das zeigt sich auch an der aktuellen Debatte, ist nun mal Teil der Identität des Menschen, und so stoßen Versuche, Sprachsysteme von oben herab zu verändern, stets auf erheblichen Widerstand. Das war bei der Rechtschreibreform so. Das ist in der noch stärker unter Ideologieverdacht stehenden Geschlechterdebatte erst recht so...

„Das Deutsche hat alles, was man zu einer geschlechtergerechten Ausdrucksweise braucht, ob man diese Mittel einsetzt, ist eine persönliche Entscheidung“, sagt der Linguist Peter Eisenberg, Verfasser des Standardwerks "Grundriß der deutschen Grammatik“. Kritisch wird es für Eisenberg hingegen, wenn Menschen vorgeschrieben werden soll, wie sie Sprache zu benutzen haben. Noch kritischer sieht er den Fall, wenn die Sprache selbst verändert werde, „etwa durch ideologisch motivierte Zeichen wie den Genderstern oder den Unterstrich“.

Sprachregelungen sind ein tiefer Eingriff nicht nur in den Alltag...

rp-online.de 6.6.2018
Anmerkungen S.S.

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Sigmar Salzburg
22.05.2018 14.59
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Geschlechtergerechte Sprache

Kommt das Gendersternchen jetzt in den Duden?

... Am 8. Juni will der Rat für deutsche Rechtschreibung, der die amtliche Schreibweise von Worten festlegt, sich bei seiner Sitzung in Wien mit „geschlechtergerechter Schreibung“ befassen. Mit auf der Tagesordnung steht das Gendersternchen.

Es wird bei Personenbezeichnungen zwischen den Wortstamm und der weiblichen Endung eingefügt: „Kolleg*innen“. Damit wollen viele Schreiberinnen und Schreiber auch Frauen sprachlich sichtbar machen. Ursprünglich soll der Stern aber auch auf die Fülle anderer Geschlechter verweisen, ebenso wie der „Gendergap“ (deutsch: „Geschlechterlücke“): „Kolleg_innen“.

Warum befasst sich der Rat für Rechtschreibung mit dem Thema?

Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat die Aufgabe, den Schreibgebrauch zu beobachten [„Reformdurchsetzungsforschung“] So geraten auch orthografische Phänomene wie das Gendersternchen in seinen Blick. Sprachpolitisch will der Rat aber nicht wirken, wie Heinz Bouillon, Linguistikprofessor in Louvain und Vorsitzender der zuständigen Arbeitsgruppe des Gremiums, betont.

Vielmehr reagiert der Rat aktuell auf eine Anfrage des Landes Berlin vom April, nämlich der Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung, genauer: der dort angesiedelten Landesstelle für Gleichbehandlung. Diese hatte um eine Formulierungsempfehlung gebeten: Wie lässt sich angemessen über Personen jenseits der beiden klassischen Geschlechter Mann und Frau schreiben? Gemeint sind einerseits Intersexuelle (also Menschen, deren angeborene Geschlechtsmerkmale, von der herrschenden Norm nicht als „eindeutig“ akzeptiert werden) oder solche Transmenschen, die sich weder als männlich noch als weiblich identifizieren.

Der Rat hat nach dem Karlsruher Urteil vom November noch weitere Anfragen registriert, bei denen es um die Möglichkeit ging, ein drittes Geschlecht angemessen abzubilden. Das Bundesverfassungsgericht hatte festgestellt, die bisherigen Regelungen des Personenstandsrechts, die bloß „männlich“ oder „weiblich“ sind und keine dritte Möglichkeit zulassen, verstießen gegen das Grundgesetz.

Allerdings sei dieses Thema zuallererst „sprachpolitisch und erst in zweiter Linie orthografisch“, sagt Sabine Krome, die die Geschäftsstelle des Rats für deutsche Rechtschreibung vertritt und das Positionspapier zur geschlechtergerechten Schreibung für die anstehende Sitzung in Wien vorbereitet. Möglicherweise werde der Rat also abwarten, wie Bund und Länder sich in der Angelegenheit verhalten.

www.tagesspiegel.de 17.5.2018

Es gibt genetisch nur zwei Geschlechter: Frauen mit vollkommenem XX-Chromosomensatz und singulärem X-Satz (0,02 Prozent) und Männer mit XY- sowie weniger gelungene mit XXY-Chromosomen (0,2 Prozent). Es war ein Trick der Gender-Lobby, das Verfassungsgericht zu übertölpeln, ein „drittes Geschlecht“ zu fordern und dafür auch noch die Sprache umzugestalten.

Da es seit langem zulässig ist, Leute mit Identifikationsstörungen ihr Geschlecht selbst definieren zu lassen und sich sogar einer „geschlechtsangleichenden“ Operation zu unterziehen, könnten sich die genetisch Betroffenen mühelos einer der beiden Gruppen anschließen oder einfach Xo oder XXY in ihren Paß eintragen lassen.

Ob die Anrede „Mensch“ o.ä. sich anstelle von „Herr“ oder „Frau“ gegen die überwältigende Mehrheit der Sprachnutzer durchsetzen läßt, ist sehr die Frage. Aber das hat man ja auch bei der Rechtschreib„reform“ kaum glauben können. Der nichtsnutzige „Rat“ ist sicher dankbar, wieder Aufgaben zugewiesen zu bekommen, da er die verbliebenen Albernheiten der „Reform“ nicht abändern darf und will.

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Sigmar Salzburg
29.06.2017 11.51
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Der nichtsnutzige „Rat“ tut was:

Ab sofort gelten neue Rechtschreibregeln

29.06.2017, 12:50 Uhr | dpa

Als der Rat für deutsche Rechtschreibung 2004 antrat, den „Sprachfrieden“ herzustellen, herrschte ein wahrer Rechtschreibkrieg. Der ist inzwischen vorbei – nun hat der Rat erneut Änderungen beschlossen.

21 Jahre nach der umstrittenen Rechtschreibreform ist das amtliche Regelwerk erneut an einigen Stellen geändert worden – aber in viel kleinerem Ausmaß. Nun gibt es das Eszett, das „scharfe S“, auch offiziell als Großbuchstaben. Es sieht aus wie ein Mittelding zwischen dem bisherigen, klein geschriebenen "ß" und einem groß geschrieben B.

Korrekte Schreibung von Eigennamen

Vor allem für die korrekte Schreibung von Eigennamen in Pässen und Ausweisen sei dies wichtig, teilte der Rat für deutsche Rechtschreibung mit. Bisher hatten zum Beispiel Menschen mit dem Nachnamen Oßner ein Problem: Wenn in einem Ausweisdokument wegen der Großschreibung der Buchstaben anstelle des "ß" ein Doppel-„S“ steht, bleibt unklar, ob sie „Ossner“ oder „Oßner“ heißen.

Großschreibung einiger Adjektive

Amtlich zulässig ist jetzt auch die Großschreibung des Adjektivs in Fällen wie „Goldene Hochzeit“ und „Neues Jahr“. Darüber hinaus passte der Rechtschreibrat einzelne Wortschreibungen an den weit überwiegenden Schreibgebrauch an. Er strich zum Beispiel die eingedeutschte Schreibweise „Ketschup“, die kaum verwendet wurde – zulässig ist jetzt nur noch Ketchup.

Auch andere ungebräuchliche Varianten fallen weg, müssen also zum Beispiel bei Schuldiktaten als Fehler angestrichen werden. Zum Beispiel „Grislibär“ (amtlich erlaubt ist nur noch Grizzlybär), „Yoga“ (nur noch: Joga)*), „Komplice“ (Komplize), „Roulett“ (Roulette), „Varietee“ (Varieté), „Wandalismus“ (Vandalismus).

Streit seit Rechtschreibreform von 1996

Die Rechtschreibreform von 1996 hatte zu leidenschaftlichen Debatten geführt. Jahrelang tobte ein Streit um die richtige Schreibweise von Delfin oder Delphin, Fuss oder Fuß, Schifffahrt oder Schiffahrt. Der daraufhin eingesetzte Rechtschreibrat suchte nach Kompromisslösungen und sollte dafür sorgen, dass der „Sprachfrieden“ wiederhergestellt wird...

t-online.de 29.6.2017

Hergestellt wurde nur ein Diktatfriede unter Geiselnahme der Schüler und Mithilfe der parteiischen Medien. Das fatale Disziplinierungmittel war die fehlerträchtige ss-Regel, die noch nicht einmal in allen Ländern eingehalten wird und von etlichen „Reformern“ als Fehler betrachtet wird. Ohne sie wäre die „Reform“ mausetot.

*) Wohl ein Irrtum: „Joga“ wird gestrichen.

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Sigmar Salzburg
27.05.2017 06.31
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Großprojekt Groß-ß

Austausch mit Josef Lange

Achammer trifft neuen Vorsitzenden des Rates für Rechtschreibung


Donnerstag, 25. Mai 2017 | 14:20 Uhr

lpa/Dietmar Pattis

Bozen – Der Rat für deutsche Rechtschreibung ist als zwischenstaatliches Gremium mit der Aufgabe betraut, die einheitliche Rechtschreibung im deutschen Sprachraum zu gewährleisten und gilt somit als maßgebliche Instanz in Fragen der deutschen Rechtschreibung. Dem Rat gehören 18 Vertreter aus Deutschland, jeweils 9 aus Österreich und der Schweiz und jeweils einer aus Südtirol, der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens und Liechtenstein an; Luxemburg ist mit einem Beobachter ohne Stimmrecht vertreten. Zuletzt stand etwa die Einführung des Großbuchstabens für “Eszett” (ß) auf der Agenda, welche das Land Südtirol bereits gutgeheißen hat.

Der neue Vorsitzende des Rates, Josef Lange, kam gestern nach Bozen und stattete Bildungs- und Kulturlandesrat Philipp Achammer einen Besuch ab. Am Treffen nahm auch der Direktor des Bereichs Innovation und Beratung, Rudolf Meraner, teil, der Südtirol im Rat für Rechtschreibung vertritt.

“Gerade für uns als sprachliche Minderheit ist es wesentlich, die regelmäßigen Kontakte und den ständigen Austausch mit dem großen deutschen Sprachraum aufrecht und lebendig zu erhalten”, erklärt Landesrat Achammer, “Sprachförderung und Sprachpflege sind für uns von zentraler Bedeutung. Daher ist es auch wichtig, dass wir in die Festlegung der gemeinsamen Rechtschreibung, die im gesamten deutschen Sprachraum Gültigkeit hat, mit eingebunden sind.”

Josef Lange ist seit Januar 2017 Vorsitzender des Rats für deutsche Rechtschreibung. Er studierte Katholische Theologie und promovierte in Geschichte und Politische Wissenschaften. Unter anderem war er Generalsekretär der Hochschulrektorenkonferenz sowie Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung in Berlin, Leiter der Abteilung Ressortkoordinierung in der Thüringer Staatskanzlei und Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur sowie Mitglied verschiedener akademischer Gremien.

suedtirolnews.it 25.5.2017

Ich habe bisher noch kein ansprechend gestaltetes Groß-ß gesehen. Man sieht allen die Notlösung an. Der Bedarf entstand bei der unnötigen Großschreibung von Eigennamen in amtlichen Dokumenten und wurde durch die „Reform“ vestärkt.

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Sigmar Salzburg
13.12.2016 22.34
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Der Dummstolz der Durchsetzer

3. Bericht des Rechtschreibrates:

Wesentlich im Bereich der GROSS- UND KLEINSCHREIBUNG neu geregelt mit der Reform wurde die Schreibung formaler Substantivierungen, die seitdem einheitlich in Großschreibung angesetzt sind (vgl. auf dem Laufenden, im Großen und Ganzen). Diese Neuerung hat sich durchgesetzt ...
3. Bericht S. 23
... z.B. in der devoten Presse:
Wissenschaftler haben eine Studie zur sich verlangsamenden Rotation der Erde geschrieben – und stützen ihre These auf Tonscherben der Babylonier.
Vor allem die Gezeitenkraft des Mondes bremst die Rotation der Erde. Aber auch alle Massen, die auf der Erde in Bewegung sind, verändern die Drehung – etwa Gletscher, Magma, ja selbst fallendes Laub. Doch der Mond wirkt bei Weitem am stärksten.
spiegel.de 13.12.2016
Nein, nach dem Gravitationsgesetz F = G • M • m / r² wirkt der Mond bei größeren Weiten schwächer und könnte bei weitem nicht die unterstellten Wirkungen hervorrufen.

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Sigmar Salzburg
13.12.2016 16.48
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3. Bericht des Rats für deutsche Rechtschreibung

0) Zum Bericht des Rats für deutsche Rechtschreibung

Nach 2006 und 2010 legt der Rat für deutsche Rechtschreibung zu Ende 2016 seinen dritten Bericht vor, der die Jahre 2011 bis 2016 umfasst. Stand der erste Bericht ganz im Zeichen der Findung eines Konsenses zwischen den die Reform befürwortenden und den der Reform kritisch gegenüberstehenden Parteiungen*), so spielten im zweiten Bericht Fragen der Umsetzung eine zentrale Rolle. Der nun vorliegende dritte Bericht ist der Erste, in dem Fragen der Schreibgebrauchsbeobachtung im Vordergrund stehen ...

rechtschreibrat.com

*) Offensichtlich waren neben den Befürwortern und Kritikern die 56 bis 90 Prozent Gegner der „Reform“ in diesen Gremien überhaupt nicht mehr vertreten.

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