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Rat für deutsche Rechtschreibung
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Detlef Lindenthal
25.01.2006 10.00
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Das große Durcheinander

F.A.Z., 24. Januar 2006

Glosse Politik
Halbherzig

oll. Auch wenn aus der Schweizer Kritik an der Rechtschreibreform und an der Arbeit des Rechtschreibrates der Unmut über deutsche Bevormundung spricht, trifft sie einen wahren Kern. Bei allen respektablen Entscheidungen des Rechtschreibrates sind viele seiner Vorschläge nicht mehr als faule Kompromisse. Warum konnten als falsch erkannte Schreibweisen nicht abgeschafft, warum mußten sie als Varianten erhalten bleiben? Wieso läßt sich der Vorsitzende des Rates zum wiederholten Male von der Kultusministerkonferenz unter Druck setzen und will bis Anfang März die Ergebnisse der Arbeit vorlegen? Mit der revidierten Getrennt- und Zusammenschreibung hat der Rat richtige Vorschläge gemacht, aber von einer vollständigen Überarbeitung und Korrektur kann nicht die Rede sein. Das Rechtschreibchaos ist inzwischen so groß, daß zu befürchten ist, daß die Verlage der Rechtschreibprogramme das letzte Wort haben und regeln, was der Rechtschreibrat nicht ordnen konnte. Denn wer die ehemaligen Urheber der Rechtschreibreform zur Korrektur ihrer eigenen Arbeit heranzieht, wird nichts anderes erwarten können als halbherzige Lösungen.
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Detlef Lindenthal

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Detlef Lindenthal
25.01.2006 09.57
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Das große Durcheinander

Neue Zürcher Zeitung, Mittwoch, 25. Januar 2006
Kritik an Reform der Rechtschreibreform
Offener Brief an die EDK und Rückweisungsantrag des Lehrerverbands


Die deutsche Dominanz bei der Nachbesserung der Rechtschreibreform löst in der Schweiz harsche Kritik aus. Der für die Umsetzung der neuen Regeln wichtige Lehrerdachverband fordert die EDK gar auf, die Geschäftsbeziehungen zur Kultusministerkonferenz zu überprüfen.

hag. Die im deutschen Sprachraum unterschiedlich scharf kritisierte Rechtschreibreform kommt auch in der Phase der offiziellen Nachbesserung nicht aus den Schlagzeilen. Wichtige in den Reformprozess involvierte schweizerische Institutionen wie etwa der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) oder der Sprachkreis Deutsch (SKD) melden in Vernehmlassungsantworten nicht nur bezüglich der Inhalte der Nachbesserung schwere Bedenken an. Sie kritisieren auch die angebliche Arroganz und Dominanz des federführenden Rats für deutsche Rechtschreibung (RfdR), der von der deutschen Kultusministerkonferenz als Koordinationsorgan bei der Überarbeitung der Reform eingesetzt wurde. Im 38-köpfigen Rat sitzen 18 Vertreter aus Deutschland, je 9 aus Österreich und der Schweiz, je einer aus Liechtenstein und Südtirol und demnächst noch ein Mitglied aus Deutsch-Belgien.

Vernehmlassung nur über Weihnachten

In seiner Stellungnahme kritisiert der LCH zum einen die viel zu knapp bemessene Vernehmlassungsfrist – sie wurde vom RfdR nur über die Festtage angesetzt – und kritisiert schärfstens, die Schweizer Delegation sei in den bisher 7 Sitzungen vom RfdR-Vorsitzenden häufig gemassregelt worden. Anträge der Delegation bezüglich Strukturierung einer Projektarbeit, die diesen Namen verdient hätte, seien fortgesetzt ignoriert, kleingeredet oder überstimmt worden. Daher und weil die Reformvorschläge des RfdR elementare Erwartungen der Schulen nicht erfüllten, verlangt der LCH, dass die Pflege der Rechtschreibung grundlegend neu und professionell geordnet werde[,] und legt der Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) gar nahe, in der Rechtschreibfrage die Geschäftsbeziehungen zur deutschen Kultusministerkonferenz zu überprüfen.

Diese gegenüber dem ursprünglichen Placet zur Reform jetzt erfolgte Verweigerung des LCH ist brisant, denn letztlich ist die Schule die wichtigste Institution beim Umsetzen neuer Reformänderungen. EDK-Präsident Ulrich Stöckling erhält zudem weitere Post in Form eines offenen Briefes. Absender ist der Sprachkreis Deutsch, zusammen mit Mitunterzeichnern wie Peter Müller, Direktor Marketing & Informatik der Schweizerischen Depeschenagentur (SDA), Men Haupt, Präsident des Buchhändler- und Verlegerverbandes, oder auch Filippo Leutenegger, Nationalrat und CEO der Jean Frey AG.

Marschhalt gefordert

Im Brief wird der EDK-Präsident darauf hingewiesen, die deutschen Kultusminister hätten eingestanden, «dass die Rechtschreibreform falsch war» (Erste Ausgabe 2006 des «Spiegels»). Die Unterzeichner erinnern auch an die verursachten und anstehenden Kosten der Reform und verlangen einen Marschhalt. Sie fordern von der EDK eine längere Vernehmlassung zu den Ratsempfehlungen, die wissenschaftliche Überprüfung des ganzen Regelwerks, die Auswechslung der Schweizer Delegation im RfdR und ein Moratorium, wie es der Kanton Bern verfügt hat. Die Absichtserklärung, die die Schweiz 1996 unterzeichnet habe, verpflichte zu nichts. EDK-Generalsekretär Hans Ambühl, ebenfalls Mitglied der Schweizer Delegation, zeigte gegenüber der NZZ ein gewisses Verständnis für die Kritik. Auch er erachtet die von der Kultusministerkonferenz angesetzte Vernehmlassungsfrist als viel zu kurz und bedauert sehr, dass seit Einsetzung des RfdR die Rechtschreibreform stark verpolitisiert worden sei, was Sachlichkeit erschwere. Er kritisiert auch, dass die nun geplanten Anpassungen vom ursprünglich geplanten vereinfachten Regelwerk wegführten und die Schule zwingen würden, fast nur noch Einzelfälle und Ausnahmen zu lehren.
Sorge der EDK

Dass indes kleine Länder wie die Schweiz oder Österreich noch den nötigen Druck auf die deutsche Kultusministerkonferenz aufbauen können, bezweifelt Ambühl. Die Sorge ist begründet. Bereits Anfang März möchte die Kultusministerkonferenz die umstrittene Reform der Reform definitiv verabschieden.
http://www.nzz.ch/2006/01/25/il/articleDIP11.html

_______

Welch ein riesiges Durcheinander!! -- Die Schweizer müssen gerade klagen, was die Abweichung von der Generallinie betrifft: scheren sie doch bereits seit Jahrzehnten aus der gemeinsamen Rechtschreibung aus (siehe die Schreibungen Masse, Strasse).
Der Schweizer Kritik am RfdR ist zuzustimmen. Es sei denn, daß man sich durchringt, den RfdR (Mannheim) als Kabarettveranstaltung zu sehen. Denn dann ist er überaus wertvoll: Er bricht Denkkrusten auf und veralbert die Kultusminister ebenso wie die Rechtschreibschützer.
So haben es schon die meisten Kultusbürokraten, Gerichte, Zeitungsredaktionen, Buchverlage gemacht: Wer Macht und Geld hat, aber weder Argumente noch recht, veralbert die anderen.
Wer allerdings nach diesem Durcheinander als erster wieder auf den Füßen steht und seine Dinge und Argumente ordnet, geht als Sieger aus diesem traurigen Kampf hervor.
Mindestens sollte daraus ein Lehrstück von Brechtschem Ausmaß entstehen können.
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Detlef Lindenthal

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31.12.2005 19.34
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>>Kulturinformationszentrum des Deutschen Kulturrates und der ConBrio Verlagsgesellschaft ...

Nachricht: Zehetmair sieht sich als Moderator bei der Rechtschreibreform
Veröffentlicht von: nmz-red/leipzig · Kulturelle Bildung
Berlin (ddp). Der Präsident des Rates für deutsche Rechtschreibung, Hans Zehetmair, versteht sich als «Moderator» der deutschen Sprache. Er wolle die starren Fronten zwischen Gegnern und Befürwortern der Rechtschreibreform abbauen, sagte Zehetmair der Nachrichtenagentur ddp in Berlin.

Die Weigerung vieler Zeitungen und Zeitschriften, die neue Rechtschreibung anzuwenden, sowie die traditionellen Lesegewohnheiten der Deutschen hätten einen Kompromiss notwendig gemacht. Nach den Korrekturen an der Getrennt- und Zusammenschreibung, der Silbentrennung sowie der Interpunktion entscheidet der Rat am 25. Februar über die letzten Veränderungen bei der Groß- und Kleinschreibung. Anfang März werden die Empfehlungen des Rates der Kultusministerkonferenz (KMK) vorgelegt. Für die Schulen treten die Korrekturen am 1. August 2006 in Kraft. Insgesamt zieht der ehemalige bayerische CSU-Kultusminister eine positive Bilanz der bisherigen Arbeit des Rates für deutsche Rechtschreibung. Er sei mit dem Ergebnis «sehr zufrieden», sagte Zehetmair ein Jahr nach Bestehen des Gremiums. Für das 2006 hofft er, nicht mehr so unter Zeitdruck zu geraten. «Der Rat soll in ruhigere Gewässer kommen“, sagte er. Der Rat plane vorerst nicht, noch weitere Teile der Reform anzugreifen. Fremdwörter würden nicht sofort geändert. Hier werde man abwarten, welche Schreibart sich in der Öffentlichkeit durchsetzt. <<

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Detlef Lindenthal
21.12.2005 22.18
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Mehr als Detailprobleme
Der "Änderungsumfang“ steht weitgehend fest, doch auch die Vorschläge zur Reform der Rechtschreibreform weisen viele Unstimmigkeiten auf
VON REINHARD MARKNER

Welchen "Änderungsumfang“ die kommende Revision der Rechtschreibreform haben wird, steht „weitgehend fest“. Der Rat für deutsche Rechtschreibung, der dies mitteilt, hofft auf die Zustimmung der Kultusminister, die seine Vorschläge auf ihrer Frühjahrskonferenz begutachten werden.

Das von Hans Zehetmair geführte Gremium sollte nur drei von sechs Teilen der Amtlichen Regelung überprüfen. Die anderen drei hatte die Kultusministerkonferenz im vergangenen April überraschend für „unstrittig“ erklärt. Zu diesen vorgeblich über jede Kritik erhabenen Bereichen zählt das Kapitel über die Laut-Buchstaben-Zuordnung. Der Rat hat sich an die politische Vorgabe gehalten, hier keinerlei Änderungen ins Auge zu fassen. Ein Vorstoß von österreichischer Seite, das ß nach Schweizer Vorbild ganz abzuschaffen, fand keine Mehrheit.

Die durch die Reform veränderte Verteilung von ss und ß ist bekanntlich ihr Erkennungsmerkmal. Wer, wie nahezu alle Ratsmitglieder, am Überleben der Reform interessiert ist, wird über die Nachteile der Neuregelung (bisschen, Missstand) und die Erosion der Rechtschreibsicherheit, wie sie in irrtümlichen ss-Schreibungen (fleissig, Kenntniss, Strasse) zum Vorschein kommt, gerne hinwegsehen.

Von hohem Symbolwert sind auch die Drei-Buchstaben-Regel (Flussschifffahrt) und einige auffällige Eindeutschungen wie z. B. Tipp und Potenzial. Erstaunlicherweise hält der Rat darüber hinaus an so erfolglosen Neuschöpfungen wie Krepp (für Crêpe) oder Tunfisch fest. Ihre Existenzberechtigung ist natürlich ebensowenig „unstrittig“ wie die der Schreibweisen schnäuzen oder Stängel, die auf eigenwillige Vorstellungen des führenden Reformers Gerhard Augst zurückgehen.

Der Rat signalisierte frühzeitig, in vielen Fällen der Zusammenschreibung wieder den Vorzug zu geben, was ihm das Wohlwollen der Öffentlichkeit eintrug. Übersehen wurden darüber die Defizite der vorgeschlagenen Revision der Getrennt- und Zusammenschreibung.

Den umformulierten Regeln gemäß wäre eislaufen und er läuft eis zu schreiben, staubsaugen und er saugt Staub, Rad fahren und er fährt Rad. Eislaufen zählt der Neufassung zufolge zu jenen Fällen, „bei denen die ersten Bestandteile die Eigenschaften selbstständiger Substantive weitgehend verloren haben“. Diese Begründung soll auch für die Schreibung leidtun herhalten, obwohl das Adjektiv leid keineswegs mit dem Substantiv Leid identisch ist oder jemals war. Der Rat schreibt hier ein längst erkanntes grammatisches Fehlurteil der Reformer fort und weigert sich wie diese, die herkömmliche Schreibung leid tun anzuerkennen. Aus gut tun, leid tun, not tun, leid sein, not sein machte die Reform gut tun, Leid tun, Not tun, leid sein, Not sein. Der Rat korrigiert nun zu gut tun, leidtun, nottun, leid sein, Not sein.

An den Details zeigen sich die fundamentalen Probleme

Während der Rat einerseits nicht wenige Zusammenschreibungen obligatorisch neu einführen möchte, ist er andererseits nicht bereit, alle durch die Reform für obsolet erklärten Wörter – radfahren, spazierengehen, zuviel usw. – zu rehabilitieren. Zum Teil möchte er es beim Nebeneinander beider Formen belassen – hier zu Lande neben hierzulande, mithilfe neben mit Hilfe –, zum Teil sieht er in der Einführung weiterer Alternativen – kennenlernen neben kennen lernen, maßhalten neben Maß halten – bereits die Lösung des Problems. Die heute allgegenwärtigen Übergeneralisierungen – Schreibweisen wie hervor getreten oder heut zu Tage – können so nicht zurückgedrängt werden.

Mit diesen und anderen Unstimmigkeiten konfrontiert, erklärte der Urheber der Vorlage, der Potsdamer Linguist Peter Eisenberg, in der Süddeutschen Zeitung, sich mit „so etwas wie fundamentalen Detailproblemen“ nicht abgeben zu wollen. Tatsächlich aber zeigen sich an den Details die fundamentalen Probleme der Revision. Einerseits nimmt der Rat, wie schon die von ihm abgelöste Zwischenstaatliche Kommission, wenig Rücksicht auf Sprachgeschichte, Schreibgebrauch und grammatische Richtigkeit. Andererseits schont er die mit der Reform verbundenen politischen und ökonomischen Interessen, indem er es bei minimalinvasiven Eingriffen belassen will.

Rechtschreibreform
Auf ihrer Frühjahrstagung werden die Kultusminister über die Vorschläge zur Revision der Rechtschreibreform beraten, die der Rat für deutsche Rechtschreibung inzwischen erarbeitet hat. Reinhard Markner ist Vorsitzender der Forschungsgruppe Deutsche Sprache und Historiker an der Universität Halle-Wittenberg. chp
Nicht einmal diskutiert hat der Rat das Kapitel „Schreibung mit Bindestrich“. Folglich werden selbst die Behelfsschreibungen Schluss-Strich oder Schiff-Fahrt nicht wieder aus dem Verkehr gezogen, obwohl sie, da noch unbeholfener als Schlussstrich und Schifffahrt, ungebräuchlich sind. Bleiben soll auch der 45-jährige Mann bzw. der 45-Jährige, das 8-Fache usw. Diese fehlerträchtige Vorschrift hält zur Großschreibung von Wortbestandteilen an, denen eine solche Auszeichnung nicht zukommt.

Mit Ausnahme einiger Randbereiche gilt die reformierte Groß- und Kleinschreibung ebenfalls offiziell als „unstrittig“. Der Rat hat auf seiner jüngsten Sitzung dennoch eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die dieses Kapitel überprüfen soll. Darin liegt zwar eine gewisse Unbotmäßigkeit gegenüber der KMK; der Auftrag an die Arbeitsgruppe ist jedoch ausdrücklich auf wenige Punkte beschränkt. Zudem gehören ihr mit Peter Gallmann und Karl Blüml zwei führende Reformer an, die einschneidende Maßnahmen zu verhindern wissen werden.

Der Rat bleibt zurück hinter den Erkenntnissen des 19. Jahrhunderts

Voraussichtlich wird man sich auf einige weitere Variantenschreibungen verständigen. Ein Nebeneinander von gelber und Gelber Karte, von die meisten und die Meisten ist bereits seit der ersten Reform der Reform von 2004 vorgesehen. Die Tolerierung der Großschreibung des Du in Briefen wird wohl neu hinzukommen. Die grammatisch falschen Großschreibungen Bankrott bzw. Pleite gehen könnten – wie im Falle von Leid tun – durch die Zusammenschreibungen bankrottgehen und pleitegehen ersetzt werden. An das ähnlich gelagerte Recht haben wird man hingegen kaum rühren wollen.

Unverändert bleiben sollen auf jeden Fall die ebenso häufigen wie bedenklichen Großschreibungen gestern Morgen, morgen Abend usw. sowie im Allgemeinen, des Weiteren, auf dem Laufenden usw., die allesamt als obligatorisch gelten. Diese Schreibungen wurden bereits von der Sprachwissenschaft des 19. Jahrhunderts als grammatisch fragwürdig erkannt. Der Rat bleibt hinter diesem Erkenntnisstand zurück.

Im Bereich der Zeichensetzung hat sich der Rat dazu durchgerungen, das Komma vor erweiterten Infinitivgruppen, die mit um, ohne, statt usw. eingeleitet werden, wieder obligatorisch zu machen. Hingegen soll das Komma vor gleichrangigen Hauptsätzen, die mit und oder oder beginnen, weiterhin ins Belieben der Schreibenden gestellt sein. Die möglichen Folgen illustriert das Regelwerk mit dem Beispielsatz Ich fotografierte die Berge und meine Frau lag in der Sonne. Dort findest sich auch weiterhin der hübsche Satz Er sah den Spazierstock in der Hand tatenlos zu, der von Amts wegen ebenfalls kein Komma benötigt. Eine Beseitigung aller Mängel der reformierten Zeichensetzung findet also nicht statt.

In das Kapitel Worttrennung am Zeilenende hat man zwar redaktionell stärker eingegriffen, was jedoch nur eine einzige greifbare Konsequenz hat: Die Abtrennung einzelner Vokalbuchstaben (a-ber, Musse-he usw.) soll nicht mehr möglich sein. Weil der Rat andererseits an der Untrennbarkeit von ck festhält, können dann Acker, Ecke usw. überhaupt nicht mehr zerteilt werden.

Obwohl die Öffentlichkeit ad nauseam mit den Beispielwörtern Analphabet und Urinstinkt traktiert wurde, deren Trennung nach der je zweiten Silbe zu vermeiden sei, bleibt die Trennung Urin-stinkt im Zweifel weiterhin erlaubt, ebenso wie Urins-tinkt. Auch an Trennmöglichkeiten wie hi-nauf, he-rab, Subsk-ription, Ins-tanz findet der Rat nichts auszusetzen. Das ist weder sachlich angemessen noch zeitgemäß bei einer technischen Entwicklung, welche die Schreibenden von den Schwierigkeiten der Silbentrennung fast vollständig entlastet hat.

Falls die Vorschläge des Rechtschreibrats von den Kultusministern akzeptiert werden, womit zu rechnen ist, wird sich die amtliche Rechtschreibung in gewissem Maße der herkömmlichen annähern. Diese bleibt jedoch auch der ein weiteres Mal reformierten Reformschreibung überlegen. Wer bisher an der gewöhnlichen Orthographie festgehalten hat, darf sich bestätigt sehen.

http://www.fr-aktuell.de/ressorts/kultur_und_medien/feuilleton/?cnt=773747&cnt_page=1

______

Lieber Herr Markner,

nach dem Stand von 1996 ff. hieß es:
achtmal, 8-mal, das achtfache, das 8fache. Klaus Heller selbst gab mir 1997 die genaue Begründung, warum 8fach keinen Bindestrich bekommen darf. Falls die genannte Schreibung inzwischen geändert wurde, wird die Schreibung 8fach vermutlich nach wie vor reformkonform sein.
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Detlef Lindenthal

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Sigmar Salzburg
15.12.2005 16.13
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Kommentar

Zur „Rechtschreibreform“ wird berichtet, es werde dem Bundeselternrat, Bundesschülerrat und der Verwaltung „ein rudimentäres Mitspracherecht eingeräumt“, „es rechne aber auch niemand damit, dass der Rat für eine komplette Rücknahme votiert“ – ein Vorgehen wie in den einstigen „Volksdemokratien“:

Handverlesene „fortschrittliche Kräfte“ stimmen „demokratisch“ ab, mit Schlußredaktion durch „die Partei“ der Kultusminister.

In Schleswig-Holstein stimmten 71 Prozent der Wahlberechtigten 1998 gegen diese Reform, und dennoch wenig später die sogenannten Volksvertreter zu 100 Prozent für deren Zwangseinführung – allen voran die Vorkämpfer für Plebiszitär- und Basisdemokratie. Der ablehnende Wille der Eltern und Klassenelternräte verwandelte sich über die Schulelternräte, Landeselternräte bis zum Bundeselternrat auf obskure Weise in kritiklose Zustimmung. Bei den Schülern war es ähnlich.

Die Schulbuchverlage rechnen diese Gruppierungen sogar zu ihrer Verbändeallianz, mit anderen Worten: zu den „nützlichen Idioten“, die ihnen bei der kapitalistischen Ausbeutung von Schülern und Eltern behilflich sind.

Schulbücher werden nun nicht mehr über Jahre im Rahmen einer Lernmittelfreiheit ausgeliehen, sondern als leichtverderbliche Reformware alljährlich von den Eltern finanziert, oft über ein „Büchergeld“, das Schüler und Eltern schröpft, ohne daß sie selbst in den Besitz dieser Bücher gelangen.
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Sigmar Salzburg

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14.12.2005 23.44
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Sie reformieren immer noch

Morgen, beim 312. Plenum der Kultusministerkonferenz ist „eine Befassung nicht geplant“. Aber früher oder später wird sich auch die Kultusministerkonferenz mit der Rechtschreibreform auseinander setzen müssen. Beziehungsweise mit der Reform der Reform: Vor einem Jahr nahm der Rat für deutsche Rechtschreibung seine Arbeit auf, die darin besteht, bei von der zwischenstaatlichen Kommission für Rechtschreibung geschaffenen Problemen „nach Kompromissen“ zu suchen.

Beschäftigt hat er sich schon mit Fragen der Interpunktion und der Großschreibung. Auch die neuen Silbentrennungsregeln wurden diskutiert – „und bestätigt“, betont Geschäftsführerin Kerstin Güthert. Also bleibt's beim Zu- cker, der einst Zuk- ker war. Wieder aufgegeben werden soll nach Willen des Rechtschreib-Rates hingegen die verbindliche Getrenntschreibung von Wörtern wie Rat suchend oder allein erziehend. Und auch die Begründung, dass beispielsweise die Gelbe Karte „in Fachsprache“ korrekterweise groß, sonst aber klein zu schreiben sei, „wurde oft kritisch erwähnt“. Schließlich sei es so leicht gar nicht auszumachen, wo die Fachsprache aufhört, und wo sie beginnt. Der größte Schritt der Reform-Reformer ist allerdings struktureller Natur: Man wagt ansatzweise demokratische Elemente ins Verfahren zu integrieren. So wird Interessenvertretern in besonderem Maße Betroffener ein rudimentäres Mitspracherecht eingeräumt: Bundeselternrat, Bundesschülerrat und die Verwaltung dürfen sich äußern. „Bis Ende Januar“ erwarte man die Voten, so Güthert.

Auf derlei Feedback hatte die Kommission seit 1992 bewusst verzichtet, weil sie bei der seinerzeitigen öffentlichen Anhörung komplett Schiffbruch erlitten hatte. Das damals vorgestellte Vorhaben war die Einführung einer moderaten Kleinschreibung. Aus dem wurde auf relativ rätselhaftem Wege die heute teils verbindliche, teils fakultative Ausweitung der Großschreibung (siehe Gelbe Karte). Aber keine Sorge: Einen „verbindlichen Charakter“ haben diese plebiszitären Einwürfe „nicht“, klärt Güthert auf. Anderes gilt für die Rats-Empfehlungen. Über die könne sich die KMK, so Generalsekretär Erich Thies, „nicht so einfach hinwegsetzen“. Es rechne aber auch niemand damit, dass der Rat für eine komplette Rücknahme votiert. Bis Schuljahrsbeginn soll die Veränderung der neureformierten Reformrechtschreibung in Kraft treten. Danach, so Grüthert, wird sie der Rechtschreibrat nur noch „bei Bedarf dem Sprachgebrauch anpassen“. bes

taz Nord Nr. 7845 vom 14.12.2005, Seite 27, 69 Zeilen (TAZ-Bericht), bes

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13.12.2005 19.00
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>>Autoren-Sprecher:
„Schüler und Eltern sind in Geiselhaft“

VON REGINA PÖLL (Die Presse) 12.12.2005
Autoren-Sprecher gegen neue Rechtschreibung und PC-Software, für kreatives Schreiben an Schulen.

Die Presse: Seit drei Monaten ist die neue Rechtschreibung an den Schulen fix. Haben die Schüler damit das richtige Regelwerk an der Hand?

Gerhard Ruiss: Nein, sondern sie haben ein Zwischenergebnis an der Hand. Der Rechtschreibrat überarbeitet die Rechtschreibreform von 1996 grundlegend. Man könnte sagen, bis auf die ss-Regelung wird wahrscheinlich alles revidiert. Insofern ist das für niemanden von Vorteil gewesen.

Presse: Was stört Sie am meisten?

Ruiss: Die Getrennt- und Zusammenschreibung, bei der die Sinnbedeutung komplett verloren geht. Oder Wörter wie belämmert. Bei den Ableitungen vom Stammwort sind Undinge herausgekommen. Auch die Konsonantenvermehrung, Wortkombinationen mit drei e: Zwei Konsonanten sind schon genug. Es fällt schwer zu sagen, was ein besonderer Unsinn an dieser Rechtschreibreform ist, weil sie als gesamtes Unsinn ist.

Presse: Wie soll die Zukunft für die Schüler aussehen?

Ruiss: Die Schüler sind, gelinde gesagt, in einer Art Geiselhaft. Und mit ihnen die Eltern, weil Reformumtriebige 1996 in Richtung Steckenpferd gemeint haben: Das wäre doch gut, es so zu machen. Es ist überhaupt nie in größerem Zusammenhang überlegt worden. Es sind bildungspolitisch gravierende Fehler begangen worden, mindestens im vergangenen Jahrzehnt. Vor allem der Fehler, die Notwendigkeit der Sprachkompetenz und der Schreibfähigkeit zu unterschätzen. Man meinte, durch die höhere Technologisierung würden ganz bestimmte Fertigkeiten und Techniken peripher. Es hat sich aber herausgestellt, dass ohne Lesen, ohne die Abstraktion über das Lesen und Schreiben, das Leben nicht mehr entschlüsselbar ist.

Presse: Von Rechtschreibprogrammen am PC halten Sie nichts?

Ruiss: Überhaupt nichts. Diese Programme sind nichts anderes als Behelfsmittel, die mir Vertipper anzeigen können. Aber sie können in der Sprachlogik nichts machen. Es gibt diesen Wunderglauben, wir lagern unser ganzes Wissen in die Technik, die macht's für uns.

Presse: Wie wichtig ist das Mündliche gegenüber dem Schriftlichen?

Ruiss: Ich glaube, dass das Mündliche gleichrangige Bedeutung hat. Man muss kommunizieren lernen, auf der Ebene der Verbalisation wie auf der schriftlichen Ebene. Ich halte nichts davon, die schriftliche Sprache der phonetischen nachbauen zu wollen. Es gibt auch eine reduzierte verbale Sprache. Dem kann Literatur ausgezeichnet entgegenwirken. Eher nicht die Sachliteratur, wie man geglaubt hat, sondern die so genannte schöne Literatur ist genau das Mittel. Sie schult die Abstraktionsfertigkeit, die Vorstellungskraft.

Presse: Was aber, wenn die schöne Literatur in alter statt in neuer Rechtschreibung ist wie bei vielen Autoren, verwirrt das nicht die Schüler?

Ruiss: Gerade Schriftstellern der schönen Literatur geht es doch um Sprachgenauigkeit, nicht um ein nicht anwendbares Regelwerk, das für jede Regel 97 Ausnahmen braucht. Man könnte auch sagen: Vielleicht hätten die Reformer früher auf die intensiven Sprachanwender hören sollen, auf Schriftsteller, Journalisten. Stattdessen ist man eher im pädagogisch-schulmeisterlichen Bereich geblieben.

Presse: Was wünschen Sie sich nun vom Rechtschreibrat?

Ruiss: Dass er die Getrennt- und Zusammenschreibung repariert und dort, wo es klare Schreibungen gibt, nicht mehr versucht, falsche Schreibungen als Variantenschreibung zu erhalten. Allerdings: Man kann nicht rund 90 Prozent der Leute zwingen, nach Amtsdeutsch-Regeln zu schreiben.

Presse: Auch nicht an den Schulen?

Ruiss: Ich hoffe, die Schüler haben tolerante Lehrer, die das größte Augenmerk nicht darauf lenken, ob richtig oder falsch geschrieben wurde. Übrigens einer der verzopftesten Bildungsansätze überhaupt. Denn das Entscheidende ist nicht das buchstabengetreue Einhalten des Schreibens. Leider heißt es oft noch: Finde einen anderen Ausdruck, oder: sinnstörend, wenn Schüler einen kreativen Umgang mit Sprache haben. Aber genau der wird ihr weiteres Leben bestimmen. <<
http://www.diepresse.com/Artikel.aspx?channel=p&ressort=i&id=525578

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Detlef Lindenthal
13.12.2005 18.53
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>>Wissen-Media: Rechtschreibprogramme nicht auffrischen

Der zur Bertelsmann-Gruppe zählende Wissen-Media-Verlag hat in einem Schreiben an seine Kunden eine Aktualisierung der Rechtschreibprogramme angesichts der „etwas verworrenen Sachlage“ bei der Entwicklung der Rechtschreibreform als derzeit nicht empfehlenswert bezeichnet. Das berichtet „Heise Online“. Wissen Media gibt unter anderem die „wissen.de“-Rechtschreib-CD sowie den „Orthograf-Rechtschreibkonverter“ heraus. Da die 1996 und 2004 verfügten Änderungen der Schreibregeln zur Zeit vom Rechtschreibrat erneut nachgebessert werden, rät der Verlag, der selbst im Rat mitarbeitet, zur Zurückhaltung. Der öffentliche Konsens hinsichtlich der korrekten Schreibung im Deutschen sei verloren gegangen.

Heise kommentiert: „Als bedauerlich können Beobachter dabei möglicherweise den Umstand empfinden, daß Schüler, Lehrer, Journalisten und andere Textschaffende sich bei Bedarf nicht so einfach umfassend updaten lassen, wenn sich die ‚etwas verworrene Sachlage‘ infolge politischer Entscheidungen geklärt haben sollte. Bei ihnen stellt sich die Frage, was als falsch und was als richtig geschrieben gelten soll, nämlich täglich.“
geschrieben von dsw am 13.12.2005<<

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Detlef Lindenthal
13.12.2005 18.49
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>>Rechtschreibreformer geistesgestört? Aufheizung einer Debatte
Über den Geisteszustand des Rechtschreibreformers Hermann Zabel macht sich Theodor Ickler Gedanken, Mitglied des Rechtschreibrates, der auf der Grundlage der Rechtschreibreform einen Kompromiß ausarbeitet. Zabel hatte von 1980 bis 1996 einer Vorgängerorganisation des Rechtschreibrates angehört, der Kommission für Rechtschreibfragen am Institut für deutsche Sprache. Ickler gibt am 11. Dezember in seinem Netztagebuch unter der Überschrift „Der Fall Zabel“ zwei Leserbriefe an die Süddeutsche Zeitung wieder, die seiner Meinung nach „hinreichend über den Geisteszustand des Herrn Z. Auskunft“ geben. Diese Dokumentation nutzten einige Anhänger Icklers, um in Kommentaren die Entlassung des emeritierten (!) Professors zu fordern. Diese neuerliche Personalisierung und Aufheizung der Auseinandersetzung um die Rechtschreibung könnte darauf hindeuten, daß Ickler, der mit der Arbeit des Rechtschreibrates unzufrieden ist, seinen Rückzug aus diesem Gremium vorbereitet. In einem Leserbrief aus dem Jahre 1997 hatte Zabel den Rechtschreibrebellen Friedrich Denk heftig angegriffen, ihm „Irreführung und Manipulation“ und Geschäftemacherei vorgeworfen und gefordert, die Unterrichtstätigkeit Denks zu prüfen. Ein weiterer SZ-Leserbrief, von Eberhard Dünninger, hatte im Gegenzug Zabels „unsägliche Polemik“ und „Verleumdung“ angekreidet.
geschrieben von dsw am 13.12.2005<<

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Von der Psychiatrierung Andersdenkender oder Nichtdenkender halte ich gaaaar nichts.

Detlef Lindenthal, Diplom-Sozialpädagoge

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Detlef Lindenthal
11.12.2005 22.34
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Frau Schuß (Schuss?) schreibt für Leute, die nicht gleichzeitig lesen und ...

... denken können.

>>Rechtschreibung:
Fehlerfrei schreiben Pflicht
VON HEDWIG SCHUSS (Die Presse) 12.12.2005
Rechtschreibung. Schulen bewerten weniger streng – doch im Job gibt es keine Gnade.

WIEN. Die Schüler können sich freuen: In ihren Aufsätzen wird eine inkorrekte Schreibweise bei weitem nicht mehr so streng geahndet wie etwa noch in den Schulheften ihrer Eltern. Die Verordnung über die Leistungsbeurteilung stellt klar den Inhalt in der Gewichtung einer Arbeit an die erste Stelle, gefolgt von Aufbau, Stil und Sprachrichtigkeit (also Grammatik) vor korrekter Schreibweise.

In den 50ern beispielsweise seien Rechtschreibfehler noch zu Lasten des Inhalts balanciert worden, wie Kurt Scholz, früherer Präsident des Wiener Stadtschulrates, heute unter anderem Mitglied des Rechtschreibrates (siehe Kasten[??wo?]), kritisiert. Für die sich entfaltende Kreativität von Kindern sei eine Überbetonung der Rechtschreibung fatal. „Zu sagen, schreib lieber eine Seite fehlerfrei als acht, ist nicht gerade förderlich.“ Obgleich Scholz es für unerlässlich hält, sich stets möglichst präzise auszudrücken, so plädiert er in der Ahndung etwa von Regelungen der Silbentrennung für mehr Toleranz „im Sinne der Kinder“.

Auch wenn sich die Gewichtung in der Beurteilung von Schulaufsätzen geändert hat, „so ist bei der sozialen Einschätzung nichts anders“, ist Landesschulinspektor Karl Blüml überzeugt. In der Arbeitswelt wird nach wie vor ein Mensch danach beurteilt, wie sattelfest er in Sachen Rechtschreibung ist. Bis vor kurzem hätten etwa Straßenbahnfahrer vor ihrer Einstellung in Österreich einen Rechtschreibtest absolvieren müssen, berichtet Ulrike Steiner vom Österreichischen Wörterbuch.

„Es kann auch heute noch passieren, dass sogar ein Mathematiker beruflich nicht weiter kommt [weiterkommt], weil er die Rechtschreibung nicht beherrscht, sein Vorgesetzter darin aber sehr firm ist [immer was Neues – daß firm sich steigern läßt?! ... fertig, sehr fertig, firm, sehr firm ...].“

Bei der Consultingagentur Boston Consulting sieht man im Recruiting das Thema korrekte Schreibweise gelassen. Ein Bewerber erhalte keinerlei Bonuspunkte, wenn er fehlerfrei schreiben könne. Das werde vielmehr vorausgesetzt [was, bitte schön, ist daran gelassen?]. Bei Bewerbern nicht-deutscher Muttersprache werde über den einen oder anderen orthografischen Fehler auch gerne hinweg gesehen [hinweggesehen], wenn das Gesamtbild stimme.

Für Germanistikprofessor Richard Schrodt ist die Schreibweise ein Kleid der Sprache. So, wie man unweigerlich auch von der Kleidung eines Menschen Rückschlüsse auf diesen ziehe, so sei es auch mit der Rechtschreibung. Jemand, der seine höchst private Interpretation von deutscher Rechtschreibung an den Tag lege, werde diesen Akt der Aufmüpfigkeit auch von anderen dahingehend interpretiert wissen müssen, dass er sich mit gesellschaftlichen Verhältnissen nicht vorbehaltslos arrangiere.

Die Aufregung rund um die Rechtschreibreform können die Mitglieder des Mannheimer Rechtschreibrates nicht nachvollziehen. Das Sträuben der Bevölkerung gehört für Blüml zu jeder Reform dazu [also sind Sträuben und Aufregung doch nachvollziehbar, und Herr Blüml hat nicht die Wahrheit gesagt]. In Dänemark habe es 30 Jahre gedauert, bis alle Medien sich durchringen konnten, alle Substantiva klein zu schreiben, wie 1947 verordnet wurde [und, war es nützlich? Die Lesegeschwindigkeit und Verständlichkeit leiden].

„Das ist eine Generationenfrage“, so Blüml. Dass jede Generation eine andere Schreibweise erlerne, sei immer schon so gewesen [Lüge] und kein Problem [doch, denn es ist ein großer Nachteil für die Kinder, wenn ihre Eltern ihnen nicht bei den Schularbeiten helfen können und wenn die Kultusminister einen Keil zwischen Eltern und Kinder schieben, was denn wohl auch der hauptsächliche Sinn der „Reform“übung gewesen sein könnte], da die Rechtschreibung vorrangig für Schüler und behördliche Korrespondenz existiere [nein, Sprache, Schrift und Rechtschreibung sind für den Gedankenaustausch zwischen allen Menschen unerläßlich, insbesondere auch in der Arbeitswelt; nicht nur für Schüler und Behördenleute]. Ob in einem Brief das Du groß geschrieben werde, solle jeder halten, wie er möchte. In Zeiten von Rechtschreibprogrammen trete die Wichtigkeit solcher Fragen ohnedies in den Hintergrund [nein, ganz entschieden nein; ob jemand sich verständlich ausdrücken kann, hängt, zumindest statistisch, durchaus mit seinen Rechtschreibkenntnissen zusammen; Rechtschreibprogramme können keine Zeichensetzung]. Der Rechtschreibrat arbeite auch mit Softwareherstellern zusammen, die an der Entwicklung stets aktueller Hilfestellungen arbeiten [nein, siehe vorige Meldung].

Ulrike Steiner ist verärgert [wird nicht allerorten für Gelassenheit geworben?] über die Hysterie [wenn viele Milliarden für Schwachsinn ausgegeben werden, so ist der Widerstand dagegen keine Hysterie], mit der anfangs auf die neue Rechtschreibung reagiert wurde. „Die Diskussion ist sinnvoll [eben war Frau Steiner noch verärgert über sie], aber ich würde mir wünschen, dass das nicht emotional diskutiert wird [sehr gut, Frau Steiner, ich lade Sie zu einer sachlichen Erörterung der Rechtschreibfrage ein!].“ Vielfach seien auch falsche Informationen kolportiert worden, etwa dass sich alles ändere [Lüge! Dies hat bisher niemand ernsthaft behauptet] und jede Unrichtigkeit als schwerer Fehler gerechnet werde. Positiv sei hingegen, dass das Interesse für Sprachrichtigkeit geweckt [veralbert] wurde. So werde heute in Volksschulen wieder die Getrennt- und Zusammenschreibung unterrichtet. Nicht weil es auf dem Lehrplan steht, sondern weil Interesse daran besteht. <<
http://www.diepresse.com/Artikel.aspx?channel=p&ressort=i&id=525581

_________

Mit der Bitte um Nachsicht, daß ich dazwischengeschrieben habe.
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Detlef Lindenthal

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Detlef Lindenthal
10.12.2005 19.28
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Bertelsmann im RfdR/Mannheim

heise.de, 10.12.2005 16:08
Herausgeber von Rechtschreibsoftware rät derzeit von Updates ab

Der in Gütersloh und München ansässige Wissen-Media-Verlag, ein Unternehmen der Bertelsmann-Gruppe, das unter anderem die „wissen.de“-Rechtschreib-CD sowie den Orthograf-Rechtschreibkonverter herausgibt, hat in einem Schreiben an seine Kunden ein Update der Rechtschreibsoftware angesichts der „etwas verworrenen Sachlage“ in Bezug auf die Entwicklung der neuen deutschen Rechtschreibung derzeit als nicht empfehlenswert bezeichnet.

Die 1996 und 2004 beschlossenen Änderungen der Schreibregeln, so der Verlag, stünden gegenwärtig erneut auf dem Prüfstand und würden voraussichtlich bereits 2006 in Teilen ein weiteres Mal korrigiert. Seit geraumer Zeit wird durch den von den Kultusministern der Bundesländer neu eingesetzten „Rat für deutsche Rechtschreibung“, an dem auch Reformkritiker beteiligt sind, ein Kompromissvorschlag für die umstrittenen Teile der Rechtschreibreform erarbeitet.

Der öffentliche Konsens hinsichtlich der korrekten Schreibung im Deutschen sei verloren gegangen – so der Verlag, der in dem genannten Rat auch selbst vertreten ist. Um diesen Konsens wiederherzustellen, sollen die vom Rat zu erarbeitenden Vorschläge dienen. Eine Entscheidung der politisch Verantwortlichen darüber sei nicht vor Frühjahr 2006 zu erwarten.

Der Verlag hält es für sinnvoll, zunächst den „Abschluss des politischen Entscheidungsprozesses“ abzuwarten, bevor man die dann erfolgten Änderungsbeschlüsse in einem umfassenden Softwareupdate umsetzt.

Als bedauerlich können Beobachter dabei möglicherweise den Umstand empfinden, dass Schüler, Lehrer, Journalisten und andere Textschaffende sich bei Bedarf nicht so einfach umfassend updaten lassen, wenn sich die „etwas verworrene Sachlage“ infolge politischer Entscheidungen geklärt haben sollte. Bei ihnen stellt sich die Frage, was als falsch und was als richtig geschrieben gelten soll, nämlich täglich. (psz/c't)

http://www.heise.de/newsticker/meldung/67226
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Detlef Lindenthal

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Detlef Lindenthal
29.11.2005 10.01
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RfdR (Mannheim): „Demokratisch“ mit Zweidrittelmehrheit; F.A.Z.:

>>Glosse Politik
Halbherzig


27. November 2005 oll. Solange der Rat für deutsche Rechtschreibung sich der Zweidrittelmehrheit der [seiner] Reformbefürworter zu beugen hat, werden die grammatisch und phonetisch falschen Schreibweisen weiterbestehen. Je stärker der von der Kultusministerkonferenz (KMK) abermals ausgeübte Zeitdruck wird – der Rat soll bis Anfang März eine Beschlußvorlage fertigstellen –, desto pragmatischer müssen der Rat und sein Vorsitzender vorgehen. Dies zeigt sich besonders beim leidigen Kapitel der Groß- und Kleinschreibung, die von der KMK als unstrittig deklariert worden war. Ganz gleich, wie umfangreich die Überarbeitung dieses Kapitels ausfallen mag, ist schon jetzt sicher, daß falsche Schreibungen wie „morgen Abend“ erhalten bleiben. Denn die KMK hat in einer Schaltkonferenz mit dem Vorsitzenden des Rates, Zehetmair, darum gebeten, die Änderungen in überschaubarem Umfang zu halten. Wer im Rat das Sagen hat, zeigt sich daran, daß Zehetmair jetzt selbst darauf verweist, daß nicht „jedes Faß geöffnet“ werden kann. Wenn das nicht jetzt geschieht, wird es auch in Zukunft nicht geschehen, und die Überarbeitung der Reform bleibt halbherzig.

Text: F.A.Z., 28.11.2005, Nr. 277 / Seite 10
im Netz: F.A.Z.<<

>>Lesermeinungen zum Beitrag
Die sog. Rechtschreibreform ist ein Kropf des Beamtentums

Rudolf Neuber (r.neuber)
27.11.2005, 21:43
Im scheindemokratischen Rat für Rechtschreibung sitzen Zweidrittel Befürworter der Rechtschreibreform und machen den Rechtschreibrat damit zum Handlanger der KMK.

Bei der Konstituierung des Rechtschreibrats wurde unterstellt, es gäbe strittige und unstrittige Teile der sogenannten Rechtschreibreform, und daß die unstrittigen Teile der sog. Reform gefälligst sofort einzuführen seien.

Genau das ist erlogen und falsch, denn es gibt überhaupt keine „unstrittigen“ Teile der sog. Rechtschreibreform. Die ganze sog. Rechtschreibreform ist strittig. Folglich hätten keine Teile der Rechtschreibreform eingeführt werden dürfen.

Mit dem Rechtschreibrat hat die sog. Kultusministerkonferenz zusätzlich zu den 250 Beamten des sog. Referats der KMK jetzt noch einmal etliche Köpfe draufgesattelt. Und wieder wird lustig drauflosdebattiert und der scheinbar riesige Einnahmeberg an Steuergeldern abgebaut.

Die Befürworter der Rechthabereireform finden anscheinend keinen Absprung mehr und suchen ihr Heil im Aufbauschen der Verwalterei.

Ihnen sei gesagt, daß sie mehr als überflüssig sind und inzwischen einen Millionenschaden angerichtet haben. Die Gegner der sog. Rechtschreibreform, die den Rat für Rechtschreibung zu einem Drittel bevölkern, sollten sich schriftlich bestätigen lassen, daß sie aufgrund ihrer Teilnahme an der Beamtenposse später nicht regreßpflichtig gemacht werden können, wenn irgendwann einmal die Frage nach Schadensersatz für beamteten Unsinn gestellt wird.<<

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Detlef Lindenthal
26.11.2005 08.50
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große Koalition / Große Koalition und wenn ... dann ...

„Wenn ... dann ...“-Sätze sind im Alltag zwar oftmals unbeliebt und unbefriedigend, einerseits; andererseits jedoch sind sie häufig sehr lehrreich; Schulunterricht besteht großenteils aus „Wenn ... dann ...“-Sätzen.

Wenn Herr M. Dräger die Datenbank von der gewohnten Anschrift
    http://rechtschreibreform.de/Forum
nicht hätte entfernen lassen, dann hätte Herr Prof. Ickler im RfdR an der ihm gewohnten Stelle nachschlagen können, was unter „große Koalition“ in unserem Forum geschrieben wurde; da dieses nun auf
    http://rechtschreibung.com/Forum
steht, könnte er dort mit
    http://rechtschreibung.com/Forum/Suche.php  >  Beitragstext:  große Koalition
nachschlagen und würde die bisherige Erörterung finden. Unter
    http://rechtschreibung.com/Forum/showthread.php?postid=29106#post29106
hatte ich geschrieben:


große Koalition / Große Koalition

Für ein Wörterbuch haben wir vier Möglichkeiten:
1. Wir nennen diesen Ausdruck nicht.
2. Wir nennen beide Schreibweisen als möglich.
3. Wir nennen diesen Ausdruck mit kleinem große.
4. Wir nennen diesen Ausdruck mit großem Große.

Ja, um das Eingeschliffensein geht es hier offenbar, und es ist die Frage, ob ein Wörterbuch lenkend eingreifen will und wie weit es durch Berücksichtigung von Regeln eine leicht lernbare Fassung nennen will.
Gar so weit eingeschliffen sind die Schreibweisen bisher nicht, und es sind bei Google rund zwei Drittel kleine große Koalitionen und ein Drittel große Große Koalitionen eingetragen.

In den Wörterbüchern und Texten sind verzeichnet:

der Große Belt (Eigenname, Ostsee zwischen Seeland und Fünen)
der Kleine Belt (Eigenname, Ostsee zwischen Fünen und Jütland),
der Große Wagen (Eigenname, Sternbild),
die Große Mauer (Eigenname, China),
die Große Strafkammer (Eigenname),
die Kleinen Antillen (Eigenname),
die Hohen Tauern (Eigenname)
der Große Kurfürst, Friedrich der Große, Katharina die Große (geschichtliche Namen),
die große Manndränke, die Große Manndränke (Naturkatastrophe, 1362; auch 1634).

Im 6bändigen Duden, Mannheim 1977, S. 1087:
eine große Koalition,
das große Geld verdienen,
große Scheine,
ein großes G schreiben.
Eine große Koalition ist kein Eigenname, denn es gab oder gibt sie mehrfach: in Bonn (schwarz/rot) und in Berlin gleich zweimal: rot/rot und schwarz/rot. Sie ist auch kein Neubegriff wie beim Schwarzen Brett (welches bekanntlich oftmals gar nicht schwarz ist), sondern ist eine ganz gewöhnliche Eigenschaftsbestimmung durch ein davorgesetztes Eigenschaftswort.

Die vom RfdR (Mannheim) angegebene Begründung (laut tagesschau.de): „Geschlossene Begriffe wie „große Koalition“ groß ... Feststehende Begriffe wie „Große Koalition“, „Erste Bundesliga“ oder „Große Kreisstadt“ sollen künftig ebenfalls groß geschrieben werden“, erscheint abwegig, denn wie soll ein Schüler entscheiden können, was ein „geschlossener“ oder „feststehender Begriff“ ist und was nicht? Wenn *Große Kreisstadt ein „feststehender Begriff“ ist, wie ist es dann mit dem *Kleinen Kreisstädtchen, mit der großen und der kleinen Anfrage im Parlament, mit der absoluten oder der einfachen Mehrheit oder der *Absoluten oder *Einfachen Mehrheit? Mit einer solchen Einzelfallfestlegung für *Große Koalition kann der RfdR (Mannheim) nicht überzeugen, und eine Fülle von Folgefehlern müssen daraus entstehen.

Unsere Staatsdiener sollten auf dem Boden bleiben und sollten die Verbindung zur großen vernetzten Denkleistung ihres Volkes behalten, auf welches sie einen Eid geschworen haben. Auch dieses Forum vernetzt Denkleistung.
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Detlef Lindenthal

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Detlef Lindenthal
25.11.2005 21.06
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Gefunden bei Google (Nachrichten):

Rechtschreibung "wieder mehr nach dem Sinn"
Die Welt - vor 3 Stunden gefunden
Änderungen und kein Ende: Der Rat für deutsche Rechtschreibung schlägt neue Regeln vor. Das Ziel sei mehr Lesefreundlichkeit. ...

Rechtschreibrat will Gross- und Kleinschreibung ändern
Basler Zeitung - vor 3 Stunden gefunden
Mannheim. SDA/baz. Der Rat für deutsche Rechtschreibung will die Gross- und Kleinschreibung ändern. Feststehende Begriffe wie ...

Geschlossene Begriffe wie "große Koalition" groß
tagesschau.de - vor 4 Stunden gefunden
Der Rat für deutsche Rechtschreibung will die Groß- und Kleinschreibung ändern. Feststehende Begriffe wie "Große Koalition", "Erste ...

Zurück zur "Großen Koalition"
Spiegel Online - vor 4 Stunden gefunden
Im wilden Hin und Her der Rechtschreibreform schien wenigstens die Groß- und Kleinschreibung geklärt. Doch der Rat für deutsche ...

Große Große Verwirrung Neues von der Rechtschreibfront
n-tv - vor 4 Stunden gefunden
Der Rat für deutsche Rechtschreibung will die Groß- und Kleinschreibung ändern. Feststehende Begriffe wie "Große Koalition", "Erste ...

"Du" im Brief bald wohl doch wieder groß
Rheinische Post - vor 4 Stunden gefunden
Mannheim (rpo). Nach der neuen Rechtschreibung werden feststehende zusammengesetzte Begriffe wie "große Koalition" oder das "du" im Brief klein geschrieben. ...

Die große Koalition soll Groß werden
ZDFheute.de - vor 4 Stunden gefunden
Der Rat für deutsche Rechtschreibung will die Groß- und Kleinschreibung ändern. Feststehende Begriffe wie "Große Koalition", "Erste ...

Rechtschreibrat diskutiert Großschreibung
Wiener Zeitung - vor 8 Stunden gefunden
Mannheim. Der Rat für deutsche Rechtschreibung befasst sich am Freitag in seiner letzten Sitzung für dieses Jahr mit der Groß ...

Anträge an den Rechtschreibrat
Der Standard - 24. Nov. 2005
Mannheim – Der Rat für deutsche Rechtschreibung befasst sich am Freitag in seiner letzten Sitzung für dieses Jahr mit der Groß- und Kleinschreibung sowie ...

Veröffentlicht von: nmz-red/leipzig
Neue Musikzeitung - vor 2 Stunden gefunden
Auf der Plenumssitzungen des Rats für deutsche Rechtschreibung am heutigen Freitag im Institut für Deutsche Sprache Mannheim wurde beschlossen, die Regeln ...

Rechtschreibrat will Groß- und Kleinschreibung ändern
Aachener Zeitung - vor 3 Stunden gefunden
Mannheim (dpa) – Der Rat für deutsche Rechtschreibung will die Groß- und Kleinschreibung ändern. Feststehende Begriffe wie «Große ...

Rechtschreibrat will Groß- und Kleinschreibung ändern
Baden Online - vor 3 Stunden gefunden
Feststehende Begriffe wie «Große Koalition» oder «Erste Bundesliga» sollen künftig ebenfalls groß geschrieben werden wie das «Du» im Brief, sagte der ...

Rechtschreibrat will Groß- und Kleinschreibung ändern
Harburger - vor 3 Stunden gefunden
Mannheim (dpa) – Der Rat für deutsche Rechtschreibung will die Groß- und Kleinschreibung ändern. Feststehende Begriffe wie «Große ...

Rat mahnt weitere Änderungen der Rechtschreibreform an
Freie Presse - vor 4 Stunden gefunden
Der Rat für deutsche Rechtschreibung mahnt überraschend auch eine Korrektur der Rechtschreibreform in dem eigentlich nicht mehr strittigen Bereich der Groß ...

Rechtschreibrat will Groß- und Kleinschreibung ändern
Aachener Zeitung - vor 5 Stunden gefunden
Mannheim (dpa) – Der Rat für deutsche Rechtschreibung will die Groß- und Kleinschreibung ändern. Feststehende Begriffe wie «Große ...

Weniger Verwirrung? Große Koalition soll groß geschrieben werden
donau.de - vor 4 Stunden gefunden
Groß statt klein: Der Rat für deutsche Rechtschreibung will die Groß- und Kleinschreibung ändern. So sollen feststehende Begriffe ...


Rechtschreibrat diskutiert über Groß- und Kleinschreibung
Südtirol Online - 24. Nov. 2005
Der Rat für deutsche Rechtschreibung befasst sich am Freitag in seiner letzten Sitzung für dieses Jahr mit der Groß- und Kleinschreibung sowie der ...

Rechtschreibrat diskutiert über Groß- und Kleinschreibung
Südtirol Online - 24. Nov. 2005
Der Rat für deutsche Rechtschreibung befasst sich am Freitag in seiner letzten Sitzung für dieses Jahr mit der Groß- und Kleinschreibung sowie der ...

Rechtschreibrat will Groß- und Kleinschreibung ändern
Die Welt - vor 50 Minuten gefunden
Mannheim – Der Rat für deutsche Rechtschreibung will die Groß- und Kleinschreibung ändern. Feststehende Begriffe wie "Große ...

Rechtschreibung "wieder mehr nach dem Sinn"
Berliner Morgenpost - vor 3 Stunden gefunden
Änderungen und kein Ende: Der Rat für deutsche Rechtschreibung schlägt neue Regeln vor. Das Ziel sei mehr Lesefreundlichkeit. ...

Rechtschreibrat packt Groß- und Kleinschreibung an
Financial Times Deutschland - vor 3 Stunden gefunden
Der Rat für deutsche Rechtschreibung will die Groß- und Kleinschreibung ändern. Damit wird bei der umstrittenen Reform der Rechtschreibung ...

Experten wollen Rechtschreibung erneut ändern
N24 - vor 27 Minuten gefunden
Der Rat für deutsche Rechtschreibung will die Groß- und Kleinschreibung ändern. Feststehende Begriffe wie "Große Koalition", "Erste ...

Rechtschreibrat will Groß- und Kleinschreibung ändern
SWR Nachrichten - vor 2 Stunden gefunden
Der Rat für deutsche Rechtschreibung will die Groß- und Kleinschreibung ändern. Feststehende Begriffe wie "Große Koalition", "Erste ...

Rechtschreibrat will Groß- und Kleinschreibung ändern
Offenbach Post - vor 3 Stunden gefunden
Mannheim (dpa) – Der Rat für deutsche Rechtschreibung will die Groß- und Kleinschreibung ändern. Feststehende Begriffe wie «Große ...

Groß- und Kleinschreibung ändern
Vorarlberg Online - vor 3 Stunden gefunden
Der Rat für deutsche Rechtschreibung will die Groß- und Kleinschreibung ändern. Feststehende Begriffe wie "Große Koalition" sollen ...

Rechtschreibrat will Groß- und Kleinschreibung ändern
Aachener Nachrichten - vor 3 Stunden gefunden
Mannheim (dpa) – Der Rat für deutsche Rechtschreibung will die Groß- und Kleinschreibung ändern. Feststehende Begriffe wie «Große ...

Rechtschreibrat will Groß- und Kleinschreibung ändern
Trostberger Tagblatt - vor 3 Stunden gefunden
Mannheim (dpa) – Der Rat für deutsche Rechtschreibung will die Groß- und Kleinschreibung ändern. Feststehende Begriffe wie «Große ...

Rechtschreibrat will Groß- und Kleinschreibung ändern
Backnanger Kreiszeitung - vor 3 Stunden gefunden
Feststehende Begriffe wie «Große Koalition» oder «Erste Bundesliga» sollen künftig ebenfalls groß geschrieben werden wie das «Du» im Brief, sagte der ...

Rechtschreibrat will Groß- und Kleinschreibung ändern
newsclick.de - vor 3 Stunden gefunden
Mannheim (dpa) – Der Rat für deutsche Rechtschreibung will die Groß- und Kleinschreibung ändern. Feststehende Begriffe wie «Große ...

Rechtschreibrat will Groß- und Kleinschreibung ändern
Reutlinger General-Anzeiger (Abonnement) - vor 3 Stunden gefunden
Mannheim (dpa) – Der Rat für deutsche Rechtschreibung will die Groß- und Kleinschreibung ändern. Feststehende Begriffe wie «Große ...

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Detlef Lindenthal
31.10.2005 10.41
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DLF: „Das große, schwere Rad der Rechtschreibreform hat sich heute wieder ein wenig zurückgedreht.“

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kulturheute/433136/
>>28.10.2005 · 17:35 Uhr
Zehetmair sieht Korrektur der Rechtschreibreform als basisdemokratischen Akt
Der Vorsitzende des Rats für deutsche Rechtschreibung, Hans Zehetmair (CSU), sieht die geplanten Korrekturen an der Rechtschreibreform als basisdemokratischen Akt.

Zehetmair räumte am Freitag im Deutschlandfunk ein, dass es sich bei den Entscheidungen des Rats um eine Revision der Rechtschreibreform handelt. Der frühere bayerische Kultusminister begründete die Korrekturvorschläge mit dem „immer weiter gewachsenen Verdruss, der aus der Bevölkerung und aus der Politik geltend gemacht wurde“. Es sei „bedrückend, wenn neben der Zerrissenheit Deutschlands insgesamt in schwieriger Situation auch die Sprache noch zur Bruchstelle wird“. Ziel müsse es daher sein, in der Frage der Rechtschreibung Schüler und Erwachsene miteinander zu versöhnen und damit die Sprache „insgesamt mit dem Volk“.

Zehetmair zeigte sich zuversichtlich, dass die Kultusministerkonferenz den Empfehlungen des Rats folgen wird. Es gebe „Signale, dass die sich danach richten werden“, sagte der CSU-Politiker.<<

______________

In der genannten Sendung eine hörenswerte Auslassung des Ratsvorsitzenden, des ehemaligen bayrischen Kultusministers Hans Zehetmeir:

... (über Silbentrennung, Kommasetzung, Großschreibung ... ) ...

DLF: „Ist das eine ... Revision der Reform?“
Zehetmair: „Ja, das ist es.“
DLF: „Und geboren aus welcher Erkenntnis, aus welcher Notwendigkeit?“
Zehetmair: „Geboren aus dem immer weiter gewachsenen Verdruß, der aus der Bevölkerung, aus der Politik geltend gemacht wurde – es ist bedrückend, wenn neben der Zerrissenheit Deutschlands insgesamt in schwieriger Situation auch die Sprache noch zur Bruchstelle wird. Sie ist doch unser höchstes Kulturgut, und es muß Zielsetzung sein, daß wir die Sprache zwischen Schülerschaft und Erwachsenenschaft wieder versöhnen und damit insgesamt mit dem Volk versöhnen.“
DLF: „Also eine Art basisdemokratischer Akt?“
Zehetmair: „Eigentlich schon, ja. Ich lieb das Wort nicht so sehr, aber es ist wieder, um auch ein noch geschwolleneres zu sagen, es ist ein Bottim-ab-Verfahren, in dem wir denken.“

Die gesamte Sendung hier, 6:30 Minuten, 2,8 MB.

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